Dinkelseelen und Dinkelknauzen
Weil es auch einige traditionelle Dinkelgebäcke gibt, möchte ich gerne ein solches als nächstes versuchen. So sind es z.B. im Süddeutschen Raum die Dinkelseelen oder Dinkelknauzen, die Kenner nach wie vor schätzen.
Diese Dinkelgebäcke wurden immer mit langen Teigführungen oder mit Vorteigen hergestellt. So konnten sich in Verbindung mit einem guten Backprozess viele Aromastoffe entwickeln. Heute bietet sich der Einsatz von Vorteigen an, um alle Vorteile des Dinkels auszuschöpfen.
Beides sind Gebäcke mit langer Tradition, die sich nicht in der Zusammensetzung und der Teigführung unterscheiden, sondern lediglich in der Aufarbeitung.
Der Teig wird sehr weich geführt. Die Teigausbeute liegt bei TA 180 und ist natürlich auch von der Wasseraufnahmefähigkeit des Dinkelmehles abhängig. Zugesetzt werden 10% Weizensauer (TA 200) und ein Brühstück (TA 400) und eine geringe Hefemenge von 1%.
Rezept
für ein Teiggewicht von 1862g = 10 Seelen / 80g und 15 Knauzen / 70g TA 180
Kochstück:
- 100g Dinkelmehl Type 630
- 300g Wasser
Wasser und Dinkelmehl verrühren und aufkochen. Danach im Kühlschrank bis zur Weiterverarbeitung aufbewahren.
Dinkelsauerteig:
- 100g Dinkelmehl Type 630
- 100g Wasser
- 5g Anstellgut
TT: 28°C Reifezeit: 16 Stunden
Hauptteig:
- 800g Dinkelmehl Type 630
- 400g Brühstück
- 205g reifer Dinkelsauerteig
- 400g Wasser (der mutige schüttet 470g Wasser)
- 30g Honig
- 22g Salz
- 10g Hefe
Alle Zutaten 7 Minuten am langsamen Gang mischen, und 1 weitere Minute am schnellen Gang. Anschließend erhält der Teig eine Teigruhezeit von 3 Stunden und kann danach direkt aufgearbeitet werden. Günstig wirkt sich ein “Aufziehen” des Teiges (schonendes Übereinanderlegen) nach allen 60 Minuten aus.
Aufarbeitung Seelen:
Vom fertigen Teig werden mit einer Teigspachtel die Teigstücke abgetrennt (Spachtel vorher in Wasser tauchen). Die abgetrennten Seelen lediglich etwas länglich ziehen, und auf ein Backtrennpapier legen, damit die Seelen zum Backen leichter von der Backschaufel rutschen. Vor dem Backen noch mit etwas Kümmelsalz bestreuen und bei 250°C mit Schwaden 15-16 Minuten backen. Stückgare ist keine mehr erforderlich!
Aufarbeitung Knauzen:
Vom fertigen Teig werden mit einer Teigspachtel gleich große Teigstücke abgestochen. Die Teigstücke etwas nachformen, und ebenfalls auf ein Backtrennpapier setzten, damit auch diese leichter von der Backschaufel rutschen. Keine Stückgare erforderlich, somit können auch die Knauzen sofort gebacken werden!
Im Unterschied zu den Seelen erfolgt beim BACKEN: “keine” Dampfzugabe!
175 Kommentare
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Marlene
So der zweite Versuch ist besser geglückt 🙂 das Formen mit feuchten Händen hat auch funktioniert. Geschmack und Frischhaltung ist echt prima.
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Marlene
Ahja klaro, bei den Seelen arbeitete ich ja auch mit feuchten Händen 😉
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Marlene
Heute hab ich meine ersten Dinkelknauzen gebacken, sehr lecker 🙂
An der Optik muss ich noch etwas üben, war eine ziemlich klebrige Angelegenheit, war vermutlich auch etwas viel Wasser im Teig 😉
Beim nächsten Mal werde ich die Wassermenge etwas reduzieren.
Liebe Grüße
Marlene
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Dietmar Kappl
Hallo Marlene,
immer mit nassen Händen und nasser Spachtel arbeiten – so klebt der Teig am wenigsten und macht keine Probleme 😉
(einfach eine Schüssel Wasser daneben zum aufarbeiten hinstellen!)
Lg.
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mathias
Danke, Dietmar!
Wird notiert und in ein-zwei Wochen umgesetzt:-)
Schöne Grüße aus Köln,
Mathias
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mathias
Hallo Dietmar. Sehr schön sind sie bei mir geworden. Von der Krume/Porung wurden sie so, wie ich mir schon immer ein Baguetteinneres gewünscht habe. Wachsig, an einigen Stellen fast durchsichtig und schöne große Poren. Kamen sehr gut an beim Grillen, heute.
Keine Ahnung wiese mir die schöne Krume bei Baguettes nie so gelingt…frage mich wie bei Lutz’s Baguettes (á la Bouabsa) derarte schone große wachsige Poren entstehen können. Ich glaub ich müsste auch mal den Hersteller meines 550er Mehles wechseln. Bei mir ist nach dem Entgasen und ausrollen immer Endstation.
Ich hab deinen Dinkelknauzen/Seelen noch 150g Poolish (halb DVKM halb WVKM) hinzugefügt. Allerdings werde ich bestimmt noch versuchen das Rezept auf eine 48Stunden Kühlschrankgare umzuarbeiten. Meinst Du – bei gleichbleibender Sauerteigmenge – wären dann 4g Hefe ok?
Schöne Grüße,
Mathias
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Dietmar Kappl
Hallo Mathias,
wenn du wüstest, wie lange ich für grobe Porung gebraucht habe 🙁
Da gingen eine 100kg Teig den Bach runter – Knödelbrot und Brösel gab’s Monate lang im Angebot, aber irgendwann geht einem der Knopf auf, und alles erscheint logisch! Auf keine Fälle beim Mehleinkauf sparen, immer frische Hefe verwenden (keine alte oder gar eingefrorene Hefe verwenden), Teigtemperatur nie über 24°C, event. verspätete Salzzugabe, Backen auf “Stein”, Teige langsam und lange kneten, TA- mind. 170, …
(Werde demnächst eine Bildergalerie starten, mit Brotfehler! *Fehler/Ursache + Foto*) – vielleicht sollte ich mir für die Porung auch etwas überlegen 😉
Wenn du eine lange – kühle Gare anstrebst, dann würde ich es erst mit 12-24 Stunden (über Nacht) versuchen. Die Reifezeiten beim Falten auf 20 Minuten verkürzen. Nur zwei mal falten, und ab in den Kühlschrank – abstechen und formen erst am nächsten Tag. Den Teig würde ich aber erst 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Hefe passt mit 4g 🙂
Nach dem abstechen Enden nach unten krabbeln – gleich auf Backpapier setzten, damit es leichter von der Backschaufel rutscht – Backstein muss vorgeheizt sein !!!
Bis bald Dietmar
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mathias
Hallo Dietmar,
hast Du für den Sauerteig Weizen- oder Roggen-ASG verwendet.
Schöne Grüße,
Mathias
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Dietmar Kappl
Hallo Mathias,
habe Roggensauer als Anstellgut genommen (um Weizenfrei zu bleiben)
Lg.
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ANNA GIORDANI
Ciao Diietmar, pane spettacolare!
Se non ho capito male si può arrivare ad un tasso di idratazione del 80%, è così?
Sono curiosa di provarlo…
Vorrei poterti chiedere una cosa se me lo consenti: hai mai usato la farina di vinaccioli in panificazione e se sì con che tipologia di pani? Me l’hanno regalata e per il momento ho preparato degli ottimi biscotti, ma mi è stato detto che utilizzandola nella percentuale che va dal 3 al 5% sul totale della farina da utilizzare, regala uno splendido colore, un buon gusto di noci ed una piacevole consistenza. Cosa ne sai tu?
Ti ringrazio anticipatamente per la eventuale risposta. Bravissimo ed a presto.
Anna Giordani
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Dietmar Kappl
Ciao Anna,
Purtroppo non ho esperienza con la farina di semi d’uva, si ma di integrare nel futuro, nei test di cottura.
Saluti da Linz
Dietmar
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Armin
Danke für die schnelle Antwort, werde es so probieren und dann berichten.Lg. Armin
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Armin
Hallo Dietmar, deine Seelen sehen super aus.
Möchte gerne das Rezept nachbacken habe aber noch das Bio T 700 das ich verwenden möchte.
Kannst du mir bitte sagen wieviel ich das Schüttwasser reduzieren muß damit mir die TA nicht wieder zu hoch wird.
Danke Armin.
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Dietmar Kappl
Hallo Armin,
geh einfach mit der TA auf 165 zurück, und wenn sich der Teig von der Schale löst, kannst du nach deinem eigenen Gefühl noch Wasser nachschütten. Dieses nachgeschüttete Wasser nimmt er “ruck-zuck” auf 🙂
Lg. Dietmar
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Naddi
Habe schon, wer lesen kann, ist klar im Vorteil 😉
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Naddi
Super sieht das wieder aus, gut dass gestern mein Dinkelmehl kam 🙂 dann kann ich ja loslegen. Eine Frage: nach der Ruhezeit werden die Teiglinge nur noch abgestochen und sofort gebacken, keine Zwischengare mehr oder? Herzlichst Nadja
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Daniel
Hallo Dietmar,
Sehr lecker sehen deine Seelen aus. Hatte ich vor ein paar Wochen auch erst selber gebacken; jedoch ohne Sauerteig.Die Abwandlung der Knauzen muss wohl das nächste Mal bei mir dran glauben. (:
Gruß,
Daniel
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