Gourmet Keimling
Für dieses Brot habe ich zwei unterschiedliche Rezepturen erstellt: Die erste Rezeptur (Hefefrei) hergestellt aus einer 2 Stufen-Sauerteigführung und die zweite Rezeptur 1 Stufen Sauerteigführung mit etwas Hefe im Hauptteig. Das im Hauptteig verwendete Mehl wird durch gemixte und ganzen Keimlingen ergänzt.
Der Geschmack dieses hocharomatischen Brotes war unglaublich. Durch den Einsatz von Keimlingen wird eine saftige Krume mit langer Frischhaltung über mehrere Tage erreicht. Der leicht süßliche Geschmack offenbart eine neue Geschmacksrichtung im Brotbacken und wird viele Liebhaber finden.
Herstellung von Keimlingen findest du hier: Herstellung von Keimlingsgetreide.
Rezept
für ein Teigewicht von 1764 / 2 Stk zu je 882g Teigeinlage
Gesamtrezeptur
540g | Roggensauerteig (270g Roggenmehl & 270g Wasser) | 25,7% |
500g | Roggenkeimlinge ganz (325g trockene Getreidekörner) | 30% |
400g | Weizenkeimlinge zerkleinert (260g trockene Getreidekörner) | 25,8% |
300g | Roggenkeimlinge zerkleinert (195g trockene Getreidekörner) | 18,5% |
24g | Salz | 2,3% |
Rezept Nr. 1 “Gourmet-Keimling zwei Stufensauerteigführung ohne Hefe”
Roggensauerteig Stufe 1 (Grundsauer):
100g | Roggenmehl Type 960/997 |
70g | Wasser 30°C |
5g | Anstellgut |
- Anstellgut im Wasser auflösen und mit Roggenmehl verrühren.
- Anschließend bei Raumtemperatur (20-24°C) für 12-18 Stunden reifen lassen.
Roggensauerteig Stufe 2 (Vollsauer):
180g | reifer Grundsauer (Stufe 1) |
167g | Roggenmehl Type 960/997 |
197g | Wasser 40-45°C |
- Grundsauer im Wasser auflösen und mit Roggenmehl vermischen.
- Anschließend 3-4 Stunden reifen lassen (gewünschte Sauerteigtemperatur 30-32°C)
Hauptteig
540g | reifer Sauerteig |
400g | zerkleinerte/klein gemixte Weizenkeimlinge |
300g | zerkleinerte/klein gemixte Roggenkeimlinge |
500g | Roggenkeimlinge ganz |
24g | Salz |
Herstellung
- Sauerteig, zerkleinerte Keimlinge, ganze Keimlinge und Salz miteinander im Kneter 8 Minuten langsam und 4 Minuten schnell kneten. Da sich im Hauptteig kein Wasser befindet, muss die Teigfestigkeit nach Bedarf eingestellt werden. Aufgrund der hohen Wasseraufnahme der Keimlinge dürfte kein zusätzlicher Bedarf an Wasser stattfinden.
- Nach der Teigherstellung den Teig 30 Minuten im Knetkessel reifen lassen.
- Anschließend den Teig in eine Kastenform umfüllen. Da der Teig sehr weich ist, wird dieser in der Kastenform nur mit der Teigkarte glatt gestrichen.
- Danach kann der Teig in der Kastenform mit Getreideflocken oder Sonnenblumen bestreut werden.
- Gare ca. 75-90 Minuten
- Gebacken werden die Brote bei 230°C fallend 190°C / 90 Minuten.
- Um ein starkes austrocknen der Oberfläche zu vermeiden, ist ein Backen mit Deckel empfehlenswert.
Rezept Nr. 2 “Gourmet-Keimling ein Stufensauerteigführung mit Hefe”
265g | Roggenmehl Type 960/997 |
265g | Wasser 35°C |
10g | Anstellgut |
- Anstellgut im Wasser auflösen und mit Roggenmehl klumpenfrei vermischen.
- Anschließend 14-18Std. reifen lassen.
540g | reifer Roggensauerteig |
400g | zerkleinerte Weizenkeimlinge |
300g | zerkleinerte Roggenkeimlinge |
500g | ganze Roggenkeimlinge |
24g | Salz |
5g | Hefe |
Herstellung
- Sauerteig, zerkleinerte Keimlinge, ganze Keimlinge Salz und Hefe miteinander im Kneter 8 Minuten langsam und 4 Minuten schnell kneten. Da sich auch hier kein Wasser im Hauptteig befindet, muss die Teigfestigkeit nach Bedarf eingestellt werden. Aufgrund der hohen Wasseraufnahme der Keimlinge dürfte kein zusätzlicher Bedarf an Wasser stattfinden.
- Nach der Teigherstellung den Teig 30 Minuten im Knetkessel reifen lassen.
- Anschließend den Teig in eine Kastenform umfüllen. Da der Teig sehr weich ist, wird dieser in der Kastenform nur mit der Teigkarte glatt gestrichen.
- Danach kann der Teig in der Kastenform mit Getreideflocken oder Sonnenblumen bestreut werden.
- Gare ca. 70-80 Minuten
- Gebacken werden die Brote bei 230°C fallend 190°C / 90 Minuten. Je größer die Teigeinlage, desto länger die Backzeit!!
- Um ein starkes austrocknen der Oberfläche zu vermeiden, ist ein Backen mit Deckel empfehlenswert.
5 Kommentare
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Barbara Kämpfer
Hallo Dietmar,
das Brot schmeckt ausgezeichnet, aber so ganz glücklich bin ich trotzdem mit meinem Ergebnis nicht, denn es ist recht flach geblieben. In Anbetracht der vielen, vielen möglichen Fehlerursachen bin ich als unerfahrene Bäckerin ratlos :-(( Hier meine Auswahl:
Zu kurze Stückgare? Gut 90 Minuten, die Oberfläche zeigte leichte Risse.
Zu schwaches Anstellgut? Es ging beim Auffrischen eigentlich sehr gut auf.
Keime zu grob zerkleinert? Ich drehte sie nur einmal durch den Fleischwolf.
Unpassende Backform – glaube ich nicht, sie ist für 750 g Teig ausgelegt.
Ich möchte das Brot unbedingt wieder backen und natürlich soll es dann “richtig” werden. Gibt es einen Tipp?
Übrigens habe ich den Nussknacker als Mandelknacker gebacken und trotz zu kurzer Gare und mächtigem Ofentrieb ist es gerade noch gelungen und schmeckt auch toll :-))
Viele Grüße
Barbara
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Dietmar Kappl
Hallo Barbara,
das Brot sieht aber klasse aus 🙂
Ich empfehle dir beim nächsten Versuch mehr Teigeinlage zu verwenden – beim Volumen werden solche Keimlingsbrot nie wirklich zunehmen.
Viel brauchst du bei diesem Ergebnis nichts verändern – eventuell nur die Schwadeneinwirkzeit verkürzen und mit der Anbacktemperatur spielen 😉
Lg. Dietmar
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Leo
Wirklich tolle Seite, meine Brote werden immer besser (auch wenn ich das selber sage). Eine Frage hätte ich – kann ich auch ausschliesslich Roggenkeimlinge verwenden? Ich habe 3 Sorten Roggenkörner, aber keinen Weizen oder Dinkel, oder verändert das die Backeigenschaften?
Vielen Dank im Voraus,
Leo
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Leo
Inzwischen habe ich den Gourmetkeimling gebacken, mit ~300g Dinkelkeimlingen und 900g Roggenkeimlingen in einer Kastenform mit Deckel. War sicher 120 Minuten im Ofen – und mein erster Gedanke war – das wird nie gar und endet wahrscheinlich als Kompostfutter – aber beim Anschneiden war ich sehr angenehm überrascht. Schmeckt toll – mache ich ganz sicher wieder. Danke für das Rezept. Ich backe mich durch die Roggenbrote auf der Suche nach dem einen Lieblingsbrot, und versammele dabei immer mehr Lieblinge….
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Dietmar Kappl
Das Brot sieht wunderbar aus 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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