Pinsa

Der unterschätzte Bruder der Pizza

Wer Italien liebt, kennt die Pizza – weltberühmt, vielseitig und ein echter Klassiker. Doch abseits der typischen Pizzakreationen gibt es einen weniger bekannten Star, der in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommt: die Pinsa. Mit seinem rustikalen Charme, einer besonderen Teigmischung und leichter Bekömmlichkeit ist die Pinsa schon längst mehr als nur ein Geheimtipp.

Was macht die Pinsa so besonders?

Die Pinsa stammt ursprünglich aus der römischen Antike und hat ihren Namen vom lateinischen „pinsere“, was so viel wie „zerdrücken“ oder „flach drücken“ bedeutet. Auf den ersten Blick erinnert sie an die Pizza, doch sie unterscheidet sich in vielen Aspekten – von den Zutaten bis zur Zubereitung.

Der Teig der Pinsa ist eine besondere Mischung aus Weizen-, Reis- und Sojamehl. Diese Kombination sorgt für eine einzigartige Konsistenz: Die Pinsa hat eine knusprige Außenschicht, während das Innere luftig und weich bleibt. Der Teig wird entweder durch eine kalte Teigführung von bis zu 72 Stunden oder mit einer hohen Vorteigmenge fermentiert, was ihm nicht nur einen intensiveren Geschmack verleiht, sondern ihn auch leichter verdaulich macht. Das macht die Pinsa zu einer besonders bekömmlichen und aromatischen Alternative zur klassischen Pizza.

Unterschiede zwischen Pinsa und Pizza

Obwohl die Pinsa oft als „kleiner Bruder der Pizza“ bezeichnet wird, hat sie ihren eigenen Charakter:

  • Die Form: Während die Pizza typischerweise rund ist, ist die Pinsa oval, länglich oder rund.
  • Der Teig: Durch die Mischung verschiedener Mehlsorten bindet der Pinsateig mehr Wasser. Das Ergebnis ist eine knusprige Kruste bei gleichzeitig luftiger Krume.
  • Die Zubereitung: Die Teigführung in Kombination mit einer hohen Vorteigmenge sorgt für ein intensiveres Aroma und eine leichtere Verdaulichkeit.
  • Die Toppings: Pinsa-Beläge sind oft leichter, kreativer und setzen verstärkt auf hochwertige, saisonale Zutaten.



Die Zubereitung einer perfekten Pinsa

Der Schlüssel zur perfekten Pinsa liegt im Teig, der durch eine lange Ruhezeit sein volles Aroma und die gewünschte luftige Textur entwickelt. Wichtig dabei ist, dass der Teig vorsichtig mit den Händen bearbeitet wird – niemals ausgerollt, damit die Luftblasen erhalten bleiben.

Die Pinsa wird zunächst bei hoher Temperatur vorgebacken, sodass sie außen knusprig und innen leicht bleibt. Ein großer Vorteil: Sie lässt sich auch hervorragend auf Vorrat zubereiten. Nach dem Backen einfach in eine Plastiktüte legen und entweder im Kühlschrank oder Tiefkühler lagern.

Wann immer die Pinsa gebraucht wird, wird sie einfach mit den gewünschten Toppings belegt – sei es klassisch mit Tomatensauce, Mozzarella oder ausgefallen mit Feigen, Schinke, Burrata…

Anschließend kommt sie für eine zweite Runde bei hoher Temperatur in den Ofen, um die Beläge zu garen und den Boden noch knuspriger zu machen.

So ist die Pinsa schnell zubereitet und immer frisch genießbar!

Warum ist die Pinsa so beliebt?

Die Pinsa begeistert durch ihre Leichtigkeit. Sie ist weniger mächtig als viele Pizzen und durch die besondere Teigmischung sowie die lange Reifung oft bekömmlicher. Das macht sie zur perfekten Wahl für alle, die gerne Pizza essen, aber nach einer moderneren und leichteren Variante suchen.

Ob als herzhaftes Hauptgericht, eleganter Party-Snack oder schnelle Mahlzeit mit Gourmet-Charakter – die Pinsa passt in jede Situation.


Rezept


Vorteig / Poolish

200gWeizenmehl Tipo 00
200gWasser 8-10°C
2gHefe

  • Hefe im kalten Wasser auflösen und mit Weizenmehl klumpenfrei verrühren.
  • Anschließend abgedeckt 12-48 Std im Kühlschrank reifen lassen.

Hauptteig

402greifes Poolish
325gTipo 00
100gReismehl
75gSojamehl
300gWasser 4°C
95gWasser 4°C (für Bassinage)
18gSalz
10gHefe
20gOlivenöl

Herstellung einer Pinsa

  1. Teigzubereitung
    Alle Zutaten – mit Ausnahme des zurückbehaltenen Wassers für die Bassinage – in die Rührschüssel geben und 5 Minuten langsam mischen. Anschließend so lange schnell kneten, bis der Teig beginnt, sich von der Schüsselwand zu lösen. Nun das Wasser für die Bassinage langsam nach und nach hinzufügen. Den Teig ein weiteres mal gründlich auskneten: insgesamt 5 Minuten auf langsamer Stufe und weitere 10-14 Minuten auf schneller Stufe.

  2. Teigreife
    Den fertig gekneteten Teig in eine geölte Wanne geben und bei Raumtemperatur reifen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

  3. Teilen und Entspannen
    Den Teig vorsichtig auf eine bemehlte Arbeitsfläche kippen und in 4 gleich schwere Stücke teilen. Jedes Teigstück behutsam zusammenfalten und mit dem Teigschluss nach unten auf die bemehlte Arbeitsfläche legen. Die Teiglinge abdecken und 30-45 Minuten entspannen lassen. Hinweis: Je schonender der Teig geteilt wurde, desto schneller kann die Endformung erfolgen.

  4. Formen der Pinsa
    Die Teiglinge vorsichtig auf einen Mehlhaufen legen und mit den Fingerspitzen von innen nach außen drücken, um die typische ovale Form der Pinsa zu erhalten.

    „Eine ausführliche Anleitung zur Herstellung findest du auf meinem Facebook- oder Instagram-Account.“

  5. Backen
    Die geformten Pinsa-Teiglinge auf einen Backschieber legen und direkt in den auf 250-270°C vorgeheizten Ofen schieben. Die Pinsa ca. 5-8 Minuten backen, bis der Boden eine helle Farbe angenommen hat.

  6. Abkühlen und Weiterverwendung
    Die Pinsa sofort nach dem Backen auf einem Gitter auskühlen lassen. Anschließend können sie nach Belieben belegt und ein zweites Mal gebacken werden. Alternativ können die vorgebackenen Pinsa auf Vorrat in eine Plastiktüte verpackt und kühl oder tiefgekühlt aufbewahrt werden.