Sauerteige
Das Herzstück traditioneller Brote
Der Sauerteig ist das älteste und bekannteste Mittel, um Brote zu lockern und ihnen ein unverwechselbares Aroma zu verleihen. Dieser natürliche Teig wird aus Roggenmehl und Wasser zubereitet und kann entweder spontan durch die Fermentation von Mehl und Wasser oder durch die Zugabe von Anstellgut hergestellt werden.
Was macht Sauerteig so einzigartig?
Die Besonderheit des Sauerteigs liegt in der natürlichen Fermentation. Im Gegensatz zu industriellen Backmitteln, bei denen meist reine Bäckerhefen verwendet werden, entsteht Sauerteig durch die spontane Gärung wilder Hefen und Bakterien, die in Mehl und Luft vorkommen. Diese natürliche Fermentation bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Einzigartiger Geschmack
Sauerteigbrot hat einen komplexen, vollmundigen Geschmack, der von mild bis kräftig säuerlich reichen kann. Dieser Geschmack entsteht durch das Zusammenspiel von Milchsäure- und Essigsäurebakterien sowie durch die langsame Fermentation, die dem Brot Zeit gibt, seine Aromen zu entwickeln.
- Natürliche Konservierung
Die Säure im Sauerteig wirkt wie ein natürliches Konservierungsmittel und verlängert die Haltbarkeit des Brotes. Sauerteigbrot bleibt länger frisch und ist widerstandsfähiger gegen Schimmelbefall.
- Bessere Verdaulichkeit
Durch die lange Teigführung im Sauerteig werden schwer verdauliche Bestandteile im Mehl abgebaut. Dies macht Sauerteigbrot oft bekömmlicher und besser verdaulich als Brot, das mit herkömmlicher Hefe gebacken wurde.
- Verbesserte Nährstoffaufnahme
Die Fermentation im Sauerteig baut Phytinsäure ab, eine Substanz, die die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen und Zink hemmt. Sauerteigbrot kann dadurch einen höheren Nährwert haben und die Aufnahme wichtiger Mineralstoffe im Körper fördern.
- Vielseitigkeit
Sauerteig lässt sich aus verschiedenen Mehlsorten herstellen, wie Roggen, Weizen oder Dinkel. Jede Mehlsorte bringt ihre eigene Note in den Teig ein, was zu einer Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Texturen führt. Sauerteig ist somit äußerst vielseitig und kann individuell angepasst werden.
Der Säurebedarf in roggenhaltigen Broten
Der Säuregehalt im Sauerteig ist entscheidend für das Backverhalten von Roggenmehl. Ohne ausreichende Säuerung ergibt Roggenmehl eine unelastische, klebrige und fade Brotkrume. Der Sauerteig verbessert das Backverhalten von Roggen und sorgt für eine stabile, schmackhafte Krume.
Weniger aufwendig, als man denkt
Die Herstellung und Pflege eines Sauerteigs erfordert nicht so viel Aufwand, wie viele denken. Einige wichtige Punkte sollten jedoch beachtet werden:
Die Startphase
Die Bedingungen in der Startphase sind entscheidend. Bei Temperaturen unter 20°C wird die Säurebildung gehemmt. Die Temperatur beeinflusst auch den Geschmack des Sauerteigs:
- Hohe Temperaturen (über 30°C) führen zu einem milderen, milchsäurebetonten Aroma.
- Niedrigere Temperaturen (unter 30°C) begünstigen die Essigsäurebildung und führen zu einem kräftigeren, säuerlichen Geschmack.
Die Temperatur muss je nach Führungsmethode und Teigkonsistenz (Teigausbeute, TA) angepasst werden.
Wie viel Sauerteig verwende ich?
Eine Faustregel besagt, dass 30-50% der Gesamtroggenmehlmenge versäuert werden sollten. Diese Faustregel dient als Richtwert, doch die genaue Menge kann je nach Art der Sauerteigführung, Mehlmischung und dem gewünschten Brotaroma variieren.
Wie viel genau verwendet wird, hängt jedoch von der Art der Sauerteigführung, der Mehlmischung und dem gewünschten Geschmack ab. Für genaue Anleitungen und Anpassungen ist es am besten, sich die verschiedenen Methoden der Sauerteigführung anzusehen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Wichtige Faktoren bei der Sauerteigführung
- Mehlwahl: Dunkle, vollkornartige Mehle liefern mehr Nährstoffe für die Mikroorganismen und sind besser geeignet als helle Mehle.
- Anstellgut: Ein reifes, fehlerfreies Anstellgut ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Sauerteig.
- Teigausbeute (TA): Die Festigkeit des Sauerteigs beeinflusst die Reifung und Aromabildung. Festere Teige brauchen länger, weiche Teige reifen schneller.
- Temperatur: Die richtige Temperatur (20-35°C) ist entscheidend für das Gleichgewicht von Milchsäure- und Essigsäurebakterien sowie die Hefegärung.
Woraus besteht Sauerteig?
Sauerteig ist ein natürlich fermentierter Teig, der aus nur zwei einfachen Zutaten besteht: Mehl und Wasser. Doch die Magie des Sauerteigs entsteht durch das Zusammenspiel von Mikroorganismen, die während des Fermentationsprozesses in den Teig einziehen. Diese Mikroorganismen lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:
Milchsäurebakterien
Milchsäurebakterien sind für die Säuerung des Teigs verantwortlich. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 30 und 35°C und produzieren Milchsäure, die dem Brot den typischen, mild-säuerlichen Geschmack verleiht. Diese Bakterien fördern außerdem die Hefen im Sauerteig und tragen zur natürlichen Konservierung des Brotes bei.
Essigsäurebakterien
Diese Mikroorganismen sind hauptverantwortlich für den kräftigen, säuerlichen Geschmack des Brotes. Essigsäurebakterien gedeihen bei etwas niedrigeren Temperaturen (ca. 25-27°C) und produzieren Essigsäure, die für eine intensivere Aromabildung und längere Haltbarkeit sorgt.
Sauerteighefen
Sauerteighefen sind entscheidend für die Lockerung des Teigs. Sie produzieren Kohlendioxid, das den Teig aufgehen lässt. Anders als die klassische Bäckerhefe benötigen Sauerteighefen jedoch eine saure Umgebung, um aktiv zu werden. Deshalb muss der Teig erst ausreichend sauer werden, bevor die Hefen ihre Wirkung entfalten können.
144 Kommentare
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Harald Langer
Hallo Dietmar. Ich habe ein Problem mit den Angaben zur Festigkeit des Sauerteiges. Worauf beziehen sich die Werte Ausbeute 180 bzw. 200?
Vielen Dank und Xund bleiben. LG H.
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Dietmar Kappl
Hallo Harald,
durch die unterschiedlichen Teigausbeuten (TA) in Sauerteigen kann Trieb und Geschmack besser gesteuert!
Sie kann nach belieben nach oben oder unten korrigiert werden.
Ebenso ist die TA von Mehlsorte und Ausmahlungsgrad abhängig – je höher der Ausmahlungsgrad, desto höher die TA 😉
Lg. Dietmar
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Harald Langer
Hallo Dietmar.
Vielen Dank für deine Ausführungen. Habe ich dich richtig verstanden, wenn ich jetzt davon ausgehe, dass 100 Gramm Mehl und 100 ml Wasser bei Ansatz des Sauerteiges eine TA von 200 ergeben, oder 100 Gramm Mehl und 90 ml Wasser eine TA von 190?
Noch eine andere, wahrscheinlich unverschämte Frage; meine Mutter erinnert sich an Vorschussbrot von “früher”. Sie hätte gerne eines von mir gebacken. Jetzt habe ich lediglich ein Rezept gefunden. Allerdings bin ich damit kläglich daran gescheitert. Wüsstest du eines?
Schönen Abend, Harald
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Dietmar Kappl
Hallo Harald,
genau so funktioniert die TA – Teigausbeute 🙂
Das Halbweisse https://www.homebaking.at/halbweisses/ wird gerne als Vorschussbrot genommen!
Lg. Dietmar
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Harald Langer
Danke Dir. Ich hatte ein Rezept mit “Vorschussmehl” also helles Roggenmehl 500. Das ist also vorhanden und sollte daher auch verarbeitet werden. Könnte ich das bei deinem Rezept anstelle von Weizenmehl nehmen?, und was mache ich falsch wenn die Krume beim Roggenmischbrot “wattig” schmeckt und leicht krümelt? Auch wird mir die Kruste manchmal zu hart. Arbeite mit Sauerteig und Trockenhefe. Danke für deine Geduld und Verständnis LG Harald
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Dietmar Kappl
Hallo Harald,
Weißroggen neigt einfach stark zum bröseln. Sollte die Frage jetzt nicht auf Weißroggen bezogen sein, dann liegt das Bröseln auf Sauerteig bezogen an einer zu schwachen Säure! Dies entsteht durch zu wenig Sauerteig oder einem unreifen Sauerteig.
Nie Roggen durch Weizen ersetzten – hier muss man komplett die Rezeptur überarbeiten 😉
Lg. Dietmar
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Harald Langer
Guten Morgen.
Ja, das Bröseln war nicht auf den Weissroggen bezogen. Kann es bei Roggenmischbrot auch am Vollkornweizenmehl liegen? Habe nämlich 3 Wochen alten Roggensauerteig (47% – TA200), der fast täglich verwendet und gefüttert wird, an Bord. Vollkornweizenmehl ist im Vergleich zum 960iger Roggenanteil 32%. Die Krume wird auch nicht besonders porig. Bleibt eher kompakt, aber in der Brotmitte feucht krümelig. Dagegen ist die Kruste meint nicht rösch sondern hart. Gare sollte OK sein.
Schönen Tag und LG Harald
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Dietmar Kappl
Hallo Harald,
die harte Kruste ist ein bitterer Beigeschmack eines schlecht gelockerten Brotes!
Wenn du ein Rezept mit Weizenvollkorn mit einem 960er Roggen möchtest, dann empfehle ich dir das gesamte Weizenvollkorn in Form eines Brüh- oder Quellstückes vorzuverquellen!
Das Vollkorn entzieht dem Brot “vor, beim und nach” dem Backen Wasser – das Ergebnis ist KRÜMELN 😉
Lg. Dietmar
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Harald Langer
Danke, das hilft mir weiter beim Fernstudium Brotbacken. Lediglich “gelockert” lässt mich ein wenig rätseln. Unter den Fachausdrücken für mich nicht zu finden. Wann genau ist der Moment in dem ich versagt, also schlecht gelockert habe? Nach Lektüre deiner Infos würde ich sagen nach dem Kneten in der Maschine vor dem Rundwirken??? Noch eine Frage, die Zugabe von Butter in flüssiger Form nehme ich an, und über den Daumen wie viel?
Bitte, danke. Harald
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Dietmar Kappl
Hallo Harald,
schlecht gelockert ist ein anderer Begriff zu dichter Porung 😉
Diese kann durch:
– falscher Reifegrad beim Sauerteig
– zu kalte Teige
– zu feste Teige
– zu kurz gemischt/geknetet
– Übergare
Butter ca. 3% auf Mehl bezogen 😉
Lg. Dietmar
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Harald Langer
Servus.
OK, das reicht mir. Jetzt geht es wieder in eine Versuchsreihe. Kannst derweil entspannen. Danke und LG Harald
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Harald Langer
Servus Dietmar.
Deine Instruktionen, Weltklasse. Mein Roggenmischbrot schaut schön aus, schmeckt, kein Bröseln der Krume und, wie man bei uns sagt, eine resche Kruste. Ich habe dank deiner Hilfe rasch ein besseres Grundverständnis zum Brot backen erhalten. Trotzdem möchte ich dich weiter ausnutzen. Ich habe Probleme Malzextrakt zu bekommen. Moritz & Jakob, mehr habe ich dazu nicht gefunden. Der online Shop dazu ist aber, naja sagen wir überfordert. Obwohl positiver Lagerbestand ist das Produkt nicht lieferbar. Und Moritz & Jakob gibt mir leider auch keine Antwort. Hast du eine optionale Quelle?
LG Harald
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Dietmar Kappl
Hallo Harald,
wundert mich nicht wenn sich dort keiner meldet – ist halt die Backmittelindustrie.
Schade wenn sie Produkte bringen und dann auf keine Fragen antworten (wer den auch 🙂 🙂 ).
Der einzige Shop was mir einfällt ist Bongu.
Lg. Dietmar
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Harald Langer
Danke dir. Hab’s bestellt. LG H.
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Nadia
sind weiße punkte auf Sauerteig oke oder ist das schimmel es sind feine Punkte die ehr matt und trocken aussehen ohne flauschig zu sein, riechen tut der Teig so gut wie immer.
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Dietmar Kappl
Hallo Nadia,
schaut aus wie wenn dein Sauerteig mit einem Deckel verschlossen wurde!
Kondenswasser tropfte wahrscheinlich auf deinen Sauerteig und führte zu diesen hellen Flecken 🙂 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Michaela Titze
Hi Dietmar,
Jetzt mach ich schon so lange selbst Sauerteig, aber diese Frage hab ich für mich noch nie restlos geklärt und da gerade in mein Weizen Sauerteig gekippt ist und ich ihn neu ansetzen musste, er damit aber entsprechend jung ist, möchte ich jetzt vor dem Urlaub genau wissen wie es geht. Mir geht es um das Thema füttern um ihn vor dem Urlaub noch mal aufzufrischen. Bis jetzt hab ich immer eine klein Menge Sauerteig angesetzt sprich backfertig gemacht und wieder in den Kühlschrank gestellt.
Jetzt habe ich aber immer wieder gelesen, dass es ausreicht, das im Kühlschrank gelagerte A SG einfach mit etwas Mehl und gleich viel Wasser zu verrühren, einige Stunden stehen zu lassen, und dann wieder in den Kühlschrank zu geben. Fürs nächste Backen kann ich es dann ganz normal als Anstellgut weiter verwenden.
Hab ich das richtig verstanden? Und wenn ja, wie viel Mehl / Wasser im Verhältnis zum vorhandenen Anstelltgut muss ich hier unter rühren?
Danke für deinen Rat!
Liebe Grüße Michi
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Dietmar Kappl
Hallo Michi,
es gibt hier Anleitungen wie Sand am Meer und eigentlich funktioniert alles !!
Für mich wäre es die beste Methode einen “Sauerteig” zu führen und diesen bei voller Reife in den Kühlschrank zu stellen (Schau einfach das der Sauerteig kurz vor der vollen Reife wieder im Kühlschrank landet!!).
Nach einer längeren Backpause entnimmst du einfach davon einen Teil als “ANSTELLGUT” – fertig!
Merke dir: Alles was du von einem Sauerteig abnimmst (egal ob gefüttert, frisch angesetzt oder einen reifen Sauerteig entnimmst) wird als ANSTELLGUT bezeichnet!!!
Hoffe ich hab dir ein wenig helfen können 😉
Lg. Dietmar
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Hubert
Hallo Dietmar,
ich suche das Brot, bei dem du einfach alte Sauerteige verarbeitest! Du hast verschiedene Rezepte vorgestellt! Wie heisst denn bitte das Brot??
Herzlichen Dank, liebe Grüße und alles Gute für 2019!
Hubert
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Hubert v. Thailand
Genau, “Berliner Kurzsauer”und lange, kalte Teigfuehrung – das Geheimrezept fuer die Tropen!
Viel Spass und Genuss mit dem Pane Sera!
LG Hubert
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Hubert v. Thailand
Damit du eher los schlagen kannst, Hubert, weil ich euch um 6 Std. voraus bin: Es ist das “Pane Sera”.
Gutes Gelingen, Namenskollege?!
LG
Hubert
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Hubert
Danke, Hubert! 🙂
Beste Grüße nach Thailand! Hab auch schon in den Tropen gebacken: Malaysien! Das ist gar nicht so einfach; am besten war kalte, lange Gare möglich!
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Dietmar Kappl
DANKE 😉
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Melanie
Hallo Dietmar!
Ich habe mir zur Käseproduktion ein pH Messgerät gekauft… Interessehalber würde ich gerne auch den pH Wert von meinem Sauerteig messen… *Freak* Welche pH Werte sind bitte optimal für Weizen- bzw. Roggensauerteige?
Bis bald in Linz und ganz liebe Grüße an dich und Daniela,
Melanie
P.S.: Ich bin ein Homebaking Blog Groupie ????
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Dietmar Kappl
Hallo Melanie,
hier ein paar Anhaltspunkte für dich – Säuregrade und pH-Werte von Broten:
– Weizenbrot (ph-Wert 5,4-6,0 / Säuregrad 4-6)
– Weizenmischbrot (ph-Wert 5,0-5,3 / Säuregrad 6-8)
– Roggenmischbrot (ph-Wert 4,5-4,8 / Säuregrad 7-9)
– Roggenbrot (ph-Wert 4,3-4,7 /Säuregrad 8-10)
– Roggenschrotbrot (pH-Wert 4,2-4,6 / Säuregrad 9-14)
Für Säuregrad und pH-Wert möchte ich gerne im neuen Jahr einen Beitrag machen! Möchte gerne mal zeigen, was eine verlängerte Reifezeit im Sauerteig für Auswirkungen hat!
Lg. Dietmar
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Lorena
Ich werde aus meinen Sauerteigtierchen einfach nicht schlau und werde sie wohl bald auf die Schlachtbank führen.
Ich habe mit einer der unzähigen “normalen” Methode angefangen (50g+50g je Tag von Tag I-III). Beim ersten Tag ist erwartungsgemäss nichts passiert. Beim zweiten ging er aber derart heftig auf, dass über den Rand geflossen ist.
Beim dritten Tag und mehr, ist dann einfach nichts mehr passiert… zwar gibt es feine Bläschen, war geschmacklich sauer, es bildete sich eine Wasserschicht und er roch ganz übel nach Erbrochenem (das Wort “Kotze” wäre passender!)… ich habe mich (auch aufgrund von entsprechend positiven Kommentaren) nicht beirren lassen und ihn jeden Tag weiter gefüttert.
Passiert ist danach trotzdem nicht mehr viel. Also entschied ich mich, aus der Mischung zwei Tierchen zu züchten:
Für Typ A habe ich 100g der Mischung entnommen und wieder mit 50g/50g (Wasser und Roggenmehl) gemischt. Also wie vom Anfang an, einfach mit einer kleineren Menge.
Den Rest der Masse habe ich mit 50g/50g (aber Weizenmehl) gefüttert und weiterlaufen lassen (Typ B).
Aufgegangen ist beides nicht!
Typ A habe ich zur Strafe mal ein Tag lang nicht gefüttert, dann ist er in die Ketose gefallen (Aceton und andere Keton-Gerüche), ausserdem bildete sich auf der Oberfläche einen kleinen Flaum. Ich habe ihn danach noch einmal gefüttert und in den Kühlschrank gestellt.
Ein Ausstrich auf dem Teller brachte ein Tag später ein ziemliches “Petzchen”. Die Frage ist, ob es Schimmel ist oder der “ominöse” und einigen Foren erwähnte “abgesetzte Fummel” wie hier erwähnt: http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewtopic.php?t=80
ich würde auf Schimmel tippen. Er riecht ziemlich stark nach Hefe, aber nicht moderig oder nach Keller…
Typ B ist jetzt auch im Kühlschrank und hat sich nicht wirklich noch gross weiter entwickelt.
Soll ich alles wegschmeissen? Tendenziell wird ja eher zu viel weggeschmissen als zu wenig…
Wieso treibt/gärt der nicht richtig? Hat er (auf dem Boden mit Bodenheizung) zu kalt?
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Dietmar Kappl
Hallo Lorena,
es ist immer etwas schwierig Ferndiagnosen zu stellen!
Also das erste was du machst: Schmeiß alles weg was du da auf Vorrat hast!
Da dein frisch angesetzter Sauerteig bereits am zweiten Aktivität zeigt, warte einfach nicht zu lange mit der nächsten Fütterung! Füttere diesen bereits nach 12 Stunden und nimm eine etwas festere TA! Ich empfehle 180 – das müsste deinen Sauerteig etwas mehr stabilisieren. Leider kann ich hier auch nur raten.
Lg. Dietmar
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Lorena
Scheinbar wurde das Foto nicht angehängt, hier:
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Dietmar Kappl
Hallo Lorena,
das kann nicht klappen!!
NIMM einen BECHER und keine Schale – das wird so nie klappen!!!
(ein Marmeladenglas oder …)
Lg. Dietmar
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Hanna
Hallo Dietmar! Wievieviel Grad sollte die Schüttflüssigkeit beim Auffrischen von Roggen und Weizen ASG haben? Ich nehme beim Roggen 10g ASG und 50W/M. Beim Weizen 10g ASG 50M/40W…LM 1:1:0,5 und da hat mein Wasser 50C…Wielange lässt man den aufgefrischten ST bei RT reifen, ehe er wieder in den Kühlschrank gestellt wird.. ..LG Hanna….Freu mich auf das Seminar im März!
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Dietmar Kappl
Ah die Hanna, servus 🙂
Ich würde den Sauerteig vor der Fütterung 1-2Std. aus dem Kühlschrank nehmen (du kannst das Glas aber auch 30 Minuten in ein warmes Wasserbad stellen…). Direkt aus dem Kühlschrank hat das Glas und der Sauerteig eine Temperatur von 4°C – er schläft 😉 . Würde man direkt aus dem Kühlschrank füttern, dann bräuchte man eine sehr hohe Schüttwassertemperatur (ich stell mir das so vor wie wenn du morgens um 03.00Uhr noch schläfst und einer würde dich von der Bettkante treten und sagen – hey wach auf 🙁 )
Leider bin ich kein Fan von heißem Schüttwasser 😉
Bezüglich Stehzeit hat auch jeder seine eigene Erfahrung! Meine stehen nach dem Ansetzten immer noch 2-3Std im Raum ehe sie wieder im Kühlschrank landen.
Lg. Dietmar
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Petra C.
Lieber Dietmar,
nach langer Backpause (Krankenhausaufenthalt) will ich heute wieder voll loslegen und habe mir 3 Rezepte vorgenommen: 1. ie Roggi’s, 2. das Schweizer Krustenlaib und 3. die Spitzbuam.
Dabei ist mir aufgefallen: Die Roggensauerteige werden beim Krustenbrot und den Roggi sehr unterschiedlich angesetzt. Während beim Krustenlaib gleicher Anteil Mehl und Wasser für den Sauerteig genommen werden, ist es bei den Roggi nicht ganz die Hälfte Wasser im Verhältnis zum Mehl.
Außerdem die unterschiedliche Reifezeit: Krustenlaib: 18 bis 24 Std, Roggi 12 Stunden.
Der Sauerteig für das Krustenbrot ist wunderbar aufgegangen und förmlich explodiert, der für die Roggis ist furchtbar fest und zeigt kaum eine Bewegung.
Ich hatte die Roggis schon einmal gebacken mit dem Ergebnis, daß sie klein und kompakt blieben und gar nicht aufgingen. Kann das am Sauerteigansatz liegen? Warum diese groben Unterschiede?
Ich möchte verstehen, warum der eine Sauerteig so hervorragend kommt, detr andere, bei haargenau denselben Bedingungen dagegen nicht. Kannst Du mir das bitte erklären? Dabei liebe ich so sehr Roggenbrötchen. 🙂
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
dein Roggen wird wahrscheinlich etwas mehr Wasser aufnehmen!
Schütte beim Sauerteig nächsten mal auf TA 170 – dann bewegt sich dein Sauerteig wie gewünscht 😉
Lg. Dietmar
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Petra C.
Danke, lieber Dietmar,
ich habe in Deinem Text oben nochmal gelesen. Also fester Sauerteig sollte länger gehen als weicher. Das leuchtet mir auch ein und bestätigt meine Beobachtung. Der Roggi-ST ist fester, also werde ich ihn das nächste Mal um die 18 bis 24 Std reifen lassen.
Hätte ich nicht zufällig Dieses Krustenbrot und die Roggi gemeinsam an einem Tag gebacken, wäre mir diese Unterschied gar nicht aufgefallen.
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
passiert mir ständig, das durch solche Aktionen der “AHA-Effekt” kommt 🙂
Lg. Dietmar
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Petra C.
PS: Kann ich die Reifezeit des Sauerteiges für die Roggi z.Bsp. auf 24 Std verlängern? Weshalb beim Krustenbrot 24 Std, bei den Roggi nur 12 Std? Ich habe die Laienhafte Vorstellung: Sauerteig ist Sauerteig (oder doch nicht?)
Liebe Grüße, Petra C.
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Dietmar Kappl
Klar kannst du den Sauerteig vom Krustenbrot für die Roggi verwenden 😉
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Petra C.
Danke, Dietmar. Ich habe mir noch einmal Deine Beschreibung (“Festigkeit”) durchgelesen. Wenn ich diese richtig verstehe, hat die Konsistenz der Sauerteiges Auswirkung auf den Hauptteig. Heißt das, wenn ich z.Bsp. beim Krustenbrot, dessen Teig doch etwas zu weich ist und auseinanderfließt, einfach im Sauerteig weniger Wasser nehme, daß ich damit schon die Festigkeit des Hauptteiges über den Sauerteig steuern kann? Das heißt: ich nehme etwas weniger Wasser, so daß der Sauerteig meinen Wünschen entspricht und belasse den Wasseranteil im Hauptteig wie angegeben?
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
jein!!!
Wenn du im Sauerteig die Wassermenge reduzierst, wird der Geschmack “säuerlicher”!
TA 160-180 – kräftiger im Geschmack
TA 190-230 – milder im Geschmack
Lg. Dietmar
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eva
Hallo Dietmar,
ich möchte mir gerne einen Schwarzroggensauerteig ziehen, kannst du mir da einen Rat geben ? Ich gebe jetzt schon manchmal 10-20% Schwarzroggen zum Sauerteigansatz wenn ich ein dunkleres Brot backen möchte, das funktioniert sehr gut. Bis wie viel % kann ich da gehen? Mein normales Roggenanstellgut führe ich mit 960er Roggenmehl, soll ich da noch eines mit Schwarzroggen führen oder das normale nehmen und den Schwarzroggen erst dazugeben wenn ich den Sauerteig ansetze? Hast du vielleicht auch noch einen Tipp für mich bei welchem Rezept ich den dann einsetzen kann?Deinen Bauernlaib habe ich schon oft gebacken, würde der Schwarzroggensauerteig da passen ?
Danke !
LG Eva
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
Schwarzroggen passt immer und überall 🙂
mein Vorschlag:
Zugabemenge: 20% der Gesamtmehlmenge
Sauerteig:
– Bei Mehrstufigen Sauerteigen würde ich diesen erst in der “letzten Stufe” beimengen!
– Bei einstufigen Sauerteige würde ich nur die Hälfte in den Sauerteig schmeißen – den Rest gibst du einfach in den Hauptteig! Je mehr Schwarzroggenn R2500 du in den Sauerteig gibst, desto kräftiger wird dieser. Außerdem braucht der Sauerteig dadurch eine viel höhere TA als mit Roggen 960 – das könnte sich später in einer Teigerweichung bemerkbar machen!!
Lg. Dietmar
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Stefanie
Lieber Dietmar,
jetzt muss ich dir in zwei Punkten leider doch wiedersprechen:
Essigsäurebakterien sind selten bis nie im Sauerteig anzufinden, bzw. werden als Kontamination angesehen. Das, was du als “Essigsäurebakterien” bezeichnest, sind heterofermative Milchsäurebaktierien, die sowohl Essig als auch Milchsäure produzieren – auf Basis von Zucker im Gegensatz zu den Essigsäurebaktieren, die Essig aus Alkohol produzieren.
Dieses Bezeichnungswirwarr findet man im Internet und in einem gewissen Forum gerne, es ist aber biologisch gesehen genauso falsch, heterofermentative Milchsäurebakterien als Essigsäurebakterien zu bezeichnen wie wenn man “Hefebakterium” schreiben würde.
Und auch die Temperaturoptima sind nicht so starr, der heterofermative Lactobacillus sanfranciscensis, der im Sauerteig ja sehr prominent ist, hat ein Temperaturoptimum von 32°C (vgl. Gänzle et al, 1998).
Viele Grüße
Stefanie
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Rudolf
Hallo Stefanie!
Ich habe deinen Blogeintrag von homebaking (24.6.2016) gelesen … – Mich interessiert schon seit langer Zeit die Welt des Sauerteigs mit seiner Bakterienwelt … du hast hier einen Teil gut erklärt, denke du bist Chemikerin oder Lebensmitteltechnikerin .. so… nun meine Frage: habe ich als nicht Chemiker eine Chance mich in dieses Thema hineinzulesen ? – Wenn ja, weißt du, gibt’s darüber gute Literatur ? – DANKE & l.g. Rudi
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Tanja
Hallo Rudolf,
vermutlich wirst du hier keine Antwort mehr bekommen. Ich vermute, daß es sich um Stefanie vom hefe-und-mehr Blog handelt, die ist glaube ich Biologin. Vielleicht solltest du dort die Frage nochmals stellen.
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Dietmar Kappl
Hallo Stefanie,
DANKE man lernt NIE aus 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Oliver
Hallo Dietmar,
Zunächst einmal Kompliment zu deinem hervorragenden Blog!
Da ich nicht wusste , wo ich mein Anliegen am besten vorbringe probier ich es mal in dieser Rubrik: und zwar geht es mir um flüssiges Backmalz. Ich habe von Demeter flüssiges Gerstenmalzextrakt zu Hause. Nun frage ich mich aber: ist darunter flüssiges Backmalz zu verstehen oder ist es doch nicht das richtige ? Gibt es noch ein anderes flüssiges Backmalz, welches ihr Bäcker vielleicht verwendet? Vielen Dank im Voraus für die Antwort!
Liebe Grüße Oli
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Dietmar Kappl
Hallo Oliver,
es ist das selbe wie flüssiges Backmalz. Geschmacklich gibt es aber hier enorme Unterschiede – das von mir verwendet Backmalz in der Backstube kommt von der Stadlauer Malzfabrik (für mich geschmacklich das Beste ).
Lg. Dietmar
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rainer
Hallo Dietmar,
habe mal eine grundsätzliche Frage zum Thema Sauerteig .Welche Sauerteigführungen
machen für den Hobbybäcker der in der Regel 1-2 Brote ansetzt Sinn.Ich habe einen Gärschrank Marke Eigenbau mit dem ich Teigtemperaturen sehr genau steuern kann ,macht zB. eine 3Stufenführung bei so geringen Mengen überhaupt Sinn oder bleibt
im Endeffekt nur die 1Stufenführung übrig.
Gruß Rainer
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Dietmar Kappl
Hallo Rainer,
ich bin der Meinung, das für 2 Brote die “Zwei- oder Einstufenführung” sich am besten eignen. Die Dreistufenführung finde ich erst ab einer größeren Stückzahl sinnvoll. Machbar ist sie auf alle Fälle, aber denn Aufwand muss jeder für sich selber entscheiden.
Lg. Dietmar
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Werner
hallo Dietmar,
Sehr cooler Blog, Wir sollten ein e-Buch draus machen?
Frage: hab jetzt ein Gerstel von meinem Sauerteig. Wie ist der richtige Weg vom Gerstel zum Anstellgut?
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Dietmar Kappl
Hallo Werner,
ja ein Buch, das wäre mal was – NUR WANN (keine Zeit)!!
Zu deiner Frage schau hier : https://www.homebaking.at/wie-mache-ich-sauerteig-haltbar/
(Die Kommentare sind klasse!!!)
Lg. Dietmar
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Werner
Die Seite hab ich wohl komplett übersehen bei meiner Suche. vielen Dank Dietmar.
Übrigens hab ich eine interessante Beobachtung gemacht. Verwende sowohl normale als auch Biohefe ( beides vom Supermarkt). Die normale Hefe ist immer etwas trockener und krümeliger und lässt sich viel besser zerbröseln, während die Bio schmieriger ist und sich nicht so gut verteilen lässt. haben das andere auch bemerkt, oder liegt es nur an der Ware von dem gelben Supermarkt, wie ich sie kaufe?
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Dietmar Kappl
Hallo Werner,
darf ich dir was gestehen: Ich hab noch nie mit Biohefe gearbeitet 🙁
(werde mich aber erkundigen!)
Lg. Dietmar
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Christian
Zuerst vielen Dank für die vielen Informationen, welche so nützlich sind! Klasse!
Ich backe schon lange, aber mit Sauerteig erst seit ein paar Monaten. Ich habe folgendes Problem:
Ich habe meine eigene Sauerteig-Stammkultur angezüchtet, indem ich Roggenmehl und Wasser bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius (meist war es sogar wärmer, bis 40 Grad Celsius) 4 Tage stehen gelassen habe und täglich gefüttert habe. Das Ergebnis, der Sauerteig, schmeckt säuerlich aromatisch und verdoppelte das Volumen mit Blasenaktivität nach der dritten “Fütterung”. Daraus habe ich mein erstes Sauerteigbrot gemacht. Den Rest habe ich als Gerstel konserviert (Sauerteig mit der vierfachen Mehlmenge zerrieben). Ich bin der Meinung, dass die Konservierung des Sauerteigs so besser ist, als diesen flüssig im Kühlschrank zu belassen.
Für mein zweites Sauerteigbrot habe ich 50g Gerstel mit 50 g Wasser vermengt und bei 30 Grad Celsius (meist war es sogar wärmer, bis 40 Grad Celsius) für 10-12 Stunden arbeiten lassen. Das Ergebnis war wieder die Verdopplung des Volumens mit Bläschen. Danach gab ich 100g Roggenmehl mit 65g Wasser dazu. Es gab einem festeren Teig, der während 10-12 Stunden Aktivität aufgebaut hat. Er hat das Volumen etwas vergrössert, sicher aber nicht verdoppelt. Im Teig waren sichtbare Blasen vorhanden (vor allem im unteren Teil)
Danach nahm ich den Teig und mischte Roggenmehl und -schrott zusammen mit Wasser etc. bei. Nach 3 Stunden warten bei Raumtemperatur (ca. 19 Grad Celsius) hatte ich kaum eine Aktivität.
An was kann das wohl liegen, dass mein Sauerteig nicht die nötige Triebkraft aufbringt? An den Temperaturen über 30 Grad Celsius? An der Raumtemperatur?
Vielen Dank für den Tipp!
Gruss aus der Schweiz
Christian
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Dietmar Kappl
Hallo Christian,
ich denke an der gefütterten TA von 165% ! Diese TA basiert auf der Essigsäure und nicht auf der Milchsäure – daher die fehlende Verdoppelung im Sauerteig (die Milchsäure ist für den Trieb). Du solltest bei dieser Anwendung deinen Sauerteig auf TA 190-200 füttern, dann kommt dieser auch wieder in Schwung und ist bereit zum Ansetzten für das Brotbacken 😉
Lg. Dietmar
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Christian
Lieber Dietmar
Vielen Dank für den Tipp! TA 190 – 200 heisst, auf 100g Roggenmehl 90-100g Wasser vermengen?
Was würde passieren, wenn ich statt den 10-12 Stunden 24 Stunden warten würde? Würde das Volumen zunehmen?
Lg, Christian
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Doris
Hallo!
Nehmen wir an der 3 Stufen Sauerteig wurde zu kalt geführt und ich möchte ihn trotzdem verwenden, kann ich dann noch entgegen wirken beim Teig mischen?
Z.B.: Brotbrösel von einem milden Brot, Milchzugabe,….?
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Dietmar Kappl
Hallo Doris,
ganz normal weiterführen (mildes Restbrot oder Milch ändern NIX!!).
Das einzige was passieren wird: Der Trieb auf der Gare wird schwächer sein, daher würde ich die Hefe in der Rezeptur etwas erhöhen und mit 45°C Wassertemperatur mischen.
(der Brotgeschmack kann etwas säuerlicher sein aber nur minimal 😉 )
Lg. Dietmar
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Birgit
Hallo.
Hab die alte Getreidemühle meiner Mutter wieder entdeckt. Und mein Mehl selber herstellen.
Und möchte in Zukunft öfters Brot backen.
Hoffe mit meinen Fragen hier auch antworten zu bekommen.
Wenn ich oben in die Mühle Roggen rein gebe kommt unten Roggen Vollkornmehl raus?! (Mehl+Gries+Kleie)?
Für einen Sauerteig kann ich dieses Mehl so verwenden oder muss/soll/kann ich es sieben?
Noch ne Frage, wenn ich ein Roggen-Dinkel-Brot mache und nur – Hefe dazu gebe wird mein Brot trotzdem schmackhaft oder braucht der Roggen unbedingt einen Sauerteig um aufzugehen und zu schmecken?
Hoffe nicht ganz falsch hier zu sein und bin gespannt auf deine Antwort. LG birgit
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Dietmar Kappl
Hallo Birgit,
wenn du oben Getreide reinschmeißt, kommt unten reines Vollkornmehl raus 😉
Kurze Info
Kleie: ist ein Sammelbegriff für die bei der Getreideverarbeitung nach Absieben des Mehles zurückbleibenden Rückstände aus der Schale.
Grieß: ist ein Begriff aus der Müllerei für Teilstückchen des Getreidekorns (meist Weizen) mit einer Größe von 0,3 bis 1 mm. Grieß wird ähnlich hergestellt wie Mehl, jedoch wird dazu die Mühle anders eingestellt. Die feinere Mehlfraktion, die bei diesem Mahlvorgang gleichzeitig mitentsteht, wird später ausgesiebt und als Mehl verwendet. Der Müller kann durch verschiedene Einstellungen am Walzenstuhl die Vermahlung so einstellen, dass entweder mehr Grieß- oder mehr Mehlpartikel entstehen. Staubförmige Mehlpartikel werden in der Mühle vom Grieß abgetrennt.
Wenn deine Mühle sehr fein mahlen kann, dann brauchst du das Vollkorn-Mehl für den Sauerteig nicht sieben.
Sollte bei einem Brot der Roggenanteil unter 15% liegt, brauchst du keinen Sauerteig. Sollte der Roggenanteil in der Rezeptur steigen, so “musst” du Sauerteig mit einbeziehen – Roggenmehl muss versäuert werden!!
(Wenn du einmal anfängst mit Sauerteig zu backen, hat dich der Backvirus voll erwischt 🙂 🙂 )
Lg. Dietmar
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Christian
Hallo Dietmar,
Ich habe ein kurze frage zum Sauerteig.
Ich habe eine Kleinen Bäckereibetrieb und backe fürs Dorf 2-3 mal die Woche.
Ich selber hab mich nie richtig mit dem Sauerteig beschäftigt!
Jetzt habe ich von einer etwas Älteren Frau, Ihren Frisches Anstellgut gezogenen aus einer 10 Jahre alten Sauerteigkultur geschänkt bekommen je 200g Roggen und Weizen.
° In welchen Abständen füttert man den Sauerteig ?
° Wo behalte ich ihn am besten auf ? ( Temperratur )
Freue mich von dir zuhören!
Lg Christian
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Dietmar Kappl
Hallo Christian,
– Füttern würde ich den Sauerteig alle 5-6 Tage einmal mit TA 180 (1Teil Mehl: 0,8Teile warmes Wasser/40°C)
(nach dem Füttern sollte dieser 2-3 Stunden bei Raumtemp. stehen bleiben – anschließend…)
– Aufbewahren würde ich den Sauerteig im Kühlschrank ca. 5°C
Lg. Dietmar
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Stefan
Hallo,
zuerst möchte ich mal sagen dass der Blog hier echt toll ist. So viele Informationen an einem Ort und diese sind auch noch toll aufbereitet. Weiter so!
Als Neuling auf dem Gebiet des Brot backen habe ich gleich mal eine Frage bzw. bin ich mir noch nicht ganz sicher ob ich das alles so richtig verstanden habe 🙂
Ich möchte dein 100% Roggen-Vollkornbrot nach diesem Rezept (https://www.homebaking.at/100-roggen-vollkornbrot/) backen. Dort steht beschrieben, dass für den Vollkornsauerteig 300g Roggenvollkornmehl und 300g Wasser sowie 30g Anstellgut benötigt werden. Da ich aber noch kein Anstellgut habe, habe ich mir diesen Artikel (https://www.homebaking.at/anstellgut/) gelesen und gesehen, dass das Anstellgut ja “nur” ein Teil von einem Sauerteig ist und ich somit einen eigenen Sauerteig brauche.
Um das Ganze jetzt abzukürzen 🙂 Ich muss also zuerst den auf dieser Seite beschriebenen Sauerteig machen und dann davon 30g Anstellgut für den Vollkornsauerteig aus dem Rezept verwenden?
Danke schon im Voraus und ich hoffe die Frage ist nicht allzu blöd aber aller Anfang ist ja bekanntlich schwer 😉
LG Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
bevor es ans backen geht, musst du erst deinen Sauerteig ansetzten 😉
Lg. Dietmar
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Richard
Hallo Dietmar!
Ich bin zwar ein älterer Jahrgang, aber ich koche seit meinem 12. Lebensjahr, also mehr als 60 jahre; Brot backe ich aber erst seit 5 Jahren – mit sehr gutem Erfolg erst seit ich “Homebaking” kenne. Trotz der ausfühlichen Rezepte und Backanleitungen habe ich beim Ansetzen der Roggensauerteige sehr oft ein Problem: mit der angegebenen Wassermenge bekomme ich immer nur eine bröselige masse, die natürlich nicht arbeitet.
Ich muss daher die Wassermenge beim Anrühren immer erhöhen, damit ich wenigstens einen zähen Teig bekomme. Kann der höhere Wasserbedarf am Mehl liegen? Ich kaufe direk in der Mühle!
Für eine kurze Antwort wäre ich sehr dankbar. M.f.G. Richard
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Dietmar Kappl
Hallo Richard,
die erhöhte Wasseraufnahme kann nur am Mehl liegen!
Wasseraufnahmen bei Mehlen schwanken von Mühle zu Mühle immer etwas.
Du musst dir die erhöhte Wassermenge einmal mitschreiben, danach die gesamte Wassermenge aufs Mehl hochrechen. Die Differenz von der erhöhten Wassermenge rechnest du bei deinen weiteren Rezepten ein 😉
z.B.:
mein Rezept beinhaltet:
1000g Mehlmischung und 650g Wasser
bei dir:
1000g Mehlmischung und 650g Wasser + 65g Wasser zusätzliche Wasseraufnahme (= 10% !!)
also rechnest du bei allen Rezepten 10% mehr Wasser ein 😉
(sowohl Sauerteig als auch im Hauptteig)
Lg. Dietmar
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Richard
Hallo Dietmar!
Durch eine lästige Grippe längere Zeit handlungsunfähig komme ich erst heute dazu, mich für Deine Expressantwort zu danken.
Werde selbstverständlich Deine Rat befolgen und danach kurz berichten.
Nochmals vielen Dank
Richard
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Bea
Hallo Dietmar
Von 1000g Sauerteig wird höchstens 1/6 für das erste Brot verwendet. Könnte man nicht von Anfang an mit einer kleineren Menge Mehl (z.B. 20g) den Sauerteig ansetzen? Man würde das ASG für den nächsten Sauerteig wegnehmen und den grossen ‘Rest’ für das erste Brot verwenden (und müsste nicht 400g erstklassiges Roggenmehl entsorgen). Danke.
Gruss aus der Schweiz
Bea
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Dietmar Kappl
Hallo Bea,
wenn man eine größere Sauerteigmenge ansetzt, ist man auf der sicheren Seite 😉
Man muss den überflüssigen Sauerteig auch nicht entsorgen – man kann diesen auch trocknen und als Vorrat aufheben 🙂
Lg. Dietmar
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