Graubrot
Das Graubrot ist ein Roggenmischbrot, das in einer Toastform gebacken wurde. Um eine Rissbildung an der Oberfläche zu bekommen, ist eine trockene Gare notwendig. Außerdem wird dieses Brot “ohne” Schwaden gebacken, daher sollte das Brot erst mit voller Gare in den Ofen geschoben werden.
Das Rezept ist ohne Hefe, und der Sauerteig wurde mit einer 3-Stufenführung geführt.
Da vielen aus Zeitgründen die 3-Stufenführung zu aufwendig ist, habe ich auch einen Sauerteig mit der 2-Stufenführung angeführt. Irgendwie gefällt mir die Idee, bei Rezepten verschiedene Sauerteigführungen anzuführen. Mal gespannt wie es euch gefällt!
Rezept
für 2 Brote Stück / 900g
3-Stufensauerteig
1. Stufe Anfrischsauer:
- 4g Anstellgut
- 7g Roggenmehl
- 11g Wasser
TA: 250 TT: 25-26°C RZ: 5 Stunden
2. Stufe Grundsauer:
- 22g Anfrischsauer
- 90g Roggenmehl
- 55g Wasser
TA: 164 TT: 23-27°C RZ: 15-24 Stunden
3. Stufe Vollsauer:
- 167g Grundsauer
- 245g Roggenmehl
- 245g Wasser
TA: 190 TT 30°C RZ: 3 Stunden
Oder: 2-Stufensauerteig
1. Stufe Grundsauer:
- 10g Anstellgut
- 140g Roggenmehl
- 70g Wasser
TA: 150 TT: 23-27°C RZ: 15-24 Stunden
2. Stufe Vollsauer:
- 220g Grundsauer
- 210g Roggenmehl
- 210g Wasser
TA: 180 TT: 29-31°C RZ: 3 Stunden
Hauptteig
- 650g reifer Sauerteig
- 300g Roggenmehl Type 960
- 80g Roggenmehl Type 2500
- 200g Weizenmehl Type 700
- 120g Weizenmehl Type 1600
- 430g Wasser
- 22g Meersalz
Alle Zutaten am langsamen Gang 7 Minuten zu einem Teig mischen (TT 29°C). Anschließend gibt man Teig eine Kesselgare von 30 Minuten. Nach der eingehaltenen Teigreife, wird der Teig in zwei Teile geteilt und zu länglichen Striezel geformt.
Wie schon oben beschrieben, sollte eine trockene Gare erfolgen. Wenn einmal eine Rissbildung stattgefunden hat, kann der Brotteig mit einem Geschirrtuch zugedeckt werden. Da es beim Backen keinen Schwaden gibt, sollte eine volle Gare erreicht werden (mein Brot stand etwa 2 Stunden auf der Gare).
Gebacken wird das Brot bei 250°C fallend 200°C / 50 Minuten. Danach wird das Brot aus der Form gekippt und weitere 10-15 Minuten im ausgeschalteten Ofen fertig gebacken.
42 Kommentare
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Manu
Hallo Dietmar,
ich bin schon gespannt auf das Brot. Ich habe extra was für R2500 gesucht (neben dem endgeilen Kremstaler) weil ich davon einiges wegarbeiten muss und ich das milde 2500er Aroma gern hab.
Jetzt frag ich mich gerade … ist es zwingend notwendig das Brot in einer Form zu backen oder kann ichs auch einfach in ein Simperl und dann so in den Ofen rein? (anhand anderer Kommentare dürfte das wohl funktionieren) – Gibts einen Grund, außer die Form des Brotes, wieso du es in einer Form gebacken hast?
Und dann habe ich mich noch gefragt ob man es vielleicht auch als Weckerl backen könnte oder ob das eher nicht so leicht funktioniert.
LG
Manu
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Dietmar Kappl
Hallo Manu,
klar könnte man auch ohne Form backen, jedoch besteht die Gefahr mehrerer Brotfehler durch den fehlenden Schwaden (dann bitte mit Schwaden in den Ofen schieben).
Du kannst natürlich auch Weckerl formen (Vintschgerl) 😉
Lg. Dietmar
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Manu
Hallo Dietmar,
also die 3 stufenfügrung dauert schon gefühlt ewig. Aber das Brot is super. Vielleicht mische ich das nächste Mal sogar ein bissl Brotgewürz rein. Schadet sicher auch nicht.
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Dietmar Kappl
Klasse und bei mir dürfte Brotgewürz nie fehlen 😉
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Till
Ich habe schon einige Brote gebacken und bin absolut begeistert! Auch die süßen Sachen sind hervorragend. Burger und Pizza nach Geschmack der Gäste und mir sensationell.
Dieses Brot hat es mir aber besonders angetan. Ich backe gerne in der Stahlbackform, weil uns als Familie die Kruste so am besten schmeckt. Diese Mal habe ich ein paar weiße Leinsamen als Quellstück hinzugefügt.
Ein Brot geht wie immer in die Nachbarschafft. Die Kinder bekommen fürs vorbeibringen einen Kinderriegel von den Nachbarn und die Nachbarn freuen sich über leckeres Brot.
Herzlichen Dank für diesen Blog
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Dietmar Kappl
Hallo Till,
der Anschnitt sieht aber verdammt gut aus 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Volkmar
Da es bei uns keine Hefe mehr gibt, stöberte ich also nach reinen Sauerteigbroten. Die heutige Wahl viel auf dieses hier.
Ich finde das Angebot von unterschiedlichen ST Führungen sehr gut, so ist man bei der Planung doch etwas flexibler.
Da meine Formen sehr groß sind, habe ich die Menge verdoppelt. Nach 2h15min war die volle Gare noch nicht ganz erreicht, wie ich dann im Ofen sehen konnte. Durch die rustikale Form fällt das aber nicht weiter auf.
VG Volkmar
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Dietmar Kappl
Hallo Volkmar,
alles richtig gemacht!!!
SUPER 🙂
Lg. Dietmar
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Holger
Hallo Dietmar,
das Rezept habe ich jetzt schon zum zweiten Mal in kurzer Zeit gebacken mit einer kleinen Ergänzung: Brühstück (die Autokorrektur will da immer Frühstück draus machen 😉 ) aus 100-120g Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Buchweizen und 240g Wasser sowie gut 100g grob geraspelte Karotten.
Diesmal noch 5g Angsthefe dazu gepackt, auch damit die Reifezeit mit etwas über 2 Stunden hinhaut.
Ergebnis: Ein unverschämt saftiges Flauschebrot, das zum Glück von der Optik her eindeutig hausgemacht ist, bei der Krume glaubt man es fast nicht. Leider kein Foto vom Anschnitt weil das im Ganzen in den Kühler gewandert ist für Weihnachten.
Vielen Dank für das tolle Rezept!
Holger
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Dietmar Kappl
Hallo Holger,
die Optik total ansprechend 🙂
Hier braucht es kein Krumenfoto um zu wissen das dieses Brot TOP ist!!
Lg. Dietmar
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Holger
Nachtrag: Aus Neugier habe ich diesmal 100g feinen Haferschrot eingearbeitet und von den anderen Mehlen abgezogen – wollte einfach mal sehen wie sich das auswirkt. Und mit den Körnern und den Karotten habe ich auch die Salzmenge leicht angehoben auf knapp 24g.
Falls die Variante taugt werde ich berichten.
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Maria W.
Hallo Dietmar,
das Graubrot habe ich diese Woche auch nachgebacken.
Lustigerweise ist das freigeschobene Brot was geworden, aber das im Kasten eher nicht.
Ich tippe auf leichte Untergare. Geschmacklich sind beide super, jedoch ist das Kastenbrot stark gerissen und die Krume nicht so feinporig.
Liebe Grüße
Maria
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Dietmar Kappl
Hallo Maria,
stimmt – wahrscheinlich etwas zu wenig Gare 😉
Lg. Dietmar
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Maria W.
Hier noch das freigeschobene Brot aufgeschnitten.
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Dietmar Kappl
Perfekt 🙂
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Cordula
Mein Graubrot 🙂
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Dietmar Kappl
Hallo Cordula,
sehr schöne Krume 🙂
Lg. Dietmar
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Cordula
Lieber Dietmar,
ich wollte mich einfach nur mal bei dir bedanken für diesen tollen Blog. Ich habe schon einiges nachgebacken und finde es immer so toll was dabei herauskommt. Vielen Dank das du dir soviel Mühe machst.
Liebe Grüße
Cordula
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Dietmar Kappl
Danke 🙂 🙂
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Swenja
Lieber Dietmar,
das Brot ist super lecker. Danke fürs Rezept. Ein echtes Alltagsbrot.
LG
Swenja
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Dietmar Kappl
Ein Graubrot wie aus dem Lehrbuch 🙂
Lg. Dietmar
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Dagmar
Hallo Dietmar,
das Brot ist super geworden, wird ab sofort öfter gebacken.
Ich habe die 2-Stufenführung genommen, da ich mal wieder nicht so lange
warten wollte. Ein schönes Brot für meine Ma, die bekommt jeden Monat
von mir ein Brot, möglichst natürlich immer ein anderes, aber auch sie hat
schon so ihr Lieblingsbrot und ich glaube dieses könnte auch dazu zählen.
Großartiges Rezept…..
LG Dagmar und eine schönes Wochenende
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Dagmar
und hier noch einmal die kompletten Brote
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Dietmar Kappl
SUPER!!!
Genau sooo sollte Graubrot aussehen 🙂
(die Krume ist perfekt !)
Lg. Dietmar
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Dagmar
Hallo Dietmar,
ich werde heute dein Graubrot nachbacken. Die Mehle habe ich soweit alle ausgetauscht, aber für das
2500er habe ich beim Brotguru auch nichts gefunden.
Ich weiß nur dass es sich um ein sehr dunkles Roggenmehl handelt.
Kann ich Roggenvollkornmehl oder feinen Roggenschrot verwenden.
Lieben Gruß
Dagmar
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Dietmar Kappl
Hallo Dagmar,
ist zwar nicht ganz das selbe, aber als Ersatz reicht es 🙂
Lg. Dietmar
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Dagmar
Hoppla, ging ja super schnell…
Vielen lieben Dank für die prompte Antwort.
Welches würdest du eher empfehlen?
Lg Dagmar
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Armin
Hallo Dietmar, auf der Suche nach einem Roggenmischbrot bin ich auf dieses Rezept gestoßen das ich noch nie gebacken hatte. Der Grund dafür ist das mehrstufige Führungen bei mir immer ein zeitliches Problem verursachen. Habe den Roggensauerteig einstufig geführt und ihm zur Unterstützung einen Weizenvollkornsauerteig angesetzt mit LM zur Seite gestellt. Meine Brote durften im Simperl garen. Habe sie einmal mit Schluss nach oben und einmal geschnitten gebacken. TT 33 Grad, und nach 50 Minuten wollten sie schon in den Ofen. Heraus kam ein Brot mit gut gelockerter Krume. Das Aroma ist fein säuerlich und vielschichtig. Es schmeckt uns allen sehr und ich werde es wieder backen.
Lg Armin
Ps. Kann mich erinnern gelesen zu haben das du über einen Beitrag Thema Mohnflesser nachdenkst, das würde mich wirklich freuen!
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Dietmar Kappl
Hallo Armin,
SUPER Brot 🙂
Rezept + Video kommt bald, aber ich kann wohl erst nächste Woche wieder richtig Gas geben!
(zur Zeit gibt mir mein Chef in der Backstube richtig Gas 🙂 )
Lg. Dietmar
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Armin
Gerade mal der Ostergeschäft vorbei und schon wieder Stress in der Arbeit, übertreibe bloß nicht.
Jeder Mensch braucht auch seine Ruhephasen.
Lg Armin
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Eva
@schelli: danke fuer deine Worte! Sie sind genau richtig.
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reiki-hanne
Die Brote sind ganz wunderbar gelungen, sehen ziemlich genau so aus wie Deine (oh Wunder!), schmecken nach Kindheit und zu Hause.
Vielen Dank und ein schönes Osterfest.
Hanne
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schelli
@Eva: ich bin kein Missionar. eigentlich. Wenn man versucht, Rezepte zu übersetzen, (in diesem Fall: dt. statt österr. Mehle zu verwenden) wird das Ergebnis nicht dem Original entsprechen. Für mich ist das wie Shakespeare auf deutsch. Oder, um beim Brot zu bleiben: frz. Baguette mit dt. Mehl. Das Ergebnis kann excellent sein, in jedem Fall ist es anders. Deshalb: Spiel mit Deiner Backkompetenz und finde Deinen Weg ohne falsche Erwartungen. Es ist in jedem Fall der richtige.
😉
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Ignaz
Hi MHH !
Aus meiner Erfahrung (5 Jahre hobbymäßiges Backen) hier eine Antwort auf deine Fragen :
ad 1 : Die Teigtemperatur (TT) sollte lt. Didi 29 °C betragen. Der gesamte Teig hat knapp 2 kg, damit ist die Raumtemperatur für die Kesselgare relativ wurscht, sie sollte wohl “normal” sein – wie übrigens auch für die 2-stündige Endgare.
ad 2 : Im Teig sind 120 g W1600 plus 80 g R2500 enthalten, was schon an sich eine Menge Wasser bindet. Somit kannst die Teiglinge (auch ohne Einsatz eines Verdickungsmittels) nach der Endgare im Simperl sicher auch freigeschoben backen.
Zuletzt nehme ich an, Didi wollte uns eben mal ein schmackhaftes, schön gerissenes 70/30 Roggenmischbrot in eher seltener Toastform zeigen – was ihm, wie Figura zeigt, gut gelungen ist.
Gruß
Ignaz
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MHH
Ich habe mir dieses Graubrot als Grundrezept gespeichert und in einer Excel-Tabelle gleich die Umrechnungen für meine verschiedene Teigformen berechnet, ein gutes Brot, das ich vermutlich je nach Wunsch noch mit Körnern bereichern könnte. Mit Chiasamen habe ich sensationelle Erfahrungen gemacht, da die Viskosität dieses Samengels (separat im Wasser quellen lassen) die Triebkraft der Teiglinge besonders fördert und das Brot sehr saftig bleibt (damit die besonders guten essentiellen Omega-3- und 6-Fettsäuren im optimalen Verhältnis von 3:1 im Brot).
Meine Fragen:
1. bei welcher Gärtemperatur wird der Gesamtteig geführt (ich lese zuletzt 29°)?
2. kann der Teig auch frei geschoben gebacken werden? Ich habe für meine Roggenbrote mit hohem Vollkornanteil immer TA 166 verwendet und frei geschoben, wenn ich hier richtig gerechnet habe, ergibt die Gesamtteigmenge eine TA von 173.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich wieder eine Beratung erhalten könnte und herzliche Ostergrüße nach Österreich.
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Dietmar Kappl
Hallo MHH,
Ignaz hat recht 🙂
Lg.
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Sam Kargl
Hallo Eva!
Google einfach einmal, da bekommst du alle Informationen.
lg SAM
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Herbert
Hallo Eva
Ich habe mir österreichische Mehle über Bongu.de bestellt. Es ist schon sehr interessant die unterschiedlichen Mehle im Backergebnis zu vergleichen.
Gruß
Herbert
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Eva
Hallo Dietmar,
danke dir, aber da sind nicht alle Mehlsorten aufgeführt, die du verwendet hast, insofern weiß ich nicht, wie ich das Brot nachbacken kann?
Viele Grüße
Eva
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Naddi
Sieht toll aus Dietmar 🙂 vielleicht trau ich mich dann mal an ein reines Roggensauerteigbrot 😉 Herzlichst Nadja
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