Rosenstuten
Rosenstuten sind Weizenmischbrote, die aus einer Weizen- und Roggenmehlmischung (85% Weizen : 15% Roggen) hergestellt werden. Da Weizenmischbrote in der Regel gerne frisch verzehrt werden, wird leider oft zu selten auf die Frischhaltung geachtet. Sauerteig und Vorteig wirken sich daher günstig auf die Frischhaltung und das Brotaroma aus.
Nicht selten liegt der Sauerteiganteil dabei bezogen auf die Gesamtroggenmehlmenge meist höher als bei Roggen- und Roggenmischbroten. Der Roggenanteil bei hellen Weizenmischbroten wird gerne zu 100% versäuert, um ein intensiveres Aroma zu erhalten.
Die Wahl des Weizenvorteiges ist jedem selber überlassen, und kann nach eigenem Wunsch selbst gewählt werden (Poolish, Biga, Pate Fêrmentêe,..). Es ist nur darauf zu achten, das die Schüttwasseranteile und Weizenmehlanteile entsprechend vom Hauptteig korrigiert werden.
Die Teigausbeute schwankt durch die verschiedenen Typenmehle sehr stark. Mehle mit hohen Typenzahlen erhöhen die Teigausbeute und somit auch die Frischhaltung der Krume.
Auch die Zugabe von Restbrotanteilen (Paniermehl) wirkt sich durch die enthaltene aufgeschlossene Stärke ebenfalls Teigausbeutesteigernd. Hier ist eine Zugabe eines Brotaromas zu empfehlen.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1195g / 2 Stück mit 598g Teigeinlage
Vorteig:
- 135g Weizenmehl Type 700
- 80g Wasser
- 1g Hefe
TA: 160 RZ: 12-24 Std TT: 25-27°C
Nach dem vermischen der Zutaten sollte der Vorteig erst 2 Stunden bei Raumtemperatur reifen. Anschließend wird dieser im Kühlschrank bei 4°C gelagert.
Sauerteig:
- 100g Roggenmehl Type 960
- 80g Wasser
- 8g Anstellgut
TA: 180 RZ: 18-20 Stunden TT: 28-30°C
Hauptteig :
- 217g reifer Vorteig
- 188g reifer Sauerteig
- 435g Weizenmehl Type 700
- 150g Wasser
- 160g Milch oder Bier
- 15g Butter
- 15g Meersalz
- 15g Hefe
Zutaten 7 Minuten am langsam mischen und weitere 4 Minuten schnell kneten (der Teig muss sich nicht vollständig vom Kesselrand lösen). Der Teig sollte nach dem kneten eine Teigtemperatur von 26-28°C haben. Nun reift der Teig für 45 Minuten zugedeckt im Knetkessel.
Nach der eingehaltenen Teigreife wird der Teig in zwei gleich große Stücke geteilt und zu runden Laiben geformt. Mit dem Schluss nach unten reifen diese Laibe nun bis zur 2/3 Gare (ca. 40 Min.). Die Laibe mit dem Schluss nach oben auf die bemehlte Backschaufel umdrehen und erst bei voller Gare in den Ofen mit kräftigen Schwaden schieben.
Gebacken werden die Laibe bei 250°C fallend 200°C. Zur Krustenbildung sollte der Schwaden nach etwa 30 Minuten abgelassen werden. Die gesamte Backzeit sollte mind. 45 Minuten betragen.
Tipp: Wer gerne möchte, kann dieses Brot auch über Nacht im Kühlschrank reifen lassen ( 4°C/ 10-12 Stunden).
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68 Kommentare
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Karin Anderson
Lieber Bäckermeister a.D., vielen Dank für die Links, ich freue mich, wieder etwas dazugelernt zu haben.
Schöne Feiertage,
Karin
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reiki-hanne
Hallo Dietmar,
ich habe gestern 3 Stuten gebacken, die sehr gut aussahen. Zum Innenleben kann ich noch nichts sagen, weil sie mich unverzüglich in Richtung anderer Esser wieder verlassen haben.
Für morgen stehen sie nun wieder auf dem Programm. Dieses Mal möchte ich Bier statt Milch nehmen. Muss die Hefemenge im Hauptteig dann reduziert werden?
Im Übrigen möchte ich mich Armin anschließen: lieben Dank für viele tolle Rezepte, für alles, was Du uns an Hintergrundwissen zur Verfügung gestellt hast und die Geduld beim Beantworten all unserer Fragen.
Liebe vorweihnachtliche Grüße
Hanne
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Dietmar Kappl
Danke Reiki,
auch dir schöne Grüße zurück 😉
Lg. Dietmar
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Armin
3. Advent, Vaniliekipferl, Lebkuchen und Kokosbusserl aber am schönsten war die Backen am frühen Morgen als noch alles ruhig war im Haus, Rosenstuten mit 160g Pils die ich mit 10g Malz geschmacklich abgerundet habe, nicht nur der Hit des heutigen Frühstücks sondern auch eine wahre Wolke, unwahrscheinlich locker leichte Krume und zart knusprige Kruste. Dietmar, ich möchte mich schon heute für alles was ich dieses Jahr von dir lernen durfte bedanken, Danke für all deine Mühe und LG Armin.
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Dietmar Kappl
Freut mich, wenn du noch etwas übers backen dazugelernt hast 🙂
Ps. Schöne Krume!
Lg. Dietmar
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Katja
Wieder ein wunderbares Rezept. Danke für die Angabe der Garzeit
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Katja
Wieder ein wunderbares Rezept. Danke für die Angabe der Garzeit
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Dietmar Kappl
Vorsicht: Richtwert 😉
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Samuel Kargl
Hallo Dietmar!
Im Moment komm ich fast nicht dazu deine Rezepte nachzubacken. Bin damit Beschäftigt für Stan Ginsberg probezubacken. Jede Woche zwei Rezepte. Aber im Neuen Jahr werde ich alles wieder aufholen.
lg aus Ktn.
SAM
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Dietmar Kappl
Hi Sam,
gib bescheid wenn das Buch erscheint 🙂
Lg. Dietmar
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Karin Anderson
Haha, Sam, das sind die Freuden des Testbäckers! Ich hab für das erste Buch von Stan testgebacken, und obwohl einige Flops darunter waren, kann sich das Endergebnis (“Inside the Jewish Bakery”) sehen lassen.
Interessant, Dietmar, dass dies Brot “Stuten” heisst – ich hätte auf ein süsses Weizenbrot getippt, weil in Norddeutschland Milchbrote so heissen. Wieviel Altbrot würdest du zugeben?
LG, Karin
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Bäckermeister a.D.
Hallo Karin
hier einige Links zum Thema Altbrot / Restbrot und der Verwertung:
http://www.agfdt.de/loads/merkblat/mb91.pdf
http://www.abzonline.de/praxis/fuer-eine-bessere-qualitaet-und-frischhaltung,701228164.html
http://www.wir-baecker.de/index.php?topic=1641.10;wap2
Schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch
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Dietmar Kappl
Das sind echt tolle Seiten übers Restbrot!
Auch dir schöne Feiertage und einen guten Rutsch 😉
Lg. Dietmar
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Karin Anderson
Danke, ich habe schon einen ganzen Container voll gerösteter Altbrotkrümel gesammetl, aber bisher noch nicht verwendet, weil mir nicht klar war, wieviel man nehmen kann.
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Dietmar Kappl
Im Originalrezept wären 2% Zucker gewesen, glaube aber, dass man diese Menge nicht im Geschmack wiedererkennen würde. Einziger Grund für diese Zugabe wäre eine etwas schnellere Bräunung der Kruste. Die Rezeptur ist aus dem Buch “Brotland Deutschland”.
Beim Altbrot würde ich 4% getrocknet und 8% frisches bezogen auf die Mehlmenge zusetzten (+Wasser) – größere Mengen würden das Volumen zu sehr beeinflussen.
Lg. Dietmar
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