Pain au Levain
Das “Pain au Levain” ist ein Prachtstück an Brot und zugleich eine wahre Meisterleistung für jeden Hobbybäcker. Es erfordert Erfahrung mit Sauerteig und ein gutes Gefühl für die richtige Teigreife. Bei diesem Brot handelt es sich um ein Weizenmischbrot, hergestellt aus zwei unterschiedlichen Sauerteigen.
Durch die lange und kühle Teigreife bekommt das Brot ein kräftiges Aroma. Ein zusätzliches Markenzeichen ist die kräftig ausgebackene Kruste, was wiederum für eine lang anhaltende Frischhaltung sorgt.
Rezept
für ein Teiggewicht von 897g / 2 Stück 453g TE
Roggensauerteig:
- 40g Roggenvollkornmehl
- 40g Wasser
- 10g Anstellgut
RZ: 6-8 Std TT: 28-30°C
Weizensauerteig:
- 40g T80
- 50g Wasser
- 10g Anstellgut
RZ: 6-8 Std TT: 28-30°C
Hauptteig:
- 90g Roggensauerteig
- 100g Weizensauerteig
- 280g Wasser
- 380g T65
- 40g Weizenvollkornmehl
- 12g Salz
Anleitung:
- Sauerteige, Mehl und Wasser kurz vermischen und 30 Minuten zur Autolyse stehen lassen.
- Nach der Autolyse Salz hinzufügen und so lange langsam mischen, bis sich der Teig von der Schale löst. Anschließend wird der Teig eine halbe Minute schnell geknetet.
- Den Teig in eine geölte Wanne legen und 180 Minuten reifen lassen (in dieser Reifezeit wir der Teig 2x gefaltet).
- Nach der Teigreife den Teig nach Wunsch teilen und zu runden Laiben formen. Diese Laibe entspannen nun für weitere 30 Minuten. Erst nach dieser kurzen Entspannungsphase werden die Teiglinge länglich geformt.
- Die Gare der Teiglinge erfolgt bei 4°C im Kühlschrank.
- Nach einer Stückgare von 12-15 Std. wird das Brot mit kräftigen Schwaden bei 250°C in den Ofen geschoben.
- Backtemperatur nach 10 Minuten auf 235°C reduzieren.
- Wichtig für die Frischhaltung und das Aroma: KRÄFTIG AUSBACKEN!
- Um die Krustenbildung des Brotes zu verbessern, kann der Schwaden nach halber Backzeit abgelassen werden.
205 Kommentare
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Stefan
Ganz herzlichen Dank, Dietmar, für dieses phantastische Brot. Es schlägt alles, was ich bisher produziert, aber auch hier gekauft habe. Es hält jeden Vergleich mit dem Brot aus den hiesigen Hallen aus. Krachende Kruste, saftige Krume, hocharomatisch. Ich wüsste nicht, was sich noch verbessern ließe, außer, dass ich es das nächste Mal etwas rustikaler wirke und eventuell noch etwas weiter ausbacke – ich liebe solche Brote. Nochmals ein ganz großes Kompliment !
Beste Grüße
Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
freut mich das es geklappt hat – Toll 🙂
Wenn du dein Brot etwas kürzer formst, dann bekommt es mehr “Körper” was wiederum beim Backen für einen besseren Ofentrieb sorgt 😉
Lg. Dietmar
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Naddi
Juhu Dietmar – ein frohes neues Jahr wünsch ich Dir 🙂 und warte gleich mal mit Deinem neuesten Brot auf *lach* – gestern geknetet, heute gebacken, morgen verputzt oder so 😉
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Dietmar Kappl
Hallo Naddi,
auch dir ein gutes neues Jahr und wie man sieht gelingt dir das Backen zu 100%!
Da hast du ein Hammerbrot gebacken – RESPEKT 🙂
Lg. Dietmar
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Naddi
Leider ist mir der Schluss etwas seitlich verrutscht. Statt WVKM hab ich T110 genommen. Und Alpenroggen im Sauerteig.
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Rosalie
Hallo Dietmar,
oohhh wie fein das Brot aussieht! Zwei Sauerteige lassen ein wunderbares Aroma erahnen und ich mach mich am Wochenende gleich mal ans Nachbacken. T80 hab ich nicht, Ruchmehl wäre meine Wahl, oder was meinst Du?
Lieben Gruß
Rosalie
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Dietmar Kappl
Hallo Rosalie,
klar kannst du das T80 durch Ruchmehl ersetzten (toller Ersatz!!) 😉
Lg. Dietmar
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Marcell
Das hab ich auch versucht, allerdings ist der Sauerteig nicht wirklich zum doppelten Volumen gestiegen, die TA von 222(!) ist womöglich daran Schuld. Leider ist mir dieses Brot wie keines davor verkohlt…ist wohl etwas sensibel…die Krume ist aber wie beim Baslerbrot ähnlich saftig und lecker geworden.
Wie kommst du eigentlich auf diesen wasserigen Sauerteig…?
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Dietmar Kappl
Hallo Marcel,
der Roggensauerteig hat TA 200 und der Weizensauerteig TA 225. Die hohe TA beim Weizensauer ist auf das T80 zurückzuführen – das nimmt mehr Wasser auf 😉 . Kann ich mir nicht erklären warum dein Sauerteig in die Gänge kam.
Lg. Dietmar
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Ralf R.
Hab es auch mit Ruchmehl gebacken, das wir bei einem Besuch von Häussler miitgenommen haben. Allerdings mit etwa 5% weniger Wasser und nur von Hand geknetet.
https://www.instagram.com/p/BPPLHXnDEV-/?taken-by=tueftler63&hl=de
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Dietmar Kappl
Hallo Ralf,
SUPER 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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wolfgang stockinger
Hallo Dietmar,
ich habe weder ein T 65 noch ein T 80 zur Verfügung. Ich bekomme von einem Bauern aus Sippbachzell ein herrliches, mit der Osttiroler Mühle gemahlenes Weizenmehl, das wahrscheinlich zwischen 550 und 1050 anzusiedeln ist, außerdem habe ich ein Tippo 0 zu Hause. Mit welchem Mehl kann ich die Mehle T 65 und T 80 am besten ersetzen und was muss ich dabei bei der Wassserzugabe beachten?
LG
Wolfgang
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Dietmar Kappl
Hallo Wolfgang,
ich würde das T65 durch dein Tipo 0 ersetzen.
Für das T80 würde ich das Weizenmehl von deinem Bauern nehmen.
Das Wasser würde ich anfangs um 5% reduzieren. Nach der Autolyse siehst du sofort ob der Teig noch Wasser benötigt 😉
Lg. Dietmar
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Horst
Lieber Dietmar,
in deiner ersten Antwort zum Pain au Levain (ich meine, es auch schon in anderen Korrespondenzen gelesen zu haben) empfiehlst du, den Sauerteig mehrmals aufzufrischen. Bedeutet dies, mehrmals eine 3-Stufen-Führung oder funktioniert hier auch eine Einstufen-Führung. Und wenn einstufig, bei welchen Bedingungen?
LG Horst
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Dietmar Kappl
Hallo Horst,
Sauerteig aus dem Kühlschrank geben, TA 200 füttern und an einen warmen Ort (30°C) aus dem Schlaf erwachen lassen! Noch besser wäre es wenn man den Sauerteig abermals nach 7-8 Stunden mit einer kleinen Menge Mehl und Wasser füttert – da kommt er so richtig auf Touren 😉
Lg. Dietmar
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Stefan
Hallo Dietmar,
“Levain” ist ja die französische Variante des Sauerteiges/Anstellgutes, üblicherrweise sehr jung und flüssig. Deshalb kenne ich auch kein pain au levain Rezept, bei dem nicht noch Hefe zuzufügen ist. Du verwendest ja auch das T65/80 Mehl. Handelt es sich dennoch um ein Rezept für österreichisch/deutsches Anstellgut oder ist es aus dem Französischen angepasst ? Dann würde ich eventuell jungen levain (bei RASG würde ich zum Bewährten aus dem Kühlschrank greifen) mit etwas Hefe nehmen und die TA so weit hochziehen, wie ich es mir gerade noch zutraue.
Das Rezept begeistert mich nämlich: Es gibt hier in den Hallen ein sehr grobporiges, herrliches, extrem ausgebackenes pain au levain, das ich nie habe nachbacken können. Mit Deinem Rezept würde ich es probieren. Entschuldige deshalb bitte meine eventuell etwas spitzfindig klingende Frage.
Beste Grüße aus Toulouse
Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
aus welchem Mehl das Anstellgut hergestellt wird ist egal – Hauptsache aktiv 😉
Wenn du Sauerteig hast, frische diesen mehrmals mit TA 220 auf (dadurch wird er aktiver).
Eine größere Porung erreichst du, indem du die Teigreife etwas verlängerst (auch die Stückgare vom vorgeformten Teigling von 30 Minuten auf 40-45 Minuten erhöhen).
Lg. Dietmar
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Stefan
Danke, genau das werde ich probieren. Ich hoffe, ich kann von einem gelungenen Brot berichten.
Beste Grüße
Stefan
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Markus Pirchner
Lieber Dietmar,
ich hätte da noch ein paar Fragen 😉
1. Kommen die Teiglinge zur Stückgare in Garkörbe oder ist der Teig so straff, dass sie die Form auch über 15 Stunden halten?
2. Bleibt die Backtemperatur bei 250° oder wird sie gesenkt?
3. Wie lange ist die Backzeit (ca.) Oder geht das nach Optik/Bräunungsgrad bzw. Kerntemperatur?
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
1. Die Teiglinge reifen im Gärkorb
2. Bei einer Teigeinlage von ca.500g würde ich die BT bei 250°C lassen. Sollte die Teigeinlage aber steigen, so würde ich die BT auf 240°C senken.
3. Bei 500g ca. 30 Minuten Backzeit und 750g /45 Min BZ
Lg. Dietmar
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Thomas
Lieber Dietmar,
wunderschön, ein Brot nach meinem Geschmack. Eine Frage: Kann ich statt T65 zur Not auch T80 verwenden, T65 krieg ich halt erst wieder nächste Woche…Und dann etwas mehr Wasser oder alles gleich lassen?
Herzlichen Dank und Grüße aus Leipzig
Thomas
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Dietmar Kappl
Hallo Thomas,
klar kannst du das T65 auf T80 austauschen.
Die Wassermenge wird wahrscheinlich von 280g auf 300g steigen 😉
Lg. Dietmar
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