Gezogener Apfelstrudel
Wenn man über die Wiener Mehlspeisküche spricht, so denkt man an den Wiener Apfelstrudel. Diese Mehlspeise gehört zu den sogenannten gezogenen Strudeln, das heißt, der Teig wird durch vorsichtiges Ziehen mit bemehlten Händen hauchdünn ausgezogen und verschieden gefüllt.
Typisch für Strudelteige ist die einfache Herstellung, die sich durch die Beigabe von Öl und das intensive Kneten dünn ausziehen lassen.
Strudelteige bestehen aus:
- Mehl
Weizenmehle mit der Type 480-550 sind eine Voraussetzung, damit sich der Teig dünn ziehen lässt.
- Wasser
Für den Strudelteig wird traditionell Wasser verwendet, und dieses nicht durch andere Flüssigkeiten ersetzt.
- Öl
Es wird beigegeben, damit der Teig die nötige Geschmeidigkeit erhält, um ihn sehr dünn auszurollen und dünnziehen zu können. Meist wird geschmacksneutrales Öl verwendet wie z.B. Sonnenblumenöl oder Rapsöl
- Salz
Es verleiht dem Teig seinen Geschmack
Rezept
für 1 Blech Strudelteig
Teig:
- 500g Weizenmehl Type 480
- 250g Wasser 20°C
- 125g Sonnenblumenöl
- 5g Salz
Apfelfüllung:
- 1500g blättrig geschnittene Äpfel
- 100g Kristallzucker
- 80g Kuchenbrösel
- 100g Obers (Obers mit Zucker aufschlagen)
- 50g zerlassene Butter zu bestreichen
- Zimt
Aus den Zutaten einen halbweichen Teig kneten (5 Min. langsam und 3-4 Min. schnell). Nach dem Kneten den Teig in 3 gleich große Stücke portionieren, rund wirken und die Oberfläche mit Öl bestreichen.
Teiglinge zugedeckt im Kühlschrank mindestens 60 Minuten bis zur Weiterverarbeitung rasten lassen.
Nach dem Rasten wird der Teig auf einem bemehlten Tuch rechteckig ausgerollt und anschließend so dünn wie möglich ausgezogen. Beim Ausziehen greift man mit den bemehlten Handrücken unter den Teig, wobei immer von der Teigmitte aus gegen die Tischkante hin vorsichtig zu ziehen ist, bis der Teig papierdünn geworden ist (dicke Teigränder wegschneiden).
Äpfel, Kuchenbrösel, Zimt und geschlagener Obers mit Zucker auf 2/3 den ausgezogenen Strudelteiges verteilen. Nun wird das Tuch von der belegten Strudelseite zur freien Teigseite aufrollt und mit der Teignaht nach unten auf ein leicht geöltes Backblech gelegt.
Vor dem Backen wird der Strudel mit zerlassener Butter bestrichen und bei 180°C / 45 Min gebacken. Nach halber Backzeit wird der Strudel nochmals mit zerlassener Butter bepinselt.
79 Kommentare
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Christian
Mit Öl eingestrichen, statt mit Butter. 3kg Äpfel. Daher reichlich gefüllt. Jedes Mal aufregend, den Teig auszuziehen.
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Christian
das Ergebnis. Wenn er auskühlt, fällt der Strudel immer ein bisschen ein.
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Dietmar Kappl
Hallo Christian,
dafür saftig hoch drei 😉
Bei mir würde der vor dem einfallen weg sein!
Lg. Dietmar
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Elisabeth Jany
Hallo Dietmar,
dieser Strudelteig lässt sich super ziehen!! Habe sogar 15g weniger Öl verwendet!
Der Geruch von warmen Apfelstrudel verbreitet sich gerade und belebt (fast 😉) alle Sinne 😍!
Liebe Grüße, Elisabeth, Graz
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Dietmar Kappl
Ich liebe Apfelstrudel und so wie du schon sagst – der Duft ist unschlagbar 🙂 🙂
SUPER!!!
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Elisabeth Jany
Hallo Dietmar,
habe deine Angabe über die Ölmenge mit anderen Rezepten verglichen. Für 500g Mehl W480 erscheinen mir 125g Öl doch viel, oder? Was ist der Grund für so viel Öl – damit man den Teig dann besser ziehen kann ?
Liebe Grüße, Elisabeth,Graz
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
der Teig ist dadurch sehr plastisch 😉
Lg. Dietmar
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Tanja
Hallo Dietmar,
ich hab nach deinem Rezept das allererste Mal Strudelteig gemacht.
Den selber zu machen hat total Spass gemacht und war überhaupt nicht so schwer, wie ich immer dachte! Hätte ich das mal früher ausprobiert…Und sehr, sehr lecker war er auch!
Ich hätte noch eine Frage, vielleicht kannst du, oder gerne auch jemand anders, weiterhelfen:
Meine Oma hat immer Apfelstrudel gemacht. Aber soweit ich das in Erinnerung habe, war der irgendwie aus Kartoffelteig. Kann das sein? Und falls ja, wie kann man den Teig denn so dünn ausziehen? Wir sind da ab und an am rätseln, wie sie das wohl gemacht hat, haben es aber selber nie ausprobiert. Wir haben sie leider auch nie gefragt, wie sie das gemacht hat. Ich weiss, ich hab 1-2x mal probiert ihre Zwetschgenknödel mit Kartoffelteig nachzumachen und das war voll das Gebatzel….deshalb hatte ich ehrlich gesagt nie den Mumm, den Strudel mit Kartoffelteig auszutesten..aber wenn da so einfach wäre, wie mit deinem Rezept, wäre das eine Überlegung wert 🙂
LG Tanja
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Dietmar Kappl
Hallo Tanja,
ich vermute du verwechselst hier etwas – einen ausziehbaren Strudelteig werden normalerweise keine Kartoffel hinzugefügt 😉
Lg. Dietmar
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Tanja
Ich habs schon fast befürchtet, dass ich mich mit der Frage blamiere 😉
LG Tanja
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Christine
Liebe Tanja du blamierst dich nicht, diesen Teig gibt es, meine Schwiegermama hat diesen auch immer gemacht, leider kann ich sie nicht mehr fragen, sie weilt nicht mehr unter uns. Mich als junge Frau 1970iger Jahre hat das backen nicht interessiert und habe nur mit einem auge zugesehen, aber richtig, es wurden Erdäpfel gepresst, ich vermute es war ein Germteig mit Kartoffeln gemischt. LG Christine
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Georg Mildenberger
Lieber Dietmar,
nun auch mal Strudel. Der Teig lässt sich supergut verarbeiten. Gefüllt habe ich mit Sauerkraut (von den Fildern aus Spitzkohl), Blutwurst, etwas Äpfel und Sauerrahm.
Das hat sehr gut geschmeckt.
Danke und Gruß
Schorsch
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Dietmar Kappl
Das kann nur schmecken 🙂 🙂
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Achi
Hallo Georg,
ja … s Filderkraut isch halt s beschte …. 🙂
was ich dich schon länger mal fragen wollte …
Bist du mit der Bäckerfamilie Mildenberger aus dem Backnanger Raum irgendwie verbunden ?
Liebe Grüße
Achi
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Georg Mildenberger
Hmm, das Bild hat es nicht geschafft, also nochmal.
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Dietmar Kappl
grins 😉
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Georg Mildenberger
Also gut, ein Versuch noch. WP wirft hier immer einen Fehler aus.
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Georg Mildenberger
Neuer Versuch mit anderem Bildformat, vielleicht liegt es daran? Bisher hatte ich noch nie Probleme.
Gruß
Schorsch
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Christine
Lieber Dieter,
was ist der Unterschied: seit eh und je fertigen wir unseren Teig, detto so wie Du, was die Zutaten bestrifft, dann mit Öl bestreichen und unter einer warmen Form 1/2h ruhen lassen, was ist der Unterschied zur Kaltführung, danke für Rückmeldung
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Dietmar Kappl
Hallo Christine
ich “denke” das sich der Teig noch stabiler ausziehen lässt 😉
Lg. Dietmar
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Christine
Danke dietmar für Deine Rückmeldung
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Edith Groiss
Hallo Dietmar,
Kann ich Strudelteig auch mit Tipo0 violett oder T 65 machen?
Danke
Edith
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Dietmar Kappl
Hallo Edith,
klar kannst du auch mit diesen Mehlen Strudelteig machen 😉
Lg. Dietmar
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Chris Fingerhut
Lieber Dietmar,
vielen lieben Dank für dieses wahnsinnig gute Apfelstrudelrezept. Der Teig ließ sich selbst von einem Strudelanfänger wie mir hauchdünn ziehen und die Füllung trifft genau den Geschmack meiner kleinen Familie.
Liebe Grüße aus Oberschwaben in Süddeutschland,
Chris
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Dietmar Kappl
Hallo Chris,
umso besser wenn alles geklappt hat!
So wie sich das annhört wird bestimmt bald wieder gebacken – grins 🙂
Lg. Dietmar
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Monika kovats
Hallo mache auch viele strudel eine frage zum topfenstrudel kann ich den fertig gezogen und gefüllten topfenstrudel erst später backen oder wird det teig zu trocken.
Danke schon mal
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Dietmar Kappl
Hallo Monika,
klar kannst du auch die Topfenstrudel später backen.
Ich würde diese aber nach der Aufarbeitung mit Butter bestreichen – dadurch verhautet die Oberfläche nicht 😉
Lg. Dietmar
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Monika kovats
Danke
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Reinhard Retter
Hallo Dietmar!
Habe heute deinen Strudelteig gemacht mit Apfel und Kirschenfüllung. Lässt sich super verarbeiten. Besten Dank
lg Reinhard
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Reinhard Retter
Hoppala, Foto vergessen 😉
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Dietmar Kappl
Boa lecker 🙂 🙂 🙂
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Helga
hallo dietmar!
kann ich den teig heute machen und bis morgen im kühlschrank aufheben und erst morgen verstrudeln?
glg helga
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Dietmar Kappl
Hallo Helga,
klar kannst du den Teig auch vormachen 😉
Um ein verhauten im Kühlschrank kann der Teig mit Öl bestrichen werden!
Lg. Dietmar
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Petra C.
Lieber Dietmar,
kannst Du nicht noch zusätzlich einen Versandshop eröffnen? – Z,Bsp. für Kuchenbrösel…
🙂 L.G. Petra
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Uwe Borrosch
Hallo Dieter, da ich ja kein Süß- bzw. Schleckmaul bin, habe ich einen herzhaften Strudel mit Äpfeln, Zwiebeln, Knoblauch, Peperonies, Speck, 2 Sorten Blutwurst und gekochten Kartoffeln gebacken. Alles wurde vorgegart und gewürzt mit Salz, Pfeffer, Kümmel und viel Majoran. Gebacken: 1 Std. bei 180° wobei die 1. 10min. bei 190° und Schwaden.
Der Teig knusprig und geschmacklich sehr lecker. Dazu roher rote Beetesalat.
Bilder habe ich angefügt.
Bei Interesse kann ich das Rezept einstellen.
Gruß
Uwe
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Dietmar Kappl
Hallo Uwe,
mal was anderes 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Simin
Hallo Dietmar,
ich habe den Strudel vor ein paar Tagen nachgebacken. Geschmeckt hat er sehr lecker, aber er ist mir aufgeplatzt.
Ich habe Dinkelmehl 630 verwendet und auf die halbe Menge ca 70g Wasser genommen. Das Ausziehen hat gut geklappt und beim Einschießen hat er auch noch gut ausgesehen. Gefüllt habe ich ihn mit Äpfeln, gemahlenen Nüssen, Zucker und Zimt (und eine Hälfte mit Rosinen :))
Beim Backen ist er dann auf der einen Seite mit einem riesigen Loch aufgerissen und auf der anderen Seite waren auch zwei kleinere Risse.
Was hab ich falsch gemacht?
Viele Grüße,
Simin
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Dietmar Kappl
Hallo Simin,
wenn man die Rezeptur halbiert, wären es 125g Wasser (du hast 70g Wasser verwendet).
Kann es sein, das der Teig etwas zu fest war?
Manchmal kann die Ursache auch daran liegen, das der Strudel mit zu viel Äpfel gefüllt wurde. Der austretende Apfelsaft beginnt zu “kochen”, und genau dieser gebildete DAMPF muss an einer Stelle entweichen = der Strudel “explodiert” an der schwächsten Stelle.
Abhilfe: Mit einer Gabel vor dem Backen mehrmals anstechen!
Oder: Vor dem einrollen etwas Brösel auf die Äpfel streuen – bindet den Saft, und verhindert somit die Wasserdampfbildung im inneren des Strudels 😉
Strudel alleine in einem ganzen Strang neigen leicht/oft an der Seite zu reißen, daher backe ich diese immer Seite an Seite in einer Wanne.
Lg. Dietmar
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Simin
Hallo Dietmar,
vielen Dank für Deine Tipps.
Ich ersetze immer Weizen durch Dinkel und gebe das Wasser dann nach Gefühl dazu. Nächstes Wochenende (heute ist Brotbacktag =) ) wird ein neuer Versuch gestartet, mit Einstecken und eventuell mehr Wasser. Hoffentlich klappts dann.
Viele Grüße
Simin
PS: Grüße auch von meinem Vater (leidenschaftlicher Hobbybrotbäcker), wir sind von Deinem informativen und schön gestalteten Blog begeistert. 🙂
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Claudia
Der Strudelteig ist ein Hit! Ich habe ihn noch mit einem Esslöffel Essig ergänzt 😉
Allerdings frage ich mich wie groß deine Backbleche bzw. dein Ofen ist > wie man am Bild erkennen kann, habe ich gerade mal jeweils einen Strudel aufs Blech gebracht 🙂 (das Ziehen des Teiges hat echt Spaß gemacht!!!)
Liebe Grüße und erholsamen Urlaub!
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Dietmar Kappl
Hab mir gestern einen ähnlichen reingezogen 🙂 , aber der war noch zusätzlich mit Zwetschken gefüllt!
Lg. Dietmar
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babsie
Hallo Dietmar,
kannst Du bitte noch was zum doppelgriffigen Mehl beim Apfelstrudel sagen (meine Frage dazu), wäre sehr hilfreich. Danke!
LG Barbara
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Dietmar Kappl
Au weh – Sorry, hab ich wohl vergessen zu beantworten!
also
Diese ein wenig gröber vermahlenen Mehlsorten wird hauptsächlich für Teige verwendet, die nach der Zubereitung noch einige Zeit rasten müssen. Zu diesen Teigen zählen in erster Linie Brand-, Topfen- und Erdäpfelteig aus denen eine Vielzahl an süßen Nachspeisen zubereitet werden. Müller setzten z.B. beim Weizenmehl Type 700 (oder auch anderen Mehltypen) einen Teil an griffigen Mehlpartikel bei! Durch diese unterschiedlichen Mischungen bekommt der gewünschte Mehltyp etwas mehr Stabilität. Für uns Bäcker sind diese gewünschten Mehle sehr wichtig (Maschinenfreundlicher).
Lg. Dietmar
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babsie
Hallo Dietmar,
man hört so viel von “doppelgriffigen” Mehl für den Strudel, habe ich unter allen Beiträgen aber noch nie gefunden. Kannst Du erklären was das ist und ob es sich tatsächlich so gut für den Strudelteig eignet?
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Markus Pirchner
Soviel ich weiß, ist doppelgriffiges Mehl etwas grober ausgemahlen als griffiges Mehl (und als glattes sowieso). Doppelgriffiges Mehl wird meist für Knödelteig (Marillen, Zwetschken) und Spatzln verwendet; für Strudelteige wär’s mir neu, da wird doch eher glattes Mehl eingesetzt. Glaube ich.
Dietmar wird uns sicher aufklären 😉
LG
Markus
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Tina
Grüss dich Dietmar
Vielen Dank für das tolle Rezept und auch für mich Gott sei Dank, ohne Rosinen. Din Beitrag kommt mir ganz gelegen.
Hab da ne Frage. Ich muss im Herbst für ein Apfelfest ziemlich viele Apfelstrudel backen und damit ich nicht alle auf einmal backen muss, habe ich mir überlegt ob ich die fertig gerollten aber ungebackenen Strudel einfrieren soll. Was meinst du wäre so was möglich? Oder sollte man sie gebacken einfrieren und dann nur noch auftauen lassen?
Vielleicht weiss jemand anderes auch einen Rat.
Liebe Grüsse aus der Schweiz Tina
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Dietmar Kappl
Hallo Tina,
ungebacken einfrieren 😉
Lg. Dietmar
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Tina
Vielen Dank Dietmar.
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Claudia
Wie lustig, bei mir gab’s gestern Apfelstrudel 🙂 aber wenn ich mir die Kommentare so durchlese, dann gibt es bald Topfenstrudel! a la Dietmar 😉
Meine Mutter schwört übrigens auf Pizzamehl zum Strudelteigmachen, den könne man dann am besten ausziehen. Ich habe gestern mit T 65 experimentiert, war auch gut. Hat sonst jemand Erfahrung mit anderen Mehlen für Strudelteig?
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cremecaramelle
endlich!!! mal einer, der (mir) Apfelstrudel ohne Rosinen macht. Vielleicht versuch ich es jetzt doch nochmal mit Strudelteig, vor dem habe ich mich gedrückt, weil er mir schon so grauslich misslungen ist. Dabei liebe ich Apfelstrudel – aber nur ohne Rosinen.
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