Schmetterlinge / Inverse Feuilletage
Da ich in den letzten Monaten meine Testversuche mehr der Masterclass widmete, möchte ich gerne auch so manche Nachbackversuche aus der Moulins Bourgeois auch hier am Blog veröffentlichen. Ich weiß, das einige jetzt denken – wie soll ich das nachmachen, aber hier geht nicht nur um das nachbacken, sondern um “Wissen und Perfektion”. Ich bin mir aber sicher, das so manche aus meiner Branche und der Hardcoreszene das Rezept nachbacken werden.
Nun zum Rezept: Der hier verwendete französische Blätterteig wurde in 5 einfachen Touren hergestellt. Wie es beim französischen Blätterteig üblich ist, wird der Teig in die Butter eingeschlagen und anschließend mit genügend Rastzeiten touriert.
Bei der Teigherstellung ist es wichtig, die Zutaten nur kurz zu vermischen – “nicht kneten”! Ein zu langes Mischen oder Kneten des Teiges würde für unnötige Spannung sorgen und das anschließende Tourieren erschweren. Eine Mischzeit von 3 Minuten sind ausreichend und sollte daher nicht überschritten werden. Nach der Teigherstellung muss der Teig für mehrere Stunden im Kühlschrank rasten – am besten einen ganzen Tag bei 3°C.
Zeitgleich mit der Teigherstellung wird der Butter-Mehlziegel hergestellt. Hierfür wird Butter und Mehl in der Knetmaschine zu einer Homogenen Masse vermischt. Anschließend zu einem Butterziegel formen und diesen ebenfalls bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank lagern.
Nachdem der Teig und der Butterziegel gleichmäßig auf 3°C gekühlt wurde, wird der Teig im Butterziegel eingeschlagen und mit 5 einfachen Touren touriert (2 einfache Touren, 120 Minuten entspannen lassen, 2 einfache Touren, 120 Minuten entspannen lassen, 1 einfache Tour und wieder 120 Minuten entspannen lassen).
Der tourierte Blätterteig kann anschließend entweder nach der angeführten Entspannungsphase weiterverarbeitet oder über mehrere Tage im Kühlschrank bei 3°C gelagert werden.
Zur Aufarbeitung wird der Teig auf eine Endstärke von 2mm ausgerollt. Vor dem zusammenfalten an der Ober- und Unterseite kräftig mit Kristallzucker bestreuen und ohne Spannung zusammenfalten (falten siehe Bildergalerie).
Nach dem Falten wird der Teigstrang in 4cm starke Stücke geteilt, welche nochmals in der Mitte unterteilt werden (diese aber bitte nicht durchtrennen!!!). Anschließend die Teigstücke auseinanderklappen, nochmals in Kristallzucker wälzen und mit Abstand auf ein Backpapier absetzten.
Die Schmetterlinge eignen sich perfekt auf Vorrat im Tiefkühler und können sogar im gefrorenen Zustand abgebacken werden.
Gebacken werden die Schmetterlinge bei 185°C. Nach einer Backzeit von 20 Minuten werden die Schmetterlinge vorsichtig auf dem Backblech gewendet und weitere 15 Minuten gebacken. Gesamtbackzeit ca. 40 Minuten.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1253g
Teig
350g | Weizenmehl |
115g | flüssige Butter 30-35°C |
150g | Wasser |
13g | Salz |
Butterziegel
375g | Butter |
150g | Weizenmehl |




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23 Kommentare
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Alex
Spricht irgendwas dagegen diese Form auch mit deutschem Blätterteig zu machen? Stelle gerade einen nach dem Schillerlocken-Beitrag her. Danke!
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Dietmar Kappl
Hallo Alex,
hab ich leider noch nie versucht?!
Ein Versuch bringt Klarheit 😉
Lg. Dietmar
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Alex
Ich denke nicht! Die anderen spare ich mir für irgendwann später auf.
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Dietmar Kappl
Boa genial!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Carola Kruthoff
Endlich ist mir Blätterteig gelungen. Diese Schmetterlinge sind sooo lecker.
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Dietmar Kappl
Carola du machst mich fertig – die sehen MEGA aus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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Robert Schön
Moin Dietmar,
wie soll im idealfall die Konsistenz des Teiges sein?
Zwar habe ich diesen nach deiner Vorlage angesezt, nur war dieser nach einer Nacht in der Kühlung eher ein trockener unflexibler Klotz, nicht vergleichbar mit dem Teig wie er in deinem Tourier-Video zu sehen ist.
Beim tourieren ist dieser entsprechend auch an ettlichen stellen gerissen 🙁
Mangelnde Kentnisse sind hier natürlich massive fehlerquellen 😀
Viele Grüße,
Robert
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
wenn dieser Teig beim Tourieren auf den Kanten etwas reißt, dann ist dies nicht so schlimm.
Wenn der Teig zu weich ist, dann ist dieser mit der Butter schwer zu tourieren – Tourieren ist halt die Championsleague 😉
Lg. Dietmar
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Robert Schön
Moin Dietmar,
vielen Dank für die Info!
Dann werde ich mich bei Gelegenheit nochmal an die Herstellung wagen. Frisst ja doch ein wenig Zeit und so schnell wie ich das Ergebnis gefressen habe stimmt der Zeitaufwand noch nicht 😀
Viele Grüße,
Robert
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Robert Schön
Den “super tollen” Teig habe ich gestern in Form gebracht und abgebacken. Ja es sind Mini-Schweinsohren und ja es fehlt noch die Schokolade an einem Ohr, nur fehlte mir am Ende die Motivation! Aufgegessen habe ich die am zweiten Tag alleine 😉
Für den ersten ahnungslosen Versuch bin ich zufrieden 😀
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
RESPEKT – TOP TOP TOP 🙂
Lg. Dietmar
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Esther
Hallo,
auf welche Größe wird denn der Teig ausgewellt?
Liebe Grüße, Esther
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Dietmar Kappl
Hallo Esther,
auf 2.2-2,5mm 😉
Lg. Dietmar
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Esther
Hallo,
die Dicke war mir klar… Aber welche Größe brauche ich, damit ich es entsprechend einschlagen kann. Wie groß macht man denn die Falten?
Liebe Grüße, Esther
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Dietmar Kappl
Achso – das richtet sich nach der Größe, aber 50-60cm sollten es schon sein.
Je kürzer du diesen diesen ausrollst, desto kleiner der Schmetterling.
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Esther
… Und wie veredelt man sie nach dem Backen, dass sie so schön, wie auf den Bildern aussehen. Der Zucker schmilzt ja durch das Backen. Meine wurden auch nicht so schön hell und ungleichmäßig braun.
Fragen über Fragen…
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Dietmar Kappl
Nein diese werden durch das wenden so schön gleichmäßig gebacken 😉
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Esther
…. Oh, muss ich noch viel üben… Ein langer Weg zum Meister. Ich ziehe den Hut vor Dir! Meine waren nicht mal des Photographierens würdig. Aber lecker waren sie. Meine Kinder haben sie vernichtet 😁
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Esther
… Und wie lange ist die Gare nach dem Formen auf dem Backblech…
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Dietmar Kappl
Keine Gare – im Rezept gibt es keine Hefe 😉
Am besten nach dem aufarbeiten in den Tiefkühler stellen und im gefrorenen Zustand in den Ofen schieben.
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Peter Cordes
Hallo Dietmar, warum hast du kein Zucker im Teig?
LG. Peter
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Dietmar Kappl
Hallo Peter,
weil dieser nach dem ausrollen auf den Teig gestreut wird – hier gibt man den Zucker nicht in den Teig, sondern auf den Teig 😉
Lg. Dietmar
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Jacky
Wow die sehen wunderschön aus 😍.
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