Osterbrioche
Die Vielfalt der verschiedenen Briocheteige wird maßgeblich durch die Zutaten wie Butter, Eier und Zucker bestimmt. Um eine einwandfreie Herstellung solcher Teige zu garantieren, erfordert es an zusätzlichem Wissen und Können. Dies betrifft insbesondere die Teigbearbeitung, die Triebführung, das Aufarbeiten und Backen des Brioches.
Schüttflüssigkeit
Meist wird für die Herstellung von Briocheteigen Milch als Schüttflüssigkeit verwendet. Um eine Übersäuerung der Vorteige zu verhindern, wird die Milch durch Wasser ersetzt.
Hefe
Die Hefemenge richtet sich nach der Triebführungsmethode des Teiges.
Zucker
Bei zuckerhaltigen Hefesüßteigen wird meist Kristallzucker verwendet. Je mehr Zucker bezogen auf die Mehlmenge beigegeben wird, desto eher muss der Zucker in der Schüttflüssigkeit aufgelöst werden. Die Teigstruktur wird durch das Auflösen von Zucker geschmeidiger und die Oberfläche hat eine trockene Struktur
Eier
Durch den Lecithingehalt des Eigelbs verändert sich die Glutenstruktur in eine dehnbare und elastische Teigstruktur. Mit der Zugabe von Vollei wird durch das Eiklar das Wasserbindevermögen verbessert, aber zugleich die Frischhaltung reduziert.
Butter
Die Butterkonsistenz ist bei der Teigherstellung ein wichtiger Faktor. Damit sich der Teig optimal entwickeln kann, sollte die Butter eine Verarbeitungstemperatur von 8°C haben.
Buttertemperatur 8°C:
- Optimale Verbindung der Teigmasse mit der Butter, weil die Teig- und Buttermasse identisch ist
- Trockene Teigoberfläche
Buttertemperatur 20-25°C:
- Schmierige Teigstruktur – dadurch eine längere Teigentwicklungszeit
- Durch die längere Knetzeit besteht Gefahr des Überknetens
Rezept
für einen Briocheteig von 843g / 2 Stück Brioche
Vorteig
- 90g Weizenmehl Type 700
- 22g Weizengrieß fein oder Hartweizen
- 125g Wasser
- 0,7g Hefe
TT: 24°C fallend auf 4°C (Kühlschrank) TA: 200 RZ: 14-18 Stunden
Hauptteig:
- 225g reifer Vorteig
- 360g Weizenmehl Type 700
- 37g Rohzucker / Kristallzucker
- 9g Meersalz
- 90g Butter (10°C)
- 50g Vollei (1 Stk)
- 60g Dotter (3 Stk)
- 22g Topfen/Quark
- 10g Hefe
- + etwas Abrieb von einer Orange
- 1/2 Vanilleschote
Alle Zutaten werden zuerst 7 Minuten langsam gemischt und weitere 4-5 Minuten schnell geknetet. Danach reift der Teig für 20 Minuten zugedeckt im Knetkessel.
Nach der eingehaltenen Teigreife den Teig in gleichmäßige Teigstücke teilen und zu runden Teigkugel schleifen/formen (diese entspannen weitere 20 Minuten).
Nun werden die Teigstücke nach Wunsch geflochten. Im geformten Zustand garen die Briochekipferl bei 4°C im Kühlschrank etwa 12-18 Stunden (zugedeckt mit Plastik). Wer die Brioche frisch backen möchte, muss mit einer Gare von 60-80 Minuten rechnen!
Brioche vor dem Backen mit Vollei 2x bestreichen (schönere Färbung an der Oberfläche) und nach Wunsch bestreuen.
Gebacken werden die Brioche bei 190°C fallend auf 180°C für 35-40 Minuten.
365 Kommentare
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Helmut
Hallo Dietmar
Bekommt der Teig keine Schüttflüssigkeit ( u.a. zum auflösen des Zuckers) oder reichen die anderen Zutaten?
Auch ich wünsche dir ein “Frohes Osterfest” suche schön die Eier.
L.G. Helmut
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Dietmar Kappl
Hallo Helmut,
Schüttwasser ist alles im Vorteig enthalten.
Wer gerne möchte kann den Zucker im Vollei und Dotter auflösen, dies ist aber nicht notwendig!
Bei dem beschissenen Wetter werden die Eier schnell gefunden sein 🙂
Lg. Dietmar
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Helmut
Hallo Dietmar
Danke! HAST DU KEINEN SCHIRM?
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Dietmar Kappl
Schirm hab ich, aber keine GUMMISTIEFEL 🙂
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Nicole aus NRW
Lieber Dietmar,
ich bin wie gefesselt von Deinem wundervollen Blog. Ein ganz herzliches Dankeschön, dass Du uns an Deinem Wissen und Deiner Freude teilhaben lässt 🙂
Könnte man das Brioche-Rezept auch für kleine Osterhasen oder kleine Töpfe zweckentfremden? Wie lang wäre dann die Backzeit?
Liebe Grüße
Nicole
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Dietmar Kappl
Hallo Nicole,
klar kannst du diesen Teig auch für div. Gebäcke verwenden. Wenn du kleine Hasen (Teigeinlage 80g) formst, benötigen diese eine Backzeit von 7-9 Minuten / bei 210°C – so werden sie am besten 🙂 🙂
(Bitte “NICHT” bei 180°C / 12-14 Minuten backen!!!)
Lg. Dietmar
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Nicole aus NRW
Vielen Dank für die schnelle Antwort :-)) Das werde ich zu Ostern direkt ausprobieren. Ich meinte übrigens kleine Zöpfe und nicht Töpfe (mein Tablet halt) 😉
Habe ich eigentlich bei Dir die Herstellung eines Einstrangzopfes gesehen? Ich finde es nicht mehr…
Liebe Grüße
Nicole
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Dietmar Kappl
Wollte diesen noch vor dem Osterbrioche veröffentlichen, aber das Briocherezept wollte einfach nicht mehr warten!
Ich werde das Einstrangzopf-Video in den kommenden Wochen mit einem Mohn-Flesserlrezept veröffentlichen 🙂
Lg. Dietmar
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Lucky
Hallo Dietmar,
jetzt möchte ich mich endlich mal bei dir für die tollen Rezepte,Hinweise und Videos
bedanken.”Hut ab” vor soviel Fleiß und Hingabe an uns Brotbacklehrlinge!
Durch deine guten Rezepte ist hier ein regelrechtes Backfieber ausgebrochen.
Vielen,vielen Dank.
Ich wünsche dir gute Gesundheit und ein recht frohes Osterfest.Jetzt werde ich mich gleich
an den Briocheteig begeben,mal schauen wie die Zöpfe bei mir aussehen werden:)
LG Marion
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Dietmar Kappl
Hallo Marion,
“Backfieber” horcht sich immer gut an – da kann ich mitfühlen (grins) 🙂
Euch allen ein kommendes frohes Osterfest
Dietmar
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Felix Büchler
Grüß Dich Dietmar,
ich hab schon wieder was zu fragen / bitten / vorzuschlagen !
1) Vorschlag
Ich glaube, es geht nicht nur mir so, dass ich bei manchen Posts nicht wirklich weiß, wohin damit. Ich stell sie dann halt in ein Thema, das entfernt dazupasst. Wäre es nicht ganz gut, eine Rubrik “Diverse Kommentare und Anfragen” oder so ähnlich zu erstellen, in die solche “rausrassigen” (Gegenteil von reinrassigen) Posts gestellt werden könnten ?
2) Frage / Bitte
Planst Du einen ausführlichen Beitrag über “Schinken in Brotteig” oder könntest Du ein paar kurze Hinweise geben, wie man sowas macht (welcher Teig, Reifung, in welchem Stadium wird das Fleisch eingepackt, wie bäckt man ?
Wieder einmal liebe Grüße aus Auersthal,
Felix
PS.: Ich werd jetzt ein Achtel Grünen Veltliner auf Dich trinken !
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Dietmar Kappl
Hallo Felix,
sooo viele Ideen und noch mehr die sich häufen 🙂
Im Hinterkopf habe ich sogar eine “Pfuschecke” in Planung = Misslungene Brote mit Fotos und warum diese so entstanden sind!
(Brotfehler die jeder aus eigener Erfahrung …)
Das muss aber wohl noch eine Weile warten, denn der Blog wurde erst vor kurzem aktualisiert
Zu deiner zweiten Frage:
1. der Schinken gehört am Vortag gekocht
2. Brotteig auf der etwas festeren TA halten
3. Brotteig mit 30-40 Minuten Kesselgare halten
4. runden Brotlaib formen – flach drücken – Schinken an der Oberfläche befeuchten – drauf legen – einschlagen – Teigschluss unten
5. 15-20 Minuten garen lassen und sofort mit Schwaden backen
(bei längerer Gare kann dir der Teig an den Seiten reißen)
Jetzt hol auch ich mir ein Gläschen – Prost 🙂
Lg. Dietmar
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brotdoc
Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Die gibt es bei uns an Ostern! Muß ich bloß noch mal genau Deine Flechtvideos angucken. Die Brioche auf den Fotos sind Viererzöpfe?
Viele Grüße!
Björn
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Dietmar Kappl
Hallo Björn,
das ist der 5er gespindelt 🙂
Am besten entfaltet der Teig sein Aroma über die lange/kühle Gare!
Hab auch schon den Teig nach dem Kneten in der Wanne über Nacht gelagert – SUPER AROMA (fast noch besser)
Am nächsten Tag ca. 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen – teilen – Kugeln schleifen – entspannen lassen – flechten garen – backen – fertig 😉
Lg. Dietmar
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Jochen
aja und warum empfiehlst du das backen am Blech – was passiert wenn ich es direkt am stein backe (lehmofen)?
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Dietmar Kappl
Es ist einfach bequemer 😉
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Jochen
Hallo Dietmar. ich mach morgen den/die /das??? Brioche und möchte aus Geschmacklichen und Verträglichkeitsgründen den gesamten Teig kühl über Nacht lagern.(wie du es da bei dem Komentar beschreibst)
Inwiefern muss ich da die Hefemenge reduzieren, bzw. wie lange ist dann die Gare vor dem Kühlschhrank? Gibts einen Anhaltspunklt wenn ich Rosinen dazugebe, wieviel man da pro/kg Mehl oder so nimmt oder ist das reine Geschmackssache?
Danke für deine Antwort und lg
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Dietmar Kappl
Hallo Jochen,
du veränderst am Rezept nichts – alles bleibt gleich 😉
Rosinen kann man nach Wunsch beimengen!
Lg. Dietmar
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Irene
Hallo Dietmar,
ich habe noch eine Frage zu “…fallend auf….
Nach welcher Zeit stelle ich auf die niederere Temperatur?
Diese Frage gilt auch für andere Backwaren wo von “fallend” gesprochen wird.
Danke und Grüße – Irene
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Dietmar Kappl
Das ist immer etwas vom Ofenhersteller abhängig aber nach “5 Minuten” kann man den Ofen schon zurückstellen.
(bei Broten würde ich die Zeit erst nach 10 Minuten zurückstellen – besserer OFENTRIEB!)
Lg.
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Irene
Sorry, Dietmar – gleich noch ne Zusatzfrage:
Im Rezept hast du 1 Vollei – es werden dann aber “Alle Zutaten” zu einem Teig geknetet.
Brauche ich dann für das Bestreichen ein weiteres Vollei – oder kommt das 1. gar nicht IN den Teig?
Danke dir für deine unermüdliche Hilfe!
Grüße – Irene
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Dietmar Kappl
Für die Eierstreich brauchst du mind. 1 zusätzliches Ei 😉
(das von der Rezeptur kommt alles in den Teig)
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Chorus
Hallo Dietmar,
ein wunderbares Rezept, das ich in jedem Fall nachbacken werde. Die Osterzöpfe sind den Challot nicht unähnlich, denn auch wir verzichten auf die Milch im Teig und der Eistreiche. Warum schwadet man hier eigentlich nicht?
Viele liebe Grüsse
vom Mehlkäferchen
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Dietmar Kappl
Hallo Käferchen,
der Schwaden würde die Oberfläche stumpf und matt erscheinen lassen – kein gelber Glanz und
der Hagelzucker würde unter Schwaden zerfließen.
Wenn du auf Eierstreich verzichtest dann würde ich:
Mit etwas Schwaden in den Ofen schieben – BACKEN – nach dem auskühlen mit flüssiger Butter “dünn” bestreichen und in Kristallzucker wälzen(legen)/bestreuen – fertig!
Sieht toll aus und schmeckt genial 🙂
Lg. Dietmar
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Irene
Danke für das Rezept und die Tipps dazu!
Da kann es ja gerade noch rechtzeitig losgehen. Ich bin gespannt!
Danke auch für die hellere Schrift! So ist es schon viel besser zu lesen.
Viele Grüße – Irene
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Dietmar Kappl
Gerne 🙂
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Wolframf
Hallo lieber Dietmar, als regelmäßiger Leser und enthusiastischer Nachbacker deiner tollen Rezepte zwei kurze Fragen:
1. bzgl des Quarks: nimmst du Magerquark? Ich vermute, der Wassergehalt des Quarks ist relativ niedrig, mglweise eher wie der hiesige “Schichtkäse” und nicht wie der “40% Fettgehalt” oder “fromage blanc battu”, die in der regel deutlich feuchter sind.
2. Zu welchem Zeitpunkt streust du Mandeln oder Hagelzucker drauf? Ich hatte das Problem in der Vergangenheit, daß diese verbrennen oder zerlaufen, wenn ich sie direkt am Anfang draufstreue. Wie bekommst du es hin, daß diese gut auf dem Brioche haften?
Vielen lieben Dank und herzliche Grüße, Wolfram
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Dietmar Kappl
Hallo Wolfram,
ich verwende ganz normalen Topfen/Quark mit 40% Fettgehalt. Du kannst diesen aber nach Belieben austauschen 😉
Bei halber Gare streichst du das Brioche das “erste” mal mit Vollei. Bei 2/3 Gare wird das Brioche das “zweite” mal und SOFORT mit Hagelzucker oder Mandeln bestreut! Danach muss das Brioche sofort in den Ofen.
VORSICHT:
Zu Beginn der Backzeit kann man das Backrohr einen kleinen Spalt geöffnet lassen (5-8 Minuten einen Kochlöffel einklemmen!). Wenn sich Eigenschwaden im Ofen bildet, zerläuft/verbrennt dir der Hagelzucker 😉
Lg. Dietmar
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Armin
Guten Abend Dietmar, ich habe es ja gewusst das warten wird sich lohnen, ein interessantes Rezept das ich unbedingt versuchen muss.
Ich hoffe es geht dir mit deinem Rücken wieder besser. Ich wünsche Dir und deiner Familie FROHE FEIERTAGE.
LG Armin
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Dietmar Kappl
Hallo Armin,
Rücken wird schon wieder – gerade noch Rechtzeitig vor dem Osterstress 🙂
Auch dir schöne Feiertage
Dietmar
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Armin
Hallo Dietmar, eine Frage noch, soll man den Brioche auf dem Beckstein backen oder auf einem Backblech.
Danke Armin
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Dietmar Kappl
auf Backblech 😉
Lg. Dietmar
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Renate
Lieber Dietmar,
herzlichen Dank für das Rezept! Hört sich sehr gut an, freue mich schon aufs Backen!
Alles Gute für dich und ein frohes Osterfest!
Allen Kipferlbäckern ein gutes Gelingen und ebenfalls frohe Ostern!
Liebe Grüße
Renate
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Dietmar Kappl
Wünsche auch dir ein frohes Osterfest und viel Spaß beim Nachbacken.
Lg. Dietmar
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Eva
Wow! Und ich dachte, ich hätte “mein” Brioche-Rezept schon gefunden. Wird sofort nachgebacken. Was macht der Topfen? Geht stattdessen auch Joghurt?
Liebe Grüße,
Eva
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
der Topfen ist für die Frischhaltung (Joghurt geht auch)!
Früher machte ich die eingesetzte Buttermenge für die Frischhaltung verantwortlich, aber das war das völlig falsche Denken! Ich machte die Erfahrung, das hohe Buttermengen zu einer trockenen Krume führen. Topfen macht dagegen den Brioche weich und saftig 😉
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Solche Körbe findet man heutzutage normalerweise nur mehr auf Flohmärkten und in Altwarenläden.
Oder gibt es die “in neu” auch?
LG
Markus
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Eva
Hallo Dietmar,
hat alles wunderbar geklappt und wurde für sehr köstlich befunden. Danke nochmal und schöne Ostertage trotz Wetterunbills,
Eva
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Dietmar Kappl
Hallo Eva,
bist herzlich Willkommen beim nächsten Briocheevent im Hause Reichl-Brot 🙂
Noch was: Wo bekomme ich soooo einen Korb???
Auch dir schöne Feiertage 😉
Lg. Dietmar
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