Sauerteigansatz herstellen
Unter Sauerteig versteht man einen Mehl- oder Schrotteig, in dem neben natürlichen wilden Hefen stets auch säurebildende Bakterien vorhanden sind. Die Gasbildung, hauptsächlich Kohlendioxid, erfolgt hauptsächlich durch Hefen. Die Säuerung, vorwiegend Milchsäure, beruht auf der Tätigkeit der Bakterien.
Bei der traditionellen Sauerteigführung werden Säurebildung und Teiglockerung ausschließlich durch die Mikroflora des Sauerteiges vollzogen. Es erfolgt keine zusätzliche Beigabe von Hefe:
Der erste Schritt, um ein Brot mit Sauerteig zu backen ist das Herstellen einer Sauerteigkultur und dafür gibt es verschiedene Vorgehensweisen:
“Spontane Gärung”
Bei dieser Anwendung werden Mehl/Vollkornmehl mit Wasser vermischt und über mehrfaches Anfrischen mit Mehl und Wasser über mehrere Tage geführt. Die Gärung des spontanen Sauerteiges wird durch verschiedene Mikroorganismen des Mehles und der Luft herangezüchtet. Durch das mehrmalige Füttern von Mehl und Wasser bekommt der Sauerteig sein reines und typisches Aroma und kann bereits nach einigen Tagen als Anstellgut verwendet werden.
Wichtig ist bei dieser Zubereitung, dass man dem Teig ausreichend Zeit lässt und für genügend Wärme sorgt. Die ideale Temperatur einen Sauerteig zu züchten liegt bei 25-30 °C. Sollte dieser Temperaturbereich nicht eingehalten werden können, entwickelt sich der Sauerteig langsamer, manchmal aber auch gar nicht!
Die größten Probleme entstehen bei zu niedriger Raumtemperatur. Es gibt diverse Empfehlungen wie man einen Sauerteig auf die Sprünge hilft:
- Im Backofen bei eingeschalteter Ofenlampe (die Lampe sorgt für eine Erwärmung auf ca. 30°C)
- In der Nähe einer Heizung oder sogar direkt auf die Heizung (mit einem Holzbrett darunter)
- Ein warmer Heizungskeller
- Sauerteigschüssel unter eine Glühlampe/Tischlampe stellen
“Temperatur immer mit einen Thermometer kontrollieren”
Roggen- Weizensauerteig ansetzen
Erster Tag:
In ein Glas werden 50g Roggenmehl und 50g lauwarmes Wasser gefüllt und klumpenfrei verrührt. Abgedeckt 24 Stunden stehen lassen.
Zweiter Tag:
Erneut 50g Roggenmehl und 50g lauwarmes Wasser in das Gefäß geben und alles gründlich vermischen. Abgedeckt 24 Stunden stehen lassen.
Dritter Tag:
Erneut 50g Roggenmehl und 50g lauwarmes Wasser in das Gefäß geben und gründlich vermischen. Abgedeckt weitere 24 Stunden stehen lassen. Nach dieser erneuten Fütterung sollte sich der Sauerteig gehoben haben und eine vermehrte Blasenbildung zeigen.
Vierter Tag:
Schau genau! Hat der Sauerteig an Volumen zugenommen (verdoppelt), dann entnehmen wir 50g Sauerteig und füttern diesen abermals mit 50g Roggenmehl und 50g lauwarmen Wasser (den Restansatz entsorgen).
Dieser frisch angerührte Sauerteig reift nun für 12 Stunden (in dieser Zeit sollte der Sauerteig sein Volumen wieder verdoppeln). Sollte sich der Sauerteig sich in dieser Zeit nicht verdoppeln, muss dieser anstatt 12 Stunden nochmals 24 Stunden reifen.
Ein bereits aktiver Sauerteig hat sein Volumen am 4 Tag nach 12 Stunden verdoppelt und muss erneut angesetzt werden: 50g Sauerteig, 50g Roggenmehl und 50g lauwarmes Wasser – 12 Stunden Stehzeit!
Fünfter Tag:
Erneut 50g Sauerteig mit 50g Roggenmehl und 50g lauwarmen Wasser vermischen und reifen lassen. Nun sollte der Sauerteig/-Ansatz reif und aktiv sein. Mit diesem Sauerteigansatz kann nun die gewünschte Sauerteigführung zum Brotbacken gestartet werden.
“Der Roggensauerteig kann auch zu einem Weizen- oder Dinkelsauerteig umgezüchtet werden. Einfach nach dem zweiten Tag statt Roggenmehl den Teig mit Weizen- oder Dinkelmehl weiter füttern. Weizen- oder Dinkelsauerteige sind deutlicher milder als Roggensauerteige. Es lohnt sich Geschmacklich auch solche Sauerteige beim Brotbacken zu verwenden. Alle Sauerteige sind nämlich unterschiedlich im Geschmack, im Backverhalten und in ihrer Triebkraft.”
Auf den Mehltyp kommt es an:
Auch die Wahl der Mehltype kann für den Sauerteigansatz mitentscheidend sein. Viele verwenden zum Ansetzten von Sauerteig herkömmliche Mehltypen (Type R960 oder R1150), andere schwören auf Vollkornmehle. Häufig wird in Rezepten nur Roggenmehl oder Weizenmehl genannt, dann bleibt es jeden selber überlassen, für welchen Typ man sich entscheidet. Eines kann man aber sagen: Je höher die Mehltype, desto besser gelingt der Sauerteig.
Herstellung von Lievito Madre
Bei der Herstellung von Lievito-Madre gibt es verschiedene Variationen und Herstellungsmethoden. Eine Methode triebfähigen Weizensauerteig zu bekommen wäre die Methode mit dem geriebenen Apfel.
Herstellungsmethode mit Äpfel:
- Äpfel raspeln und auspressen: Für die Fruchtsaftherstellung ganze Äpfel raspeln und mit einem Sieb den Fruchtsaft auspressen (der Gärprozess wird durch den Fruchtzucker und die Enzyme aktiviert)
- Anstellgut ansetzten: 120g Weizenmehl, 45g lauwarmes Wasser und 30g Fruchtsaft zu einem festen Teig kneten (Teigtemperatur: 26-28°C).
- Wahl des Gefäßes: Bei der Wahl des Gefäßes ist darauf zu achten, das sich der Teig in die Höhe entwickeln kann (der Teigbehälter muss der Teigmenge angepasst werden, damit eine optimale Teigentwicklung gewährleistet ist).
- Entwicklungsphase des Anstellgutes: Bei einer Temperatur von 26-28°C während einer Reifezeit von 24-30 Stunden entwickeln lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Die Herstellung einer triebfähigen Madre:
- Grundsauer ansetzen: 100g Weizenmehl Type 700, 100g Anstellgut und 60g lauwarmes Wasser. Alle Rohstoffe zu einem Teig kneten und 15-18 Stunden bei 28°C reifen lassen (das Volumen muss sich verdoppeln).
- Entwicklungsphase des Grundsauers: Nach der eingehaltenen Reifezeit wir der Grundsauer nochmals angesetzt, jedoch sollte sich dieser bereits nach 12 Stunden verdoppelt haben (100g Mehl, 100g Grundsauer, 60g Wasser).
- Weitere Auffrischungen: Die Auffrischung des Grundsauers wird so lange wiederholt, bis sich das Volumen innerhalb 3-4 Stunden verdoppelt hat. Die Wassermenge wird bei den weiteren Auffrischungen auf 50g reduziert (TA 150%).
Herstellung von Hefewasser
Die Herstellung von Hefewasser (mit Rosinen) ist ähnlich die der mit Äpfel. Auch hier wird die alkoholische Gärung zur späteren Teiglockerung genutzt. Für den Ansatz werden 200g lauwarmes Wasser, 50g Bio-Rosinen und 15g Honig zusammen verrührt und verschlossen in einer Pet Flasche für 2-3 Tage bei Raumtemperatur stehen gelassen. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Rosinenwasser warm und bei Raumtemperatur gelagert wird. Um die Aktivität zu beschleunigen, kann das Rosinenwasser 1-2mal am Tag leicht geschüttelt werden.
VORSICHT: Das öffnen der Petflasche sollte LANGSAM und unter strenger BEOBACHTUNG stattfinden (das Zeug pfeifft aus der Flasche wie geschüttelter Schampus)! Sobald die Flasche langsam geöffnet wurde, kann die Flüssigkeit als Ansatz für den Sauerteig genommen werden. Schüttflüssigkeit und Mehl werden im Verhältnis 1:1 angesetzt. Dieser Ansatz ist so Triebstark, das die Verwendung der Sauerteiges bereits nach 12-15 Stunden stattfinden kann!
Backferment
Da der Trend ohne Hefe zu Backen zunimmt, kann man alternativ seinen Sauerteig auch mit Backferment ansetzten. Backferment ist ein triebstarkes Triebbackmittel, das auf Basis von Milchsäure basiert. Durch diesen Vorteigstarter kann beim Backen vollständig auf Hefe verzichtet werden. In der einstufigen, triebaktiven Führung wird der Sauerteig über 15-18 Stunden bei 28 °C geführt.
Backfermentbrote sind leicht, locker und durch die milde Milchsäuregärung gut bekömmlich. Je nach Rezept werden bis zu 30 Prozent vom Gesamtmehl mit dem Backferment angesetzt und als Vorteig hergestellt. Zur Herstellung eines Fermentbrotes bedarf es eines Starters. Mit dem Starter wird dann der Fermentteig herangezogen.
Bei der Brotherstellung wird der Teig einer ausreichenden Gär- und Reifezeit unterzogen, damit man eine gleichmäßige und lockere Krume bekommt. Durch die langen Führungszeiten wird das Brot sehr bekömmlich.
Fermentstarter bekommt man hier: Bongu.de/ Lugano
431 Kommentare
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heinz
nach 5 tagen sauerteig ansetzen habe ich eine große menge sauerteig. was machen damit? habe gehört, diesen portionsweise einzufrieren und aufzutauen, wenn er wieder benötigt wird. stimmt das? kommt mir gerade nicht sehr schlau vor?
LG Heinz
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Dietmar Kappl
Hallo Heinz,
diese Anwendung ist auch nicht sehr schlau 😉
(da kannst du es gleich in den Mülleimer schmeißen!! Sobald der Sauerteig zu gefrieren beginnt, zerschneiden die Eiskristalle seine Struktur und …)
Wenn dein Sauerteig aktiv ist und das dein ersten selbst gezüchteter Sauerteig ist, das würde ich diesen Gersteln und haltbar machen:
https://www.homebaking.at/wie-mache-ich-sauerteig-haltbar/
Lg. Dietmar
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heinz
danke dietmar,
dein blog ist ja so umfangreich und ich denke da habe ich bei weitem noch nicht alles entdeckt. verwirrt bin ich aber noch immer. jene menge, die ich für ein neues brot entnehme wird als Anstellgut bezeichnet? Damit setze ich dann – nach deinen Rezepten – das neue brot an?
lg heinz
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Dietmar Kappl
Stimmt genau so wird es gemacht!
Vom gelagerten Sauerteig im Kühlschrank wird immer das gewünschte Anstellgut entnommen 😉
lg. Dietmar
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Martin
https://www.homebaking.at/pane-sera/
auf diesem Blog gibts sogar für solche Sachen eine Lösung!
ist ein wunderbares Brot dass ich sehr gerne zu hause nach backe.
lg Martin
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Dietmar Kappl
Stimm, das geht auch noch 🙂 🙂 🙂
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Evelyn
Möcht gerne hier mitlesen. …bin Neuling …
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gabriele colbert
Lieber Dietmar!
Das Kletzenbrot mit Roggen-Vollkornteig ist einfach toll geworden. Da ich nur einen E-Herd besitze habe ich große Steine auf ein Backblech gegeben, mit aufgeheizt und als Brote drinnen waren, die Steine mit Wasser übergossen. Das Brot wurde noch nie so gut wie am Wochenende.
Liebe Grüße
Gabi
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Dietmar Kappl
SUPER 🙂 🙂
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gabriele colbert
HalloDietmar,
danke für die rasche Antwort. Ich stehe etwas auf der Leitung. Ich füttere wieder mein Anstellgut 5 tage mit 50g Mehl und 50g Wasser . Nach dem 5. Tag kann ich den Sauerteig herstellen und von diesem kann ich mir erst ein Stück aktiven Sauerteig entnehmen, diesen im Kühlschrank aufbewahren? und wie gehe ich dann beim nächsten Brotteig vor? Reicht diese Restmenge aus um gleich einen Sauerteig herzustellen?
LG Gabi
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Dietmar Kappl
Hallo Gabi,
nein falsch verstanden!
Dein bereits gelagertes Anstellgut muss nicht mehr täglich gefüttert werden! Es genügt einen Tag vor der eigentlichen Sauerteigführung das Anstellgut einmal mit 50g Mehl und 50g Wasser zu füttern (das ist mit einem Wecker in der Früh zu vergleichen – füttern und er weiß das er in die Arbeit muss 😉 ).
Aus diesem aufgeweckten Sauerteig wird anschließend die richtige Sauerteigführung gestartet (siehe jeweiliges Rezept).
Ich hoffe ich hab dir nun etwas Licht in dunkle gebracht 🙂
Lg. Dietmar
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gabriele colbert
Lieber Dietmar!
Viele Dank, dass du dir so viel Mühe machst. Jetzt ist alles klar. Werde dir dann am Wochenende berichten.
Lg. Gabi
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gabriele colbert
Hallo Dietmar!
Ich habe gestern das Roggenvollkornbrot gebacken. Ist mir nach dem 2.Versuch gelungen. Nun zur Frage: Ich habe mir nach dem 5.Tag des Sauerteigansatzes ein Anstellgut zurück behalten und dies im Kühlschrank gelagert. Möchte am Wochenende wieder ein Roggenvollkorbrot backen aber mit eingeweichten Trockenfrüchten, so wie ein Kletzenbrot aber in Kastenformen gebacken. Kann ich das Anstellgut einmal auffrischen und dann als Vollkornsauerteig verarbeiten? Ist dies überhaupt möglich vom letzten Tag der Ansäuerung ein Anstellgut zu entnehmen und dies dann vor dem Backtag aufzufrischen um dann den eigentlichen Sauerteig herzustellen?
LG Gabi
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Dietmar Kappl
Hallo Gabriele,
aus deinem restlichen Anstellgut wird wieder der nächste Sauerteig gezüchtet 😉
Einfach Anstellgut aus dem Kühlschrank nehmen und Sauerteig wie angeführt ansetzten!
Um etwas mehr / besseren Trieb zu bekommen kann das Anstellgut zuvor (einen Tag) etwas gefüttert werden (Aufweckphase 😉 ).
Lg. Dietmar
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Heidi
Hallo, Dietmar,
in einer Abstellkammer hab ich einen alten Kühlschrank stehen. Dahinein kommen nun meine Sauerteige und Teigvarianten zum Reifen.
Neulich, als ich die zwei Kübel Sauerteige, die ich mir von euch in Linz mitnahm, reinstellte hab ich die Temperatur gemessen und festgestellt, dass sie viel zu hoch war. Also kälter gestellt, am nächsten Tag nachgeschaut und da musste ich feststellen, dass das Gemüse gefroren war. Ebenso das kleine Küberl aus Linz mit Roggen ASG. Das hab ich leider entsorgen müssen. Der große halbvolle Linzer Kübel mit Weizen ASG war oben ca. 4cm gefroren. Diese Schicht hab ich weggenommen und im schon ziemlich vollen Mistkübel entsorgt. Das war gestern abend.
Und was soll ich dir sagen??? Heute morgen begrüßte mich der Weizensauer ! Er kam mir aufgebläht am Boden kriechend entgegen…….Und er lebt doch!
LG.Heidi
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Dietmar Kappl
Hallo Heidi,
das Zeug ist nicht zu umbringen 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Lara
Hallo Dietmar,
ich habe mein Glück mit Datteln beim Hefewasser versucht und leider hat sich nach 8 Tagen? gar nichts getan. Ist es den potentiellen Hefen in meiner ca. 23 Grad warmen Küche etwas zu kalt?
Das gleiche ist leider mit meinem Sauerteig passiert. Die ersten 3 Tage waren eher mau. Als ich dann dennoch 50 g abgenommen habe und weiter gefüttert habe, ist mir der Teig leider angeschimmelt. Hast du evtl. einen Tip für mich?
Viele Dank schonmal, Grüße Lara
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Dietmar Kappl
Hallo Lara,
schwierig!!!
Beim Hefewasser kann es an der Frucht gelegen haben!
Nimm eine andere Frucht!
Bsp.:
Bioapfel reiben, Safte auspressen, Saft wiegen und mit Wasser 1:1 mischen. Anschließend gibst du die selbe Menge an Weizenmehl hinzu Flüssigkeit und Mehl 1:1). An einen warmen Ort 24-36 Stunden reifen – anschließend nochmal mit der selben Menge Wasser und Mehl füttern – 12-15 Stunden stehen lassen und das pfeifft aus dem Glas 😉
Roggensauerteig – der war wahrscheinlich zu kalt und wurde vor der Reife mit dem Schimmel gesegnet!
Lg. Dietmar
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Kochhexe
Lieber Dietmar
Ich habe noch eine Frage zum Hefewasser. Da ich das Hefewasser anstelle von Hefe brauchen kann, wie ist das Verhältnis von Hefewasser zu einem Hefewürfel ?
Was entspricht einem Hefewürfel von 40 gr. Da blicke ich nicht durch. Sorry, vielleicht eine eigenartige Frage..??Vielen Dank für deine Antwort.
Liebe Grüsse
Isabelle
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Lara
meine Info hierzu war, einfach die gesamte Flüssigkeit durch Hefewasser zu ersetzen. Ob das jedoch stimmt kann ich dir leider nicht sagen, da mein Wasser nicht so will, wie ich das gerne hätte.
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Dietmar Kappl
Nee geht nicht!
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Dietmar Kappl
Hallo Isabelle,
das kann man so nicht vergleichen -Sorry!
Lg. Dietmar
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Nadine
Ich habe es geschafft erfolgreich einen Lievito Madre herzustellen. Nun meine Fragen, wie und wann genau ich diesen benutzen kann.
Kann ich den Weizensauer einfach durch den LM ersetzen? Muss der Vorteig dann auch nochmal 12 Stunden gehen wenn er aufgefrischt ist oder nur wenn er aus dem Kühlschrank kommt?
Lg Nadine
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Dietmar Kappl
Hallo Nadine,
wenn Sauerteig auf LM umgerechnet wird, dann einfach die reduzierte Wassermenge vom LM im Hauptteig hinzufügen!
Die Reifzeit nach dem Auffrischen richtet sich nach der Anstellgutmenge – bei 12Std brauchst du etwa 20-30% Anstellgut 😉
Solltest du weitere Fragen haben, dann melde dich einfach.
Lg. dietmar
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Kathrin
Hallo Dietmar!
Ich hab eine Frage bzgl. Lievito madre bzw. Weizensauerteig. Was ist der grundlegende Unterschied zwischen den beiden. Ist es vor allem die unterschiedliche TA? Kann ich den LM gegen einen WST austauschen bzw. was muss ich dabei beachten. Vielen Dank für Deine Hilfe!
GLG Kathrin
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Dietmar Kappl
Hallo Kathrin,
der Unterschied liegt zum einen in der TA und zum anderen im mehrmaligen Auffrischen in kurzen Abständen 😉
Weizensauer kann je nach Rezept fast immer ausgetauscht werden – die erhöhte Wassermenge im Sauerteig einfach im Hauptteig reduzieren 😉
Lg. Dietmar
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Konrad Brantner
Hallo Dietmar,
warum muss beim herstellen von Rosinenwasser,die Flasche fest verschlossen sein bzw.
unter Druck stehen
Gruß Konrad
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Dietmar Kappl
Hallo Konrad,
weil man durch das anfassen der Flasche erkennt ob und wie lange es noch dauert bis der Vorteig gestartet werden kann.
Die Herstellung von Hefewasser kann bei dem einen oder anderen schon mal bis zu 5/6 Tage dauern und man kann dies eigentlich ohne Druck nur schwer erkennen. Wenn aber die Flasche Druck aufbaut, erkennt man genau wann dein Hefewasser bereit ist!
Auch nach Monaten und Jahren gefällt und fasziniert mich das öffnen der Flasche immer wieder aufs neue – darum mache ich es so 😉
Lg. Dietmar
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Manfred
Hallo Konrad
Ich arbeite inzwischen mit einem Einmachglas ohne Dichtung. Das funktioniert genauso gut. Zum auffrischen 3 EL Rosinen., 1ELHonig und 150 ml abgekochtes Wasser dazugeben. Das lasse ich dann wieder 1/2Tag bei 30 grad stehen und dann in den Kühlschrank. Von mal zu mal nimmt die Triebkraft zu.
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Stefan31470
Hallo zusammen,
anbei ein Foto von einer PET Flasche mit Hefewasser, deren Verschluss geöffnet wird. Es handelte sich um warm angesetztes Hefewasser, das in der Flasche absolut friedlich aussah (linkes Foto). Nach dem Öffnen schäumt die Chose schlagartig auf (rechtes Foto). Da ich keine Schweinerei riskieren wollte habe ich den Vorgang schnellstens wieder unterbrochen…
Dennoch sehe ich kein Risiko darin: Sobald die Flasche mit dem Hefewasser in den Kühlschrank kommt, sehe ich alle paar Stunden danach und lasse den Druck vorsichtig ab. Nach einiger Zeit reduziert sich die Aktivität auf ein absolut harmloses Maß. Dennoch schaue ich immer wieder einmal nach und entlaste die Flasche, wenn nötig.
Beste Grüße
Stefan (31470)
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
wenn es so schäumt weiß man es ist bereit zum Ansetzten 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Hallo Dietmar!
Nachdem ich gestern beim Backen vom Alpenlaib leider meinen zuvor in der Restwärme vom Kuchenbacken im Rohr stehenden Sauerteig mit aufgeheizt und somit “gekillt” habe, habe ich einen neuen Sauerteig angesetzt. Bereits am zweiten Tag hat er ordentlich an Volumen zugenommen. Ich würde sagen, er hat sich bereits nach wenigen Stunden verdoppelt. Soll ich jetzt trotzdem die 5 Tage durchziehen, oder kann ich das Prozedere etwas abkürzen.
Danke für deine Infos, Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
auf alle Fälle kannst du dein Prozedere verkürzen 😉
Lg. Dietmar
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Philip
Hallo Dietmar,
dieses Phänomen hatte ich auch. Bereits am zweiten Tag war er schon nach 5-6 Stunden deutlich verdoppelt und beim Gegenklopfen ist die Wölbung auch schon leicht eingefallen. Dann habe ich nur noch 50g davon mit 50g Mehl und Wasser vermischt und dann passierte bei gleichen Bedingungen nichts mehr. Einfach nichts. Ich habe mit ihm geredet, ihm Musik vorgespielt usw. Das ist mir jetzt fünf Mal in Folge passiert. Ich habe immer alles mit kochendem Wasser abgespühlt und hatte Roggenvollkornmehl von Alnatura. Ich werde langsam verrückt und mir fallen schon keine Namen mehr ein für die Neuansätze 😉 Ideen, woran es liegen kann? Sollte ich doch mal ohne Rücksicht die 24 Stunden einhalten bis zu Tag 4? Ich hatte Angst, dass er dann zu überreif wird und ich ihn dadurch umbringe…
Danke und Grüße
Philip
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Dietmar Kappl
Hallo Philip,
versuche es einfach mal mit einer längeren Reifezeit 😉
Lg. Dietmar
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Simone
Hallo Dietmar,
so wie im Kurs in Linz besprochen, habe ich das Hefewasser mit geraspelten Äpfeln hergestellt. Am 5. Tag war die Flasche so hart wie Beton 😉
Nur hatte ich folgendes Problem: Ich wollte langsam den Druck rauslassen, damit ich die Flasche im Kühlschrank lagern konnte, aber jedes Mal, wenn ich nur ganz wenig aufgeschraubt habe, ist das Zeug sofort nach oben geschossen (und ich habe nur ganz wenig aufgeschraubt). Dann habe ich es stehen lassen, damit die Flüssigkeit wieder zurückgeht, und habs nochmal probiert. Dasselbe. Das ganze habe ich ein paar mal versucht, und dann habe ich mir gedacht, ich probiers jetzt einfach, habe eine Schüssel utnergestellt, und langsam aufgeschraubt. So schnell habe ich gar nicht schauen können, war die Küche voller Äpfel 😀
Wie schraube ich nun die Flasche richtig auf???
Danke für deine Hilfe!
Simone
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limette
Hallo Dietmar,
wie geht denn flüssiges Hefewasser mit Apfelraspeln? Oben erklärst Du ja einen festen Ansatz mit Mehl-Anteil.
Ich würde es gerne mal mit den Äpfeln versuchen, weil ich einfach kein Glück mit der Herstellung von Rosinenwasser habe, trotz Bio-Rosinen, Bio-Honig und sterilisierten Gerätschaften sind mir schon 2 Ansätze verschimmelt, und ich bin etwas ratlos. Habe auch schon sämtliche Bioläden in der Nähe abgeklappert nach Rosinen ohne Öl-Trennmittel und keine gefunden, vielleicht liegt es ja daran?
Herzliche Grüße und vielen Dank, limette
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limette
Hallo Dietmar,
vielen Dank, und: Juhu, es hat endlich funktioniert! 😀 Ich konnte sogar das Gemisch mit etwas mehr Wasserzugabe verlängern.
Bezüglich der Haltbarkeit: Kann man sagen, entweder es gärt oder es schimmelt oder kann beides auch gleichzeitig vorkommen?
Herzliche Grüße und vielen Dank, limette
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Dietmar Kappl
Hallo Limette,
Schimmel kann sich immer und überall bilden (auch in deinem Sauerteig!).
Daher immer sauber arbeiten dann passiert nichts 😉
Lg. Dietmar
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Dietmar Kappl
Hallo Limette,
klar kannst du einen Ansatz auch mit Äpfel machen hier musst du aber folgendes machen:
– Äpfel im ganzen reiben und den Fruchtsaft auspressen
– 250g Weizenmehl, 90g Wasser und 60g ausgepressten Apfelsaft zu einem Teig kneten
– in ein Gefäß füllen und bei 26-30°C reifen lassen (100% Volumenszunahme)
– …
Lg. Dietmar
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Dietmar Kappl
Hallo Simone,
ich würde diese einfach einen Tag früher öffnen oder etwas weniger in die Flasche einfüllen 🙂
(aber dein Hefewasser ist mit Sicherheit “sehr aktiv” 😉 )
Lg. Dietmar
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Dana
Hallo Ditmar,
ich habe eine Frage. Altes Brot als Aroma. Ich backe ab und zu Halbroggenbrot (tschechisches) und ich möchte altes Brot dazu geben. Hat das irgedwelche Regeln? Wieviel Wasser, wieviel Brot dass Teig dann nicht zu weich ist. Das foto ist mit 70% Wasser und ist für mich fast zu fest.
Danke Dana
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Karl
Hallo Dana!
Hast Du bei deinem Brot weiter unten geriebenes (feines, wie Brösel) Altbrot genommen, oder hast du harte Brotwürfel eingeweicht und dann püriert?
Vielen Dank und liebe Grüße
Karl
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Dietmar Kappl
Hallo Dana,
da geht mir das Herz auf wenn einer sagt “mit 70% ist mir der Teig zu fest” 🙂 🙂
Bei der Zugabe von Restbrot kann man selber entscheiden wie viel man hinzugeben möchte, jedoch kann man 8-15% aufs Mehl bezogen hinzugeben.
Weizenbrote ca.8%
Roggenmischbrote ca.15%
Lg. Dietmar
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Dana
Hallo Dietmar,
gleich probiert. 50% Rogen, 50% Weizen, 80% Wasser, 10% altes Brot. Das Brot ist weich und leicht und schmeckt wirklich sehr gut.
Danke Dana
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Dietmar Kappl
SUPER 🙂 🙂
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Ulla
Hallo Dietmar, gebe ich bei Weizenbrot auch Weizenaltbrot dazu oder egal welche Sorte? Bei Roggenmischbrot die gleiche Frage? Das wollte ich schon lange mal geklärt wissen?
LG von Ulla
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Dietmar Kappl
Hallo Ulla,
bei reinem Weizenbrot würde ich nur helles Restbrot einweichen.
Aber beim Weizenmischbrot kannst du bereits das von Roggen-/Roggenmischbroten verwenden 😉
Lg. Dietmar
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Ulla
Hallo Dietmar, wenn im Rezept 14 Gr. Hefe genommen werden, wieviel Hefewasser kann ich anstatt Hefe dann nehmen? Habe das noch nie benutzt mein Hefewasser!
LG von Ulla
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Dietmar Kappl
Hallo Ulla,
kommt auf die Rezeptur an!
Man setzt ca. 30% +/- vom Gesamtmehl mit Hefewasser an, und daraus wird am nächsten Tag der Hauptteig hergestellt. Vorsicht: Teigreife verlängern – Hefewasser reift langsamer als Teige mit Hefe.
Lg. Dietmar
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Ulla
Ok!! Danke für den Tipp!!
LG von Ulla
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Ulla
Ich hatte geglaubt mein Hefewasser wäre nicht mehr aktiv, aber das war falsch gedacht. Aus dem Kühlschrank in die Sone und schon lebte es wieder. Ich will Frühstücksweckerl machen. Nun habe ich den Vorteig schon angesetzt mit Sauerteig. Kann ich denn das Hefewasser auch noch anstatt Hefe (doppelte Menge sind 14 gr. Hefe) in den Hauptteig geben? Was würdest du an meiner Stelle tun?
LG nochmal von Ulla
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Dietmar Kappl
Ich würde zusätzlich zum Sauerteig 20% der Mehlmenge mit Hefewasser ansetzten / TA 200% – Reifezeit 8Std.
Bei dieser Kombi pfeift der Teig aus der Schüssel 😉
Lg. Dietmar
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Dana
Hallo Dietmar,
ACHTUNG!!!! Das Hefewasser ist 3. Tag explodiert!!!!!!! Gott sei Dank im Schrank.
Lg Dana
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Dietmar Kappl
🙂 🙂 🙂
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Günther
Hallo Dietmar!
Ich darf mal von oben zitieren und eine Frage dazu stellen: “Der Roggensauerteig kann auch zu einem Weizen- oder Dinkelsauerteig umgezüchtet werden….”
Wie ist das jetzt wenn ich Roggenanstellgut hab (hab den RST vor mehr als einem Jahr gezogen und seither weitergefüttert) und Weizenmehl und Wasser mit RST zum Sauerteig ansetzte, macht das von der Aromatik einen Unterschied? Ich hatte auch mal Weizensauerteig über längere Zeit gepflegt aber der hat irgendwann nach Lösungsmittel und nicht so leicht nach Essig gerochen wie RST.
Danke für Antwort,
Günther
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Dietmar Kappl
Hallo Günther,
wahrscheinlich ist dein Sauerteig aus dem Gleichgewicht geraten!
Nach einigen Auffrischungen bekommt der Weizensauer ein anderes Aroma wie der Roggensauerteig.
(bevor ich HEfewasser hatte machte ich immer meinen Weizensauer so 😉 )
Lg. Dietmar
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Yolanda
Hallo, Frage ich habe nun mein ST fertig kann aber grad nicht Brotbacken, ich stelle ihn dann in den Kühlschrank. Kann ich nun einfach nochmals Wasser und Mehl zufügen und bei 28° gehen lassen um ihn zu aktivieren? Oder muss ich davon 50g entnehmen und weiter füttern?
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Dietmar Kappl
Hallo Yolanda
Wenn man nicht wie gewollt zum Brotbacken kommt, dann muss der Sauerteig im Kühlschrank gelagert werden.
Wie man aber solche Sauerteige weiter verwenden kann, möchte und werde ich in den nächsten Monaten zeigen 😉
Lg. Dietmar
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Manfred
Hallo Yolanda, ich nehme am Backtag das Glas aus dem Kühlschrank, entnehme 10 g davon ,verrühre mit 50g lauwarmem Wasser und gebe 50 g Mehl hinzu. Verrühren …fertig. Die Mischung lasse ich dann ca. 6-8 Std. bei 30 Grad gehen. Für den Teig entnehme ich die entsprechende Menge und dann wandert der Rest wieder in den Kühlschrank. Den Rest vom ursprünglichen Anstellt kannst Du entsorgen
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Yolanda
Danke Manfred,
nur hab ich etwas Mühe soviel wegzuwerfen, ich mache ja auch keine Pfannkuchen (wie hier beschrieben) .
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Petra C.
Nun habe ich doch noch eine Frage zum Hefewasser, lieber Dietmar. Nachdem ich das Hefewasser 2-mal neu aufgefüllt habe, hatte ich beim 3, Mal das Gefühl, daß es nicht wieder richtig aktiv wird und habe es komplett neu angesetzt.
Wenn ich das Hefewasser, wie Du schreibst, immer wieder auffüllen kann, reicht es doch nicht, nur Wasser nachzuschütten. Sollte ich jedesmal ein paar frische Rosinen dazugeben oder Honig oder beides?
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
ich habe mein Hefewasser nur 1x mit Wasser wieder befüllt!
Wenn man dieses mehrmals verwenden möchte, dann musst du Rosinen und etwas Honig hinzufügen (Ich würde es von Beginn an neu ansetzten – dadurch verhinderst du Fehler in der Führung)
Hast du schon mal versucht den angesetzten Vorteig weiterzuführen – das funktioniert super!!
Lg. Dietmar
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Petra C.
Auf die Idee bin ich nicht gekommen. Klar! Das handhabe ich dann sicher so, wie beim Sauerteig – 10g Vorteig mit je 50 g Wasser und Mehl auffüllen? Ja, das werde ich tun! Danke, Dietmar!
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