Trebernbrot
Da hab ich doch glatt noch einige alte unveröffentlichte Rezepte im Blog gefunden und eigentlich finde ich es zu schade, diese nicht zu veröffentlichen.
Eines, welches ich schon vor langer Zeit gebacken hatte war das Trebenbrot. Hergestellt aus Biertrebern und mit einen Brotteig vermischt erreicht das Brot eine hervorragende Frischhaltung. Das einzige was zu beachten ist, wäre die Schüttwassermenge etwas zu reduzieren. Trebern sind in ihrer Verwendung sehr unterschiedlich im Wassergehalt und daher die reduzierte Schüttwassermenge. Der Wassergehalt bei Trebern liegt bei ca. 70-75%.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1928g / 2 Stück zu je 964g
Monheimer Salzsauerverfahren
| 250g | Roggen Type 960 | 25% |
| 250g | Wasser | TA 200 |
| 50g | Anstellgut | 25% |
| 5g | Salz | 2% |
Anstellgut und Salz im Wasser auflösen und mit dem Roggenmehl klumpenfrei vermischen. Anfangstemperatur 35°C fallend auf 20-22°C / Reifezeit 18-24 Stunden. Diese Sauerteigführung ist bis zu 72 Stunden möglich, jedoch ist die Temperatur auf 15°C zu reduzieren.
Hauptteig
| 555g | reifer Sauerteig | 100% |
| 350g | Roggenmehl Type 960 | 35% |
| 400g | Weizenmehl Type 700 | 40% |
| 450g | Wasser | 60% |
| 13g | Salz | 1,8% |
| 10g | Hefe | 1% |
| 150g | Bier Trebern | 15% |
Herstellung
- Hefe und Salz getrennt im Wasser auflösen und anschließend mit dem Sauerteig und den restlichen Zutaten 6 Minuten am langsamen Gang mischen. Danach eine halbe Minute am schnellen Gang kneten. Sollte der Teig aufgrund der Trebern zu fest erscheinen, bitte zusätzliches Wasser nachschütten.
- Nach der Teigherstellung den Teig 20 Minuten reifen lassen.
- Zur Aufarbeitung den Teig in die gewünschte Größe teilen und zu runden Laiben formen. Mit dem Schluss nach unten in bemehlte Gärkörbe legen.
- Bei erreichter 2/3 Gare (ca. 30 Minuten) die Teiglinge aus dem Gärkörbchen kippen. Bis zum Backen die Teiglinge noch weitere 5-10 Minuten reifen lassen.
- Gebacken werden die Teiglinge im vorgeheizten Backrohr bei 250°C mit kräftigen Schwaden. Schwaden nach der gewünschten Rissbildung ablassen – dies geschieht nach ca. 5-6 Minuten.
- Nach dem Schwadenablassen die Backtemperatur auf 195°C reduzieren.
- Gesamtbackzeit beträgt bei 900g Teigeinlage ca. 50-55 Minuten.






62 Kommentare
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Swen Paulsen
Hallo Dietmar und liebe Mitleser, als Brauer finde ich dieses Rezept natürlich super. Habe selbst schon oft Treberbrot gebacken. Ein paar kleine Tips von mir : schaut das ihr Treber mit einem hohen Weizenmalzanteil bekommt, z. B. vom Weißbier. Die Spelzen im Gerstenmalz sind doch ein wenig lästig zwischen den Zähnen… Treber bekommt ihr eigentlich in jeder kleinen Brauerei, einfach anrufen. Fragt aber bitte, bitte nicht nach 150 gramm. Kübel mitnehmen und portionsweise einfrieren. Geht super… LG Swen
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Rudolf d.Ä.
Hallo Swen,
zum Thema “Spelzen im Gerstenmalz” habe ich mich mit “meinen Craftern” ebenfalls unterhalten. Auch im Malz für Weizenbiere sind ca. 50 % Gerstenmalz drinnen – wegen der Spelzen!!
Ich nehme daher den Treber mit etwas vom Bier dazu und püriere das Ganze im Blender bei hohen Drehzahlen, bis das ein richtiger dicker “Smoothie” geworden ist!
Nix mehr mit Spelzen zwischen den Zähnen! 😀
Dieses Bier hier dann natürlich mit der gesamten Anschüttflüssigkeit – bei mir auch NUR diese Sorte Bier – verrechnen!
Herzliche Grüße
Rudolf d.Ä.
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Swen Paulsen
Servus Rudolf, das ein Weißbier 50%Gerstenmalz enthält ist mir als Brauer auch klar. Deswegen hab ich auch geschrieben, man solle ein Treber mit möglichst hohem Anteil Weizenmalz verwenden…
🍺
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Rudolf d.Ä.
Hallo Swen, klar weißt Du das mit den 50 % Gerste!
Mir war das anfangs aber NICHT klar und daher wollte ich möglichst pures Weizenmalz! Meine Crafter-Freunde haben mir dann erst mal die Funktion der Gersten-Spelzen als natürliches und erwünschtes Filtermaterial erklärt! Da habe ich dazu gelernt!
Ich verwende übrigens immer möglichst genau das Bier, das aus dem jeweiligen Malz hergestellt wird, als Anschüttflüssgikeit in ALLEN Vor- und Teigen. Bringt mehr Aroma und tut all den vielen MO da drinnen nur gut! 😀 Und mit dem bisschen Alk kommen die problemlos klar! Allerdings sollte man möglichst wenig gehopftes Material verwenden. Das Bittere vom Hopfen kommt im Brot ziemlich unangenehm durch. Das habe ich auch dazu gelernt!
Herzliche Grüße
Rudolf d.Ä.
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Dietmar Kappl
Hallo Swen,
DANKE dem kann ich nur zustimmen 🙂
Trocknen wäre auch eine Möglichkeit 😉
Lg. Dietmar
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Hubert v. Thailand
Dazu ein kleiner Ausflug nach Suedost Asien: Ich habe keine Ahnung, wo die naechste Brauerei sich befindet, die Thais destillieren aber aus allem Moeglichen ihren Schnaps. Das nennen sie “Lhao Khao”, ist eine Art Rachenputzer, macht aber im Normalfall nicht blind und ist nur im Uebermass toedlich. Sie brennen faktisch alles, von Suesskartoffeln angefangen, die sie hekatarweise pflanzen bis zu saemtlichen Fruechten und natuerlich Reisschnaps…
Ich weiss nicht, ob man da Trebern fuer Brot bekommt, vermutlich schon, weil man ja auch fuer Schnaps eine Meische braucht, oder??
Kennt sich da jemand aus? Antwort erbeten!
Danke
Hubert
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Swen Paulsen
Hubert, wenn du ein Süßkartoffel Überhang hast, probier einfach mal das bolo de caco.. Eine Spezialität aus Madeira.. LG Swen
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Dietmar Kappl
Hubert ich sehe dich schon in der Craftbierszene posten 🙂 🙂
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renate
Danke Swen für deinen Kommentar…
Mein erster Gedanke war: Wo bekomme ich Trebern her?
Frage somit beantwortet und ich werde mich auf den Weg zur nächsten kleinen Brauerei machen 😉
LG, Renate
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