Tourierte Käseweckerl
Buttrig, Käselustig und Einfach Unwiderstehlich
Es gibt Gebäcke, die überraschen uns nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Textur. Die tourierten Käseweckerl gehören definitiv in diese Kategorie! Außen herrlich aromatisch und knusprig, innen zart und buttrig – ein echter Hochgenuss für alle, die Käse lieben.
Doch was macht diese Weckerl so besonders? Es ist die Kombination aus einem klassischen Brötchenteig und der raffinierten Technik des Tourierens – genauer gesagt, die Blitzblätterteig-Methode.
Der Ausgangspunkt ist ein lockerer Brötchenteig, der nach dem Kneten eine kleine Pause bekommt. Dann kommt der spannende Teil: Wir holen die Butter ins Spiel! Statt sie in einem Stück einzuschlagen, wird sie in kleinen Stücken auf den Teig gelegt. Anschließend beginnt die „Tour“ – das mehrmalige Falten des Teigs:
- Eine doppelte Tour
- Eine einfache Tour
So entstehen die feinen, buttrigen Schichten, die später für den einzigartigen Biss sorgen.
Nach dem Tourieren darf der Teig eine kurze Ruhephase einlegen. Das ist nicht nur eine Verschnaufpause für dich, sondern auch ein wichtiger Schritt für den Geschmack und die Verarbeitung. Danach wird der Teig auf eine Dicke von etwa 15-20 mm ausgerollt.
Jetzt kommt der kreative Part: Schneiden nach Lust und Laune! Ob gleichmäßige Quadrate oder Dreiecke (Stückgewicht ca. 80-100g) – mit dem Pizzaroller geht das ruckzuck.
Vor dem Backen werden die Teiglinge mit etwas Wasser bestrichen und in eine Mischung aus geriebenem Käse und Kürbiskernen getunkt.
Diese Weckerl sind ein kleines Stück Glück. Sie bieten ein völlig neues Geschmackserlebnis – buttrig-zart, aromatisch und voller Charakter. Schon der Duft, wenn die Weckerl im Ofen goldbraun aufgehen, lässt dir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Perfekt als Snack, zum Frühstück oder als Highlight auf dem Buffet.
Und das Beste: Mit der Blitzblätterteig-Methode sparst du dir perfektes Tourieren und hast trotzdem ein Ergebnis, das schmeckt, als wäre es direkt aus einer französischen Boulangerie.
Wer einmal in ein frisch gebackenes touriertes Käseweckerl beißt, wird verstehen, warum sich der Aufwand lohnt. Ein Mundgefühl zum Verlieben, ein Geschmack, der bleibt – und garantiert ein Rezept, das du immer wieder backen wirst!
Rezept
für ein Teiggewicht von 1970g / 24 Stk Käseweckerl zu je 82g Teigeinlage
Zutaten
1000g | Weizenmehl Type 550/700 |
500g | Wasser 4°C |
100-140g | Sauerteigreste (Anstellgut oder überschüssiger Sauerteig vom Füttern) |
25g | Salz |
25g | Brötchenmalz |
20g | Hefe |
300g | Butter kalt in 1-2cm Stückchen geschnitten (wichtig – Butter muss direkt aus dem Kühlschrank verwendet werden) |
Herstellung
Aus Mehl, Wasser, Sauerteigresten, Brötchenmalz, Hefe und Salz einen glatten Teig herstellen. Dieser Teig darf etwas kürzer ausgeknetet werden als ein klassischer Brötchenteig – drei Minuten langsam und fünf bis sechs Minuten schnell kneten reichen völlig aus.
Den Teig anschließend auf etwa 2 cm Dicke ausrollen und zu einem rechteckigen Teigfleck formen. Abgedeckt für ca. 60 Minuten im Kühlfach bei -15 °C ruhen lassen. Danach die Butterstückchen auf eine Hälfte des Teiges auflegen, die andere Hälfte darüberklappen und den Teig ausrollen. Nun eine doppelte Tour und anschließend eine einfache Tour einarbeiten. Wichtig: Nach der letzten Tour sollte der Teig eine Dicke von 3 cm haben – das gewährleistet ein schnelles und gleichmäßiges Durchkühlen.
Es folgt eine weitere Kühlphase von etwa 60 Minuten bei -18 °C. Danach den Teig auf 1,5–2 cm Dicke ausrollen. Dabei darauf achten, dass er rechteckig bleibt und die Größe etwa 28 x 42 cm beträgt. Bei einer quadratischen Einteilung ergibt das 4 x 7 Stück (Stk 7x7cm).
Nach dem Einteilen die Teigstücke mit Wasser bestreichen und in eine Kürbis-Käse-Mischung tunken. Mit Abstand auf ein Backblech setzen und mit Folie oder Plastik abdecken.
Die Endgare erfolgt bei Raumtemperatur für ca. 75–90 Minuten. Anschließend bei voller Gare mit Schwaden backen: 17–18 Minuten bei 235 °C bei gleichbleibender Hitze.






12 Kommentare
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David
Hallo Didi, ich habe mich heute an den Weckerln versucht. Die Vorgehensweise mit dem Abkühlen im GF ist klasse. Das Tourieren ging gut von der Hand. Die Brötchen sind wirklich sehr lecker geworden. Leider ist mir beim Backen viel Butter ausgelaufen. Woran könnte das gelegen haben? Waren vielleicht meine Butterstückchen zu dick, oder fehlte es an Gare?
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Dietmar Kappl
Hallo David,
ja bei starken Auslaufen der Butter wird wahrscheinlich die Butter nach dem Tourieren zu groß gewesen sein.
Abhilfe bringt kleinere Stücke oder die Butter um 20% reduzieren – durch die einfache Aufarbeitung läuft die Butter schnell in Gefahr auszulaufen.
Lg. Dietmar
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David
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde es beim nächsten Versuch mit dünneren Butterstücken probieren.
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Tabea
Jetzt die alles entscheidende Frage: wo ist der Käse in den Weckerln oder hab ich einfach was überlesen? 🤔
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Dietmar Kappl
Hallo Tabea,
der Käse kommt oben drauf mit den Kürbiskernen.
Lg. Dietmar
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Edgar Vincon
Hallo Tabea,
lies mal im Abschnitt Einteilen, die Kürbiskerne und der Käse sind nur als Topping gedacht.
LG
Edgar
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Sylvia
Hallo Dietmar,
Erster Kommentar von einem langjähriger Superfan. 😊
Eine schnelle Frage: soll die Butter in 1-2cm Würfel geschnitten werden, oder in 1-2cm Scheiben in der Größe des Butterwürfels? Oder isses egal?
Und ich hoffe ich kann anstatt Brötchenmalz normales Malz verwenden?
Vielen , vielen Dank für die sensationellen Rezepte und die Weitergabe deines enormen Wissens.
Bin unendlich dankbar!
Ganz liebe Grüße aus Bay of Plenty, Neuseeland
Sylvia
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Dietmar Kappl
Hallo Sylvia,
komplett egal – je kleiner umso besser 😉
So verteilt sich die Butter rustikaler und verbindet den Teig besser – bei mir waren die Butterstücke auch ein klein wenig zu groß 🙁
Lg. Dietmar
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Irene
Hallo Dieter,
hab ich richtig gelesen -15 Grad, also einfrieren?
LG Irene
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Dietmar Kappl
Hallo Irene,
ja genau – so kühlst du den Teig am schnellsten ab.
Keine Angst, bis dieser gefroren ist, dauert es mind. 2-3 Std und bis dahin hast du den Teigs schon touriert 😉
Sollte dieser einmal übersehen werden, einfach im Kühlschrank bei 4°C auftauen lassen – wirst sehen, wie perfekt und easy solche Teige zu laminieren sind.
Lg. Dietmar
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Oli
Hi Dietmar, das liest sich unglaublich gut und sieht noch besser aus🤤🤤🤤🤤Versteh ich das richtig, die Touren werden direkt hintereinander ohne Zwischenkühlung gemacht?
Grüssle Oli
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Dietmar Kappl
Hallo Oli,
ja gleich hintereinander eintourieren – muss nicht perfekt sein 😉
Lg. Dietmar
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