Böhmische Buchteln
Buchteln (Wuchteln) sind ein typisches Gericht der Böhmischen Küche , die sich auch in Österreich einen fixen Platz in der Mehlspeisküche gesichert haben.
Gefüllt werden die Buchteln meist mit Powidl und Marillenmarmelade, wobei mir dieses Mal eine ganz besonder Variante des Füllen eingefallen ist.
Bei dieser Variante wurden die Buchteln erst kurz vor dem Backen gefüllt, und das Ergebnis hat mich echt überzeugt. Nach der Teiggare wurde der Teig in gleichmäßige Stücke geteilt, und in eine mit Butter ausgestrichene Pfanne gelegt.
Erst bei 3/4 Gare wurden die Buchteln mit einem Dressiersack gefüllt. Die Tülle vom Dressiersack wurde zur Hälfte in das gegarte Teigstück gesteckt, und anschließend mit Marmelade gefüllt. Um dem Buchtel noch etwas besonderes zu verleihen, hatte ich sie vor dem Backen mit Butterstreusel bestreut.
Nach dem Backen werden die Buchteln mit Staubzucker bestäubt und mit warmer Vanillesauce verspeist.
Rezept
für 18 Buchteln Stück / 62g
Dampfl
- 120g Milch 30°C
- 120g Weizenmehl Type/480 oder 700
- 10g Hefe
Alle Zutaten zu einer homogenen Masse verrühren, und zugedeckt 90 Minuten stehen lassen. Bevor der Vorteig in sich zusammenfällt, sollte der Hauptteig gemischt werden.
Hauptteig
- 500g Weizenmehl Type/480 oder 700
- 250g Hefeaufrausch
- 120g Milch 30°C
- 80g Kristallzucker
- 80g Butter
- 80g Eidotter (3-4Stk)
- 12g Salz
- 1 Stk Vanilleschote
Alle Zutaten zu einem glatten Teig Kneten (7 Minuten langsam und 4-5 Minuten schnell).
Nach dem Kneten eine 30 Min. Teigreife einlegen.
Anschließend wird der Teig in 18 Stücke / a 62g geteilt und zu runden Teiglingen geformt.
Die rund geschliffenen Teiglinge werden in einer mit Butter eingefetteten Pfanne gelegt und zugedeckt an einem warmen Ort auf die Gare gestellt.
In der Zwischenzeit werden die Butterstreusel vorbereitet:
- 150g Weizenmehl
- 120g Kristallzucker
- 120g Butter
- eine Prise Salz, Zimt und Vanillezucker
Für die Streusel alle Zutaten zwischen den Handflächen krümmelig verreiben und eventuell durch ein grobes Nudelsieb passieren.
Wenn die Bucheln ca. 2/3 Gare erreicht haben, wird mit einem Dressiersack die gewünschte Marmelade in das Teigstück dressiert! Zum Schluss werden die Butterstreusel auf die dressierten Buchteln gestreut und bei 200°C fallend 180°C für 40 Minuten gebacken.
81 Kommentare
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Brotbackmama
Hallo Dietmar,
Doofe Frage, aber meinst du, dass sich der Teig auch für Faschingskrapfen eignet?
Liebe Grüße Michi
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Dietmar Kappl
Hallo Michi,
leider ist dieses Rezept für Faschingskrapfen nicht geeignet 🙁
Aber ich hab eine Adresse: http://www.samskitchen.at/?p=1841
(die sehen echt verdammt lecker aus 🙂 )
Lg. Dietmar
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Laurent
Hi Dietmar,
eine doofe Frage bleibt mir…, ißt man Buchteln sofort nach dem backen resp kurz danach oder läßt man sie erkalten und ißt sie später wie ein Kuchen. Siehst du, mit doof hatte ich nicht zuviel versprochen… 😉
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Dietmar Kappl
Hää?
Kuchen?
Hast du die Eier schaumig geschlagen?
🙂 🙂
Essen kannst du sie kalt und warm, aber die Krume sollte der eines Brioches ähnlich sein!
Lg. Dietmar
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Laurent
Mit dieser Erklärung kann ich etwas anfangen…!
Mit 2/3 Gare tue ich mir schwieriger…
Danke.
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Laurent
Und nochmal 😉
2/3 Gare in Zeit umgewandelt konnte plus minus was heißen?
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Dietmar Kappl
Ähhh
wenn sich die Teigkugel nach dem Rundschleifen um 50% vergrößert hat!
Die Erklärung ist GENIAL oder 😉
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Laurent
Danke!
hat alles geklappt mit den Eiern 😉
frage sollte an sich nur sein op man Buchteln warm oder kalt ißt.
Frage beantwortet, sowohl als auch.
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LosAustria
Ja Danke, ich komme gerne darauf zurück!
Eines hätt ich schon die Top 5 deiner Backbücher?
Brauch wieder Nachschuuub zum lesen und weiterbilden!
Danke und liebe grüße
Rene
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LosAustria
Hey Dietmar!
Ist das Absicht, dass bei deinem Buchtelrezept kein Salz enthalten ist?
Wenn ja warum?
Lg aus Los Angeles
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Dietmar Kappl
Hi Rene,
ach du heilige Scheiß…!
Das ist aber keinem aufgefallen – habs schon ausgebessert 😉
Ich hoffe dir geht es in gut, und ich freue mich echt, das du auch vorbeischaust 🙂
Lg Dietmar
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LosAustria
Ja bitte bitte ….schaun übrigens toll aus deine Buchteln da können sich in Österreich die Bäckereien eine Scheibe abschneiden! 🙂
Jo freilich schau i ma deinen Blog an!
Sind grad am Mühlen suchen in Californier und Schnupper mal ein bisschen Cateringluft!!
Freu mich schon auf die ersten Backversuche!
Lg Rene
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Dietmar Kappl
Wenn ich dir irgendwo helfen kann, schreib einfach 😉
Dietmar
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reiki-hanne
Einfach umwerfend lecker!!!
LG Hanne
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reiki-hanne
Sorry, so ist das, wenn man erst beim Hauptteig anfängt zu lesen. Hatte ich doch glatt übersehen, dass oben schon alles ausführlich beschrieben war. Gelobe Besserung. Vielen Dank für Deine Geduld und liebe Grüße.
Hanne
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reiki-hanne
Hallo Dietmar,
da wollte ich doch jetzt nur mal eben die Sauerteigmengen fürs Topfenbrot checken, da finde ich doch diese tollen Buchteln. Bin bissi krank – da tun mir die bestimmt gut.
Aber was bitte ist ein “Hefeaufrausch”? Tante Google antwortete leider mit Absturz.
Liebe Grüße
Hanne
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Dietmar Kappl
Hallo reiki,
Hefeaufrausch ist ein anderes Wort für Dampfl!
Der Hefeaufrausch wird gemacht, um die Hefe zu aktivieren und zu starten. Dies wird gern bei fett-zuckerreichen Teigen angewandt, die keine längere Vorteigführung besitzen. Würdest du diesen Teig direkt ohne Hefeaufrausch kneten, würde sich die Gare wahrscheinlich um die Hälfte verlängern, denn das Fett umschließt die Hefe – darum kann sie ihre wirkliche Kraft nicht entfalten.
Lg. Dietmar
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Sam Kargl
Hallo Dietmar!
Ich liebe Buchten, schon allein dadurch, das ich böhmische Vorfahren gehabt habe.
Diese Variante höhrt sich Interessant an, einen Dressiersack wollte ich mir immer schon zulegen. Schön langsam werden mir die Küchenkastln zu klein – das Mehl hat schon ins Esszimmer auswandern müssen und für die langen kalten Garen nimm ich den Kühlschrank im Hofgebeude – ich brauch eine eigene Backstube!
lg SAM
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Dietmar Kappl
Hallo Sam,
wenn du keinen Dressiersack besitzt, dann drückst du mit deinem Finger ein Loch in die Buchtel, und füllst dieses mit einem Löffel Marmelade.
Dies solltest du aber bei halber Gare schon machen. Damit du mit dem Finger nicht kleben bleibst, haltest du den Finger vorher unters Wasser 🙂
Lg. Dietmar
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