Rustika-Wurzel
Unzählige Brotsorten füllen unsere Brotkörbe, die sich in der Mehlmischung, Form, Herstellung und Geschmack unterscheiden. Eines haben sie aber alle gemeinsam: einen würzig-aromatischen Brotgeschmack, der von einer knusprig-braunen Kruste überzogen ist.
Da Roggenmehl keinen Kleber besitzt, ist es schwierig, ein Wurzelbrot mit hohem Roggenanteil in dieser Form zu drehen. Daher habe ich mich entschlossen, ein Brot mit einer Mehlmischung 60/40 (Weizen/Roggen) zu backen. Bei der Rezeptur habe ich mich für zwei Vorteige entschlossen, bei der die ganze Roggenmehlmenge verwendet wurde.
Da durch den hohen Roggenanteil auf die elastischen Eigenschaften des Weizenklebers Rücksicht genommen werden musste, habe ich mich für eine komplette Vorverquellung des Roggens entschieden. Durch die vollständige Roggenmehlmenge im Vor- und Sauerteig, entwickelten sich die Aromen in Richtung mild-säuerlich.
Rezeptur
für ein Teiggewicht von 1130g / 4 Stück – 283g
Roggenpoolish:
- 130g Wasser
- 65g Roggenmehl Type 960
- 1g Hefe
TA: 300 TT: 26°C RZ: 18 Stunden / 1-2 Stunden Raumtemperatur und die restliche Zeit bei 4°C im Kühlschrank
Roggensauerteig:
- 115g Roggenmehl Type 960
- 92g Wasser
- 11g Anstellgut
TA:180 TT: 24°C RZ: 18 Stunden
Hauptteig:
- 166g reifes Poolish
- 218g reifer Sauerteig
- 400g Weizenmehl Type 700
- 80g Weizenmehl Type 1600 / oder T80
- 193g Wasser
- 13g Meersalz
- 5g Hefe
- 20g Olivenöl (erst am Schluss untermischen)
- 5g Brotgewürz
Alle Zutaten außer Olivenöl werden 6 Minuten am langsamen Gang und so lange am schnellen Gang kneten, bis sich der Teig von der Schale löst. Kurz vor Ende der Knetzeit wird das Olivenöl unter dem Teig gemischt. Sollte einem der Teig etwas zu fest erscheinen, kann natürlich Wasser nachgeschüttet werden.
Nach dem Kneten wird der Teig in eine geölte Wanne gelegt und 2x nach 20 Minuten gefaltet. Sobald sich der Teig im Volumen fast verdoppelt hat, kann dieser auf die Arbeitsplatte gekippt werden, aber vorher sollte die Arbeitsplatte mit Roggenschrot ausgestreut werden.
Den Teig in eine rechteckige Form legen und mit einer Spachtel in 4 gleich große Stücke teilen. Diese werden danach wie ein Wurzelbrot in sich gedreht, und zur Gare auf ein bemehltes Tuch (Couch) gelegt.
Bei 2/3 Gare werden die Brote mit Schwaden bei 250°C geschoben. Nach 3 Minuten wird der Ofen auf 230°C zurückgeschaltet und kräftig ausgebacken (24-27 Minuten). Um eine bessere Kruste zu erreichen, sollte man den Schwaden nach 15 Minuten aus dem Ofen lassen.
Eingereicht auf YeastSpotting
55 Kommentare
Kommentar erstellen
Rilana
Hallo Dietmar,
Dieses Rezept ist völlig zu Unrecht seit 5 Jahren nicht mehr kommentiert worden, wie ich finde 😊
Ich hatte für Weihnachten was Einfaches, Rustikales zu einer Käseplatte gesucht und mich für das Rezept entschieden.
Mit Roggen 1150 und den T80 Anteil leicht erhöht, daher auch mehr Wasser geschüttet.
Sie sind prima und sehr lecker geworden, aber ich glaube es wäre auch noch mehr Wasser gegangen für ein besseres Ergebnis,
Denkst du das liegt an den Mehlen, oder würdest du heute am Rezept etwas anders machen, da es ja schon etwas älter ist?
Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Rilana
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Rilana,
wenn du das wirklich mit T80 gemacht hast, dann war das hier das Maximum 😉
Mit T65 geht mehr Wasser und öffnet sich auch die Porung.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Elisabeth
Hallo Dietmar!
Das ist wieder mal ein perfektes Brot!
Einfach in der Handhabung, super Geschmack, die Krume schön elastisch – einfach ein Traum. Den Jungs schmeckt’s wie immer.
Danke und liebe Grüße
Elisabeth
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Super 🙂 🙂
Antwort erstellen
Claudia
Hallo, ich würde als nächstes gern die Wurzeln backen, aber wie erkenne ich die 2/3 Gare? Bitte eine ungefähre Zeitangabe. Danke lg Claudia
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
das wichtigste ist das verdoppeln in der Wanne!
Beim abstechen und formen stecht die Wurzel anschließend noch ca. 30-40 Minuten auf der Gare und dann gehts ab in den Ofen 😉
(je weniger und vorsichtiger du die Wurzel drehst, desto schöner wird die Krume!!)
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Claudia
Hab ganz vergessen, das Ergebnis raufzuladen. Wir waren sehr zufrieden mit Geschmack, Optik und Frischhaltung. Ein neues Lieblingsrezept ?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
SUPER 🙂 🙂
Antwort erstellen
Claudia
Danke 🙂
Bin schon gespannt aufs Ergebnis!
Antwort erstellen
Hubert v. Thailand
fototest
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Jetzt aber 🙂 🙂 🙂
Antwort erstellen
Hubert v. Thailand
Hallo aus Thailand,
ich wollte zwar wie angekuendigt “Badisches Landbrot” backen, dann bin ich aber ueber die “Rustikalen Wurzeln” gestolpert. Die sind aber auch kein Fehler und schmecken extrem gut, nur zu empfehlen! Alles nach Rezept, 1,5-fache Menge, nur Wasser habe ich umgerechnet mehr gebraucht als im Rezept angegeben. Liegt sicher am Mehl hier und ist auch egal.
Gruesse aus der Ferne
Hubert
P.S.: Kann mir bitte jemand verraten, wie man hier ein Foto hoch laedt?
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Hubert,
wäre schön Fotos von deinen Backergebnissen auf dem Blog zu sehen 🙂 🙂 🙂
Lg. M.o.B 😉
Antwort erstellen
Hubert v. Thailand
Ich hab’s ja probiert, es hat nicht wollen sein. Das wird schon noch…,jedenfalls habe ich deinen Rat beruecksichtigt mit Tiefkuehlung und Kuehlschrank.Trotzdem imusste ich den Teig nach 2 Std. aus dem KS nehmen, die Gare war da so gerade noch bei etwa 2/3. Vielleicht noch laenger als 1/2 Std. im Eisschrank, mag sein. Hauptsache es schmeckt und mia san xund:-)…
LG Hubert
Antwort erstellen
Sylvia
Ich bin vollends Begeistert!! Der Teig war ein Traum. So schön kooperativ, ließ sich wunderbar verarbeiten. Auch die Gare scheine ich gut erwischt zu haben. Der Duft der durch Haus weht ist unbeschreiblich. Ich habe das Rustika zum ersten Mal nach gebacken. Es musste klappen, Antipasti liegt im Kühlschrank für heute Abend und wartet auf eine gute Begleitung zum Gaumen 🙂 Wenn die Wurzel jetzt noch so schmeckt wie sie duftet und aussieht, bin ich Zufrieden!! Vielen Dank für dein schönes Rezept, Lg. Sylvia
…mal sehen ob es mit dem Bild klappt, welches ich anhängen möchte…
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Halo Sylvia,
na da kommt Freude auf 🙂
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Edgar
Guten Morgen Dietmar,
zuerst möchte ich Dir ein Gutes neues Jahr wünschen, und mich für Deine tollen Rezepte und Deine unermüdliche Ausdauer für die vielen beantworteten Fragen über das vergangene Jahr bedanken.
Hab gestern für unsere Silvesterfeier das Wurzelbrot gebacken, es waren alle SEHR begeistert.
Einen Teil des Teiges hab ich mit Zugabe von 3 % Röstzwiebel verfeinert (untergemischt)
kann nur sagen SUUUUUUPER.
Viele Grüße
Edgar
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Edgar,
tolles Wurzelbrot – wer will da nicht zum Hobbybäcker werden 🙂 🙂
Auch dir und deiner Familie nachträglich ein gutes neues Jahr
Dietmar
Antwort erstellen
Björn
Danke für dieses tolle Rezept, hier ein Bild von meinem Versuch. gebacken in einem Dutch Oven. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und habe gerade den nächsten Versuch.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Björn,
TOLLE Krustenfarbe – das Ding muss ja geglüht haben!!
SUPER 🙂
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Petra
Konnte kaum warten, bis sie etwas abgekühlt waren! Zwiebel passt super rein! Backe ich sicherlich mal wieder!
Antwort erstellen
Petra
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
SUPER und WUNDERSCHÖN 🙂 🙂
(wenn man das Bild anklickt, lachen deine Wurzelbrote einen richtig an!!!)
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Petra
Ich frage mich gerade, ob ich diese Wurzeln mit geröstetem Zwiebel verfeinern könnte?
Habe leider noch kein passendes Zwiebelbrot-Rezept gefunden – aber mit diesem Rezept könnte ich es mir gut vorstellen, was meinst du Dietmar?
Sie sehen auf jeden Fall zum Anbeissen aus 🙂
Lg
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Klar 😉
Nicht zu lange unterkneten sonst verschwindet der Röstzwiebel!
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
jogi
Leider außen ohne Schrot
Antwort erstellen
jogi
Leider außen ohne Schrot.
Kümmel, Anis, Koriander, Fenchel und Zigeunerkraut a 1g.
Super!
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Perfekt JOGI 🙂
Schöne Feiertage
Dietmar
Antwort erstellen
Jogi
Hi Dietmar.
Wie ist dein Brot Gewürz zusammengesetzt?
Fenchel, Anis, Zigainerkraut,….
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Jogi,
ich verwende immer 2 Sorten von Gewürzen:
Entweder nur reinen/fein vermahlenen Fenchel, oder eine Mischung aus Koriander, Fenchel und Kümmel. Bei Gewürzen bin ich aber gerne immer für neue Variationen offen.
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Claudia
Hallo Dietmar,
in wie fern wirkt sich es auf die Brotqualität aus, wenn man die Typenmehle durch Vollkornmehle ersetzt?
Einige Rezepte, wie die von den verschiedenen Baguetts z.B., werden wahrscheinlich gar nicht funktionieren, nehme ich mal an. Aber mir ist es wichtig, nur Vollkornmehle zu verwenden. Ich besitze eine Getreidemühle, deshalb ist die Beschaffung kein Problem.
Ich backe ungefähr seit einem Jahr meine Brote und Brötchen selbst und versuche mich jetzt an anspruchsvolleren Rezepten.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
Vollkornmehle verändern Rezepte in ihrer gesamten Beschaffenheit. Geschmack, Krume, Wasseraufnahme… stehen in einem komplett anderen Verhältnis als ausgemahlenes Mehl. Habe noch etwas Geduld, denn im neuen Jahr werden viele Rezepte auf Vollkorn-Basis kommen (auch Baguette werden auf Vollkornbasis erscheinen 🙂 )
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Claudia
Vielen Dank für die Antwort, bin schon sehr gespannt und freue mich auf die Rezepte!
Habe übrigens heute dein Ritterbrot gebacken und vorhin angeschnitten. Superlecker!
Bin echt stolz auf mich, dass ich es auch ohne Knetmaschine hingekriegt habe. Kompliment für das Rezept! LG Claudia
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Ohne Knetmaschine?
Kompliment zurück 😉 😉
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Richard Meier
Hallo Dietmar,
Habe die Wurzeln gestern im HBO gebacken, was für ein Geschmack!!!
Erinnert mich an unsere ” Salzspitzel” von der Krume her!
Danke fürs Rezept!
Antwort erstellen
Armin
Hi, also die Rustika Wurzeln sind fertig und ich bin begeistert, diese zarte knusprige Kruste die herrliche aromatische Krumme….. Habe zwei Wurzeln gebacken und den Rest zu Wurzerln aufgearbeitet, für den Snack zwischendurch, tolles Gebäck mit klasse Optik.
LG. Armin
Antwort erstellen
Julius
magst du uns nicht bitte mal das mit der 2/3 und vollgare erklären 🙂 oder zumindest eine in “etwa zeitangabe”. ich wär soooo dankbar!
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hi Julius,
ich bin am tüfteln, wie ich es in Wort und Bild am besten beschreiben kann/könnte 🙄
Zeitangaben sind zu verschieden, den jede Teigrezeptur beinhaltet verschiedene Hefemengen – aber in Arbeit!
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Sabine
Lieber Dietmar,
wieder ein tolles Brot, die Familie war begeistert!
Ich hab eine Frage:
Wir haben im Garten einen kleinen Holzbackofen, in dem wir neben Pizza, Flammkuchen und Braten natürlich auch gern Brot backen. Da es dabei immer schwierig ist, den optimalen Backzeitpunkt des Ofens mit der richtigen Gare des Teiglings abzustimmen, habe ich mich auf Brote mit langer kalter Gare verlegt wie z.B dem Halbweissen, da es dabei m. E. nach nicht so genau auf die Minute ankommt. Sicher kann ich auch viele deiner anderen Schätze mit langer kalter Gare machen. Gibts da eine Faustregel? Wann in den Kühlschrank, wie lange ca…?
Viele Grüße aus der Nähe von Berlin
Sabine
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Hallo Sabine,
meine Erfahrung bei der langen kühlen Gare war der, das der Ofentrieb besser kontrollierbar wurde. Faustregel gibt es leider keine, da helfen nur Erfahrungswerte, aber wenn ein Teig lange Teigruhen beim Aufarbeiten bekommt – sollte er nach der Formgebung den Kühlschrank sofort besuchen. Hier bekommt man die besten Ergebnisse 😉
Klasse sind auch Teige die in Wannen über Nacht reifen, und erst vor dem Backen geformt werden (Pailasse, Rustika Wurzel,..) – ohne Gare kommen diese sofort in den Ofen!
Grüße aus Linz Dietmar
Antwort erstellen
Jogi
Übernachtgare ist super. Damit hat man am kommenden Tag auch etwas mehr Zeit wenn man mehrere Brote macht… Entspannt raus aus dem Kühlschrank, formen und los wie es der Ofen zulässt.
Danke Dietmar!
Antwort erstellen
reiki-hanne
Lieber Didi,
das war ein Erfolg auf ganzer Linie. Sind die LECKER! Die zarte Kruste ist ein Traum, die Krume locker und fluffig.
Das Handling war dabei so einfach wie selten, der Teig tat alles was er sollte, glitt aus der Teigwanne wie in einem Deiner Filme. Ich hatte Spaß.
@schelli: Danke für das tolle Utensil!
Brotgewürz und gutes Olivenöl tun ihr Bestes für einen Super-Geschmack.
Vielen Dank für das tolle Rezept.
Hanne
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Was würden wir ohne SCHELLI machen 🙄
Dietmar
Antwort erstellen
reiki-hanne
Weinen natürlich!
Antwort erstellen
Marcel
Wie immer ein super Rezept.
Ich habe es heute gebacken, klasse.
Die Brote habe ich zusätzlich in Mohn und Sesam gewälzt bevor ich diese gedreht habe.
Die Brote hatten einen wunderbaren Ofentrieb.
Ich werde das Rezept in meine Favoriten aufnehmen.
Gruß Marcel.
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Mohn-Sesam ist eine klasse Idee 🙂
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Richard Meier
Hallo Dietmar,
Ist dass das versprochene Brotrezept?
Antwort erstellen
Richard Meier
Bräuchte was einfaches, wo man den Teig mit der Hand knetet, da ich beim Schaubacken im HAUS IM MOOS sehr wenig Gerätschaften zur Verfügung habe ( kein Kühlschrank, kein Kneter etc.)…
Antwort erstellen
Richard Meier
Hallo Dietmar,
Gerne, wenn du eins hast! Dann würde ich zum Brot auch noch Vinschgerl machen!
Antwort erstellen
Dietmar Kappl
Vintschgerl!?
(mit der Hand kneten, reifen lassen, Teigstücke auswiegen, flachdrücken und ab in den Ofen!)
Brauchst du ein Rezept?
Lg. Dietmar
Antwort erstellen
Kommentar erstellen