Biertreber Wurzelbrot
Aus Biertrebern verschiedene Brote zu backen, das steht schon lange auf der Wunschliste zum Nachbacken aber was sind eigentlich Biertrebern? Mit Trebern bezeichnet man in der Lebensmittelbranche die ausgelaugten Rückstände des Malzes bei der Bierherstellung.
Herstellung von Trebern:
In Mälzereien wird Gerste durch einweichen und keimen biologisch aufgeschlossen. Während diesem Vorgang wird die enthaltene Stärke teilweise in Zucker umgewandelt – aus Gerste wird Malz gewonnen.
Bei der Weiterverarbeitung in der Brauerei wird um die gewünschte Struktur zu erhalten das Malz von Einmaischen geschrotet. Während dem Maischprozess wird die restliche Stärke in Zucker umgewandelt.
Beim späteren Läutern entsteht folgender Arbeitsschritt: Der Sud fließt durch den Malzkuchen (Treberkuchen) am Boden des Läuterbottichs, der wie ein Filter wirkt und die Schwebstoffe aus dem Sud zurückhält. Alle Feststoffe aus der Maische scheiden als Treber aus und die gewonnene, klare Flüssigkeit wird anschließend als Würze zur Bierherstellung verwendet.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1934g / 6 Stück TE 322g
Sauerteig (Balkansauerteig) :
- 145g Wasser 35°C
- 100g T80
- 45g Roggenmehl Type 960
- 10g Anstellgut
TT: 25-27°C RZ: 15-18 Std
Hauptteig:
- 650g T65
- 200g T80
- 250g Trebern
- 300g Sauerteig
- 550g Wasser 8-10°C
Zutaten kurz vermischen und 30 Minuten zur Autolyse stehen lassen
- 30g Salz
- 4g Hefe
Anleitung:
- Salz und Hefe hinzufügen und 8 Minuten langsam mischen. Anschließend 1-2 Minuten am schnellen Gang laufen lassen / der Teig sollte sich schön von der Kesselwand lösen.
- Nach der Teigherstellung wird der Teig in eine geölte Wanne gelegt.
- 1x Falten nach 40 Minuten.
- Anschließend reift der Teig für 18-24 Std. bei 4°C im Kühlschrank.
- Vor der Weiterverarbeitung muss die Teigwanne mind. 45 Minuten vorher aus dem Kühlschrank genommen werden. Dadurch wird der Teig weicher, lässt sich schöner Formen, hat weniger Spannung bei der Aufarbeitung und die Porung wird wilder.
- Vor dem Abstechen der Teiglinge muss das Backrohr bereits auf 250°C vorgeheizt sein!
- Nach Wunsch die gewünschte Teiggrößen abstechen, drehen und in ein bemehltes Leinentuch absetzen.
- Nach ca. 30 Minuten Endgare die Teiglinge mit Schwaden in den Ofen schieben.
- Angebacken werden die Wurzeln bei 250°C ca. 15 Minuten
- Anschließend Schwaden aus dem Ofen ablassen und bei 235°C kräftig ausbacken
- Gesamtbackzeit ca. 30 Minuten.
52 Kommentare
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Dorsa Jris
Wenn man kein Anstellgut hat wie kann man vorgehen?
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Dietmar Kappl
Ich hab im Blog einen Beitrag für die Herstellung von ANSTELLGUT 😉
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Katja Dietzold
Hallo Dietmar,
Ein wirklich toller Blog mit wahnsinnig vielen guten Rezepten.Es gibt kaum eins, bei dem ich nicht denke: „Das musst du ausprobieren!“. Dieses war der erste und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Vielen Dank dafür!
Lg
Katja
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Katja Dietzold
Hallo Dietmar,
ein wirklich toller Blog mit wunderbaren Rezepten. Es gibt kaum eins bei dem ich nicht denke: „Das musst du ausprobieren!“. Dieses war nun der erste Versuch – und er ist gleich gut gelungen. Vielen Dank dafür!
LG Katja
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Dietmar Kappl
Hallo Katja,
boa was für ein Ergebnis und wenn das dein erstes war bin ich schon auf die weiteren Ergebnisse gespannt 🙂 🙂 🙂
100 Punkte 😉
Lg. Dietmar
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Fabian Rieker
Hallo Dietmar,
ich habe 4 kg Biertreber von einer kleinen Craft Brauerei bekommen 🙂 und habe ein Teil gleich mal verwendet für dieses tolle Rezept!
Verwendet habe ich im Sauerteig 145g Hefewasser. Im Hauptteig Mehl T550, 2x gefalten. Kaltgare 22h. Das Ergebnis war genial, selten so ein aromatisches Brot gegessen.
Lg
Fabian
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Gabriela
in welchem Zustand sollte der Treber sein? Frisch, gefroren und wieder aufegtaut, getrocknet, getrocknet und eingeweicht …?
Würde das Brot gerne nachbacken; muß mir eber den passenden Treber erst besorgen. Also welchen brauche ich?
Freue mich sehr auf Antwort/Tipps.
LG, Gabriela
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Dietmar Kappl
Hallo Gabriela,
die Trebern in diesem Rezept waren frische!
Du kannst aber auch aufgetaute oder eingeweichte/getrocknete Trebern verwenden – sollte zu viel ungebundenes Wasser abstehen, dann dieses bitte abtropfen lassen 😉
Lg. Dietmar
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Dietmar Kappl
Hallo Fabian,
die sehen auch megasupertoll aus 🙂 🙂
Durch die Trebern bekommt man auch eine sehr schöne Krustenfärbung!
Lg. Dietmar
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Andrea Gattermann
Hallo ihr Lieben,
Kann mir bitte wer erklären was das T80 und das T65 in diesem Rezept istbzw heißt.
Vielen Dank Andrea
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Dietmar Kappl
Hallo Andrea,
das sind französische Weizenmehltypen!
T65 kannst du mit W/700er
T80 kannst du mit W/1600er vergleichen 😉
Lg. Dietmar
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Jeannettsche
Moin Dietmar
Ich habe von unserer Dithmarscher Brauerei einen Eimer Treber bekommen. Diesen habe ich getrocknet und vermahle ihn vor der Verwendung.
Bin mir nur nicht sicher in welchem Verhältnis ich trockenen Biertreber einsetzten kann. Bisher habe ich 50g Treber mit 100g Bier oder Wasser eingeweicht und dann zum Brotteig. Entspricht dies etwa dem feuchten Treber? Oder schlägst du ein anderes Mischungsverhältnis vor.
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Dietmar Kappl
Hallo Jeannette,
ich kann auch nur raten, aber einfach einmal eine kleine Menge einweichen und zusehen wie viel Flüssigkeit deine getrockneten Trebern aufnehmen 😉
Lg. Dietmar
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Marcell
Hallo, Dietmar,
Endlich hab ich meinen Treber gezügelt (es hatte noch irgedwelche Enzyme aktiv und hat immer mein Klebergerüst zerstört…) und damit schaun meine Wurzelbrote gut aus, nur kommen sie mir ziemlich salzig vor…bei einer Gesamtmehlmenge von 1000g und 250g Treber sind stolze 30g drin, statt ungefähr 25 (laut Faustregel) Könntest du deinen Rechenvorgang erläutern?:) muss etwa Wurzelbrot generell salziger sein, als “normales” Brot?
Danke, lg!
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Dietmar Kappl
Hallo Marcell,
Salzbeigabe kann jeder selber entscheiden und es stimmt – ist ein wenig hoch (derzeit reduziere ich selber die Salzmengen in gewissen Rezepten)
Trotzdem sehen die Wurzelbrote GENIAL aus 🙂 🙂
Tolle Krustenfärbung!!
Lg. Dietmar
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Marcell
Danke! (Ich hab die andere Hälfte vom Malzstück für das Ruchbrot reingegeben!)
Das nächste Mal nehme ich nur 25g Salz, aber dann muss ich mit einer schnelleren Reifung rechnen, stimmt? Dafür aber etwas megr Schüttwasser (Bier…)
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Christine
Hallo Dietmar! Ich habe eine Frage zum Trebern: Habe diesen bei deinem Backkurs in Linz erworben und möchte ihn nun in diesem Rezept verbacken. Dieses Sackerl ist ja staubtrocken…
Womit soll ich ihn am besten einweichen, wie lange bzw. womit?
Vielen Dank!
Christine
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Dietmar Kappl
Hallo Christine,
einfach einige Stunden zuvor mit Wasser, Bier,… einweichen 😉
Die saugen schnell die Flüssigkeit auf und können nach einer kurzen Quellphase zum Teig hinzugefügt werden.
Lg. Dietmar
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Susanne und Frank
Hallo Dietmar,
wir haben nun auch erst einmal Treber getrocknet und mittelfein gemahlen, dann zum Backen mit Kellerbier wieder eingeweicht. Wir glauben, dass sich das Backergebnis sehen lassen kann. Der Geschmack war wieder einmal wie erwartet sehr gut.
Vielen Dank für das tolle Rezept und eine Gute Woche
LG
Susanne und Frank
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Dietmar Kappl
Hallo ihr beiden
alter Schwede das gibt Färbung – genial 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Marcel
Hallo Dietmar,
habe heute die 2. Variante mit normalem Treber, der mit Haferflocken versetzt war, gebacken. Schlampig gedreht, bzw. Gare bei den oberen schon sehr weit, da ich nur 2 gleichzeitig in den Ofen bekomme, aber: unglaublich saftig, luftig, mit einer splittrigen, knusprigen Kruste – sensationell geworden, danke nochmal für dieses Rezept. Liebe Grüße,
Marcel
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Dietmar Kappl
Hallo Marcel,
egal wenn die Wurzeln etwas Übergare bekommen! Beim nächsten mal einfach etwas Zeitverzögert aufarbeiten oder einfach im Kühlschrank parken 😉
Lg. Dietmar
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Rudolf d.Ä.
Hallo Dietmar, geniales Rezept! Danke!
Hab bei diesem “Hammer” allerdings ein wenig am “Sti(e)l” gehobelt und als Flüssigkeit ausschließlich reines, handgemachtes Export-Bier “Red Neck” genommen! Von genau diesem Bier ist auch der Treber, den ich feucht eingesetzt habe. Das Bier färbt ein wenig die Krume rötlich. Die Kruste ist Spitze und der Geschmack ist hoch aromatisch und super!
Die lange kühle Teigführung hat optimal gepasst, der Ofentrieb auf dem Backstahl war beeindruckend! Diese Wurzeln mache ich ganz sicher noch öfters!
Herzliche Grüße aus dem Hochschwarzwald
Rudolf d.Ä.
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Dietmar Kappl
Hallo Rudolf,
die sehen SUPER aus und die Idee mit dem Bier anstatt Wasser finde ich GENIAL 🙂 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Maex
Hallo Dietmar
Der Treber den Du verwendest ist der frisch (nass) oder getrocknet Ich bekomme morgen 2 kg trockenen Treber von der Hubertus Bräuerei
Lg
Maex
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Dietmar Kappl
Hallo Maex,
ich hatte nasse Trebern verwendet.
Da die Trebern unterschiedliche Feuchtigkeitsgrade aufweisen, sollte man zu Beginn der Mischzeit mit dem Wasser etwas sparsamer sein (lieber etwas Wasser nachschütten als mit einer Suppe überrascht zu werden 😉 )
Lg. Dietmar
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Sabine
Hallo Dietmar,
ich war gestern wohl zu kleinmütig,heute morgen kam ein toller Teig aus dem Kühlschrank!
Die Brote sind klasse, aber die Frage nach der Temperatur für die Sauerteig-Reifezeit habe ich noch.
LG Sabine
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Dietmar Kappl
Freut mich das es geklappt hat 🙂 🙂
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Sabine Belke
Hallo Dietmar,
ich habe gerade das Biertreber-Wurzelbrot in Arbeit. Obwohl ich T65, T80 wie angegeben verwendet habe, ist mein Teig wohl auch nicht mit den schnellsten Fingern zu formen, sondern er fließt mir eher entgegen. Mein Sauerteig war auch recht flüssig (23° und 16h RZ). Bei deinem Pan sencillo hatte ich ein ähnliches Problem. Hast du einen Rat für mich? Bei welcher Temperatur lässt du deinen Sauerteig reifen?
Bin erst kürzlich auf deinen Blog gestoßen, super Rezepte und tolle Infos! Dein Bündner Roggenbrot und Schweizer Krustenlaib sind super gelungen!
LG Sabine
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Dietmar Kappl
Hallo Sabine,
wenn der Sauerteig um 1-2°C wärmer reift, dann wäre das OK (aber es passt auch so 😉 )
Immer etwas Wasser beim Kneten zurückbehalten. Durch die zurückbehaltene Schüttflüssigkeit kannst du dich besser an die Teigfestigkeit herantasten. Wenn einmal etwas weniger Wasser in den Teig kommt dann ist es nicht so schlimm – Hauptsache der Teig lässt sich für dich gut Formen 😉
Lg. Dietmar
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Marcel
Hallo Dietmar,
diese Farbe hätte ich gerne bei den Kornspitzen gehabt 🙂
Ganz streng nach Rezept gebacken, nur halt Treber vom dunklen Röstmalz, bin auch schon auf das dazugehörige Bier gespannt, das Brot ist schon mal sensationell geworden, danke!
Liebe Grüße,
Marcel
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Dietmar Kappl
Hallo Marcel,
die sehen wirklich klasse aus!
(dieses frischgebackene Brot zu feurig gegrillten Fleisch und frisch gezapften … 🙂 🙂 )
Lg. Dietmar
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Micha - Der Brotbaecker
Hurra, auf dieses Rezept habe ich gewartet. Wird demnächst nachgebacken, freue mich schon aufs fertige Produkt.
Herzliche Grüße!
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Stefanie
Oh ja, Treberbrot gab es bei uns auch schon länger nicht mehr. Deine Wurzeln sehen sehr fein aus!
Man kann den Treber auch trocknen (am besten im Ofen bei 0°C) und fein mahlen zu Trebermehl. Das hat zwei Vorteile: 1. ist er lange haltbar und 2. hat die Krume ein angenehmeres Kaugefühl. Ich mag die groben Spelzen nämlich nicht ganz so gerne, da ist mir die feinere gemahlene Variante lieber.
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Dietmar Kappl
Hallo Stefanie,
trocknen und fein vermahlen ist eine SUPER Idee 🙂
Lg. Dietmar
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Karin
Hallo Stefanie,
darf der Treber durch die normale Getreidemühle oder womit mahlst du ihn?
Danke und Grüßle, Karin
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Marcel
schaut mal da: http://www.bier-guide.net/bier-erlebnis/brauereien-museen.html da sollte fast jeder in Ö in seiner Nähe eine kleine Brauerei finden
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Dietmar Kappl
Die Info ist cool 🙂 🙂
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Marcel
Hallo Edgar,
laut meinen bierbrauenden Freunden kann man auch einfrieren, krieg am Wochenende Treber vom dunklen Röstmalz, bin schon gespannt.
Liebe Grüße,
Marcel
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babsie
Biertreber kann gut in Twist-off-Gläsern eingekocht (sterilsiert) werden, da man meistens ganze Eimer mitnehmen kann/muß. Heiß mit wenig Wasser im Topf machen, einfüllen und die verschlossenen Gläser in der Abwärme des Ofens (oder bei 80 Grad) mindestens 30 min stehen lassen (Kerntemperatur wird nur langsam erreicht). So halten die Gläser einige Jahre und man kann Treber aus verschiedenen Bierherstellungen im Vorrat haben.
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Dietmar Kappl
DANKE für die Info 🙂
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