Speck-Kohlbrot
Auf dieses Brot hat mich schon vor langer Zeit Schelli aufmerksam gemacht (hat sich dieses Brot des öfteren bei Gaues-Broterbe…). Leider konnte er mir keine genaueren Auskünfte über das Kohlspeckbrot geben, außer dass es einen hohen Roggenanteil besitzt und einige besondere Merkmale aufweist.
Wirsingkohl und ein Streifen Speck auf der Unterseite des gebackenen Brotes sind das Merkmal dieses Brotes. Knoblauch wäre auch noch zum dazuzählen, da aber meine Kinder diesen meiden, habe ich darauf verzichtet.
Aus meiner Neugier getrieben wagte ich einen Versuch, dieses Brot zu backen. Um dem Brot einen starken Roggengeschmack zu geben, verwendete ich Schwarzroggen Type 2500 und Weizenmehl Type 1600.
Durch seine hohe Wasseraufnahme bekommt das Brot eine extrem saftige und dunkle Krume.
Rezept
für 2 Speck-Kohlbrote Stück / 1,10kg TE
Sauerteig:
- 50g Anstellgut
- 450g Wasser
- 550g Roggenmehl Type/960
Reifezeit 12 – 15 Stunden / bei 25 – 28°C
Brotaroma:
- 200g Altbrot (wenn genug vorhanden, dann nimm nur die Brotrinde – Geschmack!!)
- 300g Wasser
- 35g Meersalz
Um eine Fremdgärung zu vermeiden, wird das ganze Salz dem Brotaroma beigemengt. Das Brotaroma kann daher mehrere Stunden zugedeckt bei Raumtemperatur quellen.
Hauptteig:
- 1050g reifer Sauerteig
- 535g Brotaroma
- 400g Weizenmehl Type 1600
- 400g Roggenmehl Type 960
- 200g Roggenmehl Type 2500
- 5g gemahlener Koriander
- 20g Hefe
- 450g Wasser
Alle Zutaten zu einem Brotteig kneten und anschließend 40 Minuten reifen lassen. Danach werden zwei Teigstücke a 1,10kg abgewogen und zu runden Laiben geformt – siehe Video “Brotteig rundwirken“.
(Den restlichen Teig wieder zugedeckt auf die Seite stellen)
Mit dem Schluss nach unten werden die Laibe in Gärkorben auf die Gare gestellt. Bei 3/4 Gare werden die Laibe mit einer Scheibe Speck und einem ganzes Kohlblatt belegt.
Nun können die Laibe mit dem Schluss nach oben aufgeschlagen werden und mit Schwaden bei 250°C fallend 200°C kräftig ausgebacken werden.
Es ist besser den Laib auf ein Blatt Trennpapier zu kippen, da es leichter vom Brotschieber auf den vorgeheitzten Backstein rutscht. Wer will, kann dieses Brot auch im Topf backen, denn so bekommt er wahrscheinlich ein noch intensiveres Aroma durch den Speck.
“Und wer sich jetzt fragt, was macht er Bitte mit dem restlichen Brotteig???”
Schau in einigen Tagen wieder vorbei, du wirst es erfahren!
31 Kommentare
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Volkmar
Noch ein Brot für unser Abendessen an Heiligabend.
Schluss unten gebacken und dafür eine Art Schneeflocke eingeschnitten.
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Dietmar Kappl
Das Schneeflockenbrot 🙂 🙂
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Conny
Lieber Dietmar, ich möchte gern Speckwecken/Specksemmel backen, hab aber bisher kein passendes Rezept gefunden. In meiner Kindheit gab es solche rustikalen Wecken (Roggenteig mit Speckwürfel und Kümmel). Jetzt bin ich auf Dein Speckbrot gestoßen: kann ich aus dem Teig Wecken machen und kleingeschnittenen Speck unterkneten? Oder würdest Du mir dazu einen anderen Brotteig empfehlen? Freu mich auf Dein Feedback! Herzliche Grüße Conny
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Dietmar Kappl
Hallo Conny,
nein du nimmst das Roggi-rezept – Teigkugeln zu dünnen Flecken ausrollen – mit Würfelspeck, Röstzwiebel und Reibkäse füllen – zusammenfalten – Gare stellen und Backen 😉
Ich will diese Weckerl schon so lange für den Blog backen!!!!
Lg. Dietmar
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Conny
Nach Deinem Tipp musste ich heut gleich die Speck-Roggis ausrobieren (ohne Käse). Wurden von allen, die probiert haben, für sehr lecker empfunden!! Bin schon gespannt auf Dein Speck-Weckerl-Rezept (wenns mal soweit ist…..) DANKESCHÖN LG Conny
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Dietmar Kappl
Sieht klasse aus und ja ich muss sowieso bald wieder für den Blog backen 😉
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Kirsten
Dieses Brot ist ja super für die aktuelle Jahreszeit (Erntezeit).
FRAGE: Gibt es auch ein Rezept für ein “Kartoffelbrot”.
Ich konnte keines finden, habe es vielleicht auch nur übersehen.
Ich danke für die Beantwortung meiner Frage und sende viele Grüße aus Hessen nach Austria.
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Dietmar Kappl
Hallo Kirsten,
kommt in den nächsten Wochen in den Blog – ist schon geschrieben 😉
(zwar Kartoffelpolster aber man kann auch ein Brot daraus formen!)
Lg. Dietmar
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Kirsten
Mega!!! Cool! Freue mich schon drauf. Danke Dir. 🙂
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Kirsten
…entweder ich habe es überlesen…
ZITAT
„Und wer sich jetzt fragt, was macht er Bitte mit dem restlichen Brotteig???“
Schau in einigen Tagen wieder vorbei, du wirst es erfahren!
Findet sich die Auflösung ggf. in einem anderen Beitrag wieder???
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Elisabeth
Hallo Kirsten, Dietmar meinte damit vermutlich die Hüttenweckerl.
https://www.homebaking.at/huettenweckerl/
Liebe Grüße Elisabeth
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Kirsten
Aahhsooo… danke Dir sehr, Elisabeth. Dir auch Dietmar!
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Dietmar Kappl
Genau 😉
Achtung: Wenn du das Rezept der Weckerl machst, dann aufpassen – der Teig ist schnell überknetet.
Lg. Dietmar
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Nicole Waßer
Hallo Dietmar
Heute war bei uns Angrillen angesagt. Dazu gab es dieses super leckere und saftige Brot. Mit deftigem Krautsalat belegt, einfach gut. In meinem Altbrot war unter anderem ein Reststück Erdnussbrot, was dem Brotaroma nicht geschadet hat!
Ein schönes Restwochenende noch und liebe Grüße, Nicole
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Dietmar Kappl
Hallo Nicole,
besser gehts nicht 🙂 🙂
(wenn ich im Hintergrund den Smoker stehen sehe, dann freu ich mich selber schon wieder aufs Grillen)
Lg. Dietmar
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Marcel
Hallo Dietmar,
war etwas ungeduldig mit den Speckweckerl und hab’s auf eigene Faust probiert. Brot natürlich auch gebacken und aus Mangel an Kohlblättern Salatblätter genommen. Beides hintereinander gebacken und leider die Weckerl zu früh und das Brot zu spät geschoben. Hätte es Sinn gemacht, das Brot für eine Std. im Kühlschrank zu parken?
Weckerl beim nächsten Mal noch kräftiger ausbacken und ich bin zufrieden.
Liebe Grüße,
Marcel
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Dietmar Kappl
Hallo Marcel,
meine sehen etwas anders aus, aber ich finde sie klasse 🙂
Lg. Dietmar
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Marcel
und von unten
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Dietmar Kappl
Klasse Foto 🙂 🙂
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Marcel
hier noch das Brot
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Hardy
Nun ist er mir zuvor gekommen. Ich habe mich vor diesem Beitrag mit dem Kohl-Speck-Brot auseinander gesetzt und es nach einer anderen Rezeptur gebacken. Interessiert haben mich vor allem die Zutaten und deren Auswirkung auf das Brot.
Ich muss sagen den Kohl schmeckt man leicht heraus (wenn man weiß, dass er drin ist). Den Speck und Knoblauch eigentlich nur, wenn man direkt auf ein Stück davon beisst.
Ob es mir schmeckt weiß ich immer noch nicht – es gibt da deutlich andere Favoriten. Aber es war mal interessant es zu backen. Nun steht eigentlich noch ein Versuch nach diesem Rezept aus.
Leider habe ich nie ein Gaues Brot gegessen. Habe aber einer Freundin eines meiner Kohl-Speck-Brote mitgebacken und warte auf das Urteil.
Dieses Wundermehl von Schelli habe ich mir bestellt und sobald das da ist, werde ich dieses Didi-Brot nachbacken. Bin jetzt schon gespannt.
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Dietmar Kappl
Hey Hardy,
aussehen tut es aber richtig klasse!
(das kann nur bessere sein als Gaues 🙂 )
Noch was: Dein HBO ist so was von Geil !!!
Lg. Dietmar
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reiki-hanne
Das war ja mal eine interessante Geschmacksentwicklung. Am ersten Tag fand ich das Brot noch sehr feucht, einzelne Aromen schmeckten sehr deutlich hervor, alles in allem nicht so richtig rund. Heute, am zweiten Tag bin ich begeistert. Die überschüssige Feuchte ist verschwunden, die verschiedenen Aromen haben sich wunderbar gegeneinander ausgeglichen – saulecker, auch ohne Speck.
Liebe Grüße
Hanne
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reiki-hanne
Das Brot sieht so verführerisch aus, dass ich es gerne sofort backen würde – ohne Speck, weil Veggie. Das größere Problem ist das Roggenmehl 2500. Kennst Du eine Quelle in Deutschland, bei der ich fündig werden könnte? Wenn nicht, bestelle ich halt im österreichischen Online-Shop.
Schönen Sonntag noch.
Hanne
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Dietmar Kappl
Soweit ich weiß, gibt es R/2500, W1600 schon auf “Bongu”
Lg
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Ignaz
Hi Didi,
stimmt, R2500 gibt besondere Note. Verwende ich übrigens bei meinem 70/30-Mischbrot fürn Sauerteig (Versäuerung 40 %, TA 250). Und als Weizenmehl nehme ich “Steinmetz” 1750. Damit lässt sich ohne weiteres und problemlos eine Teig-TA von 177 – 180 erzielen …
Gruß vom Ignaz (Hobbibäcka)
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schelli
Es ist so, wie Du schreibst, Dietmar: Der Speck für den Bäcker, der Wirsing für den Kompost.Auch der geröstete Kohlgeschmack findet sich im Brot wieder. Zweck vom Kohl ist korrekt beschrieben, der Speck aromatisiert das Brot. Knoblauchvariante ist mir nicht bekannt. Knoblauch bekommt ein unangenehmes Aroma, wenn er zu hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
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Sam Kargl
Hallo Dietmar!
Interessantes Brot – sowas ist mir noch nicht untergekommen! Isst man den Belag mit, oder dient er nur als Geschgmacksverstärker?
lg SAM
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Dietmar Kappl
Ich hatte das Blatt entsorgt (der Speck war der Hammer).
Irgendwann hatte ich einmal gelesen, das Kohlblatt diente zum Schutz vor Schmutz im Holzofen. So sollte eigentlich das Kohlspeckbrot entstanden sein und durch den Speck lässt sich auch das Blatt leicht von der Unterseite lösen. Würde mich freuen wenn jemand mehr über dieses Brot weiß, denn man findet fast nichts über dieses Brot.
Lg
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limette
Hallo Dietmar,
da ich das besagte Brot mal interessehalber gekauft habe: Das Kohlblatt schmeckt durchaus gut 🙂 und die Brotunterseite bekommt sozusagen eine salzige Kohl-Speck-Geschmackskruste, deren Aroma mit der Zeit das gesamte Brot durchzieht. Die Krume ist sehr dunkel, eher feinporig und tendenziell trocken, von der Fluffigkeit her erinnert sie etwas an die Deines Basler Brots. Das ganze Brot fühlt sich erstaunlich federleicht an. Bei nächster Gelegenheit probiere ich mal Dein Rezept aus 🙂
Herzliche Grüße, limette
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Dietmar Kappl
Hallo Limette,
ich backe dieses Brot lieber mit hohen Roggenanteil!
Das Federleichte hat wahrscheinlich folgenden Grund: die kürzere Backzeit 😉
(Speckkohl verbrennt bei langer Backzeit leider sehr schnell!)
Hier empfehle ich die Unterhitze auf 220°C zu reduzieren oder im Haushaltsofen bei 230°C in den Ofen schieben, 5 Minuten volle Kanne 270°C und danach wieder fallend auf 200°C 😉
Lg. Dietmar
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