Fougasse Olive
Da die Grillsaison schon längst begonnen hat und ich dieses Rezept nun schon einer Ewigkeit vor mir herschiebe, war es letztes Wochenende endlich so weit. Die saftige Krume, der Geschmack der Olive und die knusprige Kruste machen das Grillen zum kulinarischen Genuss.
Die einfache Herstellung macht das Nachbacken einfach, und zaubert jedem Bäckerlehrling ein Lächeln ins Gesicht, das zu sagen scheint: “Backen kann so einfach sein”!
Auch wenn die Fougasse in heutiger Form oft in einer Neuauflage erscheint, so ist sie doch aus einer uralten Idee entstanden. So wurde die Fougasse genutzt, um die Temperatur des Holzofen zu bestimmen. Aufgrund der Backzeit lies sich die Temperatur des Holzofens erahnen.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1975g / 7 Stück 282g
Roggenpoolish:
- 200g Roggenmehl Type 960
- 400g Wasser 35°C
- 3g Hefe
TT: 30°C / 2 Std danach im Kühlschrank bei 4°C lagern RZ: 18 – 24 Std TA: 300
Hauptteig:
- 603g reifes Roggenpoolish
- 700g Weizenmehl Type 700
- 100g Weizenmehl Type 1600
- 330g Wasser
- 10g Zucker
- 10g Hefe
- 22g Meersalz
- 200g Oliven
TA: 173 MZ: 8 Min. langsam / 2 Min. schnell TT: 25°C
Anleitung:
Roggenpoolish, Mehl und Wasser klumpenfrei verrühren und 30 Minuten stehen lassen.
Danach Salz, Zucker und Hefe beimengen und 8 Minuten am langsamen Gang mischen. Anschließend wird der Teig so lange geknetet, bis sich dieser vollständig von der Teigschale löst. Erst wenn sich der Teig vollständig von der Schale gelöst hat, werden die Oliven am langsam Gang untergeknetet.
Den Teig in einer geölten Wanne lagern und nach 20/40 Minuten falten.
Nach der Teigreife werden gleich große Stücke abgestochen und zu runden Teigrollen geformt – siehe Videoanleitung hier > (etwas lockerer als im Video gezeigt!!)
Diese vorgeformten Teigstücke werden anschließend bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank bei 4°C gelagert. Diese Reifezeit sollte mind. 6 Stunden betragen, aber 15 Stunden nicht überschreiten!
Bevor die Teiglinge aus dem Kühlschrank genommen werden, muss das Backrohr bereits auf 255°C vorgeheizt sein. Erst jetzt werden die Teiglinge aus dem Kühlschrank genommen und mit einer Spachtel “gestochen” (NICHT SCHNEIDEN).
Nach der Formgebung die Fougasse auf eine bemehlte Backschaufel legen und nach kurzer Rast (10-15 Min.) in den Ofen mit kräftigen Schwaden geschoben.
Bei gleichbleibender Hitze kräftig backen (Schwaden nach halber Backzeit ablassen).
85 Kommentare
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Tim
Geiles Teil! Ich habe im ersten Anlauf mal den Vorteig durch einen Roggensauer ersetzt (70% Versäuerung) und Kalamata Oliven einlaminiert. Ich könnte echt weinen, so gut schmecken die. *sabber*
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Dietmar Kappl
Hallo Tim,
und dann auch noch die perfekte Krustenfarbe 🙂 🙂
Kein wunder das man hier sabbert 😉
Lg. Dietmar
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Hans Juergen Friese
Thx a lot für die Inspiration. Kleine Abweichungen… Bei der Backzeit und der Füllung. Das Brot ist ein Keeper.
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Isa
Volle Punktzahl für Optik und Konsistenz von Kruste und Krume, echt, lange kein so hübsches Brot mehr gebacken! Für den Geschmack würde ich allerdings beim nächsten Mal ein paar Löffel ASG dazu geben, um das Ganze noch aromatischer zu machen. Altbrot wäre hier sicher auch eine Option.
Trotzdem ein schönes Rezept, danke mal wieder und lieben Gruß
von
Isa
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Dietmar Kappl
Hallo Isa,
das freut einen zu hören wenn das Rezept funktioniert hat 🙂
Lg. Dietmar
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Isa
Hi Dietmar,
kein Olivenrezept ohne mich! Nur das mit dem Poolish verstehe ich noch nicht so ganz: Bei den jüngeren Varianten hier im Blog setzt du den meist kalt an und mit deutlich weniger Hefe. Warum ist das hier so anders? Und würdest du das heute auch noch so backen? Auch mit 10 (!) Gramm Hefe im Hauptteig??
Ich hatte auch schon überlegt, statt des Poolish einen Roggensauerteig anzusetzen, aber dann ist es ja ein komplett anderes Rezept.
Fragen über Fragen, aber in Chemie war ich immer eine Niete…
Liebe Grüße von der Olivenfraktion,
Isa
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Dietmar Kappl
Hallo Isa,
stimmt – früher lies ich mein Poolish immer im Kühlschrank reifen aber das hat sich seit einiger Zeit geändert! Der Grund ist ein viel besseres Aroma und eine schönere Krumenstruktur 😉
Man kann das Poolish auch bei 4°C reifen lassen.
Ich mache es so: So lange bei RT reifen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat. Anschließend stelle ich das Poolish bis zur Weiterverarbeitung in den Kühlschrank – dort kann es bis zu 36 Stunden gelagert werden. Wichtig: Das Poolish darf vor der Kühlphase nicht in sich zusammenfallen – dann war es zu spät (nur so kann es noch über mehrere Stunde gelagert werden).
Mach es so und du wirst begeistert sein.
Lg. Dietmar
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Regina
Hi Dietmar, war auf Deinem letzten Backseminar in Linz, es war toll.
Eine Frage: wo kann man die tollen Wannen bekommen die du für das Gehenlassen der Teige verwendest.
LG Regina
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Dietmar Kappl
Hallo Regina,
auf Bongu.de 😉
Lg. Dietmar
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Gottfried
Hallo Dietmar,
kann man Roggenpoolish auch mit Rosinenwasser herstellen – oder geht das nur mit Weizenpoolish?
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Dietmar Kappl
Hallo Gottfried,
Poolish wird immer mit Hefe hergestellt.
Den Vorteig aus Hefewasser mit Weizen (TA 200) kannst du natürlich auch mit Roggen machen 😉
(Habs zwar noch nie gemacht aber funktioniert sicher)
Lg. Dietmar
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Manfred
Hallo Dietmar,
bin absoluter Anfänger und jetzt schon total begeistert von Deiner Seite und den Rezepten !
Der Hammer !
Ich bräuchte allerdings eine Übersetzung für Deine Abkürzungen im Rezept : TA TT MZ usw.
Dann kann es bald losgehen…brenne schon ! 🙂
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Dietmar Kappl
Hallo Manfred,
TA = Teigasubeute (zb: TA 170 = 100Teile Mehl und 70 Teile Wasser oder TA 220 = 100Teile Mehl und 120Teile Wasser)
Die Teigausbeute zeigt dir wie weich/fest der Teig ist. Die TA wird auch immer auf 100Teile Mehl gerechnet!!
TT = Teigtemperatur
MZ = Mischzeit (zB: 4/7 = 4 Minuten langsam und 7 Minuten schnell oder 9/3 = 9 Minuten langsam und 3 schnell)
Einfach melden wenn du Fragen hast 😉
Lg. Dietmar
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Uwe
Hallo Dietmar, hier eine neue Fougasse Creation.
Der Teig wie in Deinem Rezept doch anstatt der Oliven eine Nußmischung aus Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Sesam jeweils 10g geröstet und in 40 g H2O für 12 Std. eingewicht.Dann Den Teig nach 18 Std. Kühlung in 4 Teile geteilt, 3 davon zu Batards geformt und nach 10 min. Entspannung nach Vorschrift gebacken.
Das Ergebnis ist auf den Fotos zu sehen.
Mal was anderes, aber nicht weniger lecker.
Gruß
Uwe
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Dietmar Kappl
Hallo Uwe,
die Krume ist der Hammer 🙂
(etwas früher in den Ofen und der Schnitt bekommt zusätzlich einen schönen Ausbund)
Lg. Dietmar
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Uwe
Hier die 3 “Fougasse” als Batard
Uwe
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Petra C.
oops, lieber Dietmar, wo ist das Video dazu? Habe diese Fougasse olive gerade entdeckt und wollte schauen, wie diese geformt werden. Sie sehen ja richtig urig aus!
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
nach dem Kneten und Falten wird der Teig portioniert und “locker” vorgeformt – https://www.homebaking.at/baguetteteig-auswiegen-und-vorformen/
Vor dem Backen den Teigling umdrehen, mit einer Spachtel gewünschtes Muster einstechen, etwas ziehen und formen FERTIG 😉
Lg. Dietmar
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Petra C.
Wow! Vielen Dank, lieber Dietmar füt die schnelle Antwort!. Habe heute die Batard aux graines gebacken, Sind prima aufgegangen aber leider nicht so schon rund wie Deine (Wirs das nächste Mal bessr 🙂 ). gekostet habe ich noch nicht, erst morgen früh,
lieben Gruß, Petra C,
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Lydia Stupp
Lieber Dietmar,
die sind ja der Oberburner. Nicht so schwer in der Herstellung aber ein Genuss ohne gleichen. Unsere Tochter wünscht sich die als Reiseproviant für die Fahrt in den Urlaub.
Liebe Grüsse aus der Backstube
LYDIA
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Dietmar Kappl
Hallo Lydia,
da kann der Urlaub kommen 😉
Lg. Dietmar
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Christine
Sensationell!!!! Uns stehen die Bäuche! Was für ein tolles Rezept! Freue mich schon auf die nächste Grillerei! 😀
Danke Dietmar!!
LG Christine
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nurten
hallo lieber dietmar,
wenn die fougasse am selben tag backen möchte, wie lange sollte ich die bei raumteparatur gehen lassen? und kann man eigentlich auch mit jedem brot rezept auch brötchen backen? liebe grüsse nurten
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Dietmar Kappl
Hallo Nurten,
nach der Teigteilung 60-90 Minuten zugedeckt reifen lassen, danach formen/stechen und weitere 20-30 Minuten garen lassen – Backen – fertig 🙂
Lg. Dietmar
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Pascal Rubertus
Lieber Dietmar, erstmal ganz großen Dank für diesen tollen Blog, den ich erst vor kurzem entdeckt habe, witzigerweise durch die Suche nach Siegerländer Brot (meiner Heimat) von einem Österreicher 🙂
Ich mache gerade eine Bäckerlehre und bin froh, neben dem Alltag weitere Skills hier zu lernen. Dazu eine Frage: Die Teige, die Du zur Teigruhe im Kühlschrank gehen lässt, sollten mind. 6 und nicht mehr als 15 Stunden ruhen. Hat das mit der Menge der Hefe zu tun, und wenn, hast Du eine Faustformel parat, um welchen Faktor man die Hefe verringert, wenn der Teig aus zeitlichen Gründen länger ruhen dürfte? Herzliche Grüße, Pascal
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Dietmar Kappl
Hallo Pascal,
die Reifezeiten/Gärzeiten im Kühlschrank (in deiner Arbeit Langzeitkühlung) würde ich nicht immer auf die Hefe beschränken. Meistens verkürze ich einfach nur die Teigreife bis zur Aufarbeitung oder die Zeitabstände zwischen dem Falten.
Was du auch beachten solltest, ist die zu verarbeitende Teiggröße! Je größer die Teigmenge, desto schneller reift der Teig 😉
Lg. Dietmar
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Uwe Borrosch
Hallo Dieter, ich habe dieses Brot schon so oft nachgebacken und es ist immer wieder ein Genuß!! Dabei verändere ich immer die Form, je nach Bedarf, ob gr0ße oder kleine Scheiben, als Semmel, oder original zu Grillen, ein typische Sommerbrot, das gute Laune macht. Danke für das tolle Rezept!!!
Eine Bildcollage habe ich angehängt
Gruß
Uwe
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Edgar
Hallo Uwe,
deine Fougasse sehen echt lecker aus. Wurden diese auf einem Blech gebacken ?
Hast Du einen Haushaltsbackofen, oder einen Schamotte – Steinofen ?
Viele Grüße
Edgar
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Uwe
Edgar, die Fougasse wurden auf einem Allulochblech gebacken, was auf einen heißen Pizzastein geschoben wurde.
Der Backofen ist der neueste von Siemens und ich backe nur mit 3D Umluft, aber mit den abgegeben Temp. und Zeiten. Also normaler Haushaltsbackofen.
Gruß
Uwe
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Anton Fürst
Super Rezept Dietmar!
Im Holzofen mit und ohne Schwaden gebacken.
Das Ergebnis ohne Schwaden war besser.
Habe es mit Eisenspachtel nur 3 mal eingestochen.
Siehe Foto…
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Lars
Hallo Dietmar,
Nachdem ich das Rustika Baguette zweimal mit großer Begeisterung gebacken habe (vielen Dank an dieser Stelle für dieses großartige Rezept!), bin ich total gespannt auf dieses neue Rezept mit Roggen-Poolish. Dazu eine Frage: Das Poolish der beiden Rezepte unterscheidet sich in Temperatur und Reifezeit. Hat das einen bestimmten Grund oder ist das egal? Oder spielen hier die Brotbrösel eine Rolle? Von der Planung her gefällt mir der lange Spielraum bis 45h ganz gut. Kann ich das in dieses Rezept übertragen?
Beste Grüße, Lars
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Dietmar Kappl
Hallo Lars,
die Brotbrösel spielen keine Rolle im Reifeprozess (nur geschmacklich).
Wenn ich Poolish über längeren Zeitraum reifen lasse, lagere ich es bereits nach dem verrühren im Kühlschrank!
Du kannst natürlich das selbe Poolish für die Fougasse verwenden (TOLLE IDEE 🙂 )
Lg. Dietmar
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Lars
Hallo Dietmar, was war das wieder für ein tolles Rezept! Unglaublich – Krume, Kruste und Geschmack!!! Kommt im Nachback-Ranking ganz nach vorn 🙂 Habe die Poolish-Führung aus dem Rustika Baguette übernommen, aufgrund der besseren Verteilung in 6x330g Teiglinge geteilt, ca. 6,5 h bei ca. 5° reifen lassen, und dann in 3 Tranchen gebacken – und folgende Erfahrung gemacht: erste Tranche quer durchstochen (wie ich nach den Fotos annahm, das Du es auch tust), auseinander gezogen, nach 15 min eingeschossen – das wurden kleine leckere Brote mit zwei kleinen queren Kerben 🙂 … Dann habe ich den Rest längs durchstochen, auseinander gezogen und in 2. und 3. Tranche gebacken. Diese kamen Deinen Originalen etwas näher. Am besten gelang das letzte … gebacken ca. 1h nach der Entnahme aus dem Kühlschrank. Woran liegt das? War die Gare noch nicht weit genug bei den ersten? Wie sehr formst Du vor vor und nach dem Durchstecken?
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Dietmar Kappl
Hallo Lars,
TOLLE Fougasse 😉
Wenn die Teiglinge auf der kalten Gare stehen, macht eine Stunde mehr oder weniger nichts aus!
(jedoch bei 5-6Std. könnte man schon einen kleinen Unterschied merken)
Wer meine Arbeitsweise kennt, der weiß wie ich mit Teigen herumschmeiße 😉
STECHEN – ZIEHEN – aufs Blech/Abzieher SCHMEISSEN / je weniger du an den Teigen herumzupfst, umso Formschöner werden die Brote!!!
🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Karin
Hallo Dietmar,
mein zweiter Versuch in drei Jahren, Fougasse zu backen. Die ersten waren erbärmlich, deshalb die lange Pause! Aber die vielen Kommentare haben mich ermutigt, es noch mal zu probieren.
Wir haben sie zu einer Einladung bei Halbfranzosen mitgenommen, deshalb die französische Formgebung. Sie haben den Härtetest mit Bravour bestanden.
Herzlichen Dank für ein weiteres “idiotensicheres” Rezept!
Grüßle, Karin
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Dietmar Kappl
Hallo Karin,
PERFEKT und wie aus dem Bilderbuch 🙂
Lg. Dietmar
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Edgar
Guten Abend Dietmar,
am Samstag hab ich Deine Fougasse in unserem Holzbackofen / Vereinsbackofen nachgebacken, hat allen sehr gut geschmeckt.
Dankeeee !
Viele Grüße
Edgar
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Dietmar Kappl
Na sieht doch 1A aus 🙂
Lg.
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Helmut
Hallo Dietmar
Ich musste nun für den morgigen heißen Tag mein Grillbrot zaubern.
Das Brot schmeckt ja verboten gut. Ist natürlich etwas umständlich mit einem normalen
Kühlschrank,aber der Geschmack entschuldigt alles.
Dank dir für das tolle Rezept.
L.G. Helmut
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ulli
super lecker, super lecker, super lecker’!!!!!!!!!!
danke für das rezept und die erläuterungen. war ja etwas skeptisch, nachdem die teiglinge beim formen doch recht an meinen fingern klebten – so war die spannung heute morgen sehr gross, als ich den deckel von der schüssel hob, ob ich eine grosse “flunder” zu backen habe oder ob es drei schöne fougasse olive werden würden. hat alles gut geklappt – nochmals sehr herzlichen dank!
lg
ulli
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