Langzeitführung / Gärverzögern
Für eine herausragende Gebäcksqualität ist das Verfahren der Langzeitführung der optimale Weg. Die Teigführung mit geringer Hefemenge über einen Zeitraum von 12 bis 24 Stunden stellt eine große Herausforderung an die Mehlqualität. Die Einhaltung von Zeiten und Temperaturen ist für die Qualität eine wesentliche Vorbedingung.
Unter Langzeitführung versteht man also ein Verfahren, bei dem der Teigling bis 24 Stunden (teilweise auch bis 48 Stunden bei 0°C) vorgegart oder nur teilgegart gelagert wird. Es gibt zwei Verfahren die angewandt werden können:
- Endgare direkt vor dem Backen.
- Endgare vor dem Lagern, dann kann direkt aus dem Kühlschrank abgebacken werden.
Die Abbildung am Titelbild zeigt Wecken aus der Langzeitführung, die an der Oberfläche durch kleine Bläschen gekennzeichnet sind. Die Bläschen werden nicht selten immer noch als ein Makel oder Fehler empfunden, doch hat sich die Meinung durchgesetzt das man an diesen Bläschen eine besondere Qualität erkennen kann. Sie sind für die Langzeitführung typisch.
Es ist gerade bei sehr lang geführten Teiglingen fast unmöglich die Bläschen zu verhindern. Man kann die Bläschenbildung eingrenzen, wenn man die enzymatische Aktivität der Mehle, die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit genau einstellt.
Voraussetzungen für die Durchführung der Langzeitführung:
- HEFEAKTIVITÄT: Durch die Temperaturführung der Teiglinge wird die Hefeaktivität der Hefe stark vermindert und somit die Gasbilung (Lockerung) weitgehend unterbrochen. Die Aromabildung geht allerdings weiter.
- ENZYMAKTIVITÄT: Die Aktivität der Enzyme wird ebenfalls eingeschränkt, doch der Abbau des Klebers und der Stärke geht langsam weiter.
- TEMPERATUR: Der Abbau kann insbesondere durch die Temperaturführung und die Verwendung von frischer Hefe beeinflusst werden. Es spielt eine große Rolle ob der Teigling bei 5°C oder 0°C gelagert wird. Bei der frischen Hefe treten die hefeeigenen Enzyme, insbesondere die eiweißabbauenden nicht so leicht aus der Zelle aus. Somit wird die Teigstabilität (Kleber) besser erhalten.
Optimierung der Rezepturbestandteile:
Bei der Langzeitführung müssen folgende Rezepturbestandteile optimiert werden:
- Vorteiganteil
- Mehlqualität
- Teigausbeute
- Hefemenge
- Teigführung
Für das Ausmaß der Abwandlung der Rezeptur von direkt gebackenen Gebäck ist die Lagerdauer von großer Bedeutung. Je länger die Dauer der Führung, umso geringer ist die Vorteigmenge, die Teigausbeute und die Hefemenge.
Vorteiganteil:
Es gilt das Prinzip, dass der Vorteiganteil je nach Länge der Lagerdauer abgeändert werden muss. Lagern die Teiglinge über 16 Stunden, dann sollte kein Vorteig verwendet werden, weil die Verquellung während der Reifezeit ausreichend ist.
Wenn der Vorteiganteil zu hoch ist, dann wird der schon im Vorteig teilweise abgebaute Kleber noch weiter geschädigt und somit ist mit sehr hohen Volumenseinbußen zu rechnen. Weiterhin wird die Bräunung durch die abgebaute Stärke sehr intensiv sein. Die Kruste wird nicht mehr rösch, sondern ledrig und sehr schnell pappig.
Richtwerte der Vorteigmengen bei unterschiedlich geführten Langzeitführung:
- bis 8 Std. Langzeitführung sollten max. 40% der Mehlmenge im Vorteig enthalten sein
- bis 12 Std. Langzeitführung sollten max. 20% der Mehlmenge im Vorteig enthalten sein
- bis 16 Std. Langzeitführung sollten max. 10% der Mehlmenge im Vorteig enthalten sein
Mehlqualität:
Bei der Langzeitführung spielt die Mehlqualität des Weizenmehles eine wichtige Rolle. Beim Weizenmehl wird davon ausgegangen, dass der Mehltyp W700 (D-550) mit geringer Enzymaktivität und hoher Kleberqualität (Feuchtkleber 30%) verwendet wird. Die Enzymaktivität ist an der Fallzahl und an der Teigerweichung im Farinogramm zu erkennen (unter 60 Farinogrammeinheiten = FE).
Teigausbeute:
Um ein Breitlaufen der Teiglinge auf der Gare und beim Backen zu verhindern, sollte die Teigausbeute um 1-2% verringert werden. Die reduzierte Teigausbeute (TA) sorgt für eine stabilere Teigstruktur während der Gare.
Hefemenge:
Die Hefemenge richtet sich nach der Lagerzeit und der Lagertemperatur. Um eine Überdosierung bei Kleingebäck zu vermeiden, sollte die Hefemenge nicht über 2% dosiert werden. Die Hefemenge wird mit steigender Lagertemperatur weiter gesenkt!
Bei Weizenbroten ist durch die lange Teigreife (vor der Kühlphase) nur eine sehr geringe Menge an Hefe notwendig. Wenn Weizensauerteig in der Rezeptur mit enthalten ist, kann sogar vollständig auf Hefe verzichtet werden.
Teigführung:
Ein weiterer und wichtiger Punkt bei der Langzeitführung ist die Teigführung. Es ist zu beachten, das Teige mit reduzierte Hefemenge eine längere Teigentwicklung benötigen. Für Kleingebäcke sollte nach dem Kneten eine 30 Minütige Teigreife eingeplant werden. Werden Teiglinge bei 4°C gelagert, so sollte die anschließende Gare vor der Aufarbeitung nicht länger als 40 Minuten andauern. Bei längerer Teiglingsgare (Kleingebäck) ist mit Volumensverlust zu rechnen.
Verfahrensweise:
- Die Teiglinge werden backfertig geformt, auf Backblech oder in bemehlten Leinentüchern abgesetzt und bei knapper Gare im Kühlschrank abgestellt.
- Damit sich keine Teighaut bildet, müssen die Teiglinge mit Plastik abgedeckt werden. Um ein zu starkes nachgaren im Kühlschrank aber zu vermeiden, sollten die geformten Teiglinge Anfangs 30 Minuten ohne Plastik im Kühlschrank abgestellt werden.
- Infolge der Abkühlung verlangsamt sich die Gärtätigkeit der Hefe.
- Am folgenden Tag werden die Teiglinge aus dem Kühlschrank entnommen und bei Raumtemperatur zur Endgare gebracht. Die Endgare bei Raumtemperatur richtet sich aber nach dem Garezustand der Teiglinge. Kleingebäck benötigt meist noch einige Minuten Gare bis zum Backen. Da die Abkühlphase bei Broten im Kühlschrank länger dauert, können diese meist direkt aus der Kühlung abgebacken werden.
“Frühstückswecken” Rezept
für ein Teiggewicht von 1733g
Weizensauer:
- 180g Weizenmehl Type 700
- 180g Wasser 35-40°C
- 15g Anstellgut
TT: 32°C fallend Raumtemperatur TA: 200 RZ: 14-16 Std
Hauptteig:
- 820g Weizenmehl Type 700
- 500g Wasser 10°C
- 375g reifer Weizensauer
- 22g Salz
- 15g Honig
- 1g Hefe (kann auch ohne Hefe gebacken werden)
TT: 24-27°C TA: 168 MZ: 7 Min langsam / 3-4 Minuten schnell
Anleitung:
- Mehl, Wasser und Sauerteig kurz vermischen und 20 Minuten zugedeckt zur Autolyse stehen lassen.
- Anschließend Salz, Honig und Hefe beigeben und 7 Minuten langsam mischen. Danach so lange am schnellen Gang kneten, bis sich der Teig vollständig vom Kesselrand löst (ca. 3-4 Minuten) – VORSICHT: NICHT ÜBERKNETEN!
- Nach dem Kneten den Teig in eine leicht geölte Wanne legen und zugedeckt entspannen lassen.
- Den Teig nach 20, 40 und 70 Minuten falten.
- Nach einer gesamten Teigreife von 90 – 100 Minuten den Teig in die gewünschte Größe teilen und formen (Kastenform, runde Laibe oder längliche Striezel).
- Die geformten Teigstücke im Kühlschrank bei 4°C lagern und garen lassen. Um ein Verhauten der geformten Brote zu vermeiden, sollten diese nach 30 Minuten Kühlphase mit einem Plastik abgedeckt werden.
- Dauer der Gare ca. 12-16Std. /3-4°C
- Vor dem Backen mit einem Messer schneiden und mit Schwaden bei 250C° im vorgeheizten Backrohr backen. Ofen nach 5 Minuten Backzeit auf 230°C zurückschalten.
- Schwaden nach 25 Minuten ablassen und kräftig ausbacken. Um eine kräftigere Kruste zu bekommen, sollte das Brot gegen Ende der Backzeit ohne Backform gebacken werden.
- Die gesamte Backzeit bei einer Teigeinlage von 350g beträgt ca. 30 Minuten.
65 Kommentare
Kommentar erstellen
Werner
Hallo Meister, gilt das für Roggen und Weizen/Dinkelmehle. Heißt das, dass bei Langzeitführung eher “all in Teige” gemacht werden. z.B wenn ich einen Briochteig länger als 16h führen möchte, benötige ich keinen Vorteig aus Hefe oder LM bzw. max 10% der Mehlmenge bei angenommen Langzeitführung von 16h bzw. 20% bei 12h. Bei Roggenteigen dient der Sauerteig Vorteig ja dazu, nur einen Teil des Mehls zu versäuern, damit die Säurenote nicht zu stark wird. Ich habe z.B bei der Übernachtgare der Kaisersemmel keine Probleme mit Blasenbildung gehabt (Bitte keine Kommentare zur Optik:)
Danke und LG vom Bäckerjünger aus Wien
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Werner,
ist etwas schwierig diese Antwort in wenigen Sätzen zu beantworten – je länger die kühle Gare, desto geringer kann uns sollte die Vorteigmenge ausfallen – es ist einfach der Abbau des Klebergerüstes im Teig zu stark und der gewünschte Ausbund beim Backen bleibt aus! Wenn Weizenbrote Hefefrei gebacken werden, braucht es eine bestimmt Menge für die Teigreife. Bei Roggen-Mischbroten auf kalter Gare (bin ich persönlich noch kein Fan) hier muss der Sauerteiganteil reduziert werden – eine zu starke Nachsäuerung im Teig wäre das Ergebnis.
Die Vorteigmenge hat bei der langen und kühlen Gare keinen Einfluss auf die Blasenbildung – die kommen sowieso 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Käthy Brönnimann
Hallo Dietmar
Würdest du bei einem Brotteig mit einer 36 Stunden Gare und einem Anteil von 10% Dinkelvollkornmehl ein Brühstück empfehlen? Oder soll ich das Dinkelvollkornmehl einfach so unterkneten?
Herzlichen Dank für deine Antwort und liebe Grüsse aus der Schweiz
Käthy
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Käthy,
warum 36Std?
Bei einer so langen Fermentation würde ich eventuell etwas weniger Wasser schütten – das Mehl wird über einen solchen Zeitraum nicht alles halten können und daher etwas an Stabilität verlieren.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Johann
Hallo Dietmar,
wir die Kaisersemmel mit dem Stern unten über 12h gelagert?
BG
Johann
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Johann,
normalerweise schon, aber ich mach das nicht mehr – meine sind mit Stern nach oben in der Kühlung/Gare.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Johann
Hallo Dietmar,
das war mein letzter Versuch der Übernachtgare!
Die Optik leidet zu stark.
Grüße
Johann
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Johann,
verwendest du aktives Malz?
Die Bläschen zeigen einen zu starken Abbau.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Johann
Foto2
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hier noch besser zu sehen!
Antwort erstellen
Frank
Hallo Dietmar,
erstmal vielen Dank dass du so ausführlich dein Wissen und deine Erfahrungen Preis gibst! Ich habe deine Artikel zum Thema Vorteig, (Weizen)-Sauerteig und Langzeitführung gelesen, allerdings ist mir nicht klar wie man beides kombinieren kann/soll. Alles ist ja wohl gut fürs Brot, aber wann mache ich einen Vorteig, wann einen Weizensauerteig, und wann mache ich Langzeitführung? Und was ist der Effekt wenn ich kombiniere? Z.B. war ich zum ersten Mal mit einem meiner Ciabattas zufrieden, als ich es mit Weizensauerteig und Langzeitführung probiert habe, aber war diese Kombination das entscheidende?
Ich würde mich freuen wenn du etwas Licht ins Dunkel bringen könntest…
Viele Grüße
Frank
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Frank,
die Frage ob Weizensauerteig oder Vorteig hängt von der Triebführung ab! Weizensauerteige werden als Triebmittel und im Kleingebäcksbereich gerne als Teigentspannung verwendet. Vorteige (Poolish, Sponge,…) unterstützen die Aromagebung im Brot und Gebäck – zusätzlich kann man den Ofentrieb besser steuern.
Welchen Anteile du in die jeweilige Führung gibst, hängt von der Dauer der kühlen und langen Gare ab!
MERKE: Je länger diese dauert, desto geringer sollte diese ausfallen!
Nach heutigen Stand würde ich bei Vorteigen auf Brot bezogen nicht mehr als 20% hinzugeben – das Volumen würde ansonsten zu stark leiden!! Der Geschmack wird sowieso durch die LZ intensiviert – es kann also nur Nebenwirkungen wie Volumenseinbußen, Fremdgeschmack (SÄURE),… hervorrufen.
Beim Weizensauer ist es schon ein wenig heikler – hier ist es wichtig das dein Sauerteig mild und Triebstark ist! Je milder und Triebstärker, desto besser das Ergebnis. Selbes gilt für Kleingebäck – je länger die Teigreife, desto geringer muss die Dosierung ausfallen 😉
Ich hoffe ich hab ein wenig Licht ins Dunkle bringen können 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Frank
Hallo Dietmar,
wow, vielen Dank. Jetzt wird’s tatsächlich heller… 😉 Das heißt also für mich, nur um sicher zu gehen dass ich es richtig verstanden habe…
– Vorteige geben Aroma und bessere Brotkonsistenz, aber kein Trieb
– Sauerteige geben Aroma und Trieb
– Eine Kombination von Langzeitführung und Vorteig geht, aber nur in bestimmten Mengenverhältnissen, abhängig von der Dauer der Langzeitführung.
– Bei einer Kombination von Langzeitführung und Sauerteig ist es wichtig, dass der Sauerteig mild ist, genug Bums hat (also gut aufgefrischt, fest und nicht zu warm geführt) und in einem ausreichenden Anteil benutzt wird.
Passt das so?
Viele Grüße
Frank
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Alles richtig verstanden 🙂
Antwort erstellen
Bernd Scheubert
Hi!
Ich lebe auf Jamaica und versuche seit ein paar Wochen Baguettes zu backen. Nach vielen Versuchen kommen immer noch Baguettes aus dem Ofen mit steinharter Kruste. Mein Teig ist inzwischen genau so schoen, wie er in vielen Videos gezeigt wird.
Was ist mit der Raumtemperatur? In meiner Kueche und rundherum sind immer 28-30 Grad. Kuehlschrank fuer Langzeitgare vorhanden. Und dann das Mehl. Es gibt hier nur Allpurpose-flour. Dieses wird in amerikanischen Videos auch empfohlen.
Was kann man machen oder geht der ganze Prozess ueberhaupt nicht in tropischen Breiten?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Bernd,
klar funktioniert das auch bei dir!
Hier ein paar Tipps:
– Vorteige (Poollish,..) vor der Verwendung im Kühlschrank runterkühlen (2-4 Stunden)
– Mehle und Schüttwasser vor der Teigherstellung im Kühlschrank ebenfalls runterkühlen
Nach der Teigherstellung den Teig nach 30 & 60 Minuten falten und anschließend im Kühlschrank auf die Teigreife stellen. Nach 3-6 Stunden den Teig aus dem Kühlschrank geben, teilen, vorformen und nach einer kurzen Entspannungsphase zu Baguette formen. Bei dieser Anwendung kann es sogar 35°C in deiner Küche haben 🙂 🙂
Lass hören wenn du Erfolg mit der Anleitung hast 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Torsten
Hallo Dietmar! Habe heute früh sensationelle Baguette mit einem elsässischen T 65 Bio gebacken. Den Hauptteig hatte ich nach Vorteig und Autolyse sechs Stunden im Kühler und anschließend die Teiglinge in Leinen aufgezogen und wieder im Kühler geparkt. Anschließend sofort abgebacken. Meine Frage: Ist eine Stückgare in Bäckerleinen im Kühler der richtige Weg? Das Leinen nimmt auch Feuchtigkeit aus dem Kühler auf und daher war das Herauslösen der Teiglinge schon grenzwertig. Welche Verfahrensweise für lange Gare im Kühler praktizierst du?
LG Torsten
Danke!
Antwort erstellen
Christoph
Moin Torsten.
Hast du einen professionellen Backofen/Holzbackofen? Oder backst du 30 Stück hintereinander im Haushaltsofen?
Woher kommst du denn aus dem Saarland? Bin aus Schmelz.
Viele Grüße
Christoph
Antwort erstellen
Christoph
Hallo Torsten.
Wow – dann hast du ja perfekte Voraussetzungen. In einer “richtigen” Bäckerei würde ich auch mal gerne backen. Vielleicht können wir mal zusammen backen?
Müssen wir nur kucken, wie wir irgendwie zusammen finden:
@Dietmar, vielleicht kannst Du uns jeweils die Mail-Adressen zusenden? Danke.
Viele Grüße
Christoph
Antwort erstellen
Torsten
Hallo Christoph, ich bin aus Nonnweiler. Hab mal Bäcker gelernt und letztes Jahr wieder angefangen. Unter anderem wegen Menschen wie Dietmar hat es mich richtig gepackt. Durch Zufall habe ich den Inhaber einer kleinen Bäckerei kennengelernt, mit dem ich seit ein paar Wochen am Wochenende meine Leidenschaft ausleben kann. Melde dich einfach mal.
LG
Torsten
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Tortsen,
viele Franzosen verwenden diese Methode!
Du musst die Leinentücher einfach besser stauben 😉
(zur Not die Leinentücher mit etwas Kartoffelmehl einreiben!)
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Torsten
Hallo Dietmar, nach den Bekundungen der Cleanbakehersteller war ich auf den Tauglichkeitstest gespannt. Hab nun dreimal meine 30 Baguette zur Stückgare ins Leinen und Cleanbake gepackt und im Kühler aufbewahrt. Das Unterfangen ist eindeutig zugunsten des guten französischen Bäckerleinens ausgefallen. Vielleicht fühlte sich das bester aller französischen Brote auch einfach nur in seinem heimischen Garn wohler.
LG aus dem Saarland.
Torsten
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Danke Torsten 🙂
Antwort erstellen
Torsten
Hallo Dietmar, hab letzten Samstag 30 der Baguette gemacht, wobei ich sie “nur” für ca. vier Stunden im Kühler ließ. Neben dem klassischen Bäckerleinen hatte ich ein Tuch von “Cleanbake” ein Mischgewebe zum Testen. Das altbewährte Bäckerleinen setzte sich durch.
Das Baguette wurde ein Kracher.
LG aus dem Saarland.
Torsten
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Torsten,
30 Baguette sind schon eine Meisterleistung!
Klebte das Cleanbake etwas mehr?
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Lukas
Hallo Dietmar!
Einfach ein toller Blog den du hier betreibst – Respekt! Ich habe schon mehrere Rezepte nachgebacken und alle sind mir recht gut gelungen, danke hierfür.
Eine Frage hätte ich zu deinen Rezepten mit Langzeitführung:
Kann ich bei Rezepten mit bis zu 48h kalter Gare helles Mehl durch Vollkornmehl ersetzen?
Natürlich mit angepasster Wassermenge. Ich meine hier einmal irgendwo gelesen zu haben,
dass Vollkornteige stärker treiben und sich diese schneller (enzymatisch?) abbauen.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Lukas,
die Langzeitführung funktioniert auch mit Vollkornmehlen!
Das mit stärkeren Triebkraft bezieht sich auf Sauerteige 😉
Lg. Dietmar
(Achtung: bei 48Std. musst du die Temp. auf 2°C runterschrauben 😉 )
Antwort erstellen
Lukas
Hey super, danke für die schnelle Antwort!
Habe gerade im Kühlschrank nachgemessen… Im kältesten Fach habe ich knapp 4°C. Ich werde es testen und zusätzlich noch die Hefemenge reduzieren.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Lukas,
die Hefe bräuchte man nicht zu reduzieren aber so gehst du wenigstens auf Nummer sicher 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Wolfgang
Zuerst mal vielen Dank für die wunderbaren Rezepte und tollen Informationen.
Eine Frage zur Luftfeuchtigkeit: in welchem Bereich sollte diese bei der Langzeitführung idealerweise sein bzw. macht es einen Unterschied ob es um sich um geformte Teiglinge oder zB um den Poolish beim Baguette handelt?
Danke,
LG
Wolfgang
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Wolfgang,
Vorteige brauchen keine Luftfeuchtigkeit 😉
Ich selber hab in der Backstube alle Kühlräume auf 80% Luftfeuchte eingestellt. Die zusätzlich reduzierte Lüftergeschwindigkeit von 30% verbessert dieses um ein vielfaches.
Für zuhause sind solche Angaben aber unwichtig, weil man keine Einstellungen am Haushaltskühlschrank vornehmen kann. Hier empfehle ich geformte Teiglinge sofort mit Plastik abzudecken und ab einer Teigeinlage von 400g diese bereits nach 15-30 Minuten im Kühlschrank abzudecken. Der Teigling beginnt durch das abdecken mit Plastik leicht zu schwitzen und … 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Wolfgang
Super – vielen Dank!
Antwort erstellen
Walllo
Hallo Dietmar.
Meine Frage zur Langzeitgare.
Ich habe mir einen Weinkühlschrank besorgt.Er sollte auf 5°Grad laut Beschreibung kühlen.
macht er nur im kleineren Fach unten.In der Mitte hat er aber 6-7°Grad.Kann ich das Ding trotzdem für die Langzeitgare benutzen?
Gruß Wallo
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Wallo,
klar kannst du diesen Weinkühler auch für die LZ benutzen.
Unterschied zwischen 4 und 7°C:
“2-4°C”
Teige mit Hefezugabe werden hier stabilisiert und garen nur langsam weiter! Der Teigling sollte bei dieser Temperatur mit halber Gare eingebracht werden. Reine Weizensauerteigbrote fühlen sich bei dieser Temperatur am wohlsten und können über einen Zeitraum von 15-20 Stunden geführt werden (ebenso Teige mit Hefezugabe).
“6-7°C”
Teige mit Hefezugabe garen bei dieser Temperatur nach und je nach Garezustand kann die End-Gare bis zu 8-15 Std betragen. Reine Weizensauerteigbrote sollten bei dieser Temperatur auf 10-12 Std. Lagerzeit begrenzt sein!
Diese Angaben beziehen sich auf “geformte” Teiglinge!!
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Walllo
Hallo Dietmar.
Danke.Mit Deiner Information kann ich gut etwas anfangen.
Gruß Wallo
Antwort erstellen
Sven
Hallo Dietmar,
ich klick mich hier grad mit kindlicher Freude durch deinen Blog, hab in zwei Tagen schon drei deiner Rezepte nachgebacken (die Laugen sind der Hammer), und wage mich nun an die größeren Fragen ran:
Wie kann ich meine Standartrezepte die alle auf um die 12h Langzeitführung ausgelegt sind (bei 15% Sauerteiganteil) auf 20h bei 6°C umschreiben? Vorallem: gibt es deiner Erfahrung nach eine zuverlässige Möglichkeit die Reife meiner Teige nach 12h/14h/16h/etc. Kaltgare zu überprüfen, oder muss ich mich da einfach durchbacken?
Vielen Dank dir.
LG
Sven
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Sven,
also diese Frage muss man etwas genauer unterteilen!
Sind deine Rezepte mit oder ohne Hefebeigabe???
KURZ und KNAPP:
Ohne Hefe:
Diese Rezepte werden bei der Langzeitführung mit der Tempertur gesteuert! Je länger der Teigling sich in der Kühlphase befindet, desto kühler muss die Lagertempertur gewählt werden. Angefangen wird mit einer Lagertempertur von 12Std 3°C – diese steigt mit andauender Lagerzeit auf 6-8°C an.
Mit Hefe:
Hier muss bereits bei der Aufarbeitung etwas geändert werden: Je länger der Teigling sich in der Kühlphase befindet, desto schneller muss die Aufarbeitung erfolgen (verkürzte Teigreifezeiten!!). Aber auch hier gilt folgende Regel: Je länger die Kühlphase dauert, desto kühler muss die Einbringungstemperatur gewählt werden.
Mein Vorschlag Sven: Probier ein x-beliebiges Rezept und schreib alles genau auf! Sollte das Brot/Gebäck nicht deinen Wünschen entsprechen dann melde dich einfach und am besten mit einem Foto – hier sehe (meist) auf einen Blich was falsch gelaufen ist.
Lg. dietmar
Antwort erstellen
Conny
Hallo Dietmar,
Ich würde gern ein Germteigrezept für Bauernkrapfen mit gruselig viel Germ drin (30g Germ auf 500g Mehl) umrezeptieren auf wesentlich weniger Germ. Kann ich einfach die Germmenge reduzieren und die Gare auf Sicht verlängern oder hast du einen Tipp für mich, was ich noch beachten muss?
Danke an dieser Stelle für die vielen Rezepte und die Arbeit, die du in deinem tollen Blog steckst! Alles Gute für 2018!!
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Conny,
klar kannst du die Hefemenge reduzieren – dann steht der Teigling etwas länger auf der Gare 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Heidi
Hallo Dietmar,
ich bin, seit ich von deinem Kurs daheim bin nur noch am Brotbacken und Teige ansetzen.
Es macht mir solche Freude–ich kann`s dir gar nicht sagen!!! Auf einmal klappt es!!!
Die – naja, vielleicht noch nicht schönsten-und besten Salzstangerl!Die Familie ist begeistert!
Pane sera parkt im Kühli
Poolish für Baguette wächst zufrieden duftend vor sich hin
jetzt kommt noch ein Briocheteig dran, um die restliche Fülle zu verarbeiten, die ich von euch mitnehmen durfte….
Wahnsinn, wie meine Teige NUN aussehen, wie sie sich vom Schüsselrand lösen, und wie lieb sie plötzlich zu mir sind!!!!
Lieber Dietmar, dank dir bin ich im siebten Brotbackhimmel und HAPPY…………und die Weihnachtskekse können mich mal!
Ich danke dir alles Liebe Heidi
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Heidi,
das freut mich und Daniela sehr 🙂 🙂
(aber ein paar Kekse müssen es schon sein 😉 )
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Martin Bakker
Hallo Dietmar, ich bin aus den Niederlanden Hier haben wir kein Ruchmehl, also möchte ich online in Deutschland oder Österreich kaufen. Können Sie eine Website / Typen empfehlen? Viele dank, Martin
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Martin,
bestell dir das Ruchmehl auf BONGU.de
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Wolfram Haller
https://bongu.de/ 🙂
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Uuuups 🙂
(DANKE)
Antwort erstellen
Wolfgang
Hallo Dietmar, ist das richtig, dass die Brote unter der kalten Gare nicht oder nur minimal aufgehen? Ich hatte Beim Pain au Levain auch schon das selbe Problem. Der Ofentrieb war dann wieder super.
Mfg Wolfgang
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Wolfgang,
reine Weizensauerteigbrote gehen in der LZ-Gare nur wenig auf, aber dafür sind diese Brote im Ofentrieb umso mächtiger. Wenn man nun noch zusätzlich einen Vorteig mit geringer Hefemenge beimengt (z.B. Poolish), dann sieht das ganze schon anders aus! Das Teigvolumen steigt in der Kühlung um 30% 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Hans Buringer
Hallo Dietmar,
habe mir einen elektrischen Pizzaofen besorgt und perfekte Pizzen gebacken, aber beim Brot verbrennen mir die Unterseiten, oder auch die oberfläche. Ich kann die Oberhitze und Unterhitze unabhängig einstellen, aber beim Baguette z.B., was gesamt 250 Grad benötigt, weiss ich nicht wie ich die Temperatur zwischen Ober – und Unterhitze am besten aufteilen sollte. Hast du vielleicht einen Vorschlag für mich?
LG
Hans
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Hans,
ich würde bei so einem hitzestarken Ofen die Unterhitze um 10-15°C gegenüber der Oberhitze reduzieren (Oberhitze 250°C) 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Hans Buringer
Vielen Dank für die rasche Rückmeldung. Werde dies die nächsten Tage probieren.
Wann macht ihr mal einen Workshop in Österreich, wäre sofort dabei ä?
LG
Hans
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Hans,
ich hoffe selber das die Backkurse in Österreich bald stehen 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Dietmar Wagner
Und wieder eines – ich back mich jetzt durch den ganzen Blog, ein Rezept besser als das andere 🙂
Ich hab lediglich die letzten 10 Minuten das Brot mit Alufolie abgedeckt, weils schon schön braun war.
Antwort erstellen
Dietmar Wagner
Hier noch der Anschnitt.
Ich hab zwei gemacht und nacheinander gebacken. Beim ersten hab ich nicht tief genug eingeschnitten, ich denke deshalb ist es auf der Seite aufgerissen.
Beim Zweiten hab ich tiefer geschnitten, da ist das dann nicht mehr passiert.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Dietmar,
ich würde den Teigling nicht nur tiefer schneiden, sondern auch schräger. Dadurch kann sich der Ofentrieb besser entfalten und es kommt zu keinen seitlichen Riss 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Dietmar,
Langzeitführung wie aus dem Bilderbuch 🙂
Ein Blick auf die Bläschen verratet das Hammer-Aroma 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Monika Ehrenreich
Hallo Dietmar,
ich bräuchte Deine Hilfe. Ich habe bei Langzeitführungen generell folgendes Problem: in meinem Kühlschrank in der Küche fehlt mir der Platz und mein Reserve-Kühlschrank im Keller kühlt bereits auf Stufe 1 auf max. 1-2 Grad herunter (wahrscheinlich ist der Thermostat defekt). Was müsste ich bei dieser niedrigen Temperatur beachten? Gärphase vor der Kühlung verlängern, Reifezeit im Kühlschrank verlängern? Ich hoffe sehr, Du kannst mir einen Rat geben, wie ich unter diesen Voraussetzungen vorgehen soll, damit ich Deine Rezepte mit Langzeitführung auch mal erfolgreich nachbacken kann.
LG Monika
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Monika,
bei 1-2°C wird die Gare fast vollständig eingestellt. Ich würde die Teiglinge erst mit halber Gare in den Kühlschrank zu stellen. Bis diese durchgekühlt sind, garen sie noch etwas weiter. Anschließend brauchen die Teiglinge zum Backen weitere 5-10 Minuten bei Raumtemperatur.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Monika Ehrenreich
Vielen Dank Dietmar! Ich werde es jetzt einfach mal so versuchen.
LG Monika
Antwort erstellen
Horst
Hallo Dietmar,
ich verstehe das mit der “Schwadenschüssel aus Schrauben” leider nicht. Habe ich da nicht aufgepasst? Würdest du mit trotzdem weiterhelfen mit einer kurzen Erläuterung?
LG Horst
Antwort erstellen
Günther
Hallo Horst!
Bei der Schwadenschüssel aus Schrauben geht es um ein äußerst komplexes Gebilde 😉 Viele verwenden dafür eine Edelstahlschale und füllen diese mit Edelstahlschrauben. Diese Schraubenschale wird dann wie der Backstein mit aufgeheizt. Durch die hohe Masse kann man dann mehr Wasser schlagartig verdampfen und erhält dadurch mehr Wasserdampf im Ofen ohne daß dieser zu stark abkühlt.
Alternativ zu den Schrauben kann man anscheinend auch Lavasteine verwenden, das werde ich demnächst testen.
Schöne Grüße,
Günther
Antwort erstellen
Horst
Hallo Günther,
danke für deine “Erhellung” ;-). Nur bleiben für den Lernwilligen noch ein paar Details offen: Wie bringst du das Wasser auf die Schrauben? Die Menge ist wahrscheinlich variabel?
Mit Lavasteinchen habe ich schon gearbeitet. Ein Effekt dabei kann sein, dass der plötzlich entstehende Wasserdampf Teile der Oberfläche der Steinchen mitnimmt und das Brot unter Umständen leicht besandet wird. Die Dampferzeugung mit Schrauben scheint mir sauberer zu sein.
LG Horst
Antwort erstellen
Peter Kronreif
Hallo Dietmar,
In welchen Öfen bäckst du eigentlich? Ich werde mir eine neue Küche zulegen, deshalb habe ich mir die aktuellen Modelle mal angeschaut. Es gibt zahlreiche Backöfen mit Dampfunterstützung. Oder Dampfbacköfen mit Backmodus.
Beworben wird das damit die Kuchen saftiger bleiben. Was hältst du davon? Am liebsten würde ich mir einen Miwe Aeromaten in die Küche stellen, aber da spielt meine Freundin nicht mit.
Besten Dank
Peter
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Peter,
ich backe auf allen möglichen Öfen (mit dabei ein Aeromat von Werner & Pfleiderer = ähnlich wie von Miwe)
Aber wenn ich Zeit finde am Haushaltofen zu backen, dann kommt ein ganz normaler MIELE Ofen (Oberhitze/Unterhitze/Heißluft) mit einem fetten Backstein und einer Schwadenschüssel aus Schrauben zum Einsatz – FERTIG 😉
(ich habe einmal auf einem Ofen mit automatischer Beschwadung gebacken und mir hat es nicht gefallen. Das war vor einigen Jahren und wird sich aber (hoffentlich) schon geändert haben)
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
reiki-hanne
Hallo Dietmar,
sehr feiner Wecken; trotz zeitlicher Engpässe hab ich’s irgendwie hingekriegt. Ich habe auch 3 der kleinen Holzkörbchen wie auf Deinen Fotos benutzt: die Seiten sind leider etwas zu hell geblieben. Teigeinlage eventuell zu hoch? Oder anderer Fehler?
Macht nix, sehr, sehr lecker!
Liebe Grüße
Hanne
Antwort erstellen
Kommentar erstellen