Panettone estivo
Panettone – das traditionelle italienische Weihnachtsgebäck hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Ganzjahresfavoriten entwickelt. Was früher ausschließlich als festliche Delikatesse zur Weihnachtszeit genossen wurde, erfreut sich heute auch im Sommer wachsender Beliebtheit.
Was macht den Panettone so unwiderstehlich, dass er selbst bei sommerlichen Temperaturen seinen festen Platz auf unseren Tischen gefunden hat?
Viele Bäckereien und Konditoreien haben den Trend erkannt und bieten Panettone mittlerweile das ganze Jahr über an. Durch die Vielfalt an Geschmacksrichtungen und die Möglichkeit, den Panettone mit saisonalen Zutaten zu verfeinern, ist er längst nicht mehr nur ein Wintergenuss.
Besonders beliebt ist es, ihn in den Sommermonaten als Dessert zu servieren – vielleicht begleitet von einer Kugel Eis oder frischen Früchten.
Ob als Dessert, zum Kaffee oder einfach zwischendurch – der Panettone bringt ein Stück italienischen Flair in den Sommer. Wer sich noch nicht an den sommerlichen Panettone gewagt hat, sollte es unbedingt ausprobieren, denn dieser italienische Klassiker schmeckt zu jeder Jahreszeit einfach himmlisch!
Rezept
für ein Teiggewicht von 1000g Panettoneteig
Vorteig
200g | Panettonemehl |
60g | aktive und aufgefrischte Madre – Herstellung hier |
100g | Wasser 5°C |
75g | Eigelb |
75g | Butter |
62g | Zucker |
- Madre, Panettonemehl und Wasser zu einem glatten Teig auskneten
- Zucker und Dotter abwechselnd untermischen und abermals auskneten
- Zum Schluss Butter unterkneten und wieder auskneten.
- Der Vorteig reift nun bei 18-20°C bis dieser sein Volumen verdreifacht hat (ca. 12-15 Stunden)
Hauptteig
572g | Vorteig |
50g | Panettonemehl |
35g | Zucker5g |
5g | Salz |
75g | Eigelb |
75g | Butter |
1 | Vanilleschote |
188g | Orangeat und Rosinen (eingeweicht) |
- Vorteig und Panettonemehl so lange ausmischen, bis sich ein homogener Teig gebildet hat.
- Anschließend Eigelb, Zucker, Vanilleschote und Salz in kleinen Schritten hinzufügen und abermals auskneten.
- Zum Schluss Butter unterkneten und Teig vollständig asukneten.
- Sold der Teig ausgeknetet ist, werden Orangeat und Rosinen langsam untergemischt.
- Teig in eine leicht geölte Teigwanne geben und 45 Minuten bei 27°C reifen lassen.
- Teig in gewünschte Größe teilen und zu einem runden Form falten. Diesen mit Schluss nach unten ein weiteres mal 30 Minuten entspannen lassen.
- Zur letzten Formgebung den Teig rund formen und in eine Panettoneform einlegen.
- Endgare bei 27-30°C / ca. 4-6 Stunden
Mandelglasur
50g | Kristallzucker |
25g | Mandelmehl |
25g | Eiweiß |
25g | Maizena (Maisstärke) |
- Zutaten zusammen vermengen und 24 Stunden im Kühlschrank abgedeckt quellen lassen
- Bei voller Agre wird die MAndelmasse auf die Panettone aufgetragen.
- Mit Mandel und Hagelzucker bestreut und anschließend mit Puderzucker gezuckert.
- Gebacken wird die Panettone bei 175°C / 45-50 Minuten
- Kerntemperatur 94°C
- Nach dem Backen die Panettone aufspießen und auf den Kopf gestellt auskühlen lassen.
15 Kommentare
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Tim
Vielen Dank für das Rezept. Ähnlich wie bei Hans-Dieter war dies mein aller erster Panettone. Vielleicht hätte es einfachere Rezepte für das erste Mal gegeben 😉. Nicht bänur die Temperaturen draußen haben mir bei der Herstellung des Vorteiles Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Ich muss aber gestehen, dass der Vorteig relativ gut aufging. Die Verdreifachung hatte ich nahezu in der vorgegebenen Zeit erreicht. Dennoch ist die endgültige Form nicht so hübsch geworden. Aber geschmacklich ein absoluter Volltreffer.
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Dietmar Kappl
Und der Geschmack steht immer vor der Optik 😉
Das ist und bleibt das wichtigste beim Backen – toll gemacht Tim 🙂
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Tim
Ach noch eine Frage: mit 188g Orangeat und Rosinen (eingeweicht) sind 188g gemeint, die dann noch eingeweicht werden oder bereits eingeweichte 188g.
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Dietmar Kappl
Diese sind bereits eingeweicht – aber macht im Endergebnis keinen Unterschied.
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Hans-Dieter
Hallo Dietmar,
das Rezept mit dem Kommentar “…Eiskugel…” hat mir den Kick gegeben und jetzt hab ich mich in den Backolymp begeben (zumindest ist es das für mich).
Vorab: Erster Panettone Versuch überhaupt.
Fazit: Geschmacklich echt wow, optisch…
So wie Susi schreibt, hatte auch ich Probleme mit der Verdreifachung während der ersten 12h Phase… habe dann auch noch bei ca 30C noch eine Verdopplung erreicht.
Hatte ein Tipo00 Nr 6 (Meraner) statt echtes Panettone Mehl und die Glasur mit Mandeln gerieben statt Mehl.
Die Glasur war etwas zu schwer und hat mir teilweise Krater gemacht 🙂
Habe mit Ober-Unterhitze 175C und 48″ gebacken. Hier werde ich auf 170 und ev 43″ reduzieren.
Nun habe ich es endlich geschafft u. danke für dieses etwas ‘einfachere’ Rezept.
Viele Grüße
Hans-Dieter
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Dietmar Kappl
Nur wer wagt der gewinnt – ich weiß gar nicht mehr, wieviel Versuche bei mir in der Tonne landeten 😉
Nächster Versuch wird besser als mein Ergebnis welches ich gepostet habe 🙂 🙂
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Hans-Dieter
Ja Danke – ich muss echt sagen, der milde süße und leicht säuerliche Geschmack ist schon was Besonderes!!
Habe alles notiert und zu Weihnachten gibts dann den Panettone mit weisser Schololade gefüllt.
lg
Hans-Dieter
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Dietmar Kappl
🙂 🙂
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Hans-Dieter
🙂
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Susi
Dein neues Rezept kam gerade recht, Madre war endlich wieder fit nach Phasen mit zuviel Milchsäure und die Zutaten im Haus. Statt Rosinen habe ich Piemontkirschen von Bongu’ verwendet,es hätten ruhig etwas mehr drin sein können. Auf die Mandelhaube wurde auf Grund der feuchtwarmen Witterung verzichtet, sie wäre sicher schnell klebrig geworden. Evtl. wäre der Ofentrieb noch besser gewesen, ich habe die Beobachtung gemacht, dass die Varianten mit Mandelhaube etwas mehr haben.
Das Rezept hat super funktioniert, die Stockgare war mit ca. 5 h im Rahmen. Irritiert hat mich die im Rezept angegebene Reifezeit des Primo bei relativ niedriger Temperatur. Ich habe ihn nach 12 h etwas wärmer gestellt, es (geht ja gerade gut bei dem Wetter) und dann hat sich im Nu verdreifacht. Gesamtzeit ca. 16 h. Ich weiss nicht, ob das bei 18 °C auch in der Zeit gegangen wäre. Hängt die Reifezeit nicht auch von der Temperatur ab? Oder hätte ich noch etwas länger warten sollen? In dem neueren Rezept (Ezio Marinato hier im Blog )ist die Reifetemperatur des Primo auch bei 18-20°C angesetzt, aber danach schließen sich noch 3 h bei 26°C an.
Danke für das Rezept!
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Dietmar Kappl
Hallo Susi,
alles richtig gemacht – besser zuerst nur 18°C / 12 Std – danach rauf auf 23-25°C und der Primo explodiert förmlich.
(kommt immer auf die Madre an – Hauptsache man übersieht den Reifpunkt nicht 😉 )
Lg. Dietmar
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Nicole Hoeger
Das Rezept kommt mir ja gerade sehr recht…..hab mir gestern Spieße gekauft😉
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Dietmar Kappl
Das Rezept ist echt der Hammer 🙂 🙂
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Christian
Ich mache immer wieder dein altes Masterclass Panettonerezept. Das gelingt inzwischen verlässlich. Aber hier hast du ja 50% mehr Eigelb und Butter drin. Und 25% weniger Mehl. Das klingt sehr mutig. Weiß nicht ob ich mich das traue 😉
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Dietmar Kappl
DAs Rezept ist geschmacklich nicht zu vergleichen – das grenzt im Aroma schon fast am Limit 🙂 🙂
Mach es – du wirst es nicht bereuen
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