Pane di Zucca Carota
Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, der eine liebt säurebetonte Brote, der andere eher milde. Von Region zu Region sind hier Unterschiede möglich und es kann durchaus sein, das Vollkornbrote bewusst mit einer intensiven und kräftigen Säurenote gebacken werden (Detmolder – Einstufenführung). Andere wiederum lieben Vollkornbrote mit einer milden Säuerung (Berliner Kurzsauerführung). Für den Bäcker ist wichtig zu wissen, wie korrigierend man einwirken kann, um bei jeder Schrotmischung den bevorzugten Geschmack zu treffen.
Zur Versäuerung von feinem Roggenschrot könnte die “Berliner – Kurzsauerführung” mit 40-50% Sauerteiganteil empfehlenswert sein, da bei dieser warmen und weichen Führung die Essigsäurevermehrung weitgehend unterdrückt wird und damit eine milde Versäuerung gefördert wird.
Führungsbedingungen der Berliner – Kurzsauerführung:
Anstellgutmenge: 20% der zu versäuernden Roggenmehlmenge (Sauerteigmehl).
Sauerteigtemperatur: 35°C, diese hohe Temperatur ist unbedingt einzuhalten! Entsprechend hohe Zugusstemperatur von 50°C ist möglich (Mehl und Wasser zuerst verrühren, anschließend Sauerteig einrühren).
Teigausbeute: 190-210%
Reifezeit: 3 Stunden bei einer Sauerteigtemperatur von 35°C. Wird die Reifezeit auf 4 Stunden verlängert, wird der Brotgeschmack ausdrucksvoller und aromatischer. Konnte die erforderliche Sauerteigtempertur von 35°C nicht eingehalten werden, verlängert sich die Reifezeit je °C um 15 Minuten.
Hefezusatz: 1-2%
Rezept
für ein Teiggewicht von 1133g
Sauerteig:
- 235g Roggenvollkornmehl fein vermahlen
- 260g Wasser (50°C)
- 47g Anstellgut
TT: 35°C !! Reifezeit 3-4 Std. TA: 210%
Hauptteig:
- 542g reifer Sauerteig
- 235g Roggenvollkornmehl fein vermahlen
- 180g Wasser
- 11g Salz
- 5g Hefe
- 80g geröstete Kürbiskerne
- 80g grob geraspelte Karotten
Anleitung:
- Sauerteig, Roggenvollkornmehl und Wasser 7 Minuten langsam mischen.
- 15 Minuten zugedeckt quellen lassen.
- Anschließend Salz und Hefe hinzufügen und nochmals 7 Minuten langsam mischen (sollte der Teig zu fest sein, kann Wasser nachgeschüttet werden). Gegen Ende der Mischzeit werden Karotten und Kürbiskerne untergeknetet.
- Weitere 20 Minuten zugedeckt stehen lassen.
- Teig portionsgerecht teilen und nach dem rundwirken in Kastenform einfüllen (meine Kastenform 2 mal 14 x 14 x 8cm).
- Als Deko kann der Teig vor dem Einlegen in die Kastenform in grob gehackten Kürbiskernen gewälzt werden.
- Bei voller Gare werden die Kastenbrote mit Schwaden bei 250°C in den Ofen geschoben.
- Schwaden nach 4 Minuten ablassen und nach weiteren 5 Minuten die Ofentemperatur auf 200°C reduzieren.
- Gebacken werden die Brote 45 Minuten mit Form und weitere 10 Minuten ohne Kastenform.








135 Kommentare
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Uta
Hallo Dietmar,
erst einmal vielen Dank für das tolle Rezept. Habe ich heute gleich nachgebacken. Zwar ohne Kürbiskerne, dafür aber mit geröstete Sonnenblumenkerne. Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist die Gesamtbackzeit im Rahmen 45 min und nochmal ohne 10 min. Mein Brot ist im unteren Drittel noch etwas feucht, obwohl ich es auf dem Stein gebacken habe.
Vielleicht weniger Wasser? Oder doch länger backen? Meine Backrahmen sind genau 14 x 14 cm, also an der Größe kann es auch nicht gelegen haben.
Schmecken tut es trotz allem lecker, nur nicht wie richtig durchgebacken.
Auf dem Foto ist der Anschnitt vom frischen Brot zu sehen. Auf ein Wälzen in Körner habe ich verzichtet.
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Dietmar Kappl
Hallo Uta,
die weiche und vielleicht etwas speckige Krume kommt wahrscheinlich von den geriebenen Karotten! Je feiner die Karotten gerieben werden, desto mehr Wasser lassen sie. Daher beim nächsten mal weniger Wasser oder die Karotten etwas gröber reiben (+ längere Backzeit 😉 ).
Lg. dietmar
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Uta
Danke.
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
könnte man die geriebenen Karotten eventuell kurz anrösten, wenn sie zu viel Feuchtigkeit enthalten? Oder wird dann der Karottengeschmack zu intensiv?
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hall0 Markus,
mit diesem Gedanken hab ich auch noch nie gespielt 😉
Ich würde es lassen und einfach im geriebenen Zustand untermischen.
Lg. Dietmar
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Uta
Hier ist das Brot schon kalt und man sieht den feuchten Bereich besser.
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Thomas
Top Brot
Musste nur ein wenig nachhelfen um das Brot aus der Kastenform zu bekommen
Hast du da einen Tipp
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Thomas
Top danke
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Dietmar Kappl
Des is jo schena ois meins 🙂
SUPER!
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Dietmar Kappl
Hallo Thomas,
es gibt verschiedene Methoden um ein festkleben zu vermeiden:
– Man wäscht keine Formen nach dem Backen (nur mit einem Pinsel oder Geschirrtuch putzen)!
– Man kann nach dem beölen die Form mit diversen Saaten (geschrotet) ausstreuen. Diese Methode hat auch den Vorteil, das die Bestreuung am Brot festklebt!
– Sehr gerne werden auch Kastenbrote nach dem Backen noch einige Minuten in der Form stehen gelassen! Das Brot fängt in der Form an zu schwitzen und löst sich automatisch von der Form. Der Nachteil bei dieser Methode ist die weiche Kruste, aber viele mögen eine weiche Kruste. Um trotzdem eine harte Kruste zu bekommen muss man das Brot nachträglich ein weiteres mal in den Ofen schieben 😉
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
das schaut wieder sehr verlockend aus! Werde ich demnächst ausprobieren, habe aber drei Fragen dazu:
1. Wieviel Zeit muss man ungefähr für die Vollgare einrechnen (ist bei Roggen-VK ja nicht so leicht festzustellen)?
2. Wenn kein fein vermahlenes Roggen-VK zur Verfügung steht: funktioniert das Rezept auch mit etwas gröberem Mehl bzw. könnte man auch eine Mischung R960+Schwarzroggen verwenden?
Was wäre dann zu beachten?
3. Meine Kastenformen sind 11x20x7, d.h. die Brote werden vermutlich etwas höher als in deiner Form (14x14x8). Wirkt sich das auf die Backzeiten aus? Eventuell ein paar Minuten länger backen?
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
1. Für die volle Gare sollte man ca. 60-70 Minuten einrechnen (zugedeckt an einem warmen Platz!).
2. Klar kann man das Roggenvollkornmehl durch R960 und R2500 ersetzten/austauschen. Die Zugabemenge der Mehltype R/2500 sollte aber nicht über 20% (vom Gesamtmehl) betragen. Zusätzlich musst du die TA von 193% (Vollkornmehl) auf ca. 175-185% (??) reduzieren. Die Sauerteigführung bleibt die selbe!
3. Der Volumensinhalt bei deiner und meiner Kastenform ist der selbe! Ich lasse den Teig bis ca. 1,5cm unter den Rand garen – danach ab in den Ofen 😉 . Backzeit ist die selbe!
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
gestern habe ich das Pane di Zucca Carota erstmals gebacken und heute zum Frühstück gekostet: Tolles, aromatisches Brot, passt hervorragend zu süßen wie zu salzigen “Add-ons”.
Ist auch relativ einfach umzusetzen, selbst wenn man – wie ich – ein wenig zu viel Wasser erwischt (eh nur 15gr) 😉
Lediglich die “Triebhaftigkeit” war etwas zu gering; für die Vollgare hätten in meinem Fall auch 60 (statt der von mir probeweise zugestandenen 70 Minuten) gereicht.
Aber für einen ersten Versuch bin ich nicht unzufrieden (mit mir).
Das Rezept ist jedenfalls schon mit der maximalen Punktzahl in meine Liste aufgenommen.
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
tolle Kruste und eine schön gelockerte Krume!
Lg. Dietmar
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Petra C.
Hmmm! Was für ein Brot! Schon von den Bildern schmelze ich dahin! Das muß ich so schnell wie möglich nachbacken. Dietmar, was DSu für tolle Rezepte für uns bereithältst… DANKE!!!
Petra C:
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