Backblech / Backstahl / Backstein / Topf
Beim Backen spielen die Wahl des Backuntergrunds und die richtige Handhabung eine entscheidende Rolle für das Endergebnis. Ob Backstein, Backstahl oder Backblech – jedes Backwerkzeug hat seine eigenen Eigenschaften und Vorteile. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Unterschiede zwischen diesen Optionen und geben Tipps, wie Sie das Beste aus jedem herauszuholen können.
Backen auf dem Backstein
Das Backen auf einem Backstein ist eine der effektivsten Methode, die Broten eine besonders knusprige Kruste und ein gleichmäßig Ofentrieb zu verleihen. Besonders bekannt ist der Backstein für seine hervorragenden Wärmespeicher- und -übertragungseigenschaften, die das Backen auf einem ganz neuen Niveau heben.
Eigenschaften des Backsteins
Backsteine, vor allem solche aus Cordierit, zeichnen sich durch ihre exzellente Wärmespeicherfähigkeit und Hitzebeständigkeit aus. Cordierit ist ein spezielles Material, das besonders gut in der Lage ist, hohe Temperaturen aufzunehmen, zu speichern und gleichmäßig wieder abzugeben. Diese gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt für eine intensive Krustenbildung und ein gleichmäßiges Durchbacken des Brotes. Dadurch wird die Krume locker und luftig, während die Kruste besonders knusprig und goldbraun wird.
Ein weiterer Vorteil von Cordierit ist seine Hitzebeständigkeit. Der Stein kann extreme Temperaturen aushalten, ohne zu reißen oder Schaden zu nehmen, was ihn zu einer langlebigen und verlässlichen Wahl für Hobbybäcker macht.
Verwendung des Backsteins
Damit der Backstein seine volle Leistung entfalten kann, ist es wichtig, ihn richtig vorzubereiten:
- Vorheizen: Der Backstein sollte vor der Verwendung gründlich vorgeheizt werden. Das kann bis zu 45 Minuten dauern, je nach Dicke des Steins und der eingestellten Ofentemperatur. Das lange Vorheizen stellt sicher, dass der Stein gleichmäßig durchwärmt ist, was unerwünschte Temperaturunterschiede und ungleichmäßiges Backen verhindert. Der Stein speichert die Hitze und gibt sie gleichmäßig an das Brot ab, was zu einem kräftigen Ofentrieb und einer optimalen Krustenbildung führt.
- Temperatur: Für Roggenbrote, die von der gleichmäßigen Hitzeverteilung besonders profitieren, ist ein Vorheizen des Backofens auf etwa 235–240°C ideal. Diese Temperaturen sorgen dafür, dass das Brot nicht nur eine knusprige Kruste entwickelt, sondern auch im Inneren gut durchgebacken wird.
- Positionierung im Ofen: Der Backstein sollte auf der mittleren Schiene des Ofens platziert werden. Achte darauf, dass er frei von anderen Gegenständen ist, damit die heiße Luft optimal um ihn herum zirkulieren kann. Dies verbessert die Wärmeverteilung und sorgt für gleichmäßige Backergebnisse.
Vorteile des Backens auf dem Backstein
Das Backen auf einem Backstein bringt viele Vorteile mit sich, die besonders für Brote und Pizzen geschätzt werden:
- Knusprige Kruste: Die hohe Wärmespeicherfähigkeit des Cordierits unterstützt eine intensive und gleichmäßige Krustenbildung. Dies führt zu einer knusprigen, goldbraunen Kruste, die typisch für Brote aus traditionellen Steinöfen ist.
- Gleichmäßiges Backen: Dank der gleichmäßigen Wärmeverteilung des Backsteins wird das Brot gleichmäßig durchgebacken. Dies ist besonders wichtig bei Broten, die im Inneren luftig und außen knusprig sein sollen. Unregelmäßigkeiten wie trockene oder feuchte Stellen im Brot werden durch die gleichmäßige Hitze des Steins minimiert.
- Vielseitigkeit: Ein Backstein ist nicht nur für Brot ideal. Auch Pizzen, Fladenbrote und Brötchen profitieren von der intensiven Hitze, die der Stein abgibt. Diese Vielseitigkeit macht den Backstein zu einem wertvollen Werkzeug in jeder Küche.
Fazit
Der Backstein, insbesondere aus Cordierit, ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die Brote mit einer besonders knusprigen Kruste und einem gleichmäßig gebackenen Inneren backen möchten. Durch seine hervorragenden Wärmespeicher- und -übertragungseigenschaften sorgt der Backstein für perfekte Backergebnisse, die an traditionell in Steinöfen gebackene Brote erinnern. Mit der richtigen Vorbereitung, insbesondere einem gründlichen Vorheizen und der optimalen Backtemperatur, kannst du die Vorzüge des Backsteins voll ausschöpfen und deine Brote auf ein neues Niveau heben.
Backstein aus Schamott
Backstein aus Cordierit
Backen auf Backstahl
Der Backstahl ist ein leistungsstarkes Werkzeug, das in der Welt des Brotbackens zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Er kombiniert hervorragende Wärmeleitfähigkeit und -kapazität, um Broten eine perfekte Kruste und einen intensiven Ofentrieb zu verleihen.
Eigenschaften des Backstahls
Backstahl, in der Regel aus hochlegiertem Stahl gefertigt, zeichnet sich durch seine exzellente Wärmeleitfähigkeit und -kapazität aus. Das bedeutet, dass er Hitze nicht nur schnell aufnimmt, sondern sie auch gleichmäßig über seine gesamte Fläche verteilt. Diese Eigenschaft macht den Backstahl zu einem idealen Werkzeug, um Brot schnell und gleichmäßig zu backen. Im Gegensatz zu Backblechen, die Hitze weniger effizient leiten, bietet der Backstahl eine intensivierte Wärmeübertragung direkt an den Teig, was zu einer schnellen und gleichmäßigen Krustenbildung führt.
Verwendung des Backstahls
Um die besten Ergebnisse mit einem Backstahl zu erzielen, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend:
- Vorheizen: Genau wie beim Backstein ist auch beim Backstahl ein gründliches Vorheizen wichtig. Da der Stahl sehr dicht ist und viel Hitze speichern kann, benötigt er etwa 30 Minuten Vorheizzeit im Ofen, abhängig von der Dicke des Stahls und der gewünschten Ofentemperatur. Durch das Vorheizen wird sichergestellt, dass der Backstahl gleichmäßig erhitzt wird und seine volle Leistungsfähigkeit entfalten kann.
- Temperatur: Für die meisten Brotbackvorgänge reicht ein vorheizen der Ofentemperatur von etwa 230-235°C aus. Diese Temperatur ist ideal, um sowohl Weizen- als auch Roggenbrote gleichmäßig durchzubacken. Der Stahl sorgt dafür, dass die Hitze schnell und effektiv auf den Teig übertragen wird, was den Ofentrieb fördert – das bedeutet, dass das Brot im Ofen stärker aufgeht und eine schönere Kruste entwickelt.
- Platzierung im Ofen: Der Backstahl sollte idealerweise auf der mittleren Schiene des Ofens platziert werden. So kann die heiße Luft gleichmäßig um das Brot zirkulieren, was für eine gleichmäßige Bräunung sorgt.
Vorteile des Backens auf Backstahl
Der Backstahl bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die ihn zu einem wertvollen Helfer in der heimischen Bäckerei machen:
- Schnelle Wärmeübertragung: Der Backstahl ermöglicht eine rasches Aufheizen, wodurch der Ofentrieb des Brotes gefördert wird.
- Konsistente Backergebnisse: Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit des Stahls entstehen gleichmäßige Backergebnisse. Egal, ob es sich um große Laibe oder kleine Brötchen handelt – der Stahl sorgt dafür, dass die Kruste überall gleichmäßig knusprig wird, während das Innere des Brotes weich und luftig bleibt.
- Leichte Reinigung: Im Vergleich zu Schamottsteinen oder anderen Backunterlagen ist Stahl relativ pflegeleicht. Nach dem Backen reicht es oft, den Stahl abkühlen zu lassen und eventuelle Teigreste mit einem Schaber oder Tuch zu entfernen. Sollte einmal etwas stärker anhaften, kann der Stahl einfach mit Wasser und einer Bürste gereinigt werden, ohne dass er dabei Schaden nimmt.
Fazit
Der Backstahl ist ein leistungsstarkes Werkzeug für alle, die perfekte Brote mit einer gleichmäßigen Kruste und einem schönen Ofentrieb backen möchten. Seine hohe Wärmeleitfähigkeit sorgt für schnelle und konsistente Ergebnisse, und er ist zudem pflegeleicht und langlebig. Mit der richtigen Vorbereitung, insbesondere einem gründlichen Vorheizen, kannst du mit dem Backstahl hervorragende Backergebnisse erzielen, die selbst anspruchsvolle Bäcker zufriedenstellen. Besonders beeindruckend ist seine Leistung im Pizzasegment: Hier zeigt der Backstahl seine volle Stärke, indem er den Teig in kürzester Zeit knusprig backt und ein Ergebnis liefert, das an Pizza aus einem Steinofen erinnert.
Backen auf dem Backblech
Das Backen von Brot auf einem Backblech ist eine der einfachsten und zugänglichsten Methoden, die in fast jedem Haushalt möglich ist. Doch obwohl das Backblech im Vergleich zu Backsteinen oder -stählen weniger effizient in der Wärmeleitung ist, lassen sich mit den richtigen Techniken dennoch zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.
Eigenschaften des Backblechs
Backbleche zeichnen sich durch eine geringere Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu spezielleren Backunterlagen wie Backsteinen oder -stählen aus. Diese geringere Effizienz in der Wärmeleitung kann dazu führen, dass die Krustenbildung ungleichmäßiger ausfällt. Während Backsteine oder -stähle die Hitze intensiv und direkt an den Teigling abgeben, benötigen Backbleche etwas mehr Aufmerksamkeit, um optimale Backergebnisse zu liefern.
Tipps für bessere Backergebnisse
Obwohl Backbleche in der Wärmeleitung nicht ganz so stark sind wie andere Backunterlagen, gibt es einige Möglichkeiten, die Ergebnisse zu verbessern:
- Lochblech verwenden: Ein Lochblech kann die Luftzirkulation während des Backens verbessern. Durch die kleinen Löcher gelangt die heiße Luft besser an das Brot, was zu einer gleichmäßigeren Wärmeverteilung und damit zu einer besseren Krustenbildung beiträgt. Insbesondere bei Brötchen oder kleinen Broten kann dies den Unterschied zwischen einer weichen und einer knusprigen Kruste ausmachen.
- Backofen vorheizen: Während bei anderen Backmethoden oft ein langes Vorheizen des Ofens notwendig ist, um die Backunterlage optimal aufzuheizen, ist dies bei einem Backblech nicht unbedingt der Fall. Ein kurzes Vorheizen reicht meist aus, um das Backblech auf Temperatur zu bringen. In Zeiten steigender Energiepreise ist dies ein klarer Vorteil, da es Energie spart.
Vorteile des Backens auf dem Backblech
Trotz der potenziellen Herausforderungen bei der Wärmeleitung bietet das Backblech einige Vorteile, die es zu einer beliebten Wahl in vielen Haushalten machen:
- Einfachheit: Backbleche sind in nahezu jedem Haushalt vorhanden und erfordern keine spezielle Anschaffung. Jeder, der einen Backofen hat, besitzt in der Regel auch ein Backblech, was diese Methode besonders zugänglich macht.
- Leichte Reinigung: Im Gegensatz zu Backsteinen oder Backstählen, die eine sorgfältige Pflege benötigen, sind Backbleche oft einfacher zu reinigen und können sogar in die Spülmaschine gegeben werden.
Fazit
Das Backen auf einem Backblech mag zwar nicht die gleiche Wärmeleistung bieten wie spezielle Backsteine oder -stähle, doch mit einigen Tricks lassen sich dennoch gute Ergebnisse erzielen. Besonders Einsteiger profitieren von der Einfachheit und Flexibilität des Backblechs. Ein Lochblech hilft das Backerlebnis zu verbessern und köstliche Brote mit knuspriger Kruste zu zaubern. Experimentiere einfach mit verschiedenen Techniken und finde heraus, was für dich am besten funktioniert.
Brotbacken im Topf
Das Brotbacken im Topf erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da es durch die gleichmäßige Hitzeverteilung und die kontrollierte Feuchtigkeit zu hervorragenden Ergebnissen führt. Insbesondere für Anfänger bietet diese Methode eine gute Möglichkeit, Brot mit einer knusprigen Kruste und einer weichen Krume zu backen. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Besonderheiten des Brotbackens im Topf ein und geben dir wertvolle Tipps, um dein Brot perfekt zu backen.
Vorteile des Brotbackens im Topf
Das Backen im Topf hat mehrere Vorteile:
- Gleichmäßige Hitzeverteilung: Der Topf speichert die Wärme und gibt sie gleichmäßig an den Teigling ab. Dies fördert ein gleichmäßiges Aufgehen des Brotes und eine schöne Krustenbildung.
- Dampfentwicklung: Während der ersten Backphase bleibt der Deckel auf dem Topf. Der entstehende Dampf sorgt dafür, dass das Brot schön aufgehen kann, bevor sich eine feste Kruste bildet. Dies führt zu einer besonders knusprigen Kruste.
- Fehlerverzeihend: Durch die langsame und gleichmäßige Hitzeeinwirkung verzeiht das Brotbacken im Topf kleinere Fehler, wie etwa eine leichte Untergare des Teiglings.
Tipps für das Backen von Weizenbroten
- Hohe Temperaturen für die perfekte Kruste: Weizenbrote werden im Topf bei einer durchgehenden Backhitze von 250°C gebacken. Die hohe Temperatur trägt zur schnellen Bildung einer knusprigen Kruste bei.
- Deckel bis zum Schluss auflassen: Bei Weizenbroten bleibt der Deckel während des gesamten Backvorgangs auf dem Topf. So kann der Dampf im Topf zirkulieren und der Teigling hat ausreichend Zeit, um schön aufzugehen.
- Achtung beim Deckel-Abnehmen: Nach dem Entfernen des Deckels solltest du das Brot im Auge behalten, da die Krustenfärbung jetzt besonders schnell erfolgt. Ein zu spätes Herausholen kann zu einer zu dunklen oder verbrannten Kruste führen.
- Backzeit: Die Backzeit beträgt in der Regel 30 Minuten, kann je nach Brotgröße und gewünschter Krustenfarbe jedoch leicht variieren.
Besonderheiten bei Roggenbroten
Roggenbrote unterscheiden sich in der Backweise leicht von Weizenbroten:
- Deckel frühzeitig entfernen: Bei Roggenbroten sollte der Deckel nach etwa 6 bis 8 Minuten Backzeit entfernt werden. Dadurch wird eine zu starke Rissbildung auf der Oberfläche verhindert.
- Temperaturreduktion: Nach dem Entfernen des Deckels wird die Backtemperatur auf etwa 200°C reduziert. Diese Reduzierung sorgt dafür, dass das Brot gleichmäßig durchbackt, ohne dass die Kruste zu hart wird.
- Längere Backzeit: Roggenbrote benötigen häufig eine etwas längere Backzeit, um vollständig auszubacken und die richtige Konsistenz zu erreichen.
Warum Topfbrot eine bessere Krustenbildung hat
Die besondere Krustenbildung bei Topfbrot entsteht durch die Kombination von „Eigendampf“ des Teiglings und der hohen Temperatur. Der geschlossene Topf fungiert wie ein Mini-Dampfbackofen, in dem sich die Feuchtigkeit aus dem Teig sammelt und als Dampf im Topf bleibt. Dies verhindert in den ersten Minuten des Backens eine schnelle Krustenbildung und ermöglicht dem Brot, weiter aufzugehen. Sobald der Deckel entfernt wird, verdampft die restliche Feuchtigkeit, und die hohe Hitze im Ofen sorgt für eine intensive Krustenbildung.
Fazit
Das Brotbacken im Topf ist eine fantastische Methode, um besonders knuspriges und aromatisches Brot zu backen – auch für Anfänger. Die gleichmäßige Hitzeverteilung und der Dampf im geschlossenen Topf unterstützen das Aufgehen des Brotes und führen zu einer beeindruckenden Kruste. Mit den oben genannten Tipps bist du bestens gewappnet, um dein eigenes Topfbrot zu backen, egal ob mit Weizen- oder Roggenmehl. Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!
3 Kommentare
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Peter
Zu diesem Thema habe ich umfassend in verschiedenen Blogs informiert. Deswegen siehe https://heimbaecker.de/stein-oder-stahl-das-ist-hier-die-frage/ 3.2.2021 und 1.10.2021
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Sebastian
Hallo Dietmar, toller Artikel 👌
Warum wird bei den reinen Weizenbroten der Deckel bis zum Schluss drauf gelassen, wenn viele Rezepte für solche Brote vorgeben den Schwaden an Punkt X abzulassen? Welchen positiven Effekt hat das Backen mit dauerhaft geschlossenem Topf, bleiben die Brote nicht zu hell?
Gruß,
Sebastian
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Dietmar Kappl
Hallo Sebastian,
du brauchst bei Weizenbrot in Haushaltsöfen keine Schwaden ablassen – der verdampft ohnehin vollständig…
Im Topf befindet sich kaum Wasserdampf – nur der Eigendampf und der ist so gering…
Mach einmal und vergleiche die Ergebnisse – du wirst sehen Deckel drauf und zum Schluss 5 Minuten ohne zur Färbung (wenn überhaupt notwendig!)
Lg. Dietmar
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