Levain Francese
Das “Levain Francese” wird aus einem triebfähigen und einem mehrstufigen Weizensauer hergestellt. Der Unterschied zu mehrstufigen Roggensauerteigen liegt in der Teigausbeute (TA) und in der Reifezeit.
Beim mehrstufigen Weizensauerteig möchte ich die Säure so gering wie möglich halten und dies geschieht indem man die TA der Stufen auf 200-220 einstellt und die Reifezeiten der einzelnen Stufen anpasst.
Rezept
für ein Teiggewicht von 972g
Weizensauer:
Stufe 1
- 60g Weizenmehl Type 700 oder 550
- 60g Wasser 35°C
- 10g Anstellgut
TT: 27 – 28°C RZ: 10 Stunden
Stufe 2
- 130g Weizensauer Stufe 1.
- 60g Wasser
- 60g Weizenmehl Type 700 oder 550
TT: 27 – 28°C RZ: 4-5 Stunden
Hauptteig:
- 250g reifen Weizensauerteig
- 300g Weizenmehl Type 700 oder 550
- 65g Emmervollkornmehl
- 65g Dinkelvollkornmehl
- 250g Wasser (ca. 12-15°C)
1-2 Minuten vermischen und zugedeckt 30 – 45 Minuten zur Autolyse stehen lassen.
- 12g Salz
- 30g Wasser (erst hinzugeben wenn sich der Teig vollständig von der Kesselwand löst)
Salz hinzugeben und 10 Minuten langsam mischen. Sobald sich der Teig vollständig von der Kesselwand löst, wird das zusätzliche Wasser nachgeschüttet (bei flinken Fingern kann auch mehr Wasser geschüttet werden).
Den Teig nun ein weiteres mal gut auskneten (ca. 4-6 Minuten schnell).
Herstellung:
- Nach dem Kneten den Teig in eine geölte Wanne geben.
- Den Teig nach 45 und 90 Minuten falten.
- Anschließend zugedeckt reifen lassen (ca. 2-3 Stunden).
- Erst wenn sich das Volumen um 30-40% vergrößert hat, kann mit der Aufarbeitung begonnen werden.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte kippen und von allen Seiten in die Mitte zusammenfalten. Mit dem Teigschluss nach unten auf der Arbeitsplatte 30 Minuten entspannen lassen.
- Zur Endformung den Teig wenden und von links und rechts in die Mitte falten. Anschließend den Teigling von oben nach unten mit leichter Spannung aufrollen und mit dem Teigschluss nach unten in einen bemehlten Gärkorb legen.
- Nach der Aufarbeitung reift der Teigling bei 4°C im Kühlschrank für 12-18 Stunden.
- Gebacken wird das Brot mit kräftigen Schwaden bei 250°C fallend auf 235°C.
- Gesamtbackzeit ca. 35-40 Minuten.
38 Kommentare
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Hans-Dieter
Hallo Dietmar,
ich habe statt dem VK Mehl (Dinkel, Emmer) W1600 verwendet.
Beim Geschmack ist es ganz leicht säuerlich.
TT hatte ich exakt 25 C.
Die Zeiten hatte ich eher mehr als weniger.
Also Ofentrieb könnte besser sein u. Krume gefällt mir auf deinem Foto besser.
Was könnte ich verbessern?
ASG wurde 2 Tage vorher aufgefrischt u. die Vorteige hatten sich auch schön verdoppelt.
Ausser der Hauptteig hatte viell. 20% mehr.
Danke vielmals.
lg
Hans-Dieter
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Dietmar Kappl
Hallo Hans,
ich habe derzeit eine viel bessere Erfahrung mit Roggensauerteigen in Weizenbroten gemacht! Diese sind extrem mild und haben kaum Säure – auch über lange und kalte Gare 😉
Versuch einmal die zweite Stufe mit Roggenmehl zu führen – hab ich zwar noch nicht versucht, aber dies könnte dir auch die Säurespitzen nehmen. Zudem wird dein Sauerteig um ein vielfaches Triebfähiger!
Lg. Dietmar
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Hans-Dieter
Hi Dietmar,
danke vielmals für die schnelle Antwort – da bleib ich dran!
Fotos folgen 🙂 – sobald es die Zeit zulässt
Schönen Sonntag,
lg
Hans-Dieter
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Sarina
Hallo Dietmar,
ein tolles Rezept, das Brot ist sehr lecker geworden.
Danke!
Schöne Grüße aus München
Sarina
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Dietmar Kappl
Hallo Sarina,
MEGA – könnte nicht besser sein 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Holger
Hallo Dietmar,
Ich liebe dieses Brot, es ist super soft und der Geschmack lieblich. Da ich in Frankreich lebe nehme ich lokales (bio) T80 aus dem Loragais, Emmer und Dunkel ersetzt ich durch normales T150.
Es bleiben nur zwei Fragen:
Lässt du den Schwaden ab, und wenn ja wann?
Und zweitens: Warum sehen deine Brote (die Fotos) nicht so aus, als wären sie in einem Korb gewesen? Oder täuscht das?
Einen lieben Gruß aus Frankreich,
Holger
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Dietmar Kappl
Hallo Holger,
1. der Schwaden wird nicht abgelassen (auf deinem Foto sieht der Boden sehr hell aus – versuche deinen Backstein etwas länger vorzuheizen 😉 )
2. meine Gärkörbe sind mit einem Tuch ausgelegt, anders würden diese gar nicht über die Langzeit geführt werden können.
Lg. Dietmar
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Dirk
Heute mal wieder gebacken. Rezept ist wirklich super; immer wieder lecker. Bin mir manchmal etwas unsicher mit den Backzeiten, seitdem ich einen neuen Ofen habe. Nach ca. 30 min war die Kerntemperatur bereits bei 99 Grad. Habe es dennoch 10 min weitergebacken…
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Dietmar Kappl
Hallo Dirk,
auch wenn die Kerntemperatur erreicht wurde, so sollte die Kruste die gewünschte Farbe erreichen 😉
Die Krumestruktur deines Brotes sieht fabelhaft aus!
Lg. Dietmar
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Trudy Mendelin
Hallo zusammen, mit grosser Begeisterung backe ich Brot nach deinen Rezepten. Das Ergebnis ist einfach grandios. Die lange Stückgare beschenkt einem ein grandioses Brot das auf grosse Begeisterung stösst auch in meinem Umfeld. Tolle Brote tolle Rezepte sehr gute Anleitung. Alle Brote sind mir bis anhin gelungen. Ich backe mehrheitlich kleine Brötchen die ich nebeneinander ins Baquettegärkörbchen zur Reifung lege. Ich liebe die rustikalen Aufrisse und lege sie dementsprechend in die Gärkörchen. Beim Mehl nehme ich unterschiedliche Mehlsorten nur beim Mehlhauptanteil nehme ich immer ein backstarkes Halbweissmehl.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Trudy
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Dietmar Kappl
Tolle Idee mit der Form – da kommen mir gerade neue Ideen 😉
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Trudy Mendelin
😉das freut mich aber dein Kommentar vom Profi🙏
Man kann sie dann einfach abbrechen
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Dietmar Kappl
So eine Kombi schwirrt mir schon lange im Kopf rum 🙂
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Horst
Hallo Dietmar,
danke für das Rezept! Leider ist mein Weizensauer nicht aufgegangen, ich habe das Brot trotzdem gebacken. Geschmacklich herrlich, aber “komprimiert” durch das Weizensauer-Problem.
Den Weizensauer habe ich mit einem zuvor stark aktiven Roggenanstellgut gemacht (unmittelbar vor Verwendung fertig aufgefrischt, hat die Größe verdreifacht), er hat sich aber leider nicht mal verdoppelt und ist nur ganz ganz leicht aufgegangen – vielleicht 10 %. Ich habe ihm dann auch noch weitere 24 Stunden länger Zeit gegeben, kein Unterschied. Temperaturtechnisch hatte ich den Teig im Backofen mit Lampe und leicht offener Tür (27 Grad laut Thermometer). Auch andere Temperaturen inkl. fallender Temperatur (Start mit Backofenlicht, dann abgeschaltet) haben keine Änderung ergeben.
Ich habe ein 550er Weizenmehl laut Rezept verwendet. Wo könnte der Fehler liegen und wie sehr sollte der Weizensauer aufgehen, damit es passt?
Liebe Grüße,
Horst
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Dietmar Kappl
Hallo Horst,
kann es sein, das der Sauerteig zu warm wurde??
Wäre für mich die einzig logische Erklärung!
Wenn dein Roggensauerteig aktiv war, dürfte das nicht passieren (nur wenn der Sauerteig zu warm wird!!)
Lg. Dietmar
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Birgit Bogen
Hallo Dietmar,
Dieses Brot liebe ich sehr und ich habe es bereits einige Male gebacken.
Diesmal ist es mir nach meinem Empfinden besonders gut gelungen. 15 Stunden Reifezeit im Kühlschrank… die Reife war perfekt- die Brote schön prall und aufgegangen…
Liebe Grüße Birgit
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Dietmar Kappl
Hallo Birgit,
alles richtig gemacht und wenn sich die Mizekatz kein Stück bewegt, dann kann ja nur alles passen 🙂 🙂 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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josef wagner
da habe ich vielleicht bis jetzt was übersehen, oder ???
Bitte was ist ein “ANSTELLGUT” ???
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Dietmar Kappl
Hallo Josef,
das Anstellgut ist dein Sauerteig aus dem Kühlschrank den du ständig fütterst 😉
Siehe Beitrag ANSTELLGUT!!
Lg. Dietmar
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Markus
Habe meinen immer bei Raumtemperatur stehen und füttere alle 24h, ist das falsch?
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
immer im Kühlschrank lagern und diesen alle 10 Tage füttern – reicht völlig aus 😉
Lg. Dietmar
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Sabine
Tolles Rezept Dietmar – vielen Dank!!
Kurze Frage: kann ich das französische Brot auch mit französischem Mehl backen! T65?
Schönes Wochenende noch, LG Sabine
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Dietmar Kappl
Hallo Sabine,
klar kannst du diese auch mit T65 mischen.
Lg. Dietmar
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Susanne und Frank
Hallo Dietmar,
endlich haben wir mal wieder ein neues Rezept von Dir aus probieren können!!
Die Wahl fiel auf dieses, denn Emmer ist eins unsrer Lieblingsgetreide geworden.
Den Weizensauer haben wir mit Roggenvollkorn-Anstellgut angesetzt, und wir haben den Teig auf zwei kleine Gärkörbe verteilt.
So gab es heute Mittag schon eine Brotzeit damit, es hat uns fantastisch geschmeckt!
Vielen Dank für das tolle Rezept und Liebe Grüße auch an Daniela
Susanne und Frank
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Dietmar Kappl
Hallo Ihr beiden,
eure Brote sind jetzt echt der Hammer – so schön luftig und locker!!
Bravissimo 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Brigitte
Hallo Dietmar,
der Teigling ist seit gestern 24:00 Uhr im Kühlschrank und heute Abend zum Backen dran. Bis jetzt hat alles gut funktioniert.
Meine recht dringende Frage: soll der Teigling direkt aus dem Kühli raus gebacken werden, oder braucht er vorher noch Zeit sich zu akklimatisieren?
Vielleicht schaffst Du ja heute noch eine Antwort.
Andernfalls lass ich dem Brot vor dem Backen noch etwas Zeit, verlass mich auf die Fingerprobe und schieb‘s bei knapper Gare, mit Schluss nach oben und Schnitt.
Danke im Voraus.
Dass Dein Blog supertoll ist steht ja in fast jedem Kommentar und ich kann das nur bestätigen!
LG aus Oberfranken
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Dietmar Kappl
Hallo Brigitte,
oje SORRY – hoffe es hat alles so funktioniert wie gewünscht!
Die Teiglinge direkt aus dem Kühlschrank in den Ofen schieben – immer 😉
Ps. Hatte das ganze Wochenende Foodfotografie 😉
Lg. Dietmar
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Brigitte
Hallo Dietmar, dachte mir schon, dass Du am WoE wohl weniger Zeit hast als unter der Woche. Die Krume war zwar nicht so wie ich sie mir vorgestellt habe, aber mein Gatte hat‘s mit Begeisterung verputzt. Das ist doch was.
Ich habe T110 verwendet und hätte vermutlich mehr Wasser zugeben müssen. Das nächste mal.
Danke für die Antwort
LG Brigitte
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Tobias Rohde
Lieber Dietmar, um die Säure gering zu halten, schreibst du, wählst du die TA 200-220. Andererseits heißt es, der LM habe wegen seiner geringen TA von 150 eine geringe Säure. Daraus werde ich nicht schlau…
LG Tobias
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Dietmar Kappl
Hallo Tobias,
aber auch nur wenn der LM mehrmals auf dieser TA gefüttert wird 😉
Das ist der springende Punkt!
Lg. Dietmar
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Alex
Top! Danke fürs Rezept! Hg Alex.
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Dietmar Kappl
Hallo Alex,
Mega – da kommt Freude auf 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Angelika
Hallo Dietmar,
Ein tolles Rezept, dass auch wieder kräftig nachbacken ruft😉
Eine Frage zu den Mahltypen. Du gibst 700 oder 550 an.
In Deinem Bericht vom Getreide zum Mehltypen gibst Du das 812 für das 700
an.
Das habe ich bis jetzt auch immer bei Deinen Rezepten genommen und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Nun bin ich etwas verunsichert.
LG Angelika
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Angelika
Hallo Heidi,
Vielen Dank 😀
LG Angelika
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Heidi
Liebe Angelika,
ohne Dietmar entmündigen zu wollen und um den Meister nicht zu überstrapazieren, hoffe ich, dir helfen zu können.
Nachdem dieser supergeniale blog auch von unseren deutschen Freunden gelesen wird, hat Dietmar auch die deutsche Mehltype angegeben. Was bei uns 700 ist, ist in Deutschland 550.
Ja, statt Type 812 kannst das 700 nehmen, und in Deutschland könnte statt dessen auch 550 genommen werden.
Fazit: 700 und 550 ist annähernd gleich, nur die Länder haben verschiedene Bezeichnungen dafür.
Laß dich nicht verunsichern! LG Heidi
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Dietmar Kappl
Danke 😉
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Mathias
Hi Dietmar,
Das sieht wieder mal Hammer aus!
Ich hab nur RoggenASG hier. Wie würde sich das auf den Teig auswirken?
Schöne Grüße aus Köln,
Mathias
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Dietmar Kappl
Hallo Mathias,
nimm einfach dein Roggenanstellgut – funktioniert genau so 😉
Wenn du aber öfters mit Weizensauer spekulierst, dann würde ich diesen auch immer auf Weizenbasis füttern!
Lg. Dietmar
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