Manchmal gibt es Tage, bei denen Vor- und Sauerteige in zu großen Mengen angesetzt wird. Diese werden dann entweder im Kühlhaus bis zum nächsten Tag gelagert, oder wie in diesem Fall einfach zu einem Freestylerezept zusammengepanscht.
Poolish und Weizensauer sind immer eine perfekte Kombi um eine grobporige Krume zu bekommen. In diesem Versuchsrezept wurden 10% Weizensauer und 15% Poolish verwendet. Um die Wassermenge zu erhöhen, hatte ich zusätzlich Ruchmehl verwendet. Geröstete und eingeweichte Saaten rundeten das Rezept ab.
Rezept
für ein Teiggewicht von 2195g / 11 Stück zu je 200g Teigeinlage.
Anstellgut im Wasser auflösen und mit Weizenmehl klumpenfrei verrühren.
Anschließend 10-12 Stunden reifen lassen.
Poolish
150g
Weizenmehl Type 700/550
150g
Wasser 10°C
1g
Hefe
Hefe in Wasser auflösen und mit Weizenmehl klumpenfrei verrühren.
Anschließend 10-12 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Quellstück
80g
Leinsamen
70g
Getreideflocken
70g
Sonnenblumenkerne
220g
Wasser 35°C
Saaten und Wasser zusammen verrühren und 3-4 Stunden bei Raumtemperatur quellen lassen. Sollte die Quellzeit länger andauern (diese Zeitgleich mit Sauer- und Vorteig angesetzt), so wird die gesamte Salzmenge dem Quellstück hinzugefügt (Verhinderung von Fremdgärung).
Hauptteig
750g
Ruchmehl
480g
Wasser 8°C
300g
reifes Poolish
200g
reifer Weizensauerteig
440g
eingeweichtes Quellstück
25g
Salz
Herstellung
Ruchmehl und Wasser zu einem Autolyseteig vermischen und 1-3 Stunden quellen lassen.
Anschließend Quellstück, Weizensauerteig, Poolish und Salz (sofern es nicht schon im Quellstück enthalten ist) hinzufügen und 7-8 Minuten langsam mischen.
Sobald sich der Teig von der Kesselwand zu lösen beginnt, wird dieser weiter 3 Minuten im schnellen Gang geknetet. Sollte der Teig zu fest sein, kann und darf Wasser nachgeschüttet werden.
Nach der Teigherstellung der Teig in eine geölte Wanne geben und nach 45 und 90 Minuten falten.
Anschließend Teigreife von ca. 180-210 Minuten.
Zur Aufarbeitung wird der Teig auf eine bemehlet Arbeitsplatte gekippt.
Das Teigstück im ganzen zu einem rechteckigen Fleck formen. Danach mit der Teigkarte längliche Teigstücke abstechen. Diese müssen nicht gewogen werden, sondern sollten wenn möglich nur in gleichmäßigen Stücken abgestochen werden.
Zur Formgebung werden die Teigstücke nur leicht in Form gebracht. Sollte ein Teigschluss entstehen, so muss dieser beim absetzten am Boden platziert werden. Die geformten Ficelle mit Abstand auf ein Backpapier absetzten und “nicht abgedeckt” auf die Endgare gestellt.
Endgare ca. 30-45 Minuten.
Vor dem Backen werden die Ficelle mit einer scharfen Klinge eingeritzt – VORSICHT (der Teigling besitzt hier die volle Gare).
Gebacken werden die Ficelle im vorgeheizten Backrohr bei 250°C fallend 235°C mit kräftigen Schwaden.
Herzlichen Dank, Dietmar für dieses tolle Rezept… ich hab garnichts geformt, nur abgestochen und anstatt Leinsamen Hirse genommen und mit Ruchmehl gebacken. Herzliche Grüße, Sabine
Super Rezept. Der neue Star auf dem Frühstückstisch! Mit oder ohne Saaten. Ich nehme WM 812 dazu, muss allerdings den Teig noch ein paar Stunden im Kühlschrank reifen lassen. Sonnst ist er mir zu klebrig. Oder mach ich was falsch?
Wow, was für ein Rezept! Lecker! Hab aus der Menge jetzt 4 Brote gemacht, gibt’s nen Tip zur Aufbewahrung? Oder hält sich das 2-3 Tage? Danke und Gruß aus Bremen
HallO amrkus, ich bin ein Fan vom einfrieren – anschließend im gefrorenen Zustand bei 240°C/4-5 Min. aufacken. 30 Minuten liegen lassen – fertig und perfekt 🙂 Lg. Dietmar
Hallo Dietmar, wenn nicht alle Brote auf einmal im Ofen Platz haben – kann ich die restlichen vor dem Backen in den Keller stellen? Dort hat es ca. 8 bis 10 Grad. Oder gleich schon nach dem Formen in den Keller stellen, damit sie langsamer gehen können? Danke für deine tollen Rezepte, Margreth
Dietmar, guten Abend 🙂 Um wieviel Prozent sollte das Volumen zugenommen haben, bevor man mit der Aufarbeitung beginnt, wenn man eine möglichst grobe Porung haben möchte ? Besten Dank für deine Hilfe 🙂 Liebe Grüsse, Matthias
Hallo Matthias, ich empfehle hier eine Volumenzunahme von ca. 50-60% 😉 Für mich ist diese Angabe immer schwer in Zahlen auszudrücken, aber der Teig darf schon fast 2/3 an Volumen zulegen. Achtung- je mehr Teigreife, umso vorsichtiger und schonender muss die Teigaufarbeitung stattfinden. Lg. Dietmar
Ok, alles klar . . werde versuchen vorsichtig zu sein 😉 Danke für den Tipp !!
Klar, kann verstehen, dass das mit den %-Angaben schwierig ist . . bei dir ist das sicherlich sowas von in Fleisch und Blut übergegangen . . aber mir hilft es beim Üben einen guten Ansatzpunkt zu haben . .
Dietmar, vielen lieben Dank, dass Du dir mit uns so viel Mühe gibst !!!
Hallo und Gruß von hier, angepasstes Rezept für 3 Ficelle. Dabei aber im Verhältnis zum Originalrezept etwas mehr Sauerteig (aber mit Roggen-Anstellgut) und etwas mehr Poolish (aber mit Trockenhefe). Quellstück mit in der Pfanne gerösteten Dinkelflocken und gerösteten Sonnenblumenkernen. Ansonsten nach den Originalangaben. Gebacken in Emile Henry Baguetteform. Geschmack ist sehr lecker. Aussehen (auch die Krume) aber lange nicht so schön wie das Original. Beste Grüße Michael
Hallo Michael, bei grobporigen Broten muss der Teig genügend Teigreife aufweisen – die meisten verarbeiten den Teig einfach nur zu früh 😉 Teig gut auskneten, genügend Teigreife geben und zugleich Vorsichtig aufarbeiten 😉 Lg. Dietmar
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Unsere Datenschutzbestimmungen
23 Kommentare
Kommentar erstellen
Sabine
Herzlichen Dank, Dietmar für dieses tolle Rezept… ich hab garnichts geformt, nur abgestochen und anstatt Leinsamen Hirse genommen und mit Ruchmehl gebacken. Herzliche Grüße, Sabine
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ja was will man den mehr – passt doch richtig gut 🙂
Antwort erstellen
Michael
Super Rezept. Der neue Star auf dem Frühstückstisch! Mit oder ohne Saaten. Ich nehme WM 812 dazu, muss allerdings den Teig noch ein paar Stunden im Kühlschrank reifen lassen. Sonnst ist er mir zu klebrig. Oder mach ich was falsch?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Michael,
ein wirklicher Star am Frühstückstisch 🙂 🙂
Geile Fotos!!
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Stephen Kramer
Lieber Dietmar,
Wunderbares Rezept! Die Sauerteig-Poolish Kombination ist ganz toll. Wie immer vielen dank fuer die Inspiration.
Schoene Gruesse aus Pennsylvania, USA
Stephen
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Stephen,
tolles Ergebnis 🙂 🙂
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Markus Baumer
Wow, was für ein Rezept! Lecker!
Hab aus der Menge jetzt 4 Brote gemacht, gibt’s nen Tip zur Aufbewahrung? Oder hält sich das 2-3 Tage?
Danke und Gruß aus Bremen
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
HallO amrkus,
ich bin ein Fan vom einfrieren – anschließend im gefrorenen Zustand bei 240°C/4-5 Min. aufacken.
30 Minuten liegen lassen – fertig und perfekt 🙂
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Margreth
Hier mein Ergebnis mit ziemlich kleiner Porung.
Liebe Grüße und danke fürs Rezept!
Margreth
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Margreth,
eine gröbere Porung bekommst du bei intensiveren Auskneten und mehr Teigreife 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Margreth
Danke! Probier ich noch.
Antwort erstellen
Margreth
Hallo Dietmar, wenn nicht alle Brote auf einmal im Ofen Platz haben – kann ich die restlichen vor dem Backen in den Keller stellen? Dort hat es ca. 8 bis 10 Grad. Oder gleich schon nach dem Formen in den Keller stellen, damit sie langsamer gehen können?
Danke für deine tollen Rezepte, Margreth
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Margreth,
einfach nach der Aufarbeitung etwas kühler stellen – reicht völlig 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Margreth
Danke!
Antwort erstellen
Ahrend Matthias
Dietmar, guten Abend 🙂
Um wieviel Prozent sollte das Volumen zugenommen haben, bevor man mit der Aufarbeitung beginnt, wenn man eine möglichst grobe Porung haben möchte ?
Besten Dank für deine Hilfe 🙂
Liebe Grüsse, Matthias
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Matthias,
ich empfehle hier eine Volumenzunahme von ca. 50-60% 😉
Für mich ist diese Angabe immer schwer in Zahlen auszudrücken, aber der Teig darf schon fast 2/3 an Volumen zulegen. Achtung- je mehr Teigreife, umso vorsichtiger und schonender muss die Teigaufarbeitung stattfinden.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Matthias Ahrend
Ok, alles klar . . werde versuchen vorsichtig zu sein 😉 Danke für den Tipp !!
Klar, kann verstehen, dass das mit den %-Angaben schwierig ist . . bei dir ist das sicherlich sowas von in Fleisch und Blut übergegangen . . aber mir hilft es beim Üben einen guten Ansatzpunkt zu haben . .
Dietmar, vielen lieben Dank, dass Du dir mit uns so viel Mühe gibst !!!
Antwort erstellen
Michael
Hallo und Gruß von hier,
angepasstes Rezept für 3 Ficelle.
Dabei aber im Verhältnis zum Originalrezept etwas mehr Sauerteig (aber mit Roggen-Anstellgut) und etwas mehr Poolish (aber mit Trockenhefe).
Quellstück mit in der Pfanne gerösteten Dinkelflocken und gerösteten Sonnenblumenkernen.
Ansonsten nach den Originalangaben.
Gebacken in Emile Henry Baguetteform.
Geschmack ist sehr lecker. Aussehen (auch die Krume) aber lange nicht so schön wie das Original.
Beste Grüße
Michael
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Michael,
bei grobporigen Broten muss der Teig genügend Teigreife aufweisen – die meisten verarbeiten den Teig einfach nur zu früh 😉
Teig gut auskneten, genügend Teigreife geben und zugleich Vorsichtig aufarbeiten 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Timo
Den Weizensauer wie den Poolish 10-12 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Jupp 😉
Antwort erstellen
Alexander
Welchen Zustand soll der Weizensauerteig nach den 10-12 Stunden haben? Verdoppelt oder verdreifacht?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Alexander,
mit dieser Anstellgutmenge wird sich der Sauerteig “fast” verdoppeln.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Kommentar erstellen