Roggenkruste
Den ersten Versuch, den ich gebacken habe, ging voll daneben. Ich war einfach die Gare von der 70/30 Mehlmischung gewohnt und dadurch übersah ich einfach (voll) die Gare. Den zweiten Fehler den ich machte, war eine zu kühle Anbacktemperatur (260°C).
Das Ergebnis war ein 5cm hoher Roggenfladen mit mehliger Krustenfarbe.
Da dieser Roggenlaib mit 90% Roggenmehl hergestellt wird, ist es wichtig, ihn bei 2/3 Gare in den Ofen bei 280°C zu schieben. Der hohe Roggenanteil macht sich in der Frischhaltung bemerkbar, und wird durch ein kräftiges Ausbacken noch mehr zur Geltung gebracht.
Durch den sehr hohen Roggenanteil ist keine intensive Knetung erforderlich. Das Roggeneiweiß bildet keine Kleberstränge, darum läuft er bei zu niedriger Anfangstemperatur im Ofen (extrem) in die Breite. Bei Anfängern würde ich eine Kastenform empfehlen. (Man könnte auch 100% Roggenmehl verwenden.)
Rezept
für 1 Laib Stück / 2000g TE
Sauerteig:
- 400g Roggenmehl /960
- 350g Wasser
- 10g Anstellgut (2,5%)
Teigausbeute: 185 Sauerteigtemperatur: 28°C Reifezeit: 15-20 Stunden
Brotaroma:
- 100g geröstete & fein vermahlene Brotbrösel
- 300g Wasser 15°C
2 Stunden an einen warmen Ort quellen lassen
Hauptteig:
- 760g reifer Sauerteig
- 400g Brotaroma
- 100g Weizenmehl/ 700
- 500g Roggenmehl/ 960
- 22g Salz
- 15g Schweineschmalz
- 10g gemahlener Fenchel
- 15g Hefe
- 150g Wasser warm
Zutaten am langsamen Gang zu einem Teig kneten und anschließend 20 Minuten rasten lassen. Danach zu einem runden Laib formen und mit dem Schluss nach unten in einen Gärkorb legen. Die Oberfläche mit Roggenmehl bemehlen, und an einen warmen Ort reifen lassen.
Sobald die Risse an der Oberfläche 3-4 mm breit sind, wird der Laib aus der Form “geschupft” und sofort mit etwas Schwaden in den Ofen geschoben.
Nach 3 Minuten Schwaden ablassen und bei 200°C kräftig ausbacken.
65 Kommentare
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Eva
Ich habe vorgestern erstmals dieses wunderbare Brot gebacken. Alles hat gut geklappt. Habe allerdings etwas mehr Anstellgut genommen und die Reifezeit des Sauerteiges etwas verkürzt. Ein wunderbares Brot sowohl geschmacklich als auch optisch. Vielen Dank für das tolle Rezept.
Viele Grüße
Eva
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Dietmar Kappl
Eva volle Punktzahl 🙂 🙂
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Bernd Bufe
Heute war Backtag mit diesem Ergebnis.
Kann es sein das die Krume zu feucht ist, oder kommt mir das nur so vor?
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Dietmar Kappl
Bernd des schaut aus wie aus dem Fachbuch 🙂 🙂
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Thomas G.
Hallo Dietmar,
Das Brot ist der Hammer ich backe es seit ca. 3 Jahren.
Ich habe das Rezept ein wenig umgestellt der Sauerteig ist aus Roggenvollkorn und das Weizenmehl habe ich durch Dinkelmehl ersetzt.
In meinen Bekanntenkreis ist es das beste Brot der Region.
Wenn ich backe werden es mindestens 15-20 Stück Tendenz steigend.
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Dietmar Kappl
Das Foto ist noch viel besser – schön gebacken 😉
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Thomas
Hallo Dietmar,
ich backe das Brot mittlerweile schon über 2 Jahren und ich muss sagen es ist einfach Bombe💣.
Ich habe es umgestellt der Sauerteig ist aus Roggenvollkorn und das Weizenmehl habe ich mit Dinkel ersetzt. Im Bekanntenkreis ist es das beste Brot der Region.
Wenn ich backen werden es mindestens 15-20 Brote.
Ich bitte dich mach einfach weiter so deine Rezepte sind einfach Super ♥.
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Dietmar Kappl
Hallo Thomas,
boa die sehen aber auch richtig klasse aus – kein Wunder wenn diese die besten in deiner Region sind 😉
Ich mache sicher noch lange weiter 🙂
Lg. Dietmar
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Karl
Hallo Dietmar!
Kann man das Brotaroma auch über Nacht im Kühlschrank quellen lassen, oder mit dem gesamten Salz über Nacht auch bei Raumtemperatur? Ich will mir nämlich die Wartezeit in der Früh ersparen.
Vielen Dank und liebe Grüße
Karl
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Dietmar Kappl
Hallo Karl,
ja man kann beides machen – ich würde aber die Methode mit Salz und Raumtemperatur bevorzugen 😉
Lg. Dietmar
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Jutta
Da ja der Herbst massiv anklopft, mußte es heute wieder mal ein Roggenbrot sein. Ich bin sehr begeistert von diesem Brot, das ich dieses Mal genau nach Rezept gemacht hab. Beim nächsten Mal werd ich mal Weizenbrotmehl statt dem 700er verwenden, das sollte kein Problem darstellen, oder? Vielen Dank für das unkomplizierte Rezept!
Jutta
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Dietmar Kappl
Hallo Jutta,
boa das sieht ja MEGA aus – TOP!!!
Lg. Dietmar
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Sonja
Hallo Dietmar, die Roggenkruste musste es auch nochmal sein. Wieder als reines Roggenbrot, ohne Hefe und 2/3 Roggenvollkornmehl und 1/3 Type 1150 im Hauptteig. Die Maserung hat mir so gut gefallen, deshalb zeig’s ich es nochmal. Eins meiner Lieblingsbrote.
LG Sonja
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Dietmar Kappl
Hallo Sonja,
dein Krumenbild zeigt einen glücklichen Sauerteig 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Sonja
Hier noch ein Bild… Hatte mich verklickt.😉
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Sonja
Hallo Dietmar, hier nun der Versuch ohne Hefe. Diesmal habe ich die nur Roggenmehl verwendet: Sauerteig Roggenmehl 1150, im Hauptteig Roggenvollkornmehl.
LG Sonja
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Dietmar Kappl
ein Traum von Brot 🙂
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Sonja
Hier noch der Anschnitt.
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Sonja
Hallo Dietmar, ich würde dieses Brot gerne ohne Hefe backen. Würde es dann reichen, die Stückgare zu verlängern? Oder besser den Sauerteig als 2-Stufen-Führung? Falls ja, wie müsste ich den Sauerteig dann aufteilen?
Danke schonmal.
LG Sonja
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Dietmar Kappl
Hallo Sonja,
es reicht schon nach der Teigherstellung 45 Minuten Kesselgare einzuhalten – die Hauptgare dementsprechend verlängern und es wird klappen 😉
Lg. Dietmar
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Sonja
Hallo Dietmar, hier mein ‘Roggenkruste’-Versuch, mit Hefe. Deinen Input, wie es ohne Hefe ginge, setze ich dann beim nächsten Mal um. Die Mehle habe ich ausgetauscht, Dinkelvollkornmehl statt Weizenmehl 700 und Roggenvollkornmehl im Hauptteig.
Ich finde, es macht seinem Namen Ehre. 😉
LG Sonja
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Dietmar Kappl
Wow 🙂 🙂
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Sonja
🙂🙂🙂🙂 Ein ‘Wow’ zu meiner Roggenkruste aus Deinem Mund. Da wachse ich gleich ein ganzes Stück. Danke.
LG Sonja
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Sonja
Und hier der Anschnitt.
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Dietmar Kappl
besser gehts nicht 🙂
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Claudia Löw
Lieber Dietmar,
Ich backe mich immer noch fleißig durch Deine genialen Rezepte… heute war die Roggenkruste dran. Ich hab‘ das Rezept wie immer auf reines Vollkornmehl (selbstgemahlen) abgewandelt und mich sogar ans Schupfen getraut. Beides hat zu meiner großen Freude recht gut geklappt. Jetzt bin ich wie ein Flitzebogen auf den Anschnitt gespannt… aber den gibt’s erst morgen – auch wenn’s schwer fällt 😊
Ganz liebe Grüße
Claudia
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Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
das Brot sieht jetzt schon MEGA aus – die Krume kann nur TOP sein 🙂
Lg. Dietmar
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Karin
Hallo Dietmar, kann ich hier das Schweineschmalz auch weglassen oder etwas anderes verwenden?
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Dietmar Kappl
Hallo Karin,
entweder komplett weg lassen oder Sonnenblumenöl, Butter,… zusetzten 😉
Lg. Dietmar
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Dunst Friedrich
Es macht einfach Spaß nach deinen Rezepten zu backen. Und der Genuß ist garantiert. Danke 😎
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Dietmar Kappl
HAMMER!!!!!!!
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Michaela R.
Hallo Dietmar,
Vielen Dank für deine tollen Rezepte und Erläuterungen. Deine Brote sind echt unbeschreiblich toll!
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Dietmar Kappl
Klasse Michaela 😉
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Michaela R.
Noch ein Foto, ich hab drei 700 g Brote gemacht.
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Dietmar Kappl
Die sind ja wie gezeichnet so schön – TOP und volle Punktzahl 🙂 🙂
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Michael Bobinger
Hallo Dietmar, in der Zeitschrift ‘Brot 06/2019’ ist auf Seite 113 ein Rezept von dir. ‘Roggenfladen’ mit zweistufigem Sauerteig. Bei dem Rezept wurde wohl das Anstellgut vergessen!? Wieviel Gramm Anstellgut brauche ich?
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Dietmar Kappl
Hallo Michael,
18 Std / 2%
15 Std / 5%
12 Std / 12%
(immer aufs Sauerteigmehl bezogen)
Lg. Dietmar
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Reinhard Dahmen
Nichts geht über leckere Roggensauerteigbrote…!
Ich backe seit vielen Jahren unser eigenes Brot und alle sind begeistert.
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Dietmar Kappl
Hallo Reinhard,
kein Wunder bei diesem Anblick – 1A 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Dietmar Kappl
Hallo Reinhard,
wenn ich solche Brote aus dem Ofen hole, dann würde ich auch keines mehr kaufen 😉
Lg. Dietmar
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Reinhard Dahmen
Danke für das Lob Dietmar
An dem Rezept bastel ich schon seit geraumer Zeit und mittlerweile kann ich mit einer hohen TA sehr gut umgehen.
Die Zutaten sind sehr minimalistisch!
Ein guter alter und gepflegter Roggensauerteigansatz ist wichtig.
Ich habe da vor längerer Zeit mal einen Rezeptrechner entwickelt, mit dessen Hilfe ich hervorragende Ergebnisse erziele.
In meinen Teig kommen nur Wasser, Roggenmehl, evtl auch Roggenschrot, Meersalz, Sauerteig und Kümmel hinein.
Ich veröffentliche diesen Rezeptrechner gerne und bin gespannt auf Kommentare…
beste Grüße
Reinhard
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André
Lieber Dietmar,
vielen Dank auch für dieses tolle Brot.
Heute das erste mal “geschupft“.
Das wird noch geübt.
Ich denke wenn man das 700mal gemacht hat, geht das leichter von der Hand 😉
Viele Grüße
André
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Claudia
Hallo Dietmar!
Hab gestern zwei 1kg-Laibe Roggenkruste gebacken, hätte dazu einige Fragen:
1. Sind die kleinen seitlichen Risse beim rechten Laib normal?
2. Wie “schupft” man den Teigling aus dem Simperl? Hochwerfen und Simperl schnell wegziehen? Hab mir so geholfen: den Teigling verkehrt auf die Hand gelegt, Simperl weg und Teigling richtig auf die Backschaufel. Dadurch bekam er allerdings durch meine Finger einige Dellen, die zum Glück großteils beim Backen wieder verschwunden sind!
3. Der 2. (linke) Laib war im Kühlschrank und weist ein anderes Rissmuster auf…Übergare trotz Kühlschrank??
4. Womit kann ich meine Teiglinge in Kühlschrank bedecken? Bei Übernachtgare trau ich mich kein Stofftuch nehmen, das würde ankleben (wenn ich so an meine bisherigen Erfahrungen denke). Hab bisher ein großes Plastik-Sackerl drübergestülpt, aber auch das klebt manchmal an und beim Runterziehen verliert der Teigling seine Form…
Freu mich schon auf deine nächsten Rezepte. Mach bitte weiter so!
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Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
ich finde die Brote klasse -)
1. Der Riss auf dem rechten Brot ist Aufgrund der Schwadenmenge/Schwadeneinwirkzeit zurückzuführen (Wenn du gleichmäßigere Risse haben möchtest dann: Brot in den Ofen, Ofentüre schließen und 45 sek mit dem Schwaden warten, anschließend Schwaden und diesen 3-4 Minuten einwirken lassen, nach 4 Minuten ablassen und das Ergebnis sind kleine gleichmäßige Risse auf der Oberfläche ;-)!
2. Wie geschrieben schupft man den Teigling aus dem Simperl (vielleicht etwas früher (1/2 Gare), dann fällt der Teig nicht in sich zusammen!)
3. Das Rissmuster ist Aufgrund der Verhautung im Kühlschrank zurückzuführen! Der Teigling gewinnt auf der Gare an Volumen und reist durch die Verhautung weniger. Dieser reist anschließend auch weniger als bei Raumtemperatur wo keine oder nur eine geringe Verhautung stattfindet.
4. Ich würde Roggenteig “NICHT” über Nacht führen! Das Rezept müsst komplett geändert werden da hier eine zu starke Versäuerung stattfinden würde 😉
Lg. Dietmar
(keine Angst – ich mach noch mehr und extremer weiter 😉 🙂 🙂 )
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Claudia
Vielen Dank, lieber Dietmar!
Frage 4 bezog sich auf andere Rezepte. Womit bedeckst du die Brote bei Übernachtgare?
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Dietmar Kappl
Nach einer kurzen Absteifzeit (30-45 Minuten bei 4°C) den Teigling mit einer Plastiktüte abdecken 😉
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Hannes W
Hallo Dietmar,
erst mal vielen Dank für die tollen Rezepte in diesem Blog; das Nachbacken macht richtig Spass und die Ergebnisse passen (fast) immer – Baguette- :-(((
Die Roggenkruste ist mein Lieblings-Schwarzbrot und es gelingt auch ganz toll.
Eine Frage: Kann ich das 960er RM durch Alpenroggen ersetzen – ich hab bei meinen Vorräten ein bisschen zuviel davon ?? Evtl. etwas mehr Wasser ??
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Hannes W
Hat sich erledigt!
Hab`s einfach probiert. Ergebnis ist super; Krume noch saftig – fluffiger als mit meinem Roggenmehl der Kärntner Mühle. Insgesamt gingen 60ml Wasser mehr rein.
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Die Spinne
Hallo Dietmar,
hier meine heute gebackene Roggenkruste. Ich glaube, ich schneide das Brot immer zu früh an. Wie lange sollte man warten?
Liebe Tiroler Grüße,
Margreth
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Dietmar Kappl
Hallo Margreth,
das mit dem warmen anschneiden kann ich gut verstehen – mach ich auch immer 🙂
Bei den Bildern kann ich das nur verstehen 😉
Lg. Dietmar
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werner
Ein wunderbar leichtes Roggenbrot. Ich habe lediglich etwas den Weizenanteil erhöht.Meinst du Dietmar, es lohnte sich, mal mit Roggen 610 hier zu backen. Oder wird das zu fad?
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Dietmar Kappl
Hallo Werner,
kann man, aber ich habe einige besondere Brote mit hellem Roggen bereits auf dem Plan 😉
(ich würde das helle Roggenmehl nur für bestimmte Rezepte verwenden)
Lg. Dietmar
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werner
Danke Dietmar für die Antwort. Dann warte ich gerne mal ab.
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