Deluxe-Maronibrot
Ein Maronibrot einmal anders geformt und im Kursprogramm schon lange der Klassiker, aber nun auch endlich im Blog! Die Form ist nicht neues, aber etwas besonderes und für den ambitionierten Hobbybäcker ein muss (schon fast eine Pflicht).
Diese Form kann mit jedem erdenklichen Weizenrezept nachgebacken werden, jedoch finde ich die jetzige Jahreszeit passend, den Teig zusätzlich mit etwas Maronipüree aufzubessern. Wer dieses Rezept aber nochmals toppen möchte, der entnimmt nach der Teigherstellung eine gewisse Teigmenge (siehe Rezeptanleitung) für die Ummantelung und mischt unter dem Maroniteig wahlweise geröstete Haselnüsse, geschnittene Pflaumen-Feigen, Cranberrys oder Dörrapricosen unter.
Tatsächlich – diese Früchte hauchen diesem Brot erst richtig Leben ein und macht es zu einem herzhaften Herbstgenuss.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1905g / 3 Stück zu je 635g Teigeinlage
Gesamtrezeptur
850g | Weizenmehl Type 550/700 | 85% |
150g | Weizenmehl Type 1600 / Vollkornmehl | 15% |
720g | Wasser (bei Vollkornmehl noch zusätzlich 30g) | 72% |
150g | Maronipüree | 15% |
15g | Hefe | 1,5% |
20g | Salz | 2% |
Vorteig – Biga
150g | Weizenmehl Type 550/700 |
75g | Wasser 10°C |
1g | Hefe |
- Hefe im Wasser auflösen und anschließend in der Knetmaschine mit dem Mehl 3-4 Minuten langsam mischen. Anschließend 10-12 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen. Sollte der Vorteig länger reifen, dann sollte dieser im Kühlschrank bis zur Weiterverarbeitung lagern.
Hauptteig
700g | Weizenmehl Type 550/700 |
150g | Weizenmehl Type 1600/ oder Vollkornmehl |
226g | reifer Vorteig |
645g | Wasser |
150g | Maroniepüree |
14g | Hefe |
20g | Salz |
Herstellung
- Mehl, Wasser und Vorteig im Kneter 3 Minuten langsam mischen. Anschließend 30 Minuten abgedeckt zur Autolyse stehen lassen.
- Nach der Autolyse Maroniepüree, Salz, Hefe hinzufügen und 7-9 Minuten auf langsamer Stufe mischen. zum Schluss wird der Teig noch 2-3 Minuten schnell geknetet.
- Nach der Teigherstellung wird der Teig in eine leicht geölte Wanne gelegt.
- Nach 30 Minuten falten
- Weitere 90 Minuten Teigreife bei Raumtemperatur.
- Nach der Teigreife 3 Stk mit 170g Teigeinlage und 3 Stk mit 465g Teigeinlage abstechen. Anschließend rund formen und mit Plastikfolie abdecken.
- In der Zwischenzeit einen Becher mit Wasser und einen Becher mit Sonnenblumenöl anrichten. Zusätzlich Dekostreu, Rollholz und 3 Gärkörbchen.
- Nun werden die drei Teigstücke mit 170g zu runden und dünnen Teigflecken ausgerollt (ca. 23-25cm). Anschließend werden die Teigfleck in der Mitte mit Öl bestrichen – der Außenrand von 3cm bleibt unberührt.
- Nun werden die 3 Teigstücke mit 465g an der Oberseite mit Wasser bestrichen, in Dekostreu (Saaten) getunkt und mit der bestreuten Seite auf den mit Öl bestrichenen Teigfleck gelegt.
- Zum Schluss wird der Teigfleck um den Teigling geschlagen und an den Enden zusammengefügt. Mit der glatten Seite wird der Teigling ins Gärkörbchen gelegt.
- Anschließend reift der Teigling im Kühlschrank bei 4°C für 12-18 Stunden.
- Zum Backen wird der Teigling direkt auf das Backpapier gekippt. Mit einer scharfen Klinge die äußere Teighaut im Kreuzschnitt einritzen und im vorgeheizten Backrohr bei 240°C mit kräftigen Schwaden anbacken.
- Backtemperatur auf 200°C reduzieren und kräftig ausbacken.
- Gesamtbackzeit ca. 35-40 Minuten.
Maronipüree
600g | Maroni (Edelkastanien) |
140g | Zucker |
80g | Wasser |
140g | Obers |
2cl | Rum / Kirschwasser |
- Die Maroni mit einem scharfen Messer einschneiden und ca. 15 Minuten in Wasser kochen.
- Maroni abseihen, auskühlen lassen und schälen.
- Wasser, Obers und Zucker aufkochen bis die Masse zäh wird.
- Anschließend Rum/Kirschwasser einrühren.
- Die geschälten Maroni hinzugeben und mit einem Pürierstab mixen, bis ein feines Püree entsteht.
- Info: Dieses Rezept beinhaltet Zucker und kann somit auch für süße Dessert verwendet werden. Tiefgekühlt kann das Püree in kleinen Portionen auf Vorrat gemacht werden.
14 Kommentare
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Christa Valerie Hedwig
Lieber Dietmar,
woran liegt es, dass sich die Spitzen bei meinem Brot nicht so schön aufgestellt haben wie auf dem Foto Deiner Version zu sehen ist?
Habe ich die Einschnitte dazwischen vlt. zu kurz gemacht?
Oder zu wenig Öl auf die runden Teigflecken gegeben?
Was kann ich ändern um es auch so hinzubekommen?
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Dietmar Kappl
Hallo Christa,
dein Teigling ist einfach nur schon zu reif – du musst diesen knapper schieben (soll heißen weniger Gare) 😉
Lg. Dietmar
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Christa Valerie Hedwig
Ah, das ist der Grund. Danke, Dietmar.
Werde den Reifegrad nächstes Mal früher kontrollieren.
Schön, dass diese Ferndiagnosen so gut funktionieren 😊.
LG CVH
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Dietmar Kappl
Nicht immer funktioniert eine Ferndiagnose 😉
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Isa
Ok, der zweite Versuch ist jetzt MIT Maroni. Außerdem hab ich die Spitzen vorm Einschießen noch mal von unten mit Öl ‘nachbehandelt’, sieht schonmal besser aus 😎
Aber so ganz beim Original bin ich noch nicht, der dritte Anlauf folgt…
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Dietmar Kappl
Isa die sind der Wahnsinn!!!!
Hätten meine ersten oder zweiten schon so ausgesehen dann wäre ich … 🙂 🙂
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Isa
Hi Dietmar,
ich bin jetzt endlich dazu gekommen, dieses schöne Brot nachzubacken (allerdings beim ersten Versuch ohne Maroni, hab ich nirgends bekommen…).
Schmeckt gut und sieht OK aus, aber leider sind auch bei mir die ‘Spitzen’ nicht hoch gekommen, obwohl ich reichlich Öl genommen hatte. Liegt das evtl. dran, dass die ‘Füllung’, also der Körnerteig innen so weich war? Hab aber dich Saaten drauf gestreut.
Liebe Grüße!
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Günther Hummer
Hallo Dieter ich bin Heute extra von München nach Linz gefahren um endlich Dein Brot zu verkosten. Die herzliche Bedienung in Traun macht Dein Brot nochmals so gut. Gratuliere, dieser Geschmack, diese Krume und Kruste. Herrlich. Nur Butter drauf und das Geschmacks Erlebnis ist perfekt. Das Roggenbrot himmlisch und das Maronibrot sieht umwerfend aus. Ihr seid Spitzen Könner. Danke
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Dietmar Kappl
Hallo Günther,
DANKE für das Lob – gebe ich gerne weiter 🙂
Lg. Dietmar
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Eva
Hallo Dieter,
Danke fuer die vielen leckeren Rezepte. Gestern Abend hat meine 13jaehrige Tochter gesagt, wie froh sie ist, dass sie in den letzten Jahren kein amerikanisches Brot mehr essen muss. Ich auch. 🙂 Als wir dieses Brot gestern nachgebacken haben, hab ich gemerkt, wieviel ich normalerweise von den Kommentaren lerne – da waren keine… ich hab statt Deines Rezeptes (das erst heute morgen erschien) einfach gekochte Maroni pueriert, ohne andere Zutaten. Das Brot ist sehr lecker geworden, nur die Zipfel wollten sich nicht vom Brot loesen. Vielleicht nicht genug Dekostreu und Oel? Ich hab einmal Sesam, einmal Sonnenblumenkerne, einmal Weizenkeimlinge genommen. Sonnenblumenkerne gingen noch am ehesten… Vielleicht nicht genug Dampf ( mein Gasofen ist nicht sehr dicht)?
Liebe Gruesse aus Washington,
Eva
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
was wie wo – aus Washington – das freut mich aber Leser aus so weiter Ferne zu haben 🙂
Wenn die die äußere Teigschicht verklebt oder nicht abhebt, dann warst du zu sparsam mit dem Öl – kann ich aus leidvoller Erfahrung zu 100% bestätigen.
Der nächste Versuch haut dich aus den Socken (vergiss bitte die kleinen Schnitte nicht auf den Außenkanten – siehe meine Brotbilder) 😉
Lg. Dietmar
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Isa
Das sieht ja sensationell aus!! Und ich hab neulich von einer Kollegin eine Tüte Maronen bekommen, die noch weg müssen. Ich hab nur noch nie Maronenpüree gemacht, im Netz finde ich Rezepte mit Zucker, meist auch noch mit Butter oder Sahne: Ist sowas gemeint?
Herbstliche Grüße!
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Dietmar Kappl
Hallos Isa,
ich hab jetzt ein Rezept hinzugefügt – die kleine Menge an Zucker oder Obers ist im Rezept Prozentuell zu vernachlässigen 😉
Kannst Zucker schon weg lassen, aber mit kann es auch für Süßes verwendet werden.
Lg. Dietmar
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Isa
Vielen Dank! 🤗
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