Croissant
Croissant sind eine Spezialität, die nur mit Butter hergestellt werden. Durch das Tourieren erhalten die Croissant einen recht hohen Anteil an Fett, der das Einfrieren und lagern der fertigen Teiglinge möglich macht. Die Teiglinge sollten nach dem gefrieren gut verpackt gelagert werden, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Vorteig:
- 200g T/65
- 200g Wasser
- 5g Hefe
Alles zusammen knollenfrei erkneten und 3 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen. Weitere 12-15 Stunden im Kühlschrank aufbewahren.
Hauptteig:
- 405g Vorteig
- 800g T/65
- 100g Wasser
- 180g Milch
- 50g Kristallzucker
- 40g Hefe
- 60g Butter (weich)
- 22g Meersalz
- 2Stk Dotter
Butterplatte:
- 400g Butter
- 50g Weizenmehl
Butter und Mehl mit Hand verkneten und zu einem Butterziegel formen. Danach wieder im Kühlschrank zur Weiterverarbeitung aufbewahren.
Alle Zutaten zu einem homogenen Teig mischen. Die Knetphase sollte nicht zu lange sein, denn es ist besser den Grundteig nach einer kurzen Misch- und Knetphase (insgesamt 5-6 Minuten) aus der Knetmaschine zu nehmen.
Durch die starken Dehnungen, denen der Teig während des Tourierens ausgesetzt ist, wird eine ausreichende Kleberentwicklung erreicht.
Wichtig ist bei der Teigherstellung das die Konsistenz des Teiges und der einzuschlagenden Butterplatte identisch ist.
Nach der Teigherstellung den Grundteig rechteckig ausrollen, auf ein Plastik legen, zudecken und 45 – 60 Minuten tiefkühlen.
Anschließend werden 3 einfache Touren eintouriert, wobei nach jeder Tour eine 30 Minuten Ruhephase eingelegt wird.
Bei der weiteren Aufarbeitung wird der Teig ca. 3-3,5 mm dick ausgerollt, in Dreiecke geschnitten und locker aufgewickelt.
Nach dem aufarbeiten mit Plastik zudecken und garen lassen.
Bei 3/4 Gare mit Ei bestreichen und mit wenig Schwaden bei 220°C fallend auf 200°C / 17-20 Minuten backen.
241 Kommentare
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Johann
Hallo Dietmar,
heute hats mal gut geklappt mit den Croissants. Gehzeit 15h bei 7 Gtad im Kühlschrank.
Lg
Johann
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Dietmar Kappl
Klasse HOMEBAKING 🙂
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Lothar
Hallo Dietmar
ich habe alle Angaben halbiert. Mit dem Aussehen der Croissant bin ich sehr zufrieden.
Allerdings beim Reinbeissen kam dann die Entttäuschung. sieht aus wie Brot, schmeckt wie Brot.
hatte den 3 mal tourierten Teig über Nacht im Kühlschrank.
was hab ich falsch gemacht?
liebe Grüße
Lothar
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Dietmar Kappl
Hallo Lothar,
oje hier ist die Butter mit dem Teig verschmolzen – der Fehler lag wahrscheinlich an einer zu weichen Butterplatte 😉
Lg. Dietmar
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Rene
Hallo Dietmar,
Was macht man denn wenn man merkt, dass die Butterplatte zu weich ist? Stärker kühlen oder mehr Mehl reinkneten? Danke!
Lg, Rene
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Dietmar Kappl
Hallo Rene,
– immer etwas Mehl einkneten oder auf Tourierbutter umsteigen (schwer zu bekommen)
– Butterziegel formen und anschließend im Kühlschrank 3-4 Std zwischenlagern
Lg. Dietmar
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Thommy
Danke für die tollen Inspirationen
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Dietmar Kappl
Tommy die sehen klasse aus – HAPPY HOMEBAKING 😉
Lg. Dietmar
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Stefan 31470
Hallo Dietmar,
diese Croissants waren ein großer Erfolg. Im Vergleich zu anderen Rezepten sind sie recht einfach herzustellen. Leider hatte ich vergessen, das Eigelb zuzufügen, wodurch sich die Knetzeit fast verdoppelte. Entsprechend widersetzte sich der Teig jedem Versuch, dünn ausgerollt zu werden. Das probate Gegenmittel, den Teig entspannen zu lassen, verbietet sich ja, Also kamen Exemplare heraus, die von der Größe her den Croissants entsprechen, wie ich sie aus Frankreich kenne. Der Geschmack: Himmlisch, meine schärfsten Kritiker (Ehefrau und Hund) bestätigen mir, dass sie mit französischer Bäckerware mithalten können. Auch mit der Struktur bin ich recht zufrieden und überlege, ob ich das nächste Mal überhaupt dünner ausrollen soll. (Ich habe aber die Methode aus dem Video verwendet, die Butterplatte von allen vier Seiten einzuschlagen und werde umsteigen auf das einfache Umklappen (zu spät gelesen).
Diesmal mein besonderer Dank für ein sensationelles Rezept.
Beste Grüße
Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
könnten nicht besser gelingen – TOP!!!!
Demnächst kommen noch weitere Croissantrezepte in den Blog 🙂
Lg. Dietmar
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Stefan 31470
Hallo Dietmar,
ich habe vor einigen Tagen die Croissants hergestellt und bei halber Gare eingefroren. (Aus den abgeschnittenen Resten Kleinstgebäck gerollt und getestet – schmecken wahnsinnig gut !) Leider ließ sich der Teig nicht auf die gewünschte Stärke ausrollen, weil er sich trotz Klopfens, Prügelns und kraftvollen Ausrollens immer wieder zusammenzog, auch noch nach dem Zuschneiden.
Der Grund/Fehler ist mir klar, aber so wurden die Kameraden halt reichlich 100 Gramm schwer. Wie lange vor dem Backen sollte ich die Jungs denn jetzt aus dem TK holen, einschließlich restlich erforderlicher Gare ? Reichen drei Stunden ?
Sorry, dass ich Dich dafür missbrauche, meinen Fehler auszubügeln.
Beste Grüße
Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
wird etwas schwierig in dieser kurzen Zeit ohne Gärraum die gewünschte Gare zu erreichen!
Wenn die Teiglinge jedoch zuvor genügend Gare bekommen haben, könnte es reichen 😉
Lg. Dietmar
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Stefan 31470
Frage hat sich durch Zeitablauf erledigt. 3 Stunden waren genau richtig.
Beste Grüße
Stefan
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Dietmar Kappl
Boa dann hatten diese beste Bedingungen 🙂
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Günther Busch
Lieber Dietmar,
wie sind idealerweise die Maße der Dreiecke? Muss der Einschnitt mittig auf der hinteren schmelen Seite sein? Welchen Zweck hat dieser?
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Dietmar Kappl
Günter am besten wäre 22x10cm 😉
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Günther Busch
Lieber Dietmar,
habe mich erstmals an Croissants getraut und dazu Dein Rezept genommen. Frage: beim Hauptteig steht “2ST Dotter” – ist das das so richtig?
Ich habe viele andere Rezepte angesehen, aber in keinem ist Eigelb im Teig – Eidotter wird nur als Eistreiche nach dem Garen genutzt.
Ich habe den Teig mit den Eigelb gemacht und zusätzlich dann mit Eigelb (mit etwas Milch verrührt) bestrichen. Sind etwas klein geraten, aber schmecken himmlisch. Auch die Porung ist fürs erste Mal schon ganz gut. Ich habe schon oftmals deutlich schlechtere bei Bäckern gekauft.
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Dietmar Kappl
Hallo Günther,
hey wir reden hier vom HOMEBAKING – die sehen toll aus!!!
Croissantrezepte gibt es wie Sand am Meer und genau so mit oder ohne Eidotter 😉
Lg. Dietmar
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Günther Busch
Hallo, Dietmar,
Herzlichen Dank für das tolle Lob vom Meister! Und danke für die Antworten
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Johann
Hallo Dietmar,
ich möchte am WE Croissant machen. Zur Machart usw. ist mir alles klar.
Aber, wie lange und bei welcher Temperatur soll die Gare sein?
Vielen Dank im Voraus
BG
Johann
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Dietmar Kappl
Hallo Johann,
wird schwierig dies in einer genauen Zeit anzugeben – warum: Der Teig wird auf ein paar Grad runtergekühlt (um die Aufarbeitung zu erleichtern) und genau hier liegt der springende Punkt! Der Teig hat nach der Aufarbeitung max. 10-15°C und wird langsam durch die Raumtempertur auf 22°C gebracht. Hier entscheidet die Hefemenge, aber bei 3-4% braucht das Croissant ca. 3 Stunden.
Lg. Dietmar
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Johann
Hallo Dietmar,
vielen Dank, werde ich versuchen. Beim letzten mal habe ich sie bei ca. 25-30 Grad 20min. gehen lassen. Da waren sie eher wie Brioche ohne besondere Blätterbildung.
Sg
Johann
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Didi
Den Fehler beging ich auch schon. Ist aber logisch, da bei 30°C die Butter schmilzt und sich mehr oder weniger mit dem Teig verbindet (auch abh. vom Mehl).
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Christina
hallo, darf ich kurz was fragen?
wenn du schreibst, nach der hrlerstellung des grundteiges in den tiefkühlschrank…. da ist der butterziegel bereits eingearbeitet?
danke u lg christina
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Dietmar Kappl
Hallo Christina,
nach der Teigherstellung den Teig im TK entspannen lassen und auch nach dem tourieren im TK entspannen lassen 😉
Lg. Dietmar
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Ewa
durch deine Anerkennung motiviert startete ich den zweiten Versuch. Diesmal habe den Teig etwas dicker ausgerollt. Ansonsten fast wie vorher… Geschmack wunderbar, optisch finde ich sie ein wenig besser…
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Ewa
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Dietmar Kappl
Ewa die sehen TOP aus!!
Da hat die Schweiz wohl eine neue Croissantmeisterin gefunden 🙂
Lg. Dietmar
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Ewa
..meine allerersten Croissants. Ich habe den Teig anscheinend zu dünn ausgerollt und ausserdem sind sie zu klein geraten. Die Schichtung ist auch nicht perfekt, aber dir Croissants schmecken sehr gut. Danke auch für die anschauliche online-Einführung in die Blätterteig-Welt.
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
wenn das deine ersten Croissant waren, dann kann ich nur den Hut ziehen 😉
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Hallo Dietmar!
Nachdem ich vor kurzem das erste Mal Blätterteig selber gemacht habe und das wunderbar funktioniert hat, möchte ich mich jetzt an den Croissants versuchen.
Meine Frage dazu: Werden die einfach auf dem Blech gebacken oder auf dem Backstein? Und ist es auch möglich die gebackenen Croissants einzufrieren oder ist das keine gute Idee?
Danke und liebe Grüße Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
Besser auf Blech backen 😉
Einfrieren gebacken oder im ungebacken Zustand funktioniert super.
Lg. Dietmar
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Nikola
Lieber Dietmar,
vielen Dank erstmal für das Rezept und die ganze Mühe die du in das beantworten der Kommentare steckst. Ich habe bereits einige gelesen, alles sehr interessant.
Ich bin recht perfektionistisch was das backen angeht, daher wurmt es mich um so mehr, dass mir das Croissant nicht so gelingen will wie ich es gern hätte.
Ich habe bereits gelernt, dass ich vorher die Butter beim ausrollen wieder zu sehr in den Teig eingearbeitet hatte und dadurch eher eine art Brioche bekommen hatte.
Diesen Fehler konnte ich erfolgreich beheben. Auch das ich meine Teiglinge mal zu lang hab gehen lassen und sie dann eingefallen sind habe ich bemerkt und ausgebessert.
Das einzige was mich noch nicht ganz zufrieden stellt ist die Höhe des Croisssants und die größe der Poren im inneren.
die Teiglinge gehen auf, aber eher in die Breite statt in die Höhe. Bevor ich sie in den Ofen schiebe sind sie noch recht gleichmäßig aufgegangen, wenn ich sie dann fertig gebacken habe sind sie eher flacher.
Ich wollte hier als nächstes nochmals mit der Ofentemperatur spielen, meine Vermutung ist das ich vielleicht zu wenig Unterhitze habe.
Falls du noch einen Tipp für mich hast wäre ich natürlich auch sehr Dankbar 🙂
Liebe Grüße Nikola
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Dietmar Kappl
Hallo Nikola,
ich kann nur raten und vermute das dein Teig zu weich und etwas zu schwach ausgeknetet wurde.
Beides hilft dir einen stabileres Teiggerüst zu bekommen, welches dir auf der Gare und beim Backen entgegen kommt 😉
(dadurch erreichst du auch eine schönere Blätterung der Butterschichten)
Lg. Dietmar
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Bernadette Bayrhammer
Lieber Dietmar, nachdem es ja schon lang her ist, das ich bei dir war, hab ixh jetzt endlich Zeit zum Backen 🙂 Eine Frage: Wenn ich die Croissants am Vortag vorbereiten will, soll ich sie fertig geformt in den Kühlschrank tun? Wie lang müssen sie dann in der Früh noch heraussen gehen? Und wenn ich sie tiefkühle (minus 18/19), sollen sie da schon fertig aufgegangen sein? Und dann antauen lassen oder richtig auftauen lassen oder tiefgekühlt in den Ofen? Danke (und soo toll, dass du immer noch so intensiv deinen Blog betreibst!!), liebe Grüße!
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Dietmar Kappl
Hallo Bernadette,
Reife im Kühlschrank: Kommt immer auf den Garezustand an – Backen erst bei einer Volumenszunahme von 50-60%
Tiefkühlen: Ich empfehle die Teiglinge immer erst nach halber gare in den TK zu stellen – so tauen die Teiglinge in der Auftauphase schneller auf 😉
Lg. Dietmar
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Albin Jung
Bei der momentanen Knappheit an Hefe würde mich interessieren, ob sich das Rezept mit Sauerteig statt Hefe realisieren lässt ?
Viele Grüße aus Thüringen
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Dietmar Kappl
Hallo Albin,
funktionieren wird es, aber wird eine Herausforderung das der Teig immer wieder gekühlt werden muss!
Ich finde die Frühstückskipferl im Blog genial (diese könnten durch 30% Weizensauer ersetzt werden – wenn man schon auf Hefe verzichten möchte).
Lg. Dietmar
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Thomas Baake
Moin
Lecker eure Croissants
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Peter Gnägi
Liebe Mitleidende
Ich möchte mich hier nochmals melden – diesmal mit einem Erfolgserlebnis, dessen Ursache hier vielleicht weiterhilft.
Kurz nachdem die Dinosaurier ausgestorben sind – oder war es schon früher? – habe ich mit dem Croissant backen begonnen.
Das Resultat war bezüglich des inneren Aufbaus immer mehr schlecht als recht. Nicht die gewünschte Wabenstruktur ist entstanden, sondern ein eher brotartiger Aufbau, eine harte Kruste und ein nur knapp gebackener Kern waren Lohn der Mühe.
Nichts hat genützt. Nicht die guten Ratschläge hier und anderswo, nicht das Betteln, das Schimpfen, das Lamentieren und das Anrufen von Heiligen aller Religionen. Sie waren in den Ferien, der Teufel hat Überstunden gemacht und die Engel hatten besseres zu tun.
Die Familie und Nachbarn haben meine angehenden Meisterwerke jeweils tapfer entsorgt und mich getröstet, dass eben noch kein Meister vom Himmel gefallen sei. Und ich könnte doch meine Ansprüche etwas mehr meinen Fähigkeiten anpassen und “es gut sein lassen”. Ha, das wäre ja noch schöner, dann kann ich gleich Aldi Croissants aufbacken!
Zu allem Überdruss habe ich mir auch noch den Arm an der Heizspirale verbrannt.
Das war aber ein Glücksfall!
Denn jetzt habe ich auch ein Bäcker-Tattoo und habe den Übeltäter gefunden:
Die Heizspirale.
Bei unserem Backofen ist nämlich die obere Heizspirale innerhalb des Backraumes angebracht. Nötig zum Grillieren, schlecht zum Croissant backen. Die Wärmestrahlung ist zu stark und zu punktuell. Auch bei einer tieferen Temperatur ist das so, weil sich die Spirale immer wieder einschaltet, einfach weniger häufig als bei einer hohen Temperatur.
Ob ich jetzt 2 Stunden an der Sonne liege oder 4x eine halbe Stunde, kommt betreffend Sonnenbrand auf das Gleiche heraus. Was tue ich, um den Sonnenbrand zu vermeiden? Zum Beispiel, einen Schirm aufspannen. So war auch die Lösung des Problems.
Ein zusätzliches Blech unter die Heizspirale schieben.
Der Erfolg stellte sich augenblicklich ein, siehe Bild. Es ist ein bi-color Croissant ab-gebildet, darum die braunen Spiralen im Inneren. Es gibt noch ein kleines Problem mit dem Boden, der hat zu wenig Wärme erhalten. Ich hoffe, dass er sich im Erwachse-nenalter nicht über zu wenig Zuwendung beklagt und allerlei Unfug und Gesetzes-übertretungen damit begründet.
Es kommt vermutlich ein zweiter Effekt hinzu: Die Farbe des Backofens. Unser Modell ist wegen der Dampfgarfunktion aus Chromstahl = hell. Das ist ebenfalls ungünstig, weil helle Körper schwächer strahlen als dunkle. Also ein dunkles Blech nehmen.
Wer genaueres wissen will, google mal “Stefan-Boltzmann”. Und staune, welche ge-scheiten Köpfe es gibt. So gescheit, dass man als Normalbürger nicht mal weiss, ob sie wirklich gescheit sie sind oder nur tun als ob.
Erst jetzt fällt mir auf, dass die meisten Haushaltsbacköfen dunkel sind. Das könnte auch ein Grund dafür sein.
Ende gut – alles gut?
Fast, denn einen Nachteil hat die Sache.
Der Konsum ist gestiegen und die Produktion musste nachziehen. Tourieren kann ich nun fast im Schlaf und weiss schon gar nicht mehr, wieso mir das einmal so schwer gefallen ist.
Jetzt kann man wieder mit dem Himmel und dem Üben und dem Meister kommen. Ich bin aber kein Meister und erst recht nicht einer vom Himmel, sondern ein Geselle, der mit knapper Not der Hölle enttronnen ist.
Das gesparte Geld für die psychiatrischen Behandlungen geben wir aus für schnelle Autos, grosse Yachten, lange Ferien, schicke Sterne-Restaurants, schöne Kleider, rauschende Feste, reiche Frauen (ich), liebe Männer (meine Frau), häufiges Glücksspiel, harte Drogen. Den Rest verjubeln wir. Was noch übrigbleibt, wird verprasst.
Ich suche jetzt wieder backtechnische Herausforderungen: Mindestens unmöglich muss es sein. Die Psychiater wollen schliesslich auch leben…
Einen herzlichen Gruss rufe ich Euch zu
Peter
PS
Ich habe in der Schweiz einen Seelenverwandten von Dietmar kennengelernt: Marcel Paa. Ich habe mit meiner Tochter einen Croissant Kurs bei ihm besucht. Die Backstube hat meinen Besuch knapp überlebt. Ein Tip: Die Teigausrollmaschine umpolen bevor der Teig auf dem Boden liegt.
Ich bin schliesslich Maschineningenieur und lese grundsätzlich keine Betriebsanleitungen. Und mit der charmanten Tochter plaudern sollte man auch nicht, während man eine unbekannte Maschine bedient.
Hand aufs Herz: Was tut man mit einem Teig, der nach viel Arbeit auf dem Boden liegt? Aufheben, natürlich! Und dann …?
Marcel ist ein sympathischer junger Bäckermeister. Besucht mal seine Web-site. https://www.youtube.com/watch?v=WGYr_aLC8Y0. Den Panettone kann ich empfehlen. Auch der grosse gelingt jetzt – Blech sei Dank!
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Florian
Salut Peter
Danke für deinen grandiosen Erfolgsbericht!
Nachdem ich eigentlich nach 2–3 Versuchen gute Croissants (mit Wabenstruktur) gebacken hatte, versuchte ich mehr und mehr zu optimieren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Zeit, Tourieren, Backtemperatur, …) Ich bin der Meinung, dass ich technisch und handwerklich nun besser als am Anfang unterwegs bin.
Aber: die letzten Male sind die Croissants immer und immer wieder in der zweiten Hälfte des Backens flach geworden.
Nun merke ich, dass dieses Problem erst aufgetreten ist, seitdem ich «höher» backe. Ich war nämlich genervt davon das Backblech immer nach ein paar Minuten drehen zu müssen, weil der Ofen bei Umluft ungleichmässig gebräunt hatte. Dann hatte ich festgestellt, dass der Ofen heisse Luft jeweils links und rechts auf die hinteren Croissants geblasen hatte. Ich hatte dann das Backblech höher in den Ofen geschoben, sodass die Luft unter dem Blech hinausströmt.
Das führte zu wunderbar gleichmässiger Bräunung. Aber nun sind die Croissants auch näher an der oberen Heizspirale. Ich backe bei Umluft und hab ehrlich gesagt keine Ahnung was da wo einheizt, aber die heisse Luft kommt aus zwei Öffnungen an der Rückwand, eben dort wo früher die Croissants angeblasen wurden. Falls nun aber auch die Heizspirale, wie bei dir, von oben «drückt», dann werde ich definitiv wieder eine Etage tiefer backen und bin gespannt auf das Ergebnis.
Das wäre der Wahnsinn wenn die letzten 5 Misserfolge darauf hinauslaufen… denn mittlerweile suche ich den Fehler beim Backen. Nach all den Experimenten mit Mehl, Feuchtigkeit etc. sind die Ergebnisse zwar geschmacklich immer besser geworden, aber die innere Struktur konstant schwach — egal, ob ich viel knete, wenig knete, der Teig eher fest oder eher weich war. Die Ergebnisse werden butterzart und fein, es tritt keine Butter beim backen aus, alles tip top.
Aber das Innere ist eben seit dem Höherbacken immer feinporig und das Volumen eher flach…
Falls du ausser dem Ofen noch andere Fehlerquellen gefunden hattest, freue ich mich über weitere Tipps. Zum Beispiel auch über das Mehl, welches du verwendest 🙂 Ich habe bereits versucht: 100% Weissmehl // 90% Weissmehl + 10% Dinkel Halbweiss // 50% Weissmehl + 50% Halbweiss // 60% Weissmehl, 30% Ruchmehl, 10% Dinkel Halbweiss => Kein Einfluss auf die Porung. Geschmacklich und von der Kruste her finde ich es mit einem Anteil Halbweiss oder Ruchmehl aber noch besser (zarter, knuspriger, geschmackvoller). Könnte an sich auch noch am Demeter Weissmehl liegen, welches immer gleich war, auch als die Ergebnisse noch besser waren … von daher schliesse ich das aus. 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich
Florian
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Dietmar Kappl
Hallo Florian,
in meinen Backkursen backe ich die Croissant immer mit Ober- und Unterhitze 190-180°C! Nach 15 Minuten stelle ich die Ofentemperatur 150°C, öffne die Ofentüre einen kleinen Spalt (Kochlöffel einklemmen) und schalte auf Heißluft 😉 Das funktioniert PERFEKT!!!!
Zum Kneten kann ich aus heutiger Sicht folgendes sagen: 50% Kleberstarke Mehle und den Teig gut auskneten 😉
Vielleicht fällt dir der eine oder andere Fehler auf.
Lg. Dietmar
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Michael Hopferwieser
Hallo Peter, haben sehr über deinen Kommentar gelacht. Habe deine Leiden mit den Croissants genauso miterlebt.
Deiner Bitte “Ich suche jetzt wieder backtechnische Herausforderungen: Mindestens unmöglich muss es sein. Die Psychiater wollen schliesslich auch leben…” möchte ich nachkommen.
Original französische Brioche
Für die Brioche habe ich genauso lange gebraucht. Dafür schmecken uns die Broche inzwischen besser.
Liebe Grüße aus dem Club “Homebaking Impossible”
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Dietmar Kappl
Alter die schmelzen ja auf der Zunge so geil wurden die gebacken 🙂 🙂 🙂
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Michael Hopferwieser
Glaube es mir, das tun sie auch. Schmelzen! Bei dem Butteranteil 😉
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Dietmar Kappl
Hallo Peter,
DANKE für deinen Einblick in die Croissantproduktion 🙂
Dauert manchmal etwas länger aber wenn es dann doch klappt dann ist die Freude umso größer 🙂
Lg. Dietmar
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Hubert Steininger
Servus Dietmar,
wozu dient das Mehl im Butterstück??
Beste Grüße aus Passau!
Und: herzlichen Dank für den tollen Kurs in Wien Ende April!!!
Hubert
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Dietmar Kappl
Hallo Hubert,
die Butter lässt sich leichter eintourieren 😉
Reine Teebutter würde einfach zu schnell auslaufen (wer aber flinke Finger hat kann es ja probieren 🙂 🙂 )
Lg. Dietmar
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Kerstin Schlegel
Lieber Peter Gnägi, ich verfolge mit großem Interesse deinen Dialog mit Dietmar zu deinen diversen Croissant Versuchen! Erst mal gratuliere zu so viel Geduld, Ausdauer und Freude an der Perfektion. Ich weiß nicht, ob ich dich für meine Gruppe bei Facebook “Breadmania” gewinnen kann – bei uns steht das Croissant im Januar im Fokus und heute – am 5.1. – haben wir dazu eine Live-Sprechstunde mit einem Profi Bäcker, der uns in die Geheimnisse des Croissants einweihen möchte – wenn Du Lust hast, bist Du gern von mir eingeladen: https://www.facebook.com/groups/Breadmania/ P.S. Falls Facebook Gruppen nicht so deins sind – was ich auch verstehen würde – weiterhin good Luck!
Herzlich, Kerstin Schlegel
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Peter Gnägi
Liebe Kerstin
Vielen Dank-1 für Deine aufmunternden Worte in schweren Zeiten. So lassen sich die Mühseligkeiten des Schicksals einigermassen ertragen.
Vielen Dank-2 für die Einladung.
Wie Du richtig erraten hast, ist Facebook nicht meine Sache. Ich stehe zu dem Thema trotzig wie der Fels in der Brandung mit meiner Verweigerungshaltung. Die Nach- und Nachnachkommen schwanken bei der Würdigung eines solchen Nichtuns zwischen belächeln und bewundern.
Wenn Du einen Hinweis hast, dann bitte, bitte, bitte weiterleiten 🙂
mfg
Peter
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Jisun
Hallo! Dietmar!
Ich habe heute dein Croissant ausprobiert und hat super funktioniert! Ich hab kein Ei bestrichen aber auch schön!
Danke für tolle Rezepte!
Jisun
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Dietmar Kappl
Hallo Jisun,
MEGA !!!!!
Respekt 🙂 🙂
(mit der Krume auch zufrieden ?)
Lg. Dietmar
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Jisun
Hallo:-)
Ich habe insgessmt 11stk. gebacken und von dem 8 Stk. sind schön gelungen. Ich glaube, dass es evtl an die Backzeit liegt.(weil ich groß geformt habe)
Super lecker!
Danke!
Lg
Jisun
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