Anstellgut
Als Anstellgut für den Sauerteig wird in der Regel ein Teil des ausgereiften Sauerteiges genommen. Dieser wird vom ausgereiften Vollsauer genommen. Im reifen Vollsauer haben sich Milch-, Essigsäurebakterien und Hefen besonders gut entwickelt.
Die Anstellgutmenge ist bei den einzelnen Sauerteigführungen verschieden. Sie beläuft sich auf 1-20% der zu versäuernden Mehlmenge. Während bei einer Dreistufenführung 1% Anstellgut ausreicht, so werden z.B. bei einer Einstufenführung 2-20% benötigt.
Bei der Abnahme des Anstellgutes vom reifen Vollsauer ist folgendes zu beachten:
Wenn die Weiterverarbeitung des Anstellgutes nicht länger als 6 Stunden dauert, so ist keine bestimmte Lagerung notwendig. Bei einer längeren Lagerung ist das Anstellgut auf 8°C abzukühlen und eine Teigausbeute von 190 anzustreben.
Die Lagerung im Kühlschrank sichert den Erhalt des Anstellsauers. Daraus ist abzuleiten, dass selbst bei mehrtägiger Lagerung ein Anfrischen des Anstellsauers entfallen kann.
Die Startphase
Die Startbedingungen sind bei der Sauerteigbereitung besonders wichtig. Bei Sauerteigtemperaturen unter 20°C wird die Säurevermehrung erheblich verzögert bzw. weitgehend eingestellt. Temperaturen unter 20°C sind daher nicht zu empfehlen.
Die Anfangstemperatur prägt im Einklang mit der Anstellgutmenge und der Sauerteigfestigkeit die Geschwindigkeit der Säurevermehrung und die Ausrichtung des Geschmacksbildes.
- “mild-säuerlich” bei hohen Sauerteigtemperaturen
- “kräftig-säuerlich” bei niedrigen Temperaturen
Manchmal kann (oder wird) es aber passieren, das der Sauerteig an Triebkraft verliert. Man kann auch einen triebarmen Sauerteig mit Vollkornmehl füttern. Vollkornmehl enthalten durch das ganze Korn einfach mehr Mineralstoffe als das helle Mehl.
Zum Füttern tauscht man einfach die Hälfte des Mehles mit Vollkornmehl aus. Nach etwa 10 Stunden wiederholt man den Vorgang, solange bis er seine alte Triebkraft wieder hergestellt hat.
Vorsicht: Durch das Vollkornmehl wird auch mehr Wasser aufgenommen!
156 Kommentare
Kommentar erstellen
ralph
sers Dietmar,
kannst mich bitte ‚erleuchten‘? Es geht mir um das Verständnis der Anstellgut-Führung.
Susi Sonnwend führ ich mit 10-20% Anstellgut und frisch wöchentlich auf, bei konstanten 28-30° Sie verdoppelt sich auch brav in 3-5 Stunden und marschiert dann wieder in den Kühlschrank, der hat 8° Soweit ist alles gut, denk ich mal.
Meine Frage:
Prinzipiell ist das doch ner Detmolder 1Stufenführung, die bei ca. ½ bis ¾ Reife unterbrochen wird, oder?
So hat Susi Sonnwend ne „Wegzehrung“ mitbekommen, die Sie auf der Reise durch den kalten, dunklen Kühlschrank 🥶nährt und am Leben erhält.
Wenn dem so ist, kann ich m.e. doch die Säure und Hefen durch die Anstellgutmenge, mit der ich den Neuansatz ‚impfe‘ im Sinn der Einstufen-führung wie Du sie beschreibst steuern, oder?
fragt sich der neugierige Nasenbär
♥️lich ralph
Der heut Abend ne gebrauchte Kenwood Chef XL bekommt 🥰 und schon gespannt wie ein Flitzbogen ist.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Ralph,
ich hab leider deine Frage nicht ganz genau verstanden?
Mit der Fütterung erhältst du deinen Sauerteig am Leben – wenn du diesen gleichmäßiger und genauer fütterst, kannst du Aroma und Trieb genauer steuern.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
ralph
Sers Dietmar,
passt scho! weil Du hast die Frage eh beantwortet.
Füttern tu ich jeden Freitag, 5g Anstellgut, 50ml Wasser, 50gr Mehl.
Temperatur 28-30°, 3-4Std bei guter verdoppelung und dann ab in den Kühlschrank.
gruss ralph
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Du musst diesen aber gar nicht so stark ausreifen lassen 😉
Antwort erstellen
Andreas
Hallo Dietmar,
Ich habe mich gefragt ob man, statt der zusätzlichen Hefe die dem Teig zugeführt wird, nicht einfach auf das Anstellgut zurück greifen kann und Hefe durch einen entsprechenden Anteil davon ersetzt. Gerade dann wenn kleinere Mengen Hefe benötigt werden.
Kann man ausrechnen wieviel Hefe Anstellgut enthält?
VG Andreas
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Andreas,
leider lässt sich dies nicht so einfach umrechnen.
Das Anstellgut muss zuerst in einen Vorteig/Sauerteig aufgefrischt werden.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Sophia
Lieber Dietmar,
ich hab immer wieder ein Problem beim Ansetzen, zu dem ich nirgendwo im Netz eine Lösung bzw. Antwort finde: mein Sauerteigansatz geht bereits nach 1 oder 2 Tagen so schnell auf (meist schon 4-6 Stunden nach Fütterung), dass ich oft den Punkt verpasse, an dem ich eigentlich schnell weiterfüttern müsste. Der Teig fällt dann in sich zusammen. Ich versuche dann sofort weiter zu füttern, allerdings: es passiert nichts mehr. Selbst bei der Zugabe von Roggenvollkornmehl passiert nichts, der Teig bleibt flach, keine schönen Blasen 🙁
Hast du hier vielleicht eine Antwort oder einen Tipp für mich?
Vielen lieben Dank im Voraus und liebe Grüße aus München!
Sophia
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Sophia,
du musst bereits beim 2 mal Füttern die Teigausbeute (TA) reduzieren – die Mikroorganismen fressen zu schnell und deshalb passiert nicht mehr!
Wenn du den ersten Ansatz mit 1:1 ansetzt, dann füttere sobald eine Volumenszunahme von 40% erreicht ist, mit 1:0,6 / 12 Std (Mehl : Wasser) – wirst sehen dadurch wird der Sauerteig stabil und der Sauerteig beginnt zu leben 😉
Die dritte Fütterung 1 : 0,8 und die vierte Fütterung wieder 1 : 1
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Sophia
Vielen lieben Dank für deine schnelle Antwort!!
Dann werd ich mal mein Glück versuchen 🙂
Ich hab leider noch eine Frage dazu: kann ich jetzt trotzdem mit dem bereits bestehenden, aber nicht mehr wachsendem Ansatz weitermachen oder lieber neu anfangen? Wenn ich den jetzt erstmal wieder aktiv bekommen will, muss ich aber erstmal mit 1:1 weitermachen und erst wenn er wieder an Volumen gewinnt, die TA reduzieren, wie von dir beschrieben, oder?
Ganz lieben Dank für deine Hilfe und liebe Grüße!
Sophia
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Sophia,
kannst es versuchen, jedoch würde ich neu Beginnen.
Keine Ahnung wie lange die erste Fütterung schon abgestanden hat – so weißt du das du alles richtig machst und die gewünschten Organismen züchtest.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Sophia
Vielen lieben Dank!!
Antwort erstellen
Wolfgang
Hallo Dietmar
Ich backe 2 – 3mal in der Woche ein Roggenmischbrot mit ca. 1kg Teiggewicht.
Dabei nehme ich vom reifen Vollsauer wieder was ab und lagere es bis zum nächsten Ansetzen des Vollsauers im Kühlschrank. Alles soweit so gut, wenn man weis, wie viel Brot an einem Tag gebacken wird.
Aber wie sieht das Prozedere in einer Bäckerei aus, die verschiedene Sauerteigbrote ohne Hefezusatz an einem Tag herstellt?
Da kommt ja noch dazu, das nicht jeden Tag dieselbe Menge von Broten produziert (bestellt) wird.
Eine Sauerteiganlage wird sich auch nicht jeder Bäcker leisten können!
Wie sieht hier so eine Mengenplanung an Anstellgut aus, wenn jeden Tag eine andere Menge an Brot gebacken wird?
Wird hier auch vom reifen Vollsauer was abgenommen oder wird hier ein Anstellgut extra geführt?
Vielleicht kannst da ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und ins Detail gehen wie so etwas in einer Bäckerei geplant wird
die nur Sauerteigbrote herstellt!!
Vielen Dank und schöne Grüße
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Wolfgang,
also ich kann nur von unserer Bäckerei sprechen und ich mache es so:
Bei Reichlbrot gibt es für Roggensauerteigen vollautomatisierte Sauerteiganlagen. Diese werden mit 3 Stufensauerteigen jeden Tag geführt. Die Sauerteigkessel haben ein Volumen von 800kg /1000kg und 1300kg. Diese Sauerteigkessel werden zu unterschiedlichen Zeiten gestartet und somit ist jeder Kessel ist zu einer bestimmten Zeit fertig.
In der Produktion bekommen die Bäcker eine Produktionsplanung für den folgenden Tag und wissen somit das sie für den folgenden Tag z.B. 2100kg Sauerteig benötigen. Am Abend wo die Bäcker die Produktion starten, wissen sie bereits wieviel Sauerteig wirklich benötigt werden. Wenn z.B 120kg Sauerteig für die Tagesmenge fehlen, wird diese Menge in den “letzten” Sauerteigkessel in Form von einer zusätzlichen Stufe nachgerührt. Bis es zu dieser Entnahme kommt, hat der Sauerteig genügend Zeit nachzureifen – im Prinzip ist es eine kurze zusätzliche Sauerteigstufe. Der eine oder andere wird sich denken funktioniert den das überhaupt??? – und WIE!!! der Sauerteig bekommt zusätzlich eine enorme Triebleistung.
Bei Fragen melde dich einfach noch einmal 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Wolfgang
Hallo Dietmar
Wow. Super und Danke für die schnelle Antwort.
Das bedeutet Ihr vermischt im letzten Sauerteigkessel wenn 120 kg fehlen einfach die benötigte Menge Wasser und Mehl hinzu?
Wenn bei 1100kg 120kg fehlen, wie lange würde die Nachreifung der zusätzlichen Sauerteigstufe dauern?
Ich mach mal ein Beispiel ob ich das richtig verstanden habe.
Angenommen ich backe jeden Tag 8 Roggenmischbrote 60:40 ( 2567g RM+1711g WM, TA180) und benötige dazu ca 36g (3%) Anstellgut (TA200) zum ansetzen des Sauerteiges (40% vom Roggenmehl, TA 200).
15:00 Uhr Ansetzen des Sauerteiges, Reifezeit ca. 15h
06:00 am Folgetag nehme ich wieder 36g ab und lagere es bis zum Ansetzen des Sauerteiges um 15:00 Uhr bei 5 Grad im Kühlschrank. Danach Mische ich mein Roggenmischbrot.
Wenn ich am Backtag um 06:00 Uhr früh weiß das ich am nächsten Tag 24kg Brot benötige, dann hätte ich 72g Anstellgut zu wenig.
Jetzt müsste ich doch zu meinen 36g die ich vorher abgenommen habe 36g Mehl und 36g Wasser hinzufügen damit ich die benötigten 107g für 24 Brote bekomme.
Wäre das jetzt richtig gedacht?
Das wäre dann eine Anstellgutmenge von 100%
Das würde bedeuten, wenn ich um 06:00 mein Anstellgut auffrische, dann hätte ich in 2 – 3 Stunden Abstehzeit meinen fertiges Anstellgut und könnte um 15:00 Uhr wieder mit den ansetzen des Sauerteiges beginnen!!
Wäre das der richtige weg oder ist es besser das Anstellgut extra zu führen anstatt es immer vom reifen Vollsauers abzunehmen?
Vielen Dank.
Das ist der beste Blog wenn es ums Backen geht!!!!!!!!
MfG Wolfgang
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ja Wolfgang – wir fügen einfach die Fehlmenge hinzu. Die Reifezeit bis dieser fertig ist verlängert sich bei der Menge etwa um 30 Minuten 😉 Das ist insofern nicht so genau, weil bei uns auch die verwogenen Kessel/Schalen noch etwas Zeit zu reifen haben.
Im Prinzip ist diese Fütterung wie eine Berliner Kurzsauer zu sehen (ich weiß dieser wird bei Hohen Temperaturen und geführt, aber ist mir in diesem Fall komplett egal – es funktioniert JA 😉 )
Diese Methode funktioniert nur, wenn die Fehlmenge nicht über 20-30% beträgt!
Wenn es mehr ist, empfehle ich dir die Berliner Kurzsauerführung 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Wolfgang
Hallo Dietmar!
Wie im obigen Beispiel gebe ich zu den 36g Anstellgut 36g RM und 36g Wasser hinzu damit ich auf ein Gasamtanstellgut von 107g komme
Damit wäre das eine Fehlmenge von ca. 67%!!
Das ist dann deutlich mehr als 20-30% wie du sagst!!
Hab ich das jetzt richtig berechnet oder hab ich irgendwo einen Denkfehler!!
Danke
Schöne Grüße
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ich glaube wir verirren uns gerade!
Wir pumpen die Fehlmenge an Sauerteig direkt auf den fertigen Sauerteig in einer Stufe und lassen diesen dann noch eine gewisse Zeit reifen. Die bei dir angeführte Menge wäre einfach zu groß und hier würde ich auf eine Berliner Kurzsauerführung umschwenken – diese wird mit einer hohen Anstellgutmenge und in einer Stufe geführt (Reifetemperatur 35°C/3-4 Std).
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Wolfgang
Kleiner Tippfehler: Es sind 3,5% Anstellgut
😉
Antwort erstellen
Christine K.
Hallo Dietmar, da mir mein 3jähriges Roggenanstellgut während eines mehrwöchigen Urlaubs leider kaputt ging, habe ich nach deinen Angaben ein Neues angesetzt.
Jetzt iist das gute Ding 30 Stunden im 28° warmen Backofen ( 1x gefüttert) und hat sich beteits ums 2½ fache verdoppelt. Der kann doch noch nicht fertig sein? Wie geh ich da jetzt weiter vor?
Danke, LG aus Wien
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Christine,
bitte sofort füttern und am besten mit einer TA von 170 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Christine K.
Habe jetzt 50g Asg entnommen, mit 50g RVM und 50ml Wasser gefüttert. ( 2.Fütterung) und diesmal nach 3 Std. eine Verdoppelung erreicht. Genügt es, jetzt schon mit 10gr. Asg zu füttern?
(Foto mit RASG Ansatz, 6Std. nach der 1.Fütterung)
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ich kann jedem verschiedene TA 160-200 nur empfehlen.
Das bringt Aroma und stärkt den Sauerteig in der Triebkraft 😉
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Und JA du kannst die Anstellgutmenge reduzieren!!
Antwort erstellen
FranzWö
Hallo Dietmar, mein Roggen-Sauerteig (Basis von deinem, den ich aus dem Backkurs mitgenommen habe) produziert immer mehr deutlich saure Brote bei gleichem Rezept, obwohl die Triebstärke passt. Bisher habe ich mich an Deine Angaben beim Füttern mit 10gASG 50g Wasser und 50g R960 gehalten. Das Ganze ca 3-4h bei 28°C gereift und dann ab in den Kühlschrank – bei längerer Reife geht der Sauerteig sonst im Kühlschrank noch über. Habe einen Champagnerroggen-Sauerteig bei Schelli/bongu gekauft, da soll das Auffrischen mit gleichem Verhältnis ASG/Wasser/Mehl passieren, aber 10-15h bei 20°C reifen und dann in den Kühlschrank. Produziert das nicht auch zu viel Säure im ASG? lg Franz
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Franz,
ist die wirklich nur die Fütterung?
Schaut aus wie die richtige Sauerteigführung 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Franz Wö
Servus Dietmar,
ja das war nur die Fütterung, aber ich backe wenig daher ist die Fütterung so wichtig.
Ich hoffe wir sehen einander bald bei einem Backkurs in deinem neuen Schulugsraum in St. Marien, da können wir dann genauer reden.
Lg Franz
Antwort erstellen
Franz Wö
Hallo Dietmar,
das war eigentlich nur die Fütterung. Ich halte mich mal an die Angaben von Schelli mit 10h bei Raumtemp. Den Rest können wir beim nächsten 3-Tages Backkurs diskutieren :-), auf den ich mich schon freue – wenn Deine Seminarräume endlich fertig werden.
lg Franz
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
So machen wir es 🙂
Bald gibt es davon Fotos im Blog 🙂 🙂
Antwort erstellen
Nicole Mayer
Hallo! Vielen Dank erst mal für den tollen Blog. Ich habe eine Frage zu meinem Sauerteig. Habe diesen vor ca 3 Monaten angesetzt und dann eingeforen (wurde in einem Kurs einmal gesagt, dass man das kann, aber wahrscheinlich war das für den jungen Sauerteig nicht so gut
). Bisher habe ich Mischbrote mit zusätzlich Hefe gebacken – da war soweit alles gut, brauchte ja die Triebkraft vom Sauerteig nicht. Den sauerteig habe ich jeweils zum Backen aufgetaut, gefüttert damit ich die entsprechende Menge zum Becken hatte plus etwas zum wieder einfrieren und dann einen Teil wieder eingefroren, den ich beim nächsten Backen wieder gefüttert habe. Jetzt habe ich mich über ein reines Roggensauerteigbrot getraut. Es ist geschmacklich gut, aber total speckig und “sitzen geblieben.
Frage: kann ich einfach zB 20g gefrorenen Sauerteig nehmen, mit 100g Roggenmehl und 60g Wasser füttern, 12 Stunden reifen lassen und dan als ASG im Kühlschrank aufbewahren? Und wenn er noch nicht aktiv genug ist den Vorgang 2-3x wiederholen bis ich das ASG in den Kühlschrank gebe? Oder muss ich einen neuen Sauerteig ansetzen? Danke schon mal für die Hilfe!! Lg Nicole
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Nicole,
tut mir leid wenn dir in einem Backkurs so ein Blödsinn vermittelt wurde – hoffe du hast nicht auch noch dafür bezahlt 🙁
Sauerteig kann man nicht einfrieren – lagere diesem im Kühlschrank und füttere diesen 1-2 mal in der Woche 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Karin
Hallo
Vor lauter Lesen der Kommentare kenn ich mich jetzt nicht mehr aus…
Normal füttere ich 1x/Woche meinen Sauerteig (Nur zum Auffrischen – ohne backen). und zwar so: 1:1:1. Hab ich das bis jetzt falsch gemacht? Er ist schon eher säuerlich. Er könnte auch etwas mehr aktiver sein.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Karin,
passt und wenn dein Sauerteig etwas faul ist, dann einfach 2-3 mal innerhalb 4-5 Std füttern – dann wird dieser wieder so richtig aktiv (und du nimmst diesem auch die Säurespitzen 😉 )
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Claudia
Hallo Dietmar,
ich füttere mein ASG (Weizen und Roggen) 1 x in 7-10 Tagen auf. Roggen-ASG mit 50 gr. Roggenmehl 1150, 50 gr. Wasser 40° und 10 gr. ASG aus dem Kühlschrank. Weizen-ASG mit 50 gr. Weizenmehl 1050, 45 gr. Wasser 40° und 10 gr. ASG aus dem Kühlschrank. Wenn sich das ASG verdoppelt hat, stelle ich es in den Kühlschrank. Ich habe den Eindruck, dass das ASG nicht triebstark genug ist. Heute habe ich es aufgefrischt, habe aber nur 5 gr. ASG aus dem Kühlschrank verwendet. Das Foto entstand nach 4 Stunden Reifezeit. Passt das so? Viele Grüße, Claudia
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
das passt vollkommen 🙂
Alles richtig gemacht und dein Anstellgut ist triebstark.
Ein kleiner Tipp: Du kannst dein Anstellgut alle 3 Wochen 2x hintereinander füttern – so gewinnt es zusätzlich an Triebkraft 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Claudia
Hallo Dietmar,
OK super, vielen Dank für Deine Antwort. Noch eine Frage: Kann ich Weizen-ASG-Reste in einem süßen Hefeteig (z.B. für Hefezopf) verarbeiten? Wenn ja, welche Menge ASG kann ich für 1 kg Weizenmehl nehmen?
Viele Grüße,
Claudia
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ja klar – rein damit!
200g Weizensauer passen locker rein, aber aufpassen die Schüttwassermenge etwas zu Beginn reduzieren.
Antwort erstellen
Claudia
Perfekt, werde ich so ausprobieren 👍. Danke für Deine Hilfe 😉
Antwort erstellen
Karin
Mein Sauerteig Ansatz lebt nun schon einige Monate. Seit neuestem bildet er aber im Kühlschrank immer so eine dicke Haut (kein Schimmel etc nur eine Haut). Ist das normal bzw gut so?
Backe mein Brot mit Einstufenführung.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Karin,
ich empfehle dir deinen Sauerteig einer mehrmaligen Auffrischung zu unterziehen 😉
50% Anstellgut mit 50% Mehl und 35-40% Wasser zu füttern – sobald sich das Volumen verdoppelt hat, diesen Vorgang wiederholen (insgesamt 3-4 mal).
Der braucht einfach etwas Zuwendung 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Karin
Ich bekomm diese dicke Haut beim Sauerteig nicht weg. Kann es sein dass ich meinen Sauerteig zu warm führe? Habe durchgehend eine Temperatur von 30 Grad
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Was und wie meinst du das bitte?
Deckst du deinen Sauerteig beim reifen ab?
Antwort erstellen
Karin
Hallo. Ich hab so einen Gärautomat wo man die Temperatur einstellen kann. Welche Temperatur wäre optimal für Roggen?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Karin,
wenn wir vom Sauerteig sprechen, dann nimm bitte 28°C
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Karin
Nein ich rede vom Anstellgut . Welche Temperatur wäre hier optimal?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Aus dem Kühlschrank 😉
Antwort erstellen
Karin
Hallo. Nein also ich meine welche Temperatur beim wöchentlichen Füttern meines Anstellgut. Sind hier 28grad durchgehend zu viel? Er soll mild sein. Nicht der Sauerteig fürs Brot sondern das Anstellgut 😉
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ich würde den Sauerteig auf 28-30°C füttern und diesen anschließend im Kühlschrank wieder lagern 😉
Antwort erstellen
Angelika
Hallo Dietmar,
sollte man das Anstellgut mit Vollkornmehl weiterführen oder lieber einen anderen Mehltyp (oder eine Mischung aus beidem) verwenden?
Grüße aus der 🇨🇭
Angelika
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Angelika,
wenn du mit VK weiterfütterst, dann besitzt dein Sauerteig sehr viel Säure.
Milder wird dieser, wenn du kein Vollkorn verwendest.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Hava
Hallo! Ich will mit Brotbacken beginnen und bin so auf dieser Website gelandet :). Es scheint, als seien hier schon fortgeschrittene Bäcker unterwegs – nicht so ich. Ich will insbesondere ein gutes Ruchbrot backen können und lese hier über das “Anstellgut”. Das kann ich ja selbst herstellen, gibt es da ein gutes Rezept für dieses Anstellgut? Habe hier auf der Website mit der Suchfunktion gesucht aber werde nicht wirklich fündig. Vielleicht hilft mir jemand kurz? Danke! Liebe Grüße, Hava
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Schau dir bitte den Beitrag “Sauerteigansatz herstellen” an.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Hava,
das in diesem Beitrag hergestellte Anstellgut ist die Basis für jeden Sauerteig!
Jedes Rezept kann mit diesem Anstellgut hergestellt werden.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Hava
Vielen Dank für die Hinweise!
LG Hava
Antwort erstellen
Maria
Hallo Dietmar! Ich habe einen Roggen-Anstellgut und möchte nun noch ein Dinkelanstellgut herstellen. Dieses (möglichst milde) Anstellgut würde ich dann gerne für alle Dinkel- oder Weizenbrote verwenden, egal ob fürs Brot ein flüssiger oder fester Sauerteig angesetzt werden soll (geht das oder sollte man 2 Anstellgut dafür haben?). Wenns passt, würdest du empfehlen das Anstellgut flüssig (TA200) oder fest (TA 150) zu führen oder ein Mittelwert – und bei welcher Temperatur?
Danke für deine Hilfe,
Maria
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Maria,
klar kannst du aus deinem Roggenanstellgut einen Weizen- oder Dinkelsauerteig umzüchten.
Bei Weizen nimm TA 200 und bei Dinkel lieber TA 190 (so bleibt dieser stabiler!!).
Temperatur immer bei 25°C
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Maria
Super, danke für die Antwort!
Oder wäre es besser mit einem Lievito Madre?
LG
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Egal 😉
Antwort erstellen
Caro
Hallo Dietmar!
Es gibt ja nun verschiedene Wege des Sauerteig-Handlings. Allerdings würd mich Deine Meinung zu folgender Methode mal interessieren, die ich nach Lektüre von Lutz Geißlers Büchern anwende und mit der ich dachte, richtig zu liegen (und meine Brote sind damit auch meistens gut geworden). Jemand anderes hat mir jedoch davon abgeraten, weil es mit wöchentlich gefüttertem Anstellgut in kleinen Mengen nicht klappen soll, triebfähigen Sauerteig herzustellen, der ohne Hefe genug Power hat. Das Anstellgut müsse auf jeden Fall immer 2-3x aufgefrischt werden, bevor es richtig genutzt werden kann, und aus diesen Auffrischungen, die fortlaufend folgen, ergibt sich durch immer größere Mengen an ASG, Mehl und Wasser der Brotsauerteig.
Ich gehe so vor: Alle 7 Tage entnehme ich meinem getrennt vom Brotsauerteig geführten Roggen-Anstellgut einen Teelöffel voll und setze dies mit jeweils 50g Wasser und Roggenmehl 1150 an. Es kommt auf einem Gitterrost über meinen DSL-Router, worüber immer 27-28°C herrschen (der Rost deshalb, damit es keinen Wärmestau am Gerät gibt). Nach ungefähr 5 Stunden hat es sich knapp verdoppelt und ist von großen Blasen durchzogen. Dann kommt es “jungreif” in den Kühlschrank und im Laufe der folgenden Woche backe ich damit meist 2x Brot. So läuft es seit einem guten Jahr prima, auch reine Roggenbrote sogr mit Vollkorn und Schrot, gelingen auch ohne Hefezusatz zum Großteil schön locker und aromatisch.
Da viele Rezepte auch so aufgebaut sind, dass nur kleine Mengen Anstellgut zum “An-Impfen” verwendet werden, und dieser Teig dann je nach ASG-Anteil und Temperatur weiterreift zum Sauerteig, habe ich gedacht, dass diese Methode auch Sinn macht.
Gibt es wirklich einen spürbaren Unterschied zwischen der Triebkraft des Sauerteige dieser beiden Methoden? Oder sind sie doch eher gleichwertig?
Schöne Grüße von
Caro
Antwort erstellen
Robert Schüller
Hallo Caro,
so wie du führe ich die Auffrischung des ASG’s auch durch und bin zufrieden mit der Triebkraft. Was man natürlich auch noch machen kann,ist, dass ca. 6 h vor dem ASG- Einsatz eine Auffrischung: 1 TeilASG, 2 Teile Wasser (40 °C) und 2 Teile Mehl durchgeführt wird. Ich stelle diesen Ansatz in den Backofen und schalte die Lampe an. So erreiche ich 29 °C Umgebungstemperatur.
Wenn das Volumen sich verdreifacht hat, setze ich dieses triebstarke ASG
ein.
Meiner Meinung nach ist die Backofenlampe die günstigere Variante, da die gewünschte Wärme / Temperatur von allen Seiten auf das Gefäß mit dem aufzufrischenden ASG einwirkt.
Schöne Grüße, Robert
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Caro,
komplett gleichwertig!
Der Fütterungsintervall reicht völlig aus – sobald dein Sauerteig aus dem Gleichgewicht fällt, zeigt er es dir spätestens in den gebackenen Broten welche du aus dem Ofen holst 😉
Den Ablauf kannst du beibehalten!
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Maria
Hallo Dietmar,
hier würde ich gerne nochmal nachhaken: Macht es geschmacklich einen Unterschied (später im Brot), mit welcher Anstellgutmenge ich mein Roggen-Anstellgut immer auffrische (ich füttere 1x pro Woche)? Ist es egal, ob es so (50gMehl+50gWasser+10gASG) oder so (50gMehl+50gWasser+50gASG) gepflegt wird, wenn man gut auf die Reifezeiten achtet?
Danke und LG
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Maria,
dein Anstellgut wird sich mit der ersten Variante wahrscheinlich länger stabil im Kühlschrank halten.
Solange dein Anstellgut/Sauerteig triebfähig und zu dem gewünschten Endergebnis führt, kannst du beides machen.
Merke dir: wenn aber dein Sauerteig triebschwach wird, dann reduziere die Anstellgutmenge im Fütterungsprozeß.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Caro
Prima, tausend Dank!
Antwort erstellen
Michaela
Hallo Dieter,
heute habe ich auch mal eine Frage: ich habe einen schon 1,5 jährigen Sauerteig, den ich 14-tägig füttere. Gestern ist es mir leider passiert, dass ich vergessen habe, ihn in den Kühlschrank zu stellen und er ist ca. 15 Stunden bei Raumtemperatur gegangen. Normalerweise stelle ich ihn nach 5 bis 6 Std. wieder in den Kühlschrank zurück. Ist das jetzt ein Problem, kann ich ihn wieder gewohnt weiterverwenden?
Danke für den Blog und die tollen Rezepte!!!
LG Michaela
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Michaela,
nein einfach noch einmal füttern und ab in den Kühlschrank 😉
Da passiert nichts!
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Sonja
Hallo Dietmar,
ich füttere regelmäßig mein Roggenanstellgut mit 70g Mehl + 70g Wasser + 15-20g Anstellgut (ca. 8Std. bei 27-29Grad) und erhalte dann eine Anstellgutmenge von ca.160g. Wenn ich jetzt eine grössere Menge Anstellgut benötige (Christkind hat einen HBO gebracht) zB. 300g kann ich dann einfach verdoppeln 140g Mehl + 140g Wasser + 30-40g Anstellgut nehmen oder muss ich noch etwas berücksichtigen? Vielen Dank schonmal für Deine Antwort😀
LG Sonja
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Sonja,
nein das passt schon 😉
So hat dein Anstellgut noch länger was zum Futtern!!
Viel Spaß mit deinem HBO
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Conny
Hallo Dietmar! Wie füttere ich wöchentlich mein Anstellgut am besten? Mit Vollkornmehl oder “normalem” Mehl (habe Roggen-ASG und Weizen-ASG) LG Conny
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Conny,
nimm normales Weizen- oder Roggenmehl – kein VK!)
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Kathrin
Hallo Dietmar, jetzt hab ich einmal eine Frage zum Sauerteig; Wenn das ASG wenig wird, füttere ich den Sauerteig oder behalte wieder etwas vom Vorteig (nach der Devise “darfs a bisserl mehr sein”) zurück. Das ASG steht dann mehr oder weniger lang bei Raumtemperatur herum ehe es wieder in den Kühlschrank kommt und mein Sauerteig hat bisher immer irgendwie nach Bier gerochen und jetzt erinnert er mich an Most 🤔 Das letzte Roggenbrot war ziemlich kräftig säuerlich im Geschmack… Hat der Sauerteig seine Balance verloren oder ist er einfach kräftiger geworden? Kann ich den Sauerteig wieder etwas milder stimmen oder muss i da jetzt einen neuen ansetzen? Und Danke für die vielen Rezepte und den tollen Blog. Ich backe fast täglich 🤭 Lg Kathrin
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Halo Kathrin,
nein du brauchst in nur 2-3mal füttern – dann passt wieder alles 😉
Warum: Diese Methode macht man wenn der Sauerteig Tag für Tag neu angesetzt wird. Sollte der Sauerteig bei voller Reife in den Kühlschrank wandern, dann empfehle ich ihn bei längerer Lagerung sofort etwas zu füttern. Würde man das nicht machen, frisst sich dieser schnell ab und richt nach “Most”.
(Finde diese Methode aber die beste – ab und zu komplett aus der Kühlung und eine komplette Reife bei Raumtemperatur!!)
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Gabriele
Hallo Dietmar, ich habe gerade Deinen Blog mit den tollen Rezepten entdeckt. Ich habe eine Frage zur Verwendung von Gerstel: ich backe schon recht lange mein Brot mit selbsthergestelltem Sauerteig und habe ihn auch konserviert als Gerstel. Wie rechne ich denn Gerstel zum Anstellgut um? Wenn ich z.B.40 g Anstellgut benötige ,wieviel muss ich dann vom Gerstel ansetzen und wielange vor dem Backen? Würde mich über eine Antwort sehr freuen,herzliche Grüße,Gabriele
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Gabriele,
20g Gerstl und 20g Wasser verrühren und 18-24 Stunden reifen lassen 😉
Anschließend kann es als Anstellgut verwendet werden (sollte dein Sauerteig triebschwach sein, dann empfiehlt sich ein mehrmaliges Auffrischen deines Anstellgutes 😉 ).
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Philip Antoni
Hallöchen,
ich möchte in den nächsten Tagen gerne ein Roggenvollkornbrot backen. Die Zutaten dafür sind auf dem Bild zu sehen, die 10 Gramm ASG habe ich nicht. Es wird mein erstes Brot mit ST 🙂 Wie gehe ich jetzt am besten vor?
Vielen Dank für die Unterstützung!
Liebe Grüße
Philip
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Philip,
ohne Anstellgut wird das nichts werden 🙁
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Kommentar erstellen