Klassischer Panettone – Masterclass
Wieder eine große Bitte vorab: Fragen, Anmerkungen erst nach der kompletten Lektüre des Artikels stellen. Aus Respekt allen Lesern gegenüber.
Die Brotbrüder haben sich ein besonderes Weihnachtsgeschenk für Euch ausgedacht: Das Konzentrat aus einigen Lehrjahren zweier Brotverrückter in Bezug auf die Panettonebäckerei legen wir Euch unter den Weihnachtsbaum.
Wer diesen Berg erklimmen will, sollte leidensfähig sein- oder alle Sauerteigarten der Welt im Schlaf deklinieren können. In diesem Fall hat man die Leidensfähigkeit auch unter Beweis gestellt.
Hilfreich wäre zudem, mit wachen Augen in eine italienische Panettone-Dynastie hineingeboren zu sein.
Uns war es nicht in die Wiege gelegt- wir sind in dieser Lehrzeit doppelt so schnell gealtert.
Voller Siegeswillen und aufgepumpt mit der Selbstsicherheit eines Amerikaners traten wir unsere erste öffentliche Panettone-Challenge 2018 in Weinheim beim Weizensauerteig-Kurs an.
Um schmerzlich erkennen zu müssen, dass die Schwankungen in der Tagesform Dich bei diesem Gebäck schlechtestenfalls in der ersten Runde dermaßen hart auf die Bretter befördern, dass Du Dich über 2 Jahre nicht erholst.
Dietmar hat in dieser Beziehung das Erinnerungsvermögen des Elefanten- und auch den Satisfaktionswillen.
Und Schelli die Sensibilität, in der Zeit des Schmerzes die offene Wunde nicht zu erwähnen.
Das Gebäck an sich war nicht schlecht- wir haben nur nicht aussprechen wollen, wie groß der Abstand zu den Panettonefürsten in Italien wirklich ist.
Ihr merkt, es geht nicht um das zu Weihnachten angebotene Discounter-Gebäck gleichen Namens.
Es geht um klassischen Panettone ohne Netz und doppelten Boden. Und ohne Bäckerhefe.
Der Preis für solche Gebäcke liegt in Mailand bei ca. €60,-/kg, in Palermo bei der Hälfte.
Darin einkalkuliert sind neben der -dünn gesäten- Kompetenz die viele Arbeitsstunden aber auch die hochwertigen Zutaten.
Die größte Hürde aus heutiger Sicht ist das Verständnis der Madre- der “Sauerteig”-Kultur, die den Teig über lange Zeit treibt, ohne im Übermaß Säure zu entwickeln oder ihn abzubauen. Dieses Wissen ist das Geheimnis des Medizinmannes in der Backstube- verriete er es, würde er sich entzaubern.
Es hilft nicht, die Madrearbeit zu mystifizieren- im Sinne von: “nur echte Handwerksbäcker können das” oder “es muss schon italienisches Blut in Dir fließen”…
Selbstverständlich werden mit entsprechendem KnowHow von großen italienischen Panettone-Bäckereien täglich Tonnen dieser hochwertigen und sauberen Ware ausgespuckt. Fermentation funktioniert auch in großen Kübeln und die wissende Hand beurteilt die hauseigene Madre nahezu fehlerfrei.
Die Diskussion um den “richtigen” Kneter hat oft Stammtischniveau. Ein Doppelarmkneter entspreche der Bewegung der Bäckerarme. Als wenn das ausschlaggebendes Qualitätskriterium wäre. Tatsächlich funktioniert diese Art der Teigbereitung gut, der Teig erwärmt sich kaum, diese Art der Teigbewegung scheint die Entwicklung des Klebernetzwerks optimal zu unterstützen, das Einmischen der kritischen Massen Zucker, Eigelb, Butter gelingt stressfrei- im Spiralkneter kommt es häufig zu Inhomogenitäten, Teile müssen von Hand untergehoben werden, überkneten ist nicht ausgeschlossen.
Schweißperlen auf der Stirn werden nur fällig, wenn man
-ungeeignetes Mehl
-überfermentiert
-bei falschen Temperaturen
verwendet
oder
die “schwierigen” Zutaten (Zucker, Butter, Eigelb) zum falschen Zeitpunkt eingearbeitet.
Es gibt im Herkunftsland den beliebten Sport, die Panettoni zu parfümieren- und gern auch etwas mehr Gewürz zu nehmen. Für die Brotbrüder ist das vergleichbar mit dem Usus mancher älterer Frauen, ihr Lieblingsparfüm immer höher zu dosieren, weil das eigene Riechorgan mittlerweile genau auf diesen Frequenzen abgestumpft ist.
Optimale Fermentation und wenige, ausgesuchte Zutaten- das ist die Herausforderung und auch die Antwort.
Bizarre Insta- und Pinterest Photodokumentationen belegen optisch hochwertige Qualitäten der üblichen verdächtigen Pfauen- ohne die wichtigste Prüfung jemals bestanden zu haben: der Weg über den Gaumen von unabhängigen Fachkundigen.
Wer sich bei den verdienten italienischen Panettone-Dynastien durchkostet wird bemerken, dass es dort keine solchen Pornostars gibt. Das Krumenbild ist durchaus wild- aber niemals so dramatisch wie in den sozialen Medien bejubelt. Es geht um Geschmack und Mundgefühl und sicher auch um Frischhaltung. Den Brotbrüdern ist noch kein Panettone untergekommen, der Aromen, Mundgefühl, perfekte Fermentation von einem der großen italienischen Meister mit einer solchen Architektur, Kathedrale mit riesengroßen Kavernen vereint hätte.
Genug gesudert- diskutieren wir die fachlichen Aspekte.
Entscheidend ist der Fokus auf die ausschlaggebenden Punkte- und nicht die, die man am leichtesten zu verändern zu können glaubt.
Fermentation
Der häufigste uns unterkommende Irrglaube ist, dass man irgendeinen beliebigen Sauerteig durch mehrfaches auffrischen innerhalb weniger Tage auf ein gewünschtes Qualitätslevel bekommt.
Ein belgisches Brauereipferd wird das Rennen gegen ein englisches Vollblut-Rennpferd verlieren, egal wie oft es trainiert.
Bei der Madre handelt es sich um eine Kultur -eine Zusammensetzung aus sehr vielen unterschiedlichen Mikroorganismen (Hefen, Bakterien) in bestimmter Anzahl und in einem definierten Verhältnis. Über die Auffrischroutinen verändern wir diese Verhältnisse wesentlich- aber nicht radikal. Wir konzentrieren zum Beispiel die Hefen im Teig und verdrängen weitgehend die Säureproduzenten. Push and pull. Dafür stehen mehrere Hebel zur Verfügung- ein pH-Meter ist nicht notwendig, jedoch die Bereitschaft, ständig und immer wieder den Teig mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Hilfreich
- hochwertige Kultur besorgen, damit umgehen lernen
- die Madre fest führen, der Italiener sagt: Impasto duro: Panettone securo: Eine feste Madre lässt den Panettone sicher gelingen. Dabei orientieren wir uns an der Teigkonsistenz und nicht an der TA!
Warum? Selbst das gleiche Mehl des gleichen Müllers weist über das Jahr/die Chargen Qualitätsschwankungen auf, sodass bei einer TA von 145 mal ein recht fester Teig und mal ein etwas weniger fester Teig im Kessel liegt. Weil wir uns in Grenzbereichen bewegen, haben diese kleinen Veränderungen – die auf dem Papier nicht sichtbar werden (beides TA145!) große Veränderungen im Fermentationsgeschehen zur Folge. - das richtige Mehl unterstützt nicht nur die Backphysik. Die Biochemie ist mindestens ebenso betroffen und wird fast nicht erwähnt. Die besonders lauten Möchtegerns arbeiten am liebsten nach Maurerporsche-Mentalität: nur Stärke zählt. Jeder W-Wert unter 400 wird als Schwäche ausgelegt. Dabei sind die Italiener seit Jahren längst auf einer anderen Spur: es werden starke, jedoch nicht ultrastarke Mehle eingesetzt, die noch eine dezente Enzymaktivität aufweisen. Auf diese Weise stellt man über lange Reifezeiten sicher, dass die Mikroorganismen laufend mit ausreichend Energie versorgt werden und baut gleichzeitig das Klebernetzwerk etwas ab, um einerseits dem Mundgefühl zu schmeicheln aber andererseits auch Aminosäuren für die wertvolle Aromabildung zur Verfügung zu haben.
Noch ein Wort zur Backphysik: so, wie die stolzen Pariser Müller einen Dauerwettkampf um das beste Baguettemehl austragen, streiten italienische Müller darum, die Panettone-Dynastien beliefern zu dürfen. Ein Großteil des Korns für starke Mehle kommt als Manitobaweizen aus Kanada und wird in Italien nach Bedarf aufbereitet. Die hohen Kleberwerte sind verantwortlich für Langzeitfermentationspotenzial und großvolumige Gebäcke. Das möglichst helle Mehl (Tipo00 entspricht ungefähr dem deutschen 405er im Mineralstoffgehalt!) sorgt für eine geringe Säureentwicklung- aber auch für eine Verlangsamung der Fermentationsgeschwindigkeit. - Über die Verhältnisse: Wir haben in den Panettoneteig eine Menge Fermentationsbremsen eingebaut (hoher Zuckergehalt, geringer Wassergehalt, helles Mehl), damit dennoch eine angemessene CO2-Entwicklung stattfindet, brauchen wir auf der anderen Seite also einen starken Motor: die Madre muss in der Lage sein, unter diesen widrigen Umständen zu arbeiten. In diesem Punkt wird in sogenannten “Panettone-Fachtexten” nahezu hemmungs- und reflektionslos falsch voneinander kopiert: die Madre passt sich nicht an während dieses Prozesses. Die Madre wird in ihrem Vorleben, in ihren täglichen Trainings auf diesen letzten Kreuzgang vorbereitet.
Ein Jan Frodeno exerziert nicht während des Iron Man Hawaii auf den Sieg- zu diesem Zeitpunkt erntet er unter Blut, Schweiß und Tränen die Früchte seiner Arbeit.
Wir benötigen in unserer Madre also neben der richtigen Zusammensetzung der unterschiedlichen Mikroorganismen auch die richtige Anzahl/Konzentration. Dabei spielt das, was wir nicht sehen, eine viel größere Rolle, als das, was wir sehen: hier kommt das Rechnen mit ins Spiel- keine Angst, Grundschulniveau reicht- nur die Zahlen sind größer. Diesem Gedankenspiel zu folgen, halten wir für sehr hilfreich, die leidigen Diskussionen mit den selbsternannten Spezialisten zu überstehen. Lasst uns ein Gefühl für die Wichtigkeit der verschiedenen Stufen entwickeln:
Das tägliche, definierte Madretraining ist eine fundamentale Voraussetzung für einen gesunden, erfolgversprechenden Beginn. In dieser Zeit entwickeln wir mehrere Zehnerpotenzen (Zehnerpotenz heißt nicht: 10-20-30, sondern 10-100-1000) an Mikroorganismen im Starter- gegenüber einem nicht gepflegten. Nächste Stufe: Die 2-3 Tage vor dem Primo-Ansatz laufen als letzter Fitnessschub, etwa wie das Trainingslager vor einer Weltmeisterschaft. Dort ist mit einer Aufkonzentrierung von bis zu einer Zehnerpotenz zu rechnen.
Darin steuern wir zusätzlich mit Hilfe der Anstellgutmenge (also 1:10 oder 1:1 oder -ganz ungewohnt- 3:2, immer im Verhältnis zum Mehl) und der Auffrischzeiten (also zwischen 2h und 6h) Wachstumsgeschwindigkeit und Säuremenge. Hier bewegen wir uns auf Messers Schneide: passen die Verhältnisse, stärken wir die Kultur, liegen wir daneben, wird sie geschwächt- möglicherweise sogar mit jedem Schritt mehr. Schmerzlich bewusst wird uns das, wenn sich der Vorteig eher langsamer entwickelt.
Hier seht ihr: es geht überhaupt nicht um name dropping oder Klugscheissereien durch aufmalen von Stoffwechselketten oder Metaboliten, die man mal aufgeschnappt -jedoch nie verstanden- hat, sondern einfach um kluge Abwägung, auf welche Schritte man sein Augenmerk legen sollte.
Und: es ist eher ein eintauchen in eine Philosophie als das befolgen eines Rezeptes. Der Ruf: “Rezept bitte” will also wohl überlegt sein und ist oft so wenig hilfreich wie die Aufforderung des Fünfjährigen: “Autoschlüssel bitte!”
Lassen wir dieser Predigt ein ausführliches Glossar folgen, um über das Vokabular ein Gefühl für das Vorhaben zu bekommen.
Wir bemühen uns um eine sinnvolle Reihenfolge.
Madrequalität: siehe oben.
Bondage
In weiten Teilen der Lombardei wird die Madre unter Druck fermentiert. Dazu wird der sehr feste Teig nach dem Auffrischen in Wurstform mit Hilfe eines festen Leinentuchs verschnürt. Traditionell findet diese Fermentation also unter Luft(-sauerstoff)- Einfluss statt. Der Bequemlichkeit (Reinigung!) geschuldet, wird inzwischen gern kunststoffbeschichtetes Segeltuch verwendet, was das Stoffwechselgeschehen in der Madre dramatisch ändert. Die Säureentwicklung nimmt damit deutlich zu.
Bagnetto
“Kleines Bad” der gewürfelten Madre mit minimaler Zuckerzugabe, von manchem italienischen Panettonebäcker wird behauptet, es gehöre zum Standard. In der Bäckertheorie wird Säure ausgewaschen -mit den entsprechenden Säureproduzenten. Eine ernstzunehmende Arbeit darüber ist uns nicht bekannt. Im Gegenteil, durch das Bad wird auch ein Teil der erwünschten Mikroorganismen weggeschwemmt, die Madre merklich geschwächt. Wer die o.g. Parameter zu Hilfe zieht, benötigt kein Bagnetto.
pH, pH-Meter
Dass wir es mit der Madre auch mit einem Sauerteig zu tun haben, wird nahezu jedem Panettonebäcker irgendwann bewusst. Das säuerliche Etwas liegt wie Trümmer deiner Arbeit vor dir. Recht einfach und sicher kontrolliert werden kann der Sauerteig über ein pH-Meter, das die Säurestärke (im Unterschied zur Säuremenge) misst. Das pH-Meter ist nicht notwendig, um gute Panettoni zu backen! Die eigene Zunge reicht völlig aus als Messinstrument. Sie ist im Gegenteil wahrscheinlich sogar der sicherere Indikator, weil Messfehler deutlich seltener auftreten. Wer dennoch messen möchte: die Madre sollte nie saurer als pH 4.1 werden. Bei uns bewegt sie sich vor dem Auffrischen regelmäßig um pH 4.4-4.6.
Madre-Reife
Kennst du den Unterschied stehender Start: fliegender Start? Panettone ist ein Hochleistungsgebäck, das bis in die Zehenspitzen optimiert wurde. Deshalb kann man die Madre nicht hernehmen, wenn es uns passt. Sie muss bereit sein- und du musst es erkennen. Sie wird relativ jung genommen- jegliche Säureanmutung fehlt. Zu diesem Zeitpunkt läuft sie auf Hochtouren.
Fermentationsfehler entdeckt, sei er noch so klein: diesen Lauf sofort stoppen, Teig kanalisieren, einen guten Wein öffnen. Das Leben geht weiter.
Aufbau: Primo-Secondo Impasto
wozu?
Die Konsequenzen einer einstufigen Führung kann man sehr schön am deutschen Traditionsgebäck, dem Dresdener Stollen beobachten. Saftigkeit und Lockerung bleiben ein Widerspruch in sich. Insoweit ist der Panettone ein lockeres Fermentationswunder, das auch über Wochen genießbar bleibt. (Ich liebe diese Art der Provokation) Wie oben beschrieben, verändert sich die Kultur kaum, jedoch verändert sich die Konzentration freien Wassers z.B. durch den Zuckerabbau. Ein zweiter Zuckerschub (Secondo!) wirkt aus diesem Grund nicht mehr so stark, als wenn alles auf einmal käme.
Warum den Primo auskneten?
Zwei Gründe:
-um die Volumenzunahme genau beurteilen zu können
-um die nächsten (im Secondo) kritischen Knetvorgänge zu überstehen
Wann wird der Primo sauer?
- zu lange Stehzeiten durch ungeeignete Madre
- zu geringe Anstellgutmenge
- zu kalte Führung
- zu wenig Zucker
- zu viel Wasser
Primo-Secondo Übergang
Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit einem frühen Übergang: etwa nach Zwei Drittel-Gare kann der Secondo bereitet werden. Wir erklären uns das folgendermaßen: es muss nur ein bestimmter Baustein im komplexen Stoffwechsel ausgehen, damit es nicht weitergeht (im Bild des Hausbaus: egal, ob der Maurer keine Lust mehr hat oder der Zement oder der Sand fehlt- es stockt). Wir dürfen also nicht schon in der ersten Schlacht (im Primo) die ganze Munition verschiessen. Ein weiterer zumindest plausibler Grund- noch nirgends beschrieben- könnte das Phänomen der Überknetung, Überdehnung des Teiges sein. Das Klebernetzwerk wird durch die gewaltige Volumenzunahme derart gestresst, dass am Ende eines zu späten Primo-Übergangs der Teig Überknetungssymptome aufweist.
Anteile der wichtigen Zutaten (auf das Mehl bezogen)
- Butter 25%-60%
- Zucker 30%-40%
- Eigelb 20%-35%
- Wasser 40%-65%
Mehl
Eigenschaften in kurz: Weizen, hell & stark. Beide Eigenschaften sind notwendig. Das deutsche Durchschnitts-550er scheidet deshalb gleich mit einem Doppel-Knockout aus: es ist weder stark noch hell genug. Die italienischen Panettone-Mehle sind durchwegs hell (Tipo00) und haben einen weit überdurchschnittlichen Dehnungs-Koeffizienten.
Zucker vs. Honig
Guter Honig beinhaltet noch ein paar funktionierende, nützliche Enzyme, die Mehrfachzucker in mikroorganismengerechte Häppchen zerhacken- und diese auch schon auf Halde liegen haben. Honig ist quasi der Energieriegel für unsere Kultur. Allerdings hat er auch einen intensiven, durchdringenden Geschmack, den nicht jeder mag. Vollrohrzucker oder unraffinierter Zucker bringt eine karamellige, malzige Note in den Teig, Haushaltszucker süßt geschmacksneutral.
kurze Garestufen
Ein wesentlicher Teil des Geheimnisses der Säurearmut ist das frühe Füttern, also die kurze Reifezeit. Um dieses Ziel sicher zu treffen, helfen mehrere Parameter. Mit Temperatur, relativer Anstellgutmenge und Wasserangebot kann man spielen. Das magische 3:2:1-Verhältnis (Asg-Menge: Mehlmenge: Wasser) gilt in Italien als das Viagra der Madre. Für uns ist dieses Verhältnis das Korrektiv, um bei niedrigeren Zimmertemperaturen kurze Reifezeiten beizubehalten und die Madre zu stärken.
Tipp: Auch eine Madre-Heilung kann man über diesen Weg häufig erreichen.
Temperaturen
Im Prozess ist der Teig erstaunlich geduldig, wenn die Madrequalität passt. Sobald die Madre im Primo aufgegangen ist, kann man den Prozess durch Temperatursenkung überraschend dehnen- ohne Gefahr der Übersäuerung. Temperaturen unter 15°C sollten vermieden werden- genauso Temperaturen über 30°C. Die niedrigen Bereiche aus biochemischen- und die hohen aus backphysikalischen Gründen.
das Kreuz auf der Madre
Eine zufällig sinnvolle Handlung- mit dem kreuzweisen, tiefen Einschnitt vergrößert sich schlagartig das Oberflächen-Volumenverhältnis der Madrekugel. Die Diffusion von Luftsauerstoff in die Randschichten der Madre wird gefördert, ungefähr verdoppelt. Dadurch verändert sich dort die Stoffwechsellage, die Säureentwicklung wird messbar gebremst.
aktives Malz
In vielen Rezepten findet man die Zugabe aktiven Malzes. Das ist ganz eindeutig abhängig vom verwendeten Mehl! Die moderneren italienischen Panettonemehle haben eine angemessene Enzymaktivität, die sowohl die Energiezufuhr für die Mikroorganismen sichert als auch einen minimalen Kleberabbau unterstützt. Wählt man helle kanadische oder amerikanische Manitobamehle, ist meist eine definierte Malzzugabe sinnvoll.
Kochstück
Goldstandard für die Frischhaltung in der Brotbäckerei, hier aus mehrerlei Gründen kontraproduktiv: Kleberschwächung durch seine Zerstörung, durch höheren Wassereintrag muss die Säureeinstellung kontrolliert werden und die Konservierung ist gefährdet. Nicht empfohlen für klassischen Panettone.
Madre in den Kühlschrank
weil zur Unzeit fertig: Folge: stärkere Säureentwicklung, deutliche Verlangsamung der CO2-Produktion. Nur in geringen Maßen erlaubt.
Backen
Schelli: bevorzugt Umluft, schonend bei Temperaturen von ca. 155°C
Warum wird er aufgehängt?
Panettone ist nach dem Backen so fragil, dass er in sich zusammenfällt. Dabei spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle: durch den Backprozess wurden die Bubbles aufgeblasen (Ofentrieb), bei einer Abkühlung nimmt das Volumen des Inhalts rapide ab- ein rascher Ausgleich ist nicht möglich. Die Butter ist noch flüssig oder sehr weich bei Temperaturen über 30°C- sie kann das Gebäck erst bei vollständiger Abkühlung stabilisieren. Die Zellen kollabieren. Die Wandung der Papierform und die Schwerkraft halten die umgedrehten Panettoni in Form, eine langsame Einwanderung der Umgebungsluft findet statt. Wenn das Gebäck ausgekühlt ist, kann es befreit werden. Wartezeiten von über 12h sind nicht notwendig. Freunde des Genusses warten eh kaum und verbrennen sich regelmäßig die Schnute.
Hefen-Bakterien: Verhältnisse
Würde dieser Punkt hier nicht abgehandelt, käme es zum unnötigen Geschrei der Vorlauten. Wir haben es in unserer Madre-Kultur mit einem Gemengsel aus den unterschiedlichsten Hefe- und Bakterienvarianten zu tun. Und dann waren da doch gleich noch die Enzyme- wie verhält sich das denn? Und überhaupt- Enzyme- sind das nicht eigentlich Proteinkomplexe, quasi Werkstätten, in denen unter bestimmten Bedingungen nacheinander Reaktionsschritte ablaufen? Diese Werkstätten sind (bis auf Ausnahmen) in den Zellen angesiedelt. Die Hefen produzieren keine Säuren, die Bakterien oft kein CO2. Ferner unterscheiden sich die Bakterien untereinander nochmal sehr in ihrer Werkstattausstattung. Durchgängig wird der Metabolismus von Milchsäurebakterien diskutiert und viel gemutmaßt. Neuere Untersuchungen, die sich noch nicht in der Literatur niedergeschlagen haben, weisen auch Essigsäurebakterien in weit über der Hälfte aller Sauerteigkulturen weltweit nach. Die letzten uns bekannten deutschsprachigen Untersuchungen bzgl. Mikroorganismen & Metabolismus in Sauerteigen fallen ungefähr ins vorige Jahrtausend und sind entsprechend wenig aussagekräftig. Hilfreich ist auch hier wieder ein Gedankenspiel: Will sich ein Bakterium beteiligen, deine Panettoni mit CO2 aufzublasen, produziert es Essigsäure als zweites Produkt. Dieser Stoffwechsel ist miteinander zwangsverbunden. Wieviel Essigsäure erträgst Du in deinem Panettone, um den entsprechenden Volumenzuwachs durch diese Mikroorganismen zu erhalten?
Skalpiert
Warum fällt meinem Panettone die Kuppel ab? Hier handelt es sich meist um eine Kombination zweier Backfehler- ein sehr früher: die Fermentation passt nicht. Es wird Kleber abgebaut, einher geht häufig ein zu hoher Säuregrad.
Und ein recht später: eine zu hohe Backtemperatur lässt das Innere nicht gar werden. Zudem ist der Panettone-Teigling meist nicht genügend gelockert, er benötigt eine längere Backzeit und muss deshalb schonender gebacken werden.
A scheene Leich-Knetfehler
Gegenüber dem Fermentationsfehler hat der Knetfehler den besonderen Charme, den Teig nicht sofort beerdigen zu müssen. Man bekommt noch einen netten Rührkuchen davon gebacken.
Rezept
für ein Teiggewicht von 2070g / 4 Stk zu je 517g Teigeinlage (Formgröße: 13,5cm x 9,5cm)
Madre auffrischen / Stufe 1 (09.00Uhr)
75g | Weizenmehl |
75g | Madre |
30g | Wasser |
Madre im Wasser etwas auflösen und anschließend mit Weizenmehl im Kneter vermischen. Gewünschte Madre-Temperatur 27°C
Madre Stufe 2 (ca. 12.45 Uhr)
150g | reife Madre |
150g | Weizenmehl |
65g | Wasser |
Madre (gemessener pH Wert 4,4) von der ersten Stufe im Wasser etwas auflösen und anschließend im Kneter vermischen. Gewünschte Teigtemperatur 27°C
Madre Stufe 3 (ca. 16.30Uhr)
150g | reife Madre |
150g | Weizenmehl |
63g | Wasser |
Madre (gemessener pH Wert 4,4) von der ersten Stufe im Wasser etwas auflösen und anschließend im Kneter vermischen. Gewünschte Teigtemperatur 27°C
Primo (ca. 21.00Uhr)
530g | Weizenmehl |
130g | Kristallzucker |
110g | Butter (20°C) |
270g | Wasser 4°C |
10g | Flüssigmalz |
150g | reife Madre (pH 4,4-4,3) |
100g | Dotter |
- Weizenmehl, 2/3 Wasser und 1/3 der Eidotter 10 Minuten langsam im Kneter mischen.
- Anschließend Zucker und Flüssigmalz im restlichen Wasser auflösen und wiederholt langsam untermischen.
- Sobald die Zuckermischung untergemischt wurde, wird der restliche Dotter untergemischt.
- Zum Schluss wird die Zimmertemperierte Butter untergemischt.
- Der Teig muss sauber und ordentlich ausgeknetet werden.
- Nach der Vorteigherstellung sollte der Vorteig einen pH 5,6-5,55 haben.
- gewünschte Vorteigtemperatur 27°C / Reifezeit ca. 10-12 Stunden
Seconda (ca. 07.00Uhr)
1300g | Vorteig PRIMO (pH 5,1) |
110g | Weizenmehl |
100g | Dotter |
70g | Kristallzucker |
15g | Honig |
5g | Salz |
70g | Butter (20°C) |
1 Stk | Vanilleschote |
150g | eingeweichte Rumrosinen |
250g | Orangeat |
Herstellung
- Weizenmehl und Vorteig 10 Minuten langsam mischen.
- Sobald das Mehl ordentlich untergeknetet ist, werden Zucker, Salz, Honig und 1/3 der Dotter langsam untergeknetet.
- Nach ca. 5-10 Minuten die restlichen Dotter und ausgekratzte Vanilleschote untermischen.
- Zum Schluss Butter untermischen und abermals gut auskneten.
- Am Ende der Mischzeit Rumrosinen und Orangeat unterkneten.
- Gewünschte Endtemperatur 25-27°C
- Nach der Teigherstellung den Panettoneteig 45-60 Minuten reifen lassen.
- Teig in 4 gleich Große Stücke teilen und zu runden Laiben formen. 15 Minuten entspannen lassen und abermals nachschleifen und mit Teigschluss nach unten in Panettoneform ablegen.
- Panettone an einen warmen Ort reifen lassen (30°C)
- Endgare ca. 3-4 Std.
- Sobald der Teig 2cm unter Rand angekommen ist wird die vorbereitete Makronenmasse aufdressiert, mit ganzen Mandeln und Hagelzucker bestreut. Ganz zum Schluss werden diese noch mit Staubzucker angesiebt.
- Gebacken werden die Panettone mit Heißluft bei 155°C /Backzeit ca. 45-55Min (Kerntemperatur 92-93°C)
- Nach dem Backen werden die Panettone Kopfüber mit Spießen aufgehängt – Kopfüber auskühlen lassen.
MAKRONENMASSE - 50g Mandelmehl, 60g Eiweiß, 17g Kartoffelstärke und 120g Kristallzucker
- Zutaten vermischen und zugedeckt 10 Stunden quellen lassen.
161 Kommentare
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Nadia
Man soll ja den Pasta Madre 7 Tage täglich auffrischen. Ist es von Vorteil ein Legato den 6. Tag zu machen?
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Dietmar Kappl
Hallo Nadia,
ich wende die “dry on air” Methode an – hier wird täglich gefüttert und bei 18°C gelagert ohne abzudecken 😉
Einen Legato mache ich nur wenn ich mehrere Tage verreise 😉
Lg. Dietmar
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Nadia
Danke
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bazokas
I use a translation program. Because I can’t speak English. I have a problem with the pH after fermenting 1 dough dropping to 4.1 every time my PM feeds it in the morning and evening
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Dietmar Kappl
Reden wir vom Primo oder rein von der Madre?
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bazokas
“primo” I fermented step 1 and after only 9 hours the pH dropped to 4.3 and kept dropping. The pH shouldn’t go below 5 but my dough didn’t smell like vinegar
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Dietmar Kappl
Hallo,
bei welcher Temperatur reift der Primo?
Die Temperatur ist eines der wichtigsten Instrumente in der Panettoneproduktion.
Lg. Dietmar
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bazokas
28c.
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bartzokas
28 c.
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Martin
Hallo Dietmar
Kann ich auch Malz in Pulverform statt Flüssigmalz benützen, und wenn ja wieviel?
Besten Dank für deine Rückmeldung.
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Dietmar Kappl
Hallo Martin,
1:1 ersetzten – kein Unterschied zum flüssigen außer der Hersteller gibt andere Angaben bekannt.
Lg. Dietmar
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Julius Roos
Lieber Dietmar,
vielen Dank für das Rezept! Was ich mich bei Panettone immer frage: welche backtechnologische Wirkung hat eigentlich das viele Eigelb im Teig? Und was würde es Deiner Meinung nach in einem Stollenrezept bewirken (wo es ja traditionell nicht hineingehört, stimmt’s?)? Ganz lieben Dank und viele Grüße!
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Dietmar Kappl
Hallo Julius,
zum einem Farbe und eine weiche wattige Krumenstruktur 😉
Lg. Dietmar
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Julius Roos
Danke für die schnelle Antwort! Würde es sich dann nicht auch gut im Stollenteig machen?
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Dietmar Kappl
Kommt immer auf die Rezeptur an – kleine Abweichungen kann man schon machen 😉
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Robert
Hallo werter Dietmar,
beim Studieren der einzelnen Arbeitsschritte zur Herstellung des Rezeptes (Panettone Masterclass) ist mir vielleicht ein kleiner Fehler aufgefallen, was wahrscheinlich aus Profisicht als selbstverständlich erscheint.
Bei der Herstellung des PRIMO fehlt die Angabe der Madre von 150g im ersten Arbeitsschritt.
Soll die Madre zuerst mit Wasser aufgeschlämmt werden, bevor dann die weiteren Zutaten wie Mehl und 1/3 Eidotter hinzu gemischt werden? Ich vermute es. Könnte jemand von Deinem Team diese kleine Korrektur vornehmen ?
Ansonsten bin ich total begeistert und dankbar für diesen wunderbaren und hilfreichen Bericht den Du der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt hast und der viel Ungereimtes zur besonderen Zubereitung eines Panettone aus Fachkenntnis erklärt.
Tausend Dank für das ausführliche Rezept, das ich bald einmal ausprobieren möchte und dabei hoffe, dass es mir besser gelingt wie meine schon verübten Versuche, wie ich zuvor berichtet habe.
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
ja da muss ich gleich mal drüber schauen – machen muss ich sowieso selber (ich hab kein Team – ich mache hier alles selber 😉 )
Gib mir etwas Zeit 🙂
Lg. Dietmar
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armin
hallo dietmar -und hat er recht ?
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Dietmar Kappl
Wer und womit?
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Robert
Hallo Dietmar,
Ich habe schon viel zur Panettone Zubereitung gelesen, darunter auch ernst zu nehmende Ratschläge und Vorschläge mit Rezept. Den richtigen Artikel der mir verraten könnte was bei meinem Panettone Backversuchen mit Sauerteig, zuletzt mit zusätzlicher Verwendung von frischer Hefe, falsch mache, habe ich noch nicht gefunden. Wenn ich Panettone in kleinen 100g Formen backe gibt es kein Problem. Da fällt der Fehler anscheinend nicht so sehr ins Gewicht. Beim Backen als 1Kg Form habe ich immer das gleiche fehlerhafte Ergebnis. Ich habe die Teige anfangs in einer kleineren Knetmaschine geknetet, dann habe ich es auch von Hand nach bewährter Knetmethode am Brett versucht. Die Teige gingen immer gut auf. Dann im Ofen platzten sie ganz besonders in der MItte und sackten zusammen. Ich habe verschiedene gute Rezepte (z.B. Alfonso Pepe) probiert. Daran liegt es glaube ich deshalb weniger. Es muss an meiner Verarbeitung liegen. Die Knetmaschine knetet anscheinend nicht so besonders gut; von Hand ist es auch nicht so einfach herauszufinden, wann der Teig fertig geknetet ist. Vielleicht bewege ich mich immer entweder vor der idealen Ausknetung oder danach, also bei einer Überknetung. Was mir auf jeden Fall immer auffällt ist, dass der Teig das viele Fett nur unwillig bindet. Da ich vegan backe, verwende ich kein Eigelb, dafür aber zuletzt zähflüssiges Bio-Lecithin von Sonnenblumen. Die verwendete Menge entspricht der Menge an Eigelb. Und trotzdem habe ich immer das Gefühl der Teig ist an Fett übersättigt, obwohl es meistens am Ende des Kneten hinzugefügt wird. Die Ofentemperatur habe ich schon gegenüber den ersten Versuchen bei 200°C auf 160°-170°C gesenkt. Auch versuche ich Dampf zu machen. Das nützt alles nichts. Der Panettone platzt und kommt flach aus den Ofen.
Vielleicht hat jemand hier, von euch einen guten Tipp für mich. Danke.
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Dietmar Kappl
Boa einen veganen Panettone – an das habe ich bei diesem Produkt noch nie gedacht!?
Vielleicht kann dir ja jemand helfen 🙂
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Rieka
Hallo Dietmar,
ich wollte mich am Freitag an dein Rezept wagen und stelle mir die Frage, ob die Zugabe von Malz unbedingt notwendig ist oder ich es auch unter den Tisch fallen lassen kann? Ich müsste es ansonsten extra für die paar Gramm kaufen. Wenn es ausschlaggebend ist mache ich das allerdings auch, kein Thema.
Als Mehl würde ich das Lombardia von bon‘gu verwenden.
Ganz liebe Grüße, Rieka
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Dietmar Kappl
Hallo Rieka,
nein ist nicht zwingend – Honig geht auch 😉
Lg. Dietmar
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Hannelore
Hallo zusammen ich habe auch dieses Jahr wieder zu Weihnachten die Panettone Masterclass gebacken Das Ergebnis könnt Ihr im Bild erkennen Schmeckt absolut einzigartig👍
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Dietmar Kappl
So lässt sich Weihnachten feiern 🙂 🙂
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O.Moll
Hallo Dietmar,
hab mich nun auch mal an die Panettone gemacht. Denke sind einigermaßen gelungen, schmecken hervorragend 😊.
Hab leider keine passenden Formen mehr bekommen, somit was tricky mit der Stückgare. Zweite Charge war dann besser.
Kann die Makronenmasse etwas fester gehalten werden um die etwas dicker oben auf zu bekommen? Oder fällt dann alles zusammen 🙈.
Wünsche Dir schöne Weihnachten und guten Start ins Neue Jahr
LG Olaf
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Dietmar Kappl
Hallo Olaf,
nein die Panettone fällt dann nicht zusammen 😉
Traut euch einfach mehr zu – lasst das Ding stehen und ihr werdet Augen machen 🙂
Die zweite sieht schon toll aus.
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Hallo Dietmar!
Nachdem ich letztes Jahr das andere Panettonerezept nachgebacken habe, war heuer das dran. Perfekt ist es noch nicht, nur weiß ich jetzt, dass ich letztes Jahr weder den Vorteig noch den Hauptteil ausgeknetet habe. Die Geduld ist schon ein Hund 😉. Jetzt ist die Panettone auch so schön elastisch.
Liebe Grüße Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
die sieht verdammt gut aus 🙂
SUPER und Geduld zahlt sich immer aus!!!
Lg. Dietmar
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Julian Fuchs
Hallo Didi!
Erster versuch 😋
„Madre“ mit Weizensauer als ASG über 3 Tage lang zu einem super Trieb aufgefrischt (alle 4-5 std)
Super Rezept und Anleitung!
Hab die Panettone nur in der Schoko Variante gemacht 😋
Liebe Grüße und vielleicht sehn wir uns bald wieder mal bei der „Pfahnl Masterclass“
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Dietmar Kappl
Hallo Julian,
super – freut mich wenn du zuhause bäckst 🙂
Ja vielleicht sehen wir uns bald wieder 😉
Lg. Dietmar
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Steffi
Könnte man den panettone auch Rosinen und orangat mache?
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Dietmar Kappl
Hallo Steffi,
in den Teig kann man reingeben was man will und wieviel man will 😉
Lg. Dietmar
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Steffi
Noch eine kurze Frage, was empfiehlsr du zum verpacken?
Meine mandeln werden immer weich sobald ich die panettone verpackt habe. Und wie lange ist ungefähr die Haltbarkeit?
Würdest du backstabile schokotropfen oder richtige Schokolade Stückchen empfehlen?
Vielen vielen Dank
Das rezept ist super
Wie ist deine Meinung zu meinem ersten panettone?
Lg steffi
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Dietmar Kappl
Boa die sieht aber MEGA aus 🙂
Am besten und frischesten bleibt die Panettone in Plastik verpackt – die weiche Mandel würde mich nicht stören.
Wenn du Schokolade in deinen Teig gibst, dann würde ich schon Backstabile Schokodrops verwenden.
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Steffi
Vielen Dank für deine Antworten 🙂
Ich hätte aber noch ein kleines Problem
Sobald ich mit dem primo starte bilden sich alles klümpchen im teig, die sich auch nicht auskneten lassen. Es ist als ob sich alles im teig zusammen zieht, vergleichbar mit wenn wasser in Schokolade kommt
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Dietmar Kappl
Hallo Steffi,
zuerst immer Madre, Mehl und Wasser mischen – sollten sich hierbei Klumpen bilden, bitte etwas Wasser zurückbehalten! Dann lösen sich die Madreteile von selber auf 😉
Lg. Dietmar
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Barbara K.
Hallo, eine kurze Frage:
wie verfahre ich mit den fertig gegangenen Panettoni, wenn sie in die Warteschlange müssen, weil gerade welche im Backofen sind? Ich habe nur einen Backofen.
Für Dummies- und Masterclasspanettoni ist das sicher dasselbe?
Und “ohne Drängeln”: zeichnet sich schon ab, wann die neuen Panettone-Rezepte freigegeben werden? Da wäre ich doch sehr neugierig :-))))
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Dietmar Kappl
Hallo Barbara,
macht nichts – einfach stehen lassen bis der Ofen wieder frei ist 😉
Die laufen nicht weg 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Michael
Hallo Didi,
Vielen führen den LM bei 18 Grad. Soll mit diesem 3x bei 18 Grad aufgefrischten LM der primo angesetzt werden od doch besser 3x bei 27 Grad auffrischen? Womit hast du die bessere Erfahrung gemacht?
LG Michi
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Dietmar Kappl
Hallo Michael,
ich weiß das viel ihre Madrefütterung bei 18°C reifen lassen, jedoch die Auffrischung zum Panettonebacken würde ich bei 27°C belassen.
Lg. Dietmar
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faina
Hello, I would like to try to bake it for the first time. What flour in the US would you recommend buying? All strong flours seem to be in Europe and I am not finding any strong flours in the US?
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Dietmar Kappl
Hi,
MANTIOBA flour 😉
Lg. Dietmar
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Simone
Hab heute das Rezept und das andere im Vergleich gebacken, finde es fast einfacher, von kneten. Geschmacklich ein Traum, mit Callebaut, Amarenakirschen und Pistazien. Die Krume könnte noch ein bisschen offener sein, aber der Geschmacklich ist ja die Hauptsache. Ein Pandoro Rezept wäre ein Wunsch. Grüße Simone
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Dietmar Kappl
Klasse Simone,
für Pandoro brauche ich erst Formen 😉
(kommt aber sicher auch noch 😉 )
Lg. Dietmar
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Simone
Da würd ich mich riesig freuen, ihr macht hier eine super Klasse Job. Bin vor über 10 Jahren hier gelandet. Großes Dankeschön
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Franz
Hi,
hab dein Rezept nachgebacken. Als Starter hatte ich die Dario.
Die hab ich allerdings schon eine Woche zuhause gehabt und 2x nach Anleitung gefüttert bzw. gesichert.
Am Backtag selbst bin ich genau nach Rezept vorgegangen. Hab extra die Stufen/ Teige in eine Box getan damit ich die Temperatur warm halten kann. 25°C ca. +- 5°C.
Die Ausgewogenen Teiglinge brauchten ca 5,5 h auf Gare.
Im Ofen war noch ein schöner Trieb da, allerdings passt mir die Porung nicht. Man schmeckt auch eine leicht milde Säure.
An was kann die enge Porung liegen? War der Primo vll. zu Reif?
Aber ansonsten Top Rezept, Super Anleitung. Und perfekt Erklärt.
Danke Grüße
Franz
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Dietmar Kappl
Hallo Franz,
vorab einmal möchte ich zu deiner Panettone gratulieren!
In der Adventzeit kommen weitere Panettonerezepte mit anderen Zutatenmengen und anderer Reihenfolge – diese werden genau nach deinem Geschmack sein 😉
Lg. Dietmar
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Franz
Hi Dietmar, super Dankeschön.
Ich teste mich vorab selbst ran. Hab mir gedacht Butter, Dotter, Zucker sowie Salz zu erhöhen.
Salz auch in kleiner Menge in der Primo zugeben um eine Säure Entwicklung zu hemmen.
Aber da mach ich einfach mal einen versuch.
Bin trotzdem auf die neuen Rezepte gespannt.
Grüße
Franz
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Dietmar Kappl
Hallo Franz,
im Primo kannst du alles erhöhen außer Salz – hab noch nie gelesen das diese bereits im Primo vorhanden ist 😉
Lg. Dietmar
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franz
Hi Dietmar,
hab die Einzelnen Zutaten erhöht bin aber 2x richtig auf die Schnauze gefallen.
Beim ersten mal bildete sich gar kein Klebergerüst.
Beim zweiten Mal war der Teig gut ausgeknetet. Nachdem ich die Früchte drunter hab war alles dahin … kurz, rissig … Konsistenz wie eine Rührmasse…
Ich geh wieder auf das urssprungsrezept zurück.
Wenn ich keine LM verwende sonder die EVA. Wie würdest du hier vorgehen?
Vielen Dank
Franz
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Dietmar Kappl
Hallo Franz,
die Eva genau nach Anleitung ansetzten und anschließend im Rezept gegen Madre aus dem Rezept tauschen 😉
Es bleibt alles gleich – es wird nur die selbst hergestellte Madre gegen die EVA getauscht.
Lg. Dietmar
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Franz
Hi Dietmar,
Also sprich EVA ansetzen, danach nochmal 3x auffrischen.
War schon komisch… entweder ich hab zu viel Butter rein aber iwie wollte sich kein Teig beim ersten mal bilden. Beim zweiten versuch war zwar ein Teig Gerüst vorhanden… allerdings nachdem die Früchte drin waren, war der Teig kurz und hatte keine Bindung mehr. Wahrscheinlich überknetet oder?
Grüße
Franz
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Dietmar Kappl
Hallo Franz,
nein die Eva brauchst du nur einmal ansetzten – nach der Reife ab in den Primo 😉
Lg. Dietmar
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Franz
Hi,
also Sprich 70g EVA/ 70g Tipo 00/ 70 g H²O. Eva mit Wasser aufschäumen, Mehl unterkneten. 15 Stunden Ruhe lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Danach in den Primo.
Danke
Franz
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Dietmar Kappl
Hallo Franz,
neeeee!!
100g Weizenmehl, 10g Eva und 50-55g Wasser 😉
Bis zur Volumensverdopplung bei 26-28°C reifen lassen und anschließend ab in den Primo 😉
Merke dir – EVA nur mit 10% auf Mehl berechnen!!
Lg. Dietmar
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Franz
🫣 😂
Hab die 10% aufs Ges. Mehl gerechnet.
Ok alles klaro. Dann probieren wir das mal aus 🤙🏼😎
Dankeschön
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Franz
Hat einwandfrei funktioniert 🤙🏼
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Dietmar Kappl
Hallo Franz,
so macht Panettone Backen Spaß 🙂
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Hallo Dietmar!
Da bei unseren Kindern werde Rosinen noch Orangeat sonderlich gut ankommen, ist meine Frage, ob ich die Menge davon mit Schokotropfen austauschen kann oder ob das zu viel ist, sind ja immerhin 400 g Schoko.
Danke schon im voraus für deine Antwort, wünsch dir und deiner Familie einen schönen Sonntag, Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
ja kannst du, aber die Menge würde ich wirklich auf 300g reduzieren 😉
Lg. Dietmar
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Sebastian
Hallo Dietmar,
Vielen Dank für das Rezept und die Theorie vorweg. Es ist für mich das erste Mal, dass ich mich an das Abenteuer Panettone heranwage. Bis zum Primo war ich auch guter Dinge. ph-Wert, etc hat alles gepasst. Nur irgendwie möchte mein Teig in den Formen nicht wirklich aufgehen (3,5 Stunden beim 30 Grad sind rum ). Ich befürchte, dass ich doch einen Fehler beim Primo gemacht habe. Ich habe den Primo über Nacht nur bei Raumtemperatur stehen lassen. Hätte ich hier auch eher 27 Grad anstreben sollen?
Ich bin somit beim Seconda 5Grad kälter rausgekommen.
Gruß Sebastian
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Dietmar Kappl
Hallo Sebastian,
es gibt so viele Wege um ans Ziel zu kommen und einer ist der wichtigste – die aufgefrischte Madre!
Bei namhaften Panettoneherstellern wird der Primo entweder bei 27°C oder 18°C geführt. Man muss aufpassen, das der Primo nicht zu überreif wird, weil ansonsten die Kraft für den Secondo verloren geht – eine 120-150% Volumenszunahme reicht völlig aus. Mittlerweile messe ich diese Volumenszunahme zusätzlich durch den pH Wert/ 4,8-5,2 😉 Wird dieser Wert zu niedrig, dann wird die Kleberstruktur im Secondo beschädigt und die Triebfähigkeit leidet 😉
Lg. Dietmar
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Sebastian
Hallo Dietmar,
Vielen Dank für das schnelle Feedback (trotz Sonntag). Die Panettone haben im Ofen doch noch einen guten Trieb bekommen und somit bin ich für das erste Mal doch sehr zufrieden. 🙂
Siehe Bilder anbei. Etwas fluffiger könnten sie noch sein, aber das dürfte evtl wirklich an dem etwas schwachen Trieb im Primo liegen.
Gruß
Sebastian
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Dietmar Kappl
Hallo Sebastian,
nur nicht aufgeben – dran bleiben 😉
Sieht jetzt schon klasse 🙂
Lg. Dietmar
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Harry
Hallo Dietmar! Ich habe einen pH-Meter mit Glaselektrode mit dem ich normalerweise nur den pH-Wert von Flüssigkeiten messe. Kann ich damit auch den pH des Teiges messen, nachdem ich ihn aufgeschlämmt habe oder gibt es für feste Medien wie Teige eigene Geräte? Habe online nichts für den Hobbybäckerbedarf gefunden.
Danke! Harry
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armin
gibts auch billiger
https://www.amazon.de/dp/B0C7GGMYZL?psc=1&smid=A2WZ5KBTT59QI8&ref_=chk_typ_quicklook_titleToDp
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Dietmar Kappl
Danke geht auch 😉
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Felix
Hallo Harry,
möglicherweise ist Dietmar hier ein kleiner Fehler unterlaufen und hat die falsche Variante des ‘Testo 206’ verlinkt. Das Modell ‘206’ von Testo gibt es nämlich in zwei Varianten. Erkennbar am unscheinbaren Zusatz ‘pH1’ oder ‘pH2’. Die Variante ‘206-pH1’ ist für Flüssigkeiten. Die Variante ‘206-pH2’ ist dann für halbfeste Medien wie u.a. Sauerteig geeignet.
Beste Grüße, Felix
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Dietmar Kappl
Hallo Harry,
hab ich noch nie gemacht, müsste aber funktionieren.
Ich hab die Marke “TESTO” https://www.reichelt.at/at/de/ph-messgeraet-testo-206-ph1-0-0-14-0-ph-starter-set-testo-0563-2065-p292858.html?PROVID=2807&gclid=CjwKCAjwtp2bBhAGEiwAOZZTuEeUF4uH8IMynbQKq6r5G0Q1D1eXNxwBA_5O_lXD3vkpEb_FNFCkZBoCVB4QAvD_BwE
Lg. Dietmar
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Harry
Danke! Aber interessant: der ist auch primär für Flüssigkeiten gemacht. Egal, wie du schreibst vertrau ich meiner Zunge. Hab gerade meinen 2. Versuch nach deinem Rezept in der Stückgare. Die erste Partie war schon sehr gut, aber nicht genug Ofentrieb wg. zu reifem Primo. Heute schauts besser aus. Hoffentlich sind die morgigen Bilder es wert sie hier reinzustellen. 🤞
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Dietmar Kappl
🙂 🙂
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Harry
Bild vom Anschnitt folgt.
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Dietmar Kappl
MEEEGA 🙂 🙂
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Harry
Hat etwas gedauert, aber hier nun der Anschnitt…
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Dietmar Kappl
WOW 🙂 🙂
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