Heller Bauer
Zum Jahresabschluss hab ich noch ein letztes Rezept für euch und das ist der “helle Bauer”. Wie auch schon in den letzten Rezepten besteht auch dieses aus einem Vorteig und einem Sauerteig.
Der Vorteig wird mit einer Mehlmischung aus Weizenmehl & Roggenmehl Type 500 (bekannt auch als Vorschussmehl oder Weißroggen) hergestellt. Die Mehlmischung im Vorteig führt zu einer Abrundung des Aromas. Wer keinen Roggenmehl Type 500 zur Verfügung hat, kann auch Standard Roggenmehl Type 960 verwenden.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1343g / 3 Stück 447g Teigeinlage
Vorteig:
- 200g Weizenmehl Type 700
- 50g Roggenmehl Type 500
- 250g Wasser (kalt ca. 5-10°C)
- 2g Hefe
Alle Zutaten verrühren und abgedeckt bei Raumtemperatur 12 Stunden reifen lassen. Sollte der Vorteig zu schnell reifen (sein Volumen verdoppeln), dann einfach bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank parken.
Grundsauer:
- 100g Roggenmehl Type 960
- 70g Wasser
- 10g Anstellgut
Reifezeit: 12-15 Stunden Teigtemperatur: 23-26°C
Hauptteig:
- 502g reifer Vorteig
- 180g reifer Grundsauer
- 400g Weizenmehl Type 700
- 210g Wasser
- 30g Schweinefett / Butter
- 18g Salz
- 3g Hefe
- + Brotgewürz nach Wunsch
- Mischzeit: 8 Minuten langsam & 3-4 Minuten schnell
- Teigtemperatur 27-28°C
Herstellung:
- Den Teig nach dem Kneten im Kessel zugedeckt 30 Minuten reifen lassen.
- Anschließend nach Wunsch teilen und zu runden Teiglingen formen. Mit dem Teigschluss nach unten in bemehlte Gärkörbchen legen und auf zugedeckt auf die Endgare stellen.
- Bei erreichter 3/4 Gare (ca. 45 Minuten) die Teiglinge aus dem Gärkörbchen kippen und auf den vorgeheizten Backstein bei 250°C mit kräftigen Schwaden schieben.
- Schwaden nach gewünschter Rissbildung ablassen. Dauer der Schwadeneinwirkzeit: ca. 5-8 Minuten.
- Beim Schwaden ablassen die Ofentüre 2-3 Minuten einen kleinen Spalt geöffnet lassen.
- Nach dem ablassen des Schwadens die Ofentemperatur auf 200°C reduzieren und kräftig mit starker Kruste ausbacken.
- Backzeit ca. 45-50 Minuten.
“Zum Schluss möchte ich allen Lesern einen guten Rutsch und vor allem Gesundheit im neuen Jahr wünschen!“
HAPPY HOMEBAKING
46 Kommentare
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Sabine
Tolles Rezept Didi, danke dafür. Ich musste die Hefe im Hauptteig allerdings um 1/3 reduzieren. Trotzdem hatten die Teiglinge nach 40 Minuten schon die Gare erreicht. Auch im Polish habe ich die Hefe auf 1,75 % reduziert. Das hat mit 12 Stunden Stehzeit gut geklappt. Prinzipiell muss ich bei all deinen Rezpten die Hefe deutlich reduzieren. Das liegt wahrscheinlich an meinem doch recht stabilen und starken Roggensauerteig. Hab eine besinnliche Adventszeit. Lg Sabine
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Dietmar Kappl
Hallo Sabine,
genau so passt man Rezepte an den eigenen Ablauf an 😉
Das mit den höheren Hefemengen ist aber auch nur in den älteren Rezepten – die neuen kaum noch 🙂
Auch ich wünsche dir eine schöne Adventzeit.
Lg. Dietmar
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HELMUT
Danke dafür und grüße aus China 🇨🇳
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Dietmar Kappl
Das gefällt mir – Leser aus Übersee 🙂
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Rilana
Hallo Dietmar,
ich weiß nicht, ob ich das hier posten darf, ich habe nämlich dein Rezept missbraucht als Basis für Kartoffelbrötchen 🤪😊
Mehle habe ich etwas ausgetauscht. Roggen für den Sauerteig und Vorteig 1150, Weizen beim Vorteig 1050.
Im Haupteig habe ich dann 60% 1050 30% 550 und 10% Dinkel VK verwendet.
Stock- und Stückgare angepasst und das Ergebnis war prima.
Lg Rilana
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Dietmar Kappl
Hallo Rilana,
boa du ziehst aber geiles Zeug aus dem Ofen – MEGA 🙂
Lg. Dietmar
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Victor
Hi Dietmar
Ich habe versucht dass Brot etwas mit Sonnenblumenkernen zu erweitern, leider ist das schief gegangen. Habe 60g Kerne mit 30g Wasser quellen lassen und 5g weniger Wasser in den Hauptteig gegeben. Leider sind die Brote komplett flach gelaufen. Habe ich zu viel Wasser drin?
Auch: ist es wichtig wann man die Saaten beim Kneten hinzufügt? Habe mal gelesen sie würden die Wirkung des Knetens verändern daher habe ich sie erst in den letzten 3 Minuten dazu gegeben.
Grüße
Victor
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Dietmar Kappl
Hallo Victor,
nein du kannst die Saaten ohne Bedenken von Beginn an zusetzten 😉
Ich vermute:
– zu schwaches auskneten
– zu wenig Teigreife
– Übergare
Finde das Brot aber nicht flach 😉
Lg. Dietmar
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Victor
Vielleicht bin ich zu kritisch: die Krume sieht ok aus. Mir fehlt aber der rustikale Look…
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Dietmar Kappl
Hallo Victor,
die Krume ist TOP und wenn dir der rustikale Look fehlt, dann empfehle ich dir den Teigling etwas früher in den Ofen zu schieben.
Lg. Dietmar
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Rosina Siess
Tolles Rezept, tolles Brot! Mein Vorteig hatte sich leider unbemerkt verfünffacht aber es ist trotzdem ein super Brot daraus geworden!
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Dietmar Kappl
Hallo Rosina,
solange solche Brotkrumen entstehen, können die Vorteige gerne noch länger unbeaufsichtigt rumstehen 🙂 🙂 🙂
SUPER!!
Lg. Dietmar
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Axel Ernst
Hallo Dietmar,
Wie verändert sich denn die Backzeit, wenn ich nur zwei statt drei Laibe Form. Reichen da 5-10min mehr? Also quasi 50-60min?
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Dietmar Kappl
Hallo Axel,
ja das passt schon – du kannst hier eigentlich nichts falsch machen 😉
Lg. Dietmar
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Axel Ernst
Das gab ich mir schon gedacht. Bei einem Rezept vom Dietmar kannst so schnell nix falsch machen. Hat prima funktioniert, leider Mal wieder nicht zu m fotografieren gekommen, weil schon weg 😝👍
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Rilana
Hat prima funktioniert, ein leckeres Brot. Danke.
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Hänel Ralf
Hallo Dietmar,
leider ist mir der helle Bauer in der Mitte aufgerissen –
was kann ich da falsch gemacht haben?
Danke im Voraus
Grüße
Ralf
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Dagmar
Hallo Dietmar,
vor etwas längerer Zeit habe ich dein Rezept ausprobiert. Ist soweit gelungen, nur ist die Kruste
bei mir nicht aufgerissen…und es hätte wohl noch etwas länger im Ofen bleiben können. Ich persönlich mag lieber dunklere Brote..also dunkle Kruste.
Trotzdem hat es uns sehr gut geschmeckt, ein weiterer Versuch steht an, mal schauen ob es dann besser klappt. Liegt vielleicht aber auch daran, dass mein Ofen nur 245°C heiß wird.
Lieben Gruß
Dagmar
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Dietmar Kappl
Hallo Dagmar,
könnte verschiedene Ursachen haben:
– Übergare
– zu wenig Schwaden
– zu kurze Schwadeneinwirkzeit
– Unterknetet
Ist etwas dabei was dir gerade einfällt??
Lg. Dietmar
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Dagmar
Hallo Dietmar,
vielen Dank, aber ne, fällt mir nichts ein. Werde es mir aber beim nächsten Versuch merken.
LG
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Jürgen T.
Hallo Dietmar,
Ich habe mich immer wieder gefragt, was der Zusatz von Fetten (Butter, Schmalz, Olivenöl etc.) für Auswirkungen auf Krume und Kruste hat. Funktioniert gleiches auch mit Milch oder Yoghurt, die ja auch Fett enthalten?
Danke und Gruß
Jürgen
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Dietmar Kappl
Hallo Jürgen,
die Krume wird genau so wattig dadurch 😉
Lg. Dietmar
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Holger
Hallo Dietmar,
Das Brot ist der Hammer und sehr leicht herzustellen.
Ich habe den Roggenanteil leicht erhöht (100 Gramm aus dem Hauptteig mit Roggenmehl ersetzt) und das Schweinefett habe ich durch Olivenöl ersetzt.
Die Krume ist weich, der Kruste knackig!
Ich habe es auf Stein wie angegeben gebacken. Mein Ofen kann übrigens 350°, Ober- und Unterhitzt getrennt regelbar (Pizzaofen); kann ich da am Anfang höher gehen als die angegebenen 250°? Ich habe das Gefühl, die 250 taucht so oft auf weil normale Öfen nicht mehr können.
Einen lieben Gruß aus Frankreich,
Holger
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Dietmar Kappl
Hallo Holger,
ich hab die Erfahrung gemacht, das 250-260 für Brote genug sind!
Eine zu hohe Anbackphase für zu Krustenfehlern!!
Warum: Die Oberfläche verkrustet bei zu hoher Anbacktemperatur zu schnell und der anschließende Ofentrieb kann sich nicht mehr entfalten – die Kruste würde ungewollt an der Oberfläche reißen/aufbrechen 😉 Auch das Volumen würde kleiner ausfallen!
Für Fladen, Focaccia,…alles was flach ist nimm 280°C 😉
Lg. Dietmar
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Holger Huckfeldt
Hey Dietmar,
Danke für deine Antwort.
Die Frage mit der Temperatur hatte sich mir gestellt, als ich beim recherchieren zum Basler Brot auf einen Artikel gestoßen bin, in dem steht, das man das Basler bei 330 Grad bäckt.
Ich habe das dann auch probiert und das Ergebnis war recht schön, sehr ausgeprägte Kruste natürlich.
https://www.patrimoineculinaire.ch/Produkte#241
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Dietmar Kappl
Hallo Holger,
es gibt auch bei Roggen-Roggenmischbroten eine Methode des scharfen Anbackens!
Hierfür wird der Teigling für einige Minuten bei 290-300°C scharf angebacken. Anschließend werden diese Brote aber in einen kühleren Ofenherd umgeschichtet und bei reduzierter Temperatur (200°C) fertig gebacken 😉
Ich hab diese Methode noch nie probiert, jedoch waren diese Bäcker mit dieser Methode extrem erfolgreich!!!
Lg. Dietmar
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Jürgen T.
Hallo Dietmar,
Nachdem Elisabeth schrieb, schmeckt ja wie Semmel, habe ich Semmeln gebacken. Und was soll ich sagen? Tolle, feinporige Semmeln! Auch ohne Brotgewürz sehr aromatisch.
LG Jürgen
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Christoph
Hallo Dietmar.
Gestern habe ich dieses Brot nachgebacken und hatte etwas Mühe den Teig richtig auszukneten. Trotz des hohen Weizenanteils wollte er sich nicht so richtig vom Kessel lösen.
Am Ende hatte er schon Zeichen von Überknetung, da hab ich lieber aufgehört. Mit paar Mal falten ist doch noch ein gutes Brot daraus geworden. Kann der hohe Poolish Anteil die Ursache dafür sein? Hast du einen Tipp? Danke. Schönen Sonntag.
Viele Grüße
Christoph
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Dietmar Kappl
Hallo Christoph,
kann es ein das dein Poolish überreif war (schon zusammengefallen??)
Wenn dies der Fall war, dann wäre das die Erklärung für den weichen Hauptteig 😉
Lg. Dietmar
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Christoph
Hallo Dietmar.
Der Poolish hatte noch Struktur und war auch noch nicht zusammengefallen. Ich hatte ohnehin die Hefemege im Poolish reduziert und ihn nach 10 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Aber vielleicht beim nächsten Mal werde ich ihn dann noch etwas früher kühlen.
Der Geschmack der Brote ist Klasse. Das Aroma des Roggen-Sauerteiges kommt schön durch. Das gefällt mir sehr gut.
Danke
Viele Grüße Christoph
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Andrea
Hallo Dietmar, habe heute den “hellen Bauer” nachgebacken und das Brot schmeckt echt super! Bei mir ist aber nur ein Brot richtig schön gerissen, das andere komischerweise gar nicht; hab die Brote aber zur selben Zeit gebacken und waren ja auch aus demselben Teig .. wie kann man sich das erklären??? vielen dank schon mal für deine Hilfe und für die tollen rezepte!!! sg Andrea
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Dietmar Kappl
Hallo Andrea,
hattest du die Brote nebeneinander im Ofen auf einen Backstein oder untereinander auf zwei Etagen im Ofen platziert??
Wenn doch nebeneinander dann war wahrscheinlich zu wenig Schwaden im Ofen!
Lg. Dietmar
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Hubert v. Thailand
Gruess dich, Dietmar,
nach dem Wirbel der Uebersiedlung und damit verbunden 4 Tage thailaendisches Brot, also Zwangsernaehrung, habe ich heute wieder dieses einmalig gute Brot gebacken – da geht einem das Herz auf!
https://1drv.ms/f/s!Apa7CRYuOX3njSY5Mabe2fBpVH5-
Liebe Gruesse aus der Waerme…
Hubert
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Dietmar Kappl
Hallo Hubert,
na das Backen könnte kaum besser in der neuen Backstube funktionieren 😉
Danke für die schöne Fotogalerie.
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Hallo Dietmar!
Nach dem Schwabenländer nun der Helle Bauer. Der schmeckt ja wie eine Semmel! Herrlich viel weniger Arbeit und der gleiche Geschmack. Perfekt!
Wird sicher öfter gebacken.
Liebe Grüße Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
kann ich gut verstehen das der Bauer weniger Arbeit verursacht 🙂 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Hubert v. Thailand
Dass man am 18. Tag nach Veroeffentlichung des Rezeptes dieses noch “entjungfern” kann im Blog, stimmt mich nachdenklich.
Ganz eindeutig ein Brot, dass man dringend backen soll, samtweiche Krume, toller Geschmack und ohne grossen Aufwand zu backen.
Danke fuer das Rezept, Dietmar! Und eine dringende Empfehlung an die Hobbybaecker Kollegen: Unbedingt nachbacken, kommentieren, fotografieren!!
https://1drv.ms/f/s!Apa7CRYuOX3njSY5Mabe2fBpVH5-
LG
Hubert
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Hubert v. Thailand
Danke fuer die Blumen, Dietmar
Wieder ein wirklich ganz ausgezeichnetes Brot, ich habe es vom Teig her wie das “Schwabenlaender” gefuehrt, also kalte Gare, das kommt mir von meinem “Tagesprogramm” ?her am besten entgegen. “Berliner Kurzsauer” und kalte Gare – was sich wie ein Widerspruch anhoert, funktioniert ausgezeichnet.
“Waldviertler”, Schwabenlaender”” und “Heller Bauer”- das war jetzt auch eine grossartige Trilogie! Danke schoen dafuer!
https://1drv.ms/f/s!Apa7CRYuOX3njTjZPDwO2UVswe4S
Liebe Gruesse
Hubert
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Hubert v. Thailand
Ich habe das schon oefter so gemacht, erst habe ich gedacht die hohe Sauerteig Temperatur und dann die kalte Fuehrung ist nicht klug; wenn aber das Ergebnis passt, ist mir die Klugheit ziemlich Powidl…?!
LG
Hubert
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Dietmar Kappl
Hallo Hubert,
ganz und gar nicht! Mit der jeweiligen Sauerteigführung bringst du deinen “Vorteig” nur zur gewünschten Reife – was anschließend damit gemacht wird ist komplett egal 😉 Deine Kombi mit Langzeitführung bringt zusätzliches Aroma und verbessert die Qualität um vieles !
Lg. Dietmar
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Dietmar Kappl
Hallo Hubert,
der helle Bauer bei den Thai sieht wieder einmal SUPER aus!
Danke für die tollen Fotos 😉
(mich zipft es an, weil die Funktion im Blog noch immer gesperrt ist 🙁 )
Lg. Dietmar
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Achi
Auch Dir und deiner Familie einen guten Rutsch und ein gesundes und friedvolles Jahr 2019 🙂 .
Lg. Achi
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Petra C.
Auch Dir, lieber Dietmar ein gesundes neues Jahr! Bleib so kreativ laß Dir noch gaaaanz viiieeeele Rezepte einfallen, wir alle hier freuen uns darüber.
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Conny
Ich wünsche Dir auch ein gesundes Jahr 2019 und freue mich schon riesig auf das Backseminar im Juni :-))
LG Conny
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