Landbrot im Kasten
Ein Meisterwerk aus Champagnerroggen
In der Welt des Brotes gibt es nur wenige Exemplare, die so eindrucksvoll und einzigartig im Aroma sind wie das Landbrot im Kasten. Gebacken im traditionellen Holzbackrahmen, wird dieses Brot mit Liebe und Hingabe hergestellt. Das Geheimnis seines unverwechselbaren Charakters liegt im verwendeten Champagnerroggen, der ihm nicht nur seinen tiefen Geschmack verleiht, sondern auch die Qualität und das Aroma, die es von anderen Brotsorten abheben.
Die Besonderheit des Champagnerroggen
Champagnerroggen ist keine gewöhnliche Roggensorte. Es handelt sich um eine alte und seltene Varietät, die in ihrer Wachstumsweise und ihren Aromen eine wahre Klasse für sich darstellt. Besonders bemerkenswert ist die Art, wie dieses Korn wächst: Mit einem tiefen Wurzelwerk und einer beeindruckenden Höhe von über zwei Metern sorgt es dafür, dass der Roggen besonders geschmackvoll und aromatisch wird.
Wer einmal ein Stück Champagnerroggenbrot probiert hat, erkennt schnell die Vielschichtigkeit der Aromen. Der Geschmack ist tief und kraftvoll, gleichzeitig aber auch überraschend harmonisch. Der Sauerteig, der aus Champagnerroggen hergestellt wird, bringt eine besondere Tiefe mit sich – kraftvoll, aber nie aufdringlich. Diese Komplexität und Ausgewogenheit machen das Brot zu einer wahren Delikatesse.
Langsame Reifung – Ein Geduldsspiel der Natur
Das Geheimnis hinter der perfekten Konsistenz und dem vollen Geschmack des Roggenkastens liegt im langsamen Reifeprozess. Der Teig ruht und entwickelt im Sauerteig und Holzbackrahmen seine Aromen, die durch die schonende Backweise noch verstärkt werden. Der langsame Backprozess sorgt dafür, dass sich die Aromen vollständig entfalten können, ohne dass das Brot austrocknet oder an Qualität verliert.
Wer sich auf dieses außergewöhnliche Produkt einlässt, wird mit einem Geschmack belohnt, der tief, harmonisch und dennoch vielschichtig ist. Es ist ein Brot für wahre Kenner, die die feinen Nuancen und die Qualität von traditionell hergestellten Backwaren zu schätzen wissen. Wer einmal in den Genuss dieses Brotes gekommen ist, wird die Einfachheit und Schönheit eines handwerklich gefertigten Roggenbrotes nie wieder missen wollen.
Rezept
für ein Teiggewicht von 3556g / 3 Stück zu je 1185g Teigeinlage
Sauerteig
700g | Champagner Roggenvollkornmehl |
600g | Wasser 35°C |
70g | Anstellgut |
Anstellgut im Wasser auflösen und anschließend mit dem Champagner Roggenvollkornmehl vermischen. Anschließend 10-12 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Quellstück
400g | Roggenschrot grob |
400g | Wasser 35°C |
36g | Salz |
Salz im Wasser auflösen und mit Champagner-Roggen-Schrot vermischen. Anschließend 10-12 Stunden bei Raumtemperatur quellen lassen.
Hauptteig
1360g | reifer Vollkornsauerteig |
836g | Quellstück |
700g | Champagner Roggenvollkornmehl |
200g | Weizenmehl Type 550/700 oder Weizenvollkornmehl |
ca. 460g | Wasser 35-40°C |
Herstellung
Teigbereitung
Zunächst werden Sauerteig, Quellstück, Mehl und Wasser für ca. 8 Minuten langsam miteinander vermischt. Anschließend wird der Teig für weitere 3-5 Minuten schnell geknetet, um eine gleichmäßige Struktur zu erhalten. Sollte der Teig während des Knetens zu fest oder zu weich erscheinen, kann zusätzlich Wasser nachgeschüttet werden, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
Kesselgare
Nach der Teigherstellung lässt man den Teig 30-40 Minuten in der Kesselgare ruhen, damit er ausreichend Zeit hat, sich zu entwickeln.
Teig portionieren und formen
Nach der Kesselgare wird der Teig in die gewünschte Größe portioniert. Zuerst wird der Teig rund geformt, anschließend länglich, um die klassische Brotform zu erreichen. Direkt nach der Formgebung wird der Teig in die vorbereitete Backform eingelegt.
Endgare
Der Teig wird abgedeckt bei Raumtemperatur zur Endgare gestellt. Die Garezeit beträgt bei mir etwa 45 Minuten. Beachte jedoch, dass die Dauer der Endgare stark von der Triebstärke deines Sauerteigs abhängt. Ein kräftigerer Sauerteig benötigt in der Regel eine längere Garezeit. Achtung: Der Teiglling braucht volle Gare!
Backen
Das Landbrot wird bei 230°C gebacken, mit einer fallenden Temperatur bis 210°C, wobei Schwaden (Dampf) zu Beginn des Backvorgangs erzeugt wird. Nach ca. 7-8 Minuten wird der Schwaden abgelassen.
Backzeit und Kerntemperatur
Die Backzeit variiert je nach Größe des Teigs, bei einer Teigeinlage von 1000-1200g beträgt die Backzeit etwa 75-90 Minuten im Holzbackrahmen. Die perfekte Kerntemperatur des Brotes sollte 98°C erreichen, um sicherzustellen, dass das Brot vollständig durchgebacken ist.





32 Kommentare
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Svenja P.
Hallo Dietmar
Ich hätte das Brot heute gerne ein bisschen schneller. Wenn ich die Temperatur der Sauerteiggare auf 28 Grad erhöhe müsstesich doch die Zeit etwas reduzieren im Vergleich zur Raumtemperatur. Geht es dann sehr auf den Geschmack? Vermutlich wird es dann etwas milder, oder?
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Dietmar Kappl
Hallo Svenja,
wenn du die Reifetemperatur auf 28°C erhöhst, dann reift der Sauerteig schneller und wird im gleiche Atemzug auch säuerlicher.
Lg. Dietmar
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Andi Hofbauer
Hallo u. Danke für das sensationelle Rezept Dietmar, dass ich gestern im HIFFICIENCY Kasten (Holzrahmen muss noch nachgerüstet werden) gebacken habe. Der Geschmack, die Kruste & Krume sind ein Traum, habe d. Champagnerroggenmehle/Schrot v. Bongu verwendet. Eine Frage zum Ausbund: wie bekomme ich es hin, dass der Ofentrieb nicht ganz so intensiv anschiebt, auch wenn meine 1. Versuche so „wild aufgerissen“ einen gewissen Charme auf mich ausstrahlen, wobei ich einen als Test mit d. Teigkarte kreuzweise vorbereitet habe. Stockgare war übrigens über Nacht mit 12h u. Stückgare 60min bei ca. 23° Raumtemperatur. Herzlichen Dank nochmals für Dein Engagement und liebe Grüße aus Wels, Andi
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Dietmar Kappl
Hallo Andi,
wenn du den Ofentrieb einbremsen möchtest, dann funktioniert das nur wenn du die Gare ausreizt.
In deinem Fall hätte das Brot noch eine ganze Portion Gare vertragen – sieht aber trotzdem klasse aus.
Lg. Dietmar
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Günter Schneider
Hallo Dietmar, wie beförderst du den Backrahmen in den Ofen, legst Du den Backrahmen auf ein Blech?
Viele Grüße
Günter
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Lars
Ich nehme ein dünnes Lochblech 30×40, darauf Dauerbackfolie und dann den Holzrahmen. Das kann man so auf den Backstahl stellen und hat eine direkte Hitzeübertragung. Das klappt auch bei Brötchen super.
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Dietmar Kappl
Hallo Günter,
entweder auf einem Blech oder du schiebst unter die Forme eine Dauerbackfolie welche du anschließend mit dem Backschieber auf den Backstein gibst (kann aber auch ganz normal auf einem Blech gebacken werden).
Lg. Dietmar
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Thilo
Hallo Dietmar,
ein sehr interessantes Rezept wofür ich alles da hätte. Nur bei der Teigmenge bin ich mir unsicher. Ich habe die Bax im Holz Doppelform, welche 2 Kammern ah jeweils ca 2,5 Liter hat. Sehe ich es richtig und ich benötige 2/3 Deines Rezeptes oder sind Deine Formen von meinen doch recht unterschiedlich von der Größe her?
LG
Thilo
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Dietmar Kappl
Hallo Thilo,
schick mir mal die Maße deiner Form.
Lg. Dietmar
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Thilo
Hallo Dietmar,
21,5 x 13 x 9 pro Kammer
LG
Thilo
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Dietmar Kappl
Hi,
ich schätze mal so zwischen 1000-1100g – deine Form ist leider nicht sehr hoch, deswegen denke ich die geringere Menge könnte passen.
Lg. Dietmar
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Thilo
Hi,
habe 2/3 Teig gemacht und etwa 50 ml mehr Wasser verwendet. Weizen als Vollkorn. Teigeinlage 1192 g. pro Fach. Stückgare ca. 3 Std. bei 20°C Raumtemperatur. Sehr lecker und wird definitiv eines der regelmässigen Brote hier 🙂
Vielen Dank
LG
Thilo
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Ralph
Sers Dietmar,
Wie hoch sollte die denn sein? Will mir eine Holzbackform „zusammennageln“, drum frag ich.
Sind 10cm genug oder was für Innenmasse hat Deine?
♥️lich Ralph
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Dietmar Kappl
Hallo Ralph,
ja 10cm reichen – mehr würde ich nicht machen.
Lg. Dietmar
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Ralph
Sers Dietmar,
Dickes Danke,
♥️lich Ralph
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Christa Valerie Hedwig
Hallo Dietmar,
es ist schier unmöglich mit Dir Schritt zu halten.
Ein paar Rezepte habe ich vorerst ausgelassen, aber das aktuell Letzte konnte ich heute gut unterbringen.
– Waldstaudenroggen+Weizenvollkorn (Champgner habe ich nicht vorrätig 😉)
– Toastbrotform mit Deckel (50min mit Deckel, 20min ohne Form am Gitterrost, am Ende 100° 🥵)
– für den ersten Versuch 1/3 der Menge
Ist echt gut geworden.
Ich finde:
– sehr einfach zu machen,
– super knusprige Kruste,
– sehr angenehme, saftige Krume.
Ich habe ein bisschen zu wenig Teig pro Portion verwendet, deswegen ist es nicht so hoch geworden. Beim nächsten Mal nehme ich 2/3, dann passt das für meine Form gut.
Die Endgare im Gärautomat bei 28° (hab’ mir gedacht das hilft 😄) hat bei mir deutlich länger gedauert, ca. 70 min. Aber ja, ist halt nicht immer wie im Rezept angenommen.
Klare Empfehlung zum Nachbacken.
Danke Dietmar 👏.
Liebe Grüße
Christa
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Dietmar Kappl
Hallo Christa,
Danke für die schöne Bildergalerie 🙂
Schaut richtig klasse aus 😉
Jeder der in meinen Backkursen ist, staunt über die Triebfähigkeit meiner Sauerteige – diese werden immer im 3 Stufen Sauerteig täglich geführt. Deswegen habe ich wahrscheinlich so viel kürzere Reifezeiten.
Lg. Dietmar
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Astrid
Hallo Dietmar, wo bekomme ich Champagner Roggen her? Bei uns in Oberösterreich habe ich noch nie einen gesehen. Die gibt es was ich weiß in Deutschland. Oder hast du eine Quelle.
Lg. Astrid
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Jutta
Die Drax Mühle in Rechtmehring in Bayern hat auch Champagnerroggen, falls Du mal in der Gegend bist! Bongu wurde eh schon genannt.
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Dietmar Kappl
Hallo Astrid,
ich habe meinen von Bongu.de
Lg. Dietmar
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Oli
Grüß dich Astrid☺️
Bei bon‘gu bist du absolut super bedient☺️
Grüssle
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Hans-Dieter
Hallo Dietmar,
ich habe noch Waldstaudenroggen VK.
Kann ich das an Stelle des Champagner VK 1:1 nehmen und den Rest so wie im Rezept?
Bis jetzt bin ich eher sparsam mit dem Waldstaudenroggen umgegangen 🙂
Danke dir,
lg
Hans-Dieter
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Dietmar Kappl
Hallo Hans,
ja klar – geht genau so 🙂
Lg. Dietmar
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Hans-Dieter
Hallo Dietmar,
hat gut funktioniert mit Waldstaudenroggen 🙂
Stückgare im Kasten: 3h
Backzeit: 90″ – auf den Punkt genau.
Ich werde sicher noch weitere Versuche mit dem Holzrahmen machen!
Besten Dank.
lg
Hans-Dieter
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Dietmar Kappl
Hallo Hans,
des schaut ja richtig sauber aus – Gare auf den Punkt gebracht 😉
Lg. Dietmar
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Lars
Bin begeistert vom Ergebnis. Habe das gesamte enthaltene Getreide selbst gemahlen. So ein 100%iges Vollkornbrot hab ich noch nie so gut hinbekommen. Saftig, aber nicht klitschig und überhaupt nicht krümelig. Danke.
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Dietmar Kappl
Hallo Lars,
alles richtig gemacht 🙂 🙂
Immer wieder schön zu hören, wenn die Rezepte funktionieren.
Lg. Dietmar
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Oli
Grüß dich Dietmar,
verändert sich denn die Temperatur und die Backzeit, wenn in Kastenformen gebacken wird?
Liebe Grüße Oli☺️
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Oli
Grüß dich Dietmar,
verändert sich denn Temperatur und Backzeit, wenn in Kastenformen gebacken wird?
Liebe Grüße Oli☺️
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Dietmar Kappl
Hallo Oli,
nein alles bleibt gleich 😉
Lg. Dietmar
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Ruben
Hej Dietmar, ich bin bei 35 Grad warmem Schüttwasser beim Hauptteig bei 26 Grad Teigtemperatur gelandet. Das ist für so einen roggenlastigen Teig vermutlich etwas niedrig, oder? Frage nur fürs nächste Mal 🙂 VG
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Dietmar Kappl
Hallo Ruben,
ja die 26°C sind ein klein wenig zu kühl – 29-31°C wären besser.
Die Wassertemperatur bitte nur als Richtwert sehen – Sauerteigtemperatur, Mehltemperatur und Kneterwärmung sind alle unterschiedlich und daraus ergeben sich die Schwankungen.
Lg. Dietmar
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