Paderborner
Das Paderborner Landbrot zeichnet sich nicht nur durch seine spezielle Backtechnik aus, sondern auch durch die ausgewogene Mehlmischung und die Verwendung von Sauerteig. Diese Kombination verleiht dem Brot seinen unverwechselbaren Geschmack und eine besonders feine, saftige Krume.
Für dieses Rezept habe ich bewusst auf Brühstück, Kochstück oder die Zugabe von Restbrot verzichtet. Stattdessen kommen ausschließlich Sauerteig, Mehl, Wasser und Salz zum Einsatz. Auch Hefe, Gewürze oder andere Zutaten wurden bewusst weggelassen. Das gesamte Aromenspiel entsteht allein durch die sorgfältige Sauerteigführung und das spezielle Backverfahren, wodurch das Paderborner Landbrot seinen charakteristischen Geschmack und seine traditionelle Beschaffenheit erhält.
Sauerteig als Grundlage
Ein wesentlicher Bestandteil des Paderborner Landbrotes ist der Sauerteig. Er liefert nicht nur die notwendige Triebkraft, sondern verleiht dem Brot auch eine charakteristische Aromatik. Zudem trägt er maßgeblich zur Frischhaltung bei und sorgt dafür, dass das Brot auch nach mehreren Tagen noch saftig und geschmackvoll bleibt.
Für dieses Rezept habe ich mich für eine Einstufen-Sauerteigführung entschieden. Mit einer Teigausbeute (TA) von 180 entwickelt der Sauerteig ein besonders intensives Aroma. Ein kleiner Nachteil dieser Methode ist die etwas längere Endgare – doch genau diese zusätzliche Zeit kommt dem Geschmack zugute und bereichert das Brot mit einer fein abgestimmten Aromenvielfalt.
Weiche Kruste dank Holzbackrahmen
Ein Holzbackrahmen sorgt für ein einzigartiges Backergebnis. Anders als herkömmliche Kastenformen, die das Brot rundum umschließen, lassen Holzrahmen die Seiten des Brotes offen. So bildet sich nur an der Ober- und Unterseite eine Kruste, während die Seiten weich bleiben. Diese Technik ermöglicht eine gleichmäßige Wärmeverteilung und trägt so zu einer besonders saftigen Krume bei.
Fazit
Das Paderborner Landbrot überzeugt durch die perfekte Kombination aus einer ausgewogenen Mehlmischung, dem aromatischen Sauerteig und der schonenden Backtechnik im Holzrahmen. Diese Faktoren sorgen für das typisch saftige, frischbleibende Brot mit der weichen Kruste, das sowohl in der heimischen Bäckerei als auch in der professionellen Herstellung geschätzt wird.
Rezept für ein Teiggewicht von 2349g / 2 Stk zu je 1174g Teigeinlage
Einstufensauerteig
430g | Roggenmehl Type 960/977 |
344g | Wasser 35°C |
8g | Anstellgut |
Anstellgut im Wasser auflösen und anschließend mit Roggenmehl klumpenfrei verrühren. Anschließend 15-18 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Hauptteig
782g | reifer Roggensauerteig |
510g | Roggenmehl Type 960/977 |
135g | Roggenmehl Type 2500 oder Roggenvollkornmehl fein vermahlen |
270g | Weizenmehl Type 550/700 |
620-650g | Wasser 45°C |
32g | Salz |
Herstellung
Den Sauerteig, Mehl, Wasser und Salz zunächst 5 Minuten langsam und anschließend 3 Minuten schnell kneten. Danach den Teig für 30 Minuten zur Kesselgare ruhen lassen.
Anschließend den Teig in zwei gleich große Stücke teilen, diese rundwirken und danach zu einer länglichen Form ausarbeiten. Die Teiglinge abgedeckt bei Raumtemperatur zur Gare stellen.
Die Paderborner werden bei voller Gare gebacken. Dazu den Ofen auf 240 °C vorheizen und mit kräftigem Schwaden anbacken. Nach 5 Minuten den Schwaden ablassen und die Temperatur auf 200 °C reduzieren. Die Backzeit beträgt etwa 80 Minuten.





63 Kommentare
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nightrunner
Hallo Dietmar,
jetzt habe ich das Paderborner schon zum dritten Mal gebacken. Zunächst in Backformen, jetzt zum ersten Mal im neu bestellten Backrahmen. Einfach super. Ein total einfaches Rezept, man muss wohl nur aufpassen das man bis fast zur vollen Gare wartet, damit die Brote nicht seitlich aufreißen, oder wenn man zulange wartet, nicht mehr richtig aufgehen. Ich bin hochzufrieden!
Danke für das Rezept!
LG Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
die Brote sind echt der Hammer 🙂
Echt klasse gemacht und für die Ergebnisse gibt es volle Punktzahl 😉
Danke für die schöne Bildergalerie
Dietmar
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Volkmar Pö
Ich mag ja solche einfachen Rezepte. Ein ehrliches Brot ohne Schnickschnack, welches gut in meinen Alltag reinpasst. Gebacken habe ich es in der Backform .
Danke fürs Rezept.
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Dietmar Kappl
Hallo Volkmar,
schaut richtig gut aus 🙂
TOP!!
Lg. Dietmar
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Andreas
Hallo Dietmar, sehr schönes Rezept. Kräftiger Geschmack und so locker. Hätte aber wohl längere Gare gebraucht oder zu heiß angbacken? Holzbackrahmen wurde ca. 15 min vor dem Ende abgenommen.
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Robert Schüller
Hallo Dietmar,
die volle Gare erkenne ich doch an der Rissbildung?
Vielen Dank im voraus und schöne Grüße vom Niederrhein, Robert
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
mit zunehmenden Weizenanteil in der Rezeptur bilden sich leider keine Risse – nur bei 100% Roggen 😉
Lg. Dietmar
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Robert Schüller
Hallo Dietmar,
wenn bei der Vollgare sich keine Risse bilden, wie erkenne ich die dann?
VG, Robert
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Dietmar Kappl
An der Volumenszunahme und an der leichten Oberflächenwölbung. Sobald diese beginnt flach zu werden, hast du die volle Gare erreicht.
Auch am Drucktest, wenn die Druckstelle nicht mehr in die Ausgangslage zurückfedert.
Lg. Dietmar
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Robert Schüller
Hallo Dietmar,
vielen Dank für die Unterstützung.
Schöne Grüße vom Niederrhein, Robert
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Ralph
Sers Robert,
Steht hier im Blog unter Basics -> Teigbearbeitung -> Stückgare
Lohnt sich echt, in den Basics und so rumzuschnüffeln, da gibt‘s viiiel zu entdecken und lernen.
Have phun! gruss Ralph
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Ralph
Sers Dietmar,
Für‘s erste Mal recht gut gelungen, find ich.
Sauerteig aus Waldstauden Vollkornmehl von der Frauenlob Muhle mit 5%ASG, 20Std bei Raumtemperatur, weil mein Sauerteig noch nicht sauer genug ist, wird aber.
Der Hauptteig aus 1370er Lichtkornroggen, dafür hab ich das R2500 weggelassen. Beim W700 hab ich mich vergriffen und R960 erwischt…
Hat aber nix gemacht, halt nur ein bisschen weniger gut aufgegangen.
Gebacken nach Vorgabe, da hätt‘s etwas mehr Farbe kriegen dürfen. Geschmacklich top, leichte Säure, aber nicht zu aufdringlich, das Aroma purer Roggen. Klasse!
Das nächste Mal kommt mehr Wasser und Färbemalz und Schmalz mit rein und vllt etwas Brotgewürz -ich liebe es! –
♥️lich Ralph
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Dietmar Kappl
Hallo Ralph,
alles richtig gemacht und bei Brotgewürz oder Färbmalze kann jeder nach eigenem ermessen hinzufügen.
Lg. Dietmar
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Ralph
Sers Diermar,
Danke 🤩
Manchmal findet auch ein Blinder -ich- einen Korn 🤭
Klappt aber nur durch Deine unermüdliche Hilfe, den Blog mit den super Tipps und den ausgefuchsten Rezepten von Dir.
Have phun! ♥️lich Ralph
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Ralph
Die Bilder Doku Teil1
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Ralph
Teil2,
Stückgare, nach 2:30 gings in den Ofen bei 240° lt. Rezept
gruss Ralph
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Dietmar Kappl
Danke dafür – wird einigen helfen die Zeiten besser einteilen zu können 😉
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Ralph
Sers Dietmar,
Gerne 🤗
so ähnlich war‘s gedacht, und auch zur Beurteilung der Reife.
Bei 1:30 war‘s so 2/3 Gare oder?
Bei 2:00 hätts -denk ich – in den Ofen können, was meinst?
Da war der aber noch nicht soweit. Mein 25Jahre alter Privileg aka. Gorenje braucht min 1h bis er auf 250°ist…
♥️lich Ralph
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Thomas Roeschner
mein Paderborner, jetzt das Foto. Hoffentlich :-/
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Dietmar Kappl
Egal – ich kann es mir schon vorstellen 🙂 🙂
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Thomas Roeschner
Das ist mein Paderborner. Geschmack lecker. Krume saftig feucht, Kruste kroß aber aufgebrochen.
Hab´s in Kuchenformen ausgebacken.
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Jutta
Ich bin gerade etwas ratlos. Ich liebe deine Rezepte, aber das Paderborner ist leider nicht gelungen. Stückgare hat 5h bei 22;Grad gebraucht. Leider macht das Brot beim Schneiden feuchte Krümel und schmeckt eher sauer. Was meinst du, wo der Fehler liegt: Sauerteig, Wassermenge (der Teig war sehr fest) oder mein Roggenmehl?
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Dietmar Kappl
Hallo Jutta,
das Brot muss mit einer so langen Gare sauer schmecken – da säuert das Brot brutal nach.
Du schreibst den Fehler schon – knete den Teig bitte das nächste mal weicher. Da der Teig ohnehin in einer Backform reift, kann dieser schon weicher als sonst geführt werden.
Lg. Dietmar
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Dirk
Hallo,
Tolles Rezept, habe es in der Form vom Dampfbackkasten gebacken, erst 15 min. mit Deckel und dann weiter ohne. Komischerweise gab es noch mal einen ordentlichen Ofentrieb nachdem ich den Deckel abgenommen habe, d8e Form scheint gut zu isolieren.. Geschmacklich super, hat den kritischen Test der Kinder problemlos gemeistert 🙂
Grüße und danke,
Dirk
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Dietmar Kappl
Hallo Dirk,
alles richtig gemacht außer der Teigeinlage – die war um ca. 25% zu hoch 😉
Schnittbild sieht klasse aus.
Lg. Dietmar
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Opa Thomas
Hallo Diedmar…super Brot ..wie immer von dir …bei mir sehen die soo aus …das kleine ist mit Sonnen
Blumen Kerne….
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Dietmar Kappl
Hallo Thomas,
boa das schaut aber richtig MEGA aus 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Marco
Fantastisches Brot, danke dafür ich freue mich auf Anfang April auf den Kurs
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Dietmar Kappl
Mega Marco,
wird dir gefallen 🙂
Lg. Dietmar
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Marco
Super !
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Dietmar Kappl
Tolle Krume 😉
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Swen Paulsen
Hi Dietmar,hab das Brot in der Toastform gebacken..einmal mit und einmal ohne Deckel.
Gefällt mir sehr gut und wird sicher wieder gemacht.
Gruß Swen
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Dietmar Kappl
Hallo Swen,
sieht MEGA aus – echt TOP!!
Lg. Dietmar
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Hans-Dieter
Hallo Dietmar,
ich habe es mit einer herkömmlichen Kastenform versucht.
Stückgare ca. 180″.
Krume ist sehr saftig und es schmeckt sehr gut, wie erwartet.
Kruste: Knusprig, da wäre wohl der Holzbackrahmen die vessere Wahl gewesen 🙂
Was meinst du zu den seitlichen Rissen?
Vielen Dank!
lg
Hans-Dieter
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Dietmar Kappl
Hallo Hans,
vielleicht ein klein wenig zu kurze Gare, aber das stört nicht einmal im geringsten 😉
Lg. Dietmar
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Hans-Dieter
Hallo Dietmar,
🙂 danke.
Baue mir fürs nächste Mal einen Holzrahmen u. schau noch auf die Gare.
Schönen Sonntag.
lg
Hans-Dieter
ps. am Faschingswochenende kommen die Krapfen drann…
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Katharina
Lieber Dieter,
kann man das Brot zur Endgare auch über Nacht in den Kühlschrank stellen?
Danke für deine immer wieder tollen Rezepte!!! 😀
LG
Katharina
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Dietmar Kappl
Hallo Katharina,
ja könnt man, jedoch würde ich den Sauerteig um 20-30% reduzieren – wird ansonsten zu sauer 😉
Lg. Dietmar
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Timm Stolten
Moin zusammen, das wird morgen getestet. Kommt bei einem Paderborner nicht üblicherweise noch eine Glanzstreiche oben drauf? Und sollte man es ggf. noch stippen, also mit einer Stipprolle Löcher reinmachen? Nicht daß einem der Deckel einreisst. So kenne ich es jedenfalls. Bin sehr gespannt, vor allem auf den kräftigen Schuß Schwarzroggen. Mein bisheriges Rezept braucht dringend ein Upgrade.
Gruß Timm
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Timm Stolten
So, das Brot ist fertig. Aber es hat gedauert. Der Geschmack ist 1A, schön säuerlich, aber es hat satte 8 Stunden auf Stückgare gestanden. Und so richtig aufgegangen ist es am Ende immer noch nicht. Jetzt muß ich mich entscheiden, ob ich die Menge an ASG erhöhe, etwas Hefe zugebe, die Teigeinlage etwas erhöhe oder die Stückgare in der Gärbox bei 26-28 °C mache.
@Dietmar: Ist die Menge Anstellgut im Sauerteig wirklich so gering?
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Dietmar Kappl
Hallo Timm,
die Anstellgutmenge bestimmt immer die Reifezeit!
Die folgenden Werte gelten als “RICHTWERTE” für Reife bei Raumtemperatur:
2% = 18 Std
5% = 15 Std
10% = 12 Std
20% = 7-8 Std
Die Prozent beziehen sich auf die Mehlmenge im Sauerteig 😉
Achtung: Das Anstellgut immer zuerst im Wasser vollständig auflösen und anschließend mit Mehl vermischen.
Denke du solltest entweder ein klein wenig mehr Anstellgut verwenden 🙂
Lg. Dietmar
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Katja
Kann ich anstelle von Mehl 960 auch 1150 nehmen?
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Dietmar Kappl
Ja klar – wenn der Teig etwas zu fest erscheint, solltest du etwas zusätzliches Wasser schütten 😉
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Hubert Mittermüller
Die Gare aber schon in der Holzbackform oder erst nachträglich in die Form geben?
Hubert
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Dietmar Kappl
Hallo Hubert,
in der Form auf die Gare stellen 😉
Lg. Dietmar
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Volkmar
Hallo, Dietmar,
liest sich mal wieder verlockend, Dein Rezept.
Ich vermute, mit “Roggenvollkornmehl fein vermahlen” meinst Du das, was es z.B. bei Drax oder Adler-Mühle als “microfeines Roggenvollkornmehl” gibt?
Wie wäre es mit Alpenroggenmehl als Alternative?
LG, Volkmar
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Dietmar Kappl
Hallo Volkmar,
ja kannst du, aber dann bitte den R2500 weg lassen – des wird ansonsten zu viel und kann zu Klitschstreifen führen.
Lg. Dietmar
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Volkmar
Natürlich das 2500 weglassen, ich hatte doch geschrieben “als Alternative”.
Schelli, den ich da auch gefragt hatte, hat übrigens gemeint, dass er anstelle des Alpenroggen Waldstaudenroggen nehmen würde.
So, jetzt schlagt euch untereinnder 😀
Liebe Grüße,
Volkmar
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Dietmar Kappl
Bei Mischbroten haben wir den Kampf schon hinter uns – ich R2500 und Schelli Waldstaudenroggen!
😉
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Volkmar
Ok. Ich weiß jetzt zwar, warum Schelli für Waldstaudenroggen ist, aber vielleicht kannst Du uns noch verraten, warum Du für Schwarzroggen bist?
LG, Volkmar
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Dietmar Kappl
Mehr Wasseraufnahme und auch die Frischhaltung ist besser 😉
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Lars
Ich komme bei dem Sauerteig nur auf eine TA von 172. 🤔
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Dietmar Kappl
Hallo Lars,
ich habe die Rezeptur runtergerechnet auf 2 Stk und dabei den falschen Wert abgeschrieben 🙁
Lg. Dietmar
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Andreas
Lieber Dietmar,
die übliche Frage nach der Zeit für die Endgare? 1-1 1/2 Stunden bei Zimmertemperatur und nicht hyperaktivem Sauerteig? 🫣
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Dietmar Kappl
Eher 1 1/2 Std Andreas 😉
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Andreas
Danke Dietmar.
Sehr schönes Rezept. Kräftiger Geschmack und lockere Krume. Hätte aber wohl längere Gare gebraucht oder zu heiß angbacken?
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Dietmar Kappl
Hallo Andreas,
ja vielleicht ein klein wenig, aber das tut dem Geschmack kein bisschen… 😉
Krume sieht so schon super aus!
Lg. Dietmar
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