Dachsteinbrot
Bei so manchen Rezepten und daraus entstehenden Broten kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus – so wie bei diesem Dachsteinbrot! Das Brot war schon beim Verkosten eine Wucht, aber die Frischhaltung legte noch eine Schippe drauf, denn die gezeigten Bilder sind erst am 8. Tag entstanden. Nach dem Backversuch fand ich keine Zeit, das Brot zu fotografieren und so verweilte es Tage lang in der Academy. Anfangs dachte ich, dass ich das Brot ein weiteres Mal backen müsste, um es vor die Linse zu bekommen, aber das war nicht so. Das Brot war einwandfrei und zeigte keinen einzigen Trockenriss in der Krume, bröselte kein bisschen und die Brotscheiben waren stabil wie am ersten Tag.
Wie im letzten Beitrag hatte ich mich für das Monheimer-Salzsauerverfahren entschieden. Es ist einfach in der Herstellung und gibt dem Sauerteig eine flexible Reifezeit. Somit ist das Rezept leichter in den Alltag einzubinden. Beim Saatenbrühstück hatte ich die komplette Salzmenge aus dem Hauptteig beigemengt – dies verhindert bei zu langer Lagerung eine eventuelle Fremdgärung.
Rezept
für ein Teiggewicht von 3550g / 3 Stk je ca.1180g
Monheimer Salzsauerteig
500g | Wasser 45-50°C |
550g | Roggenschrot mittel |
100g | Anstellgut |
10g | Salz |
- Salz und Anstellgut im Wasser auflösen klumenfrei mit Roggenschrot mittel 5-7 Minuten langsam kneten.
- Der Sauerteig sollte in der Anfangsphase 35°C haben und erst in der zweiten Hälfte der 18-24 Stündigen Reifezeit sinkt die Sauerteig-Temperatur auf 22°C.
Saatenbrühstück
170g | Roggenschrot grob |
120g | Dinkel- oder Weizenflocken |
70g | Leinsamen |
70g | Sesam (wenn möglich geröstet) |
80g | Sonnenblumenkerne |
20g | Salz |
500g | Wasser 100°C |
- Alle Zutaten mit kochenden Wasser übergießen und zugedeckt bei Raumtemperatur stehen lassen.
- Sollte das Brühstück länger als 12 Std bei Raumtemperatur stehen, so empfehle ich dieses bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank zu lagern.
Hauptteig
1160g | reifer Monheimer-Sauerteig |
1030g | Brühstück |
750g | Roggenvollkornmehl fein |
250g | Ruchmehl |
ca. 350g | Wasser |
10g | Hefe |
Herstellung
- Sauerteig, Brühstück und restliche Zutaten 9-10 Minuten am langsamen Gang mischen. Anschließend wird er Teig weitere 3 Minuten schnell geknetet. Sollte der Teig zu fest erscheinen, kann und sollte Wasser nachgeschüttet werden.
- Nach der Teigherstellung den Teig 30 Minuten reifen lassen.
- Anschließend nach Wunsch und Größe teilen und formen.
- Abgedeckt reifen die geformten Teiglinge bei Raumtemperatur ca. 60 Minuten.
- Gebacken werden die Teiglinge bei 240°C fallend 200°C
- Backzeit ca. 70 Minuten
27 Kommentare
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Lothar (Wien)
hallo Dietmar,
war vor kurzem am Dachstein auf Urlaub und “musste” daher natürlich das Dachsteinbrot-Rezept probieren.
die gute Nachricht zuerst: geschmacklich bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Optisch nicht so ganz, es ist eher eine “Kompressionsvariante”, d.h. weder der Sauerteig noch das Brot (Stückgare), noch der Ofentrieb haben die gewünschte Optik ergeben.
meine Vermutungen:
1. vermutlich war mein Roggenschrot zu grob (habe selbst in der Kenwood gemahlen)
2. oder es liegt am Waldstaudenroggen, den ich verwendet habe
3. oder es liegt an den Flocken: die Dinkelflockenpackung war leider “belebt”, als ich sie aufgeschnitten hatte, musste dann auf Roggenflocken wechseln
4. Hefe hatte ich deutlich mehr dazugegeben, als im Rezept angegeben war.
jedenfalls gefällt mir die Flexibilität des Monheimer Salzsauerteigs…
viele Dank für das Rezept
Grüße
Lothar
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Dietmar Kappl
Hallo Lothar,
das Rezept passt genau so wie du es gemacht hast 😉
Vielleicht war der Teig ein wenig zu fest und der Schrot etwas zu grob.
Nachdem die Krume aber perfekt aussieht, kann es auch sein, das wahrscheinlich nur zu wenig Teig war.
Lg. Dietmar
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Lothar
danke dir.
geschmacklich war es wohl top – konnte es selbst leider nicht probieren. auch die Krume ware schön feucht.
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Dietmar Kappl
🙂 🙂
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Wilfried
Hört sich sehr interessant an.
Im Vergleich zum Waldviertler Bauernbrot, das bewusst schnell gehen soll (Sauerteig 4 h bei 35 Grad), wundere ich mich über die ebenfalls (knapp) 20% ASG und die dennoch lange UND warme Führung des Sauerteigs. Warum passt das in beiden Fällen mit der Säure?
Im Hauptteig kommt bezogen auf den Sauerteig in beiden Fällen gleich viel Mehl dazu.
Hemmt das Salz hier die Sauertätigkeit so sehr?
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Dietmar Kappl
Hallo Wilfried,
einzig und alleine das Salz hemmt die Gärung 🙂
Lg. Diemar
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Maria
Hallo Dietmar,
wiedermal ein Hammer Rezept von Dir:)), darf ich fragen warum man das Ruchmehl nicht durch Roggenmehl 1050 ersetzen darf?
Du hast es in einem Kommentar erwähnt, aber was ist die Auswirkung?
Denn ich habe es versehentlich damit ersetzt und es ist meiner Ansicht nach mega geworden.
Aber mich interessiert sehr deine Begründung!
LG aus München
Maria☺️
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Dietmar Kappl
Hallo Maria,
ja man könnte, aber dann müsste man die Sauerteigmenge wieder anpassen weil diese dann im Mischverhältnis (Weizen zu Roggen) nicht passt.
Bei einer Untersäuerung leidet die Frischhaltung und Krumenstruktur 😉
Brot sieht MEGA aus!!!!!!!!!!!!!!!!
Lg. Dietmar
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Eva
Hallo Dietmar, bin so begeistert von diesem Brot dass ich’s schon zum dritten Mal gebacken hab. Heute wurde es etwas zu frisch angeschnitten.
Liebe Grüße, Eva
Liebe Grüße, Eva
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Dietmar Kappl
Eva genau so soll es sein 🙂 🙂
Super!!
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Robert
Oh Dietmar, alle Brotbacksünden abgebüßt: nur Roggenschrot grob verwendet, Roggenvollkorn war das Roggen 2500, Wasser musste nachgeschüttet werden, dann zuviel Teig für meinen Knetkessel – es hat ausgeschaut….Ergebnis: überraschend! LG!
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Dietmar Kappl
Sieht vielleicht ein klein wenig anders aus – schön aber wenn dann doch die Überraschung aus dem Ofen gezogen wird 🙂 🙂
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Elisabeth
Hallo Dietmar, nachdem ich mein halbes Leben auf der einen und die zweite Hälfte auf der anderen Seite vom Dachstein lebe, war das Brot ein muss. Schon gekostet und für sehr gut befunden. Mal schauen, was mein Mann dazu sagt, der ist weder Vollkorn- noch Körnerliebhaber.
Liebe Grüße Elisabeth
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Dietmar Kappl
Elisabeth dein Mann wird süchtig werden 🙂 🙂
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Eva
Dieses Rezept hat mich gleich angelacht und ich hab mir schon Sauerteig und Brühstück hergerichtet. Mir kommt allerdings der Salzanteil recht niedrig vor. Stimmt das wirklich so?
Ich geb vorsichtshalber mehr Salz dazu.
LG, Eva
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
der Salzanteil kann nach eigenem Wunsch erhöht werden 😉
Lg. Dietmar
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Eva
Genauso werd ich’s machen!
Ich freu mich schon wenn’s fertig ist.😊
Danke und liebe Grüße, Eva
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Astrid
Durch was könnte ich Ruchmehl ersetzen? Eventuell durch Roggenvollkornmehl?
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Dietmar Kappl
Hallo Astrid,
wenn du das Mehl tauscht, dann bitte mit Weizen, Dinkel oder Weizenvollkornmehl – den Weizenanteil brauchst du, weil bei Roggen der Sauerteiganteil nicht mehr passt 😉
Lg. Dietmar
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Astrid
Lieber Dietmar, dankeschön für die schnelle Antwort. Ich werde es mal mit Weizenvollkornmehl versuchen. Deine Brote sind übrigens der Hammer. Hab schon sehr vieles gebacken, auch von den Weckerln.
Lg. Astrid
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Dietmar Kappl
Danke das freut mich 😉
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Achi
Mmm … lecker. Allerdns nicht mehr wirklich dein Rezept wegen Mangel an Roggenvollkornmehl, deshalb viel mehr Ruchmehl. Trotzdem geil : )
LG Achi
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Dietmar Kappl
🙂 🙂
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Achi
Ist das nach dem Dachsteingebirge benannt ? 🙂
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Dietmar Kappl
Eigentlich wäre der “Dauerfrischling” angebrachter 😉
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Helga
Uuuuuh, das schaut aber sehr lässig aus! 🤤🤤🤤
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Dietmar Kappl
Schmeckt auch genau so 😉
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