Pane di Pugliese
Dieses Brot ist für Schelli, dem Weichteigextremisten! Mit einer Teigausbeute von 185% (davon 100% Hartweizenmehl!!) hat sogar dieses Rezept meinen Freund Manfred den Schweiß auf die Stirn getrieben.
Ich fragte ihn 5 mal: Bist du Sicher TA 185 (?) – Na klar, das funktioniert! Dieses klare JA war bereits nach der Autolyse spurlos verschwunden und zauberte mir ein kleines Lächeln ins Gesicht! Willst du noch Wasser haben (grins)?
Am einfachsten wäre es gewesen, etwas Mehl nachzuschütten aber der Stolz war einfach zu groß. Wir sahen das Ganze gelassen und betrachteten die Teigsuppe als Opfergabe. Da diese Autolysesuppe gerade mal den Boden der Knetschale bedeckte und es unmöglich gewesen wäre den Teig einer weiteren Misch- und Knetzeit zu unterziehen wanderte dieser einfach in den Planetrührer. Auf mittlerer Geschwindigkeit kam bereits nach 5 Minuten das große Staunen! Der Teig begann sich von der Schale zu lösen (somit wanderte das Grinsen wieder zu meinem Freund) und nach einer gesamten Mischzeit von 9 Minuten hat sich dieser vollständig von der Schale gelöst.
Nachdem der Teig ausgemischt war, wurde dieser in einer Teigwanne für 120 Minuten gelagert (+2x falten). Anschließend wurde der Teig geteilt und locker zu runden Laiben geformt. Diese wurden aber nach 40 Minuten nochmals nachgeformt und erst danach in den Gärkorb gelegt. Nach einer Gare von ca.60 Minuten wurden die Brote mit Schwaden bei 245°C / 35 Minuten gebacken.
Das was mich zum Staunen brachte war die hohe Teigausbeute von 175 (!) und der Duft des Brotes! Ja genau, der Duft – es roch noch im warmen Zustand nach ZIMT! Ich wäre nie im Traum auf Zimt gekommen, aber Schelli die Schnüffelnase rannte die Backstube auf und ab mit dem Brot unter der Nase und seufzte: Herrlich, es duftet nach Zimt (der träumt heute noch davon 😉 ).
Rezept
für ein Teiggewicht von 1882g / 2 Stück 891g TE
Weizensauer:
- 260g Hartweizenmehl
- 130g Wasser 45°C
- 10g Madre di Lugano
TT: 28°C RZ: 15 Std TA: 150%
Hauptteig:
- 740g Hartweizenmehl
- 720g Wasser 22-25°C
Zutaten vermischen und 60 Minuten zur Autolyse stehen lassen
- 400g reifen Weizensauer
- 22g Salz
Alle Zutaten so lange auf mittlerer Geschwindigkeit mischen, bis sich der Teig von der Schale löst. 180 Minuten in einer Teigwanne lagern (2x falten). Anschließend den Teig teilen und locker zu einem runden Laib formen. Dieser Laib wird nach weiteren 40 Minuten nochmals nachgeformt und in einen Gärkorb gelegt (Endgare ca. 60 Minuten).
Gebacken werden die Brote mit Schwaden bei 255°C fallend 235°C / 40 Minuten.
283 Kommentare
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Claudia
Hallo!
Ich möchte demnächst dieses Brot probieren, hab aber keinen Madre di Lugano. In den Kommentaren steht ja, Weizensaueransatz, mit 20%. Worauf bezieht sich diese Angabe? Oder würdest du eine andere Menge empfehlen, Dietmar?
Was mach ich eigentlich wenn ich zu wenig Anstellgut hab (normalerweise füttere ich ihn einmal in der Woche mit 30g Mehl + 30g Wasser)? Einfach mehr füttern? =-O
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Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
die Anstellgutmenge vom Weizensauer richtet sich immer nach der Stehzeit. Je kürzer das Zeug steht, desto höher die Anstellgutmenge.
Wenn du zu wenig Anstellgut, einfach etwas mehr füttern oder den Sauerteig länger stehen lassen 😉
Die Ansatzmenge richtet sich auch immer nach der Herstellungsmethode: Rosinenwasser, Anstellgt, Madre di Lugano,…
Lg. Dietmar
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Claudia
Wir haben gestern und heute das Brot verkostet, bin leider etwas enttäuscht, da es nicht ans italienische Original herankommt… Kruste ist ziemlich fest, Krume aber auch, fast ein wenig zach, und es ist auch nicht so gut in die Höhe gegangen… Naja, einen Versuch war’s wert, ein Packerl Mehl hab ich noch, also werd ich’s irgendwann noch mal probieren.
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Dietmar Kappl
Hallo Claudia,
wenn ich mir deine Krume anschaue dann warst du einfach zu ungeduldig! Verlängere die Zeit vor der Formgebung um 1-2 Std!!!
Du wirst verblüfft sein was das bewirkt 😉
Lg. Dietmar
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Claudia
Hallo!
Jetzt kenn ich mich gar nicht aus :-O
Könntest du mir bitte für obiges Rezept eine Menge vom Weizen- (bzw Roggen-)Anstellgut angeben, wäre das möglich? Sonst wird diese Brot leider nur eine leckere Erinnerung bleiben 🙁
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Dietmar Kappl
Also:
Weizensauer:
260g Hartweizenmehl
260g Wasser
26g aktives Anstellgut
RZ: 12-14Std TT: 26-28°C TA:200
Hauptteig:
740g Hartweizenmehl
490g Wasser 15-20°C
546g reifer Weizensauer
“Autolyse 30-45Minuten”
22g Salz hinzufügen und wie oben beschrieben…
Lg. Dietmar
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Yvonne Hüsler
Ich denke das Problem hier sind die Zahlen, bzw. das Schüttwasser.
720g minus 130g sind 590g. Also gut 100g mehr Wasser schütten dann wird’s luftiger, oder?
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Dietmar Kappl
Hallo Yvonne,
aber den Teig dafür gut auskneten!!
Lg. Dietmar
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Claudia
Danke, das finde ich super von dir!
Werde berichten, wie mein Brot geworden ist…
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Hubert v. Thailand
Hallo Markus,
Dietmar hat meine e-mail Adresse, dann koennen wir uns ausfuehrlicher unterhalten :-))
LG Hubert
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Hubert v. Thailand
@Markus Pirchner::Dich und Dietmar Kappl haette ich gerne an meiner Seite hier in Thailand. Tueftler der Exraklasse…
LG Hubert
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Markus Pirchner
Hallo HvTh,
wann sollen wir nach Thailand kommen und wohin genau? 😉
LG
Markus
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
ich habe mich wieder einmal an das PdP gewagt, mit – wie das Foto zeigt – höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Beim ersten Durchgang (links im Bild) kam ein speckiger Ziegel (Konsistenz: Schuhsohle) heraus, der zweite Versuch fiel dann schon deutlich besser aus – auf jeden Fall essbar.
Beim missglückten PdP habe ich mich mit den Temperaturen und den Zeiten vertan (ich habe mich zu sehr auf die Zeitangaben verlassen, anstatt dem Teig auf die Finger zu schauen), zudem war die Madre di Lugano schon weit über dem MHD (was aber eigentlich nciht viel ausmachen sollte).
Jedenfalls habe ich beim 2. Versuch die Madre durch Hefewasser ersetzt, die Temperaturen höher und die Reifezeiten länger gewählt.
Was für ein Unterschied.
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
schön zu sehen wie man sich durch die eigene Erfahrung zu helfen weiß 🙂
Lg. Dietmar
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Sabine
Hallo Dietmar,
Mein erster Versuch mit Hartweizenmehl und freue mich auf’s probieren. Da ich eher ein Brötchen Esser bin, hatte ich kleine Schüsseln als Gärkörbe. Momentan backe ich meist mit einem Sauerteig, der mit Weintrauben angesetzt wurde und der etwas flüssiger ist.
Danke für die tollen Rezepte mit herzlichen Grüssen,
Sabine
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Dietmar Kappl
Hallo Sabine,
einmal hineingeschnuppert und das Ding kann zur Sucht werden 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Andreas Horn
Super Brot und es ist auch gut gelungen !
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Dietmar Kappl
Hallo Andreas,
MEGA!!!!!!
(und die Kruste 🙂 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Markus
Hallo Dietmar,
nachdem ich mich lange durch die hohe Teigausbeute abschrecken hab lassen, habe ich mich diese Wochenende drüber getraut. Ich war dann überrascht wie trocken und fest der Vorteig wurde. Auch der Autolyseteig war weit entfernt von einer Autolysesuppe. Ich hab das Hartweizenmehl von bongu verwendet. Das Brot hatte einen sehr schönen Ofentrieb und Ausbund, siehe Foto.
Meine Frage, wenn das Hartweizenmehl von bongu offensichtlich eine so große Wasseraufnahmekapazität hat, soll/kann ich versuchen noch mehr Wasser in den Teig reinzubringen oder nicht?
Danke, lg
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
die Wasseraufnahme kann jeder selber entscheiden!
Wenn man bereits mehr Erfahrung mit weichen Teigen gesammelt hat, dann wird man automatisch mutiger 😉
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
ich konnte die Schmach meines letzten Versuches mit dem PdP einfach nicht auf mir sitzen lassen und habe mich daher noch einmal darüber hergemacht. Diesmal, so denke ich, hat alles geklappt. Und geschmacklich ist es sowieso 1a.
Nur der Zimtgeruch will sich einfach nicht einstellen 🙂
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
wenn dein Brot so klasse aussieht, dann pfeif auf den Zimt!
(besser geht’s nicht – SUPER!!!)
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Hallo Dietmar!
Ist der Madre di Lugano das Backferment oder bin ich da jetzt ganz falsch an?
Durch was könnte ich den Madre di Lugano tauschen, wenn es nicht das Backferment ist und ich es nicht habe? Hefewasser?
Danke und einen schönen Feiertag, die immer fast unwissende aber fleißig dazulernende Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
Weizensaueransatz oder auch Hefewasser sind ein Ersatz 😉
Lg. Dietmar
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Elisabeth
Da bin ich mir sicher 🙂
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Elisabeth
Nachdem sich der Teig nach zwei Stunden nicht die Mühe gemacht hat, etwas aufzugehen, hab ich ihn noch mal in den Kneter gegeben, 15 g Germ dazugegeben und noch mal geknetet. Da der Teig sehr weich war, hab ich mich entschlossen, Weckerl abzustechen und so zu backen. Sie schmecken allen super. Ich freu mich schon so wahnsinnig auf den Kurs im September, dass ich endlich weiß, wie ein richtig ausgekneteter Teig sein muss.
Liebe Grüße Elisabeth
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Dietmar Kappl
Hallo Elisabeth,
für 2x Kneten nicht schlecht 🙂 🙂
Ich hoffe der Kurs wird viel Licht ins dunkle bringen (grins)
Lg. Dietmar
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Hubert v. Thailand
Hallo Dietmar,
nachdem mich gestern das “Pane di Pugliese” fast in den Wahnsinn getrieben haette, ist es heute das Absenden des Kommentars. 2x probiert, 2x Fehlermeldung. Falls es jetzt funktioniert: Ich schicke den laengeren Kommentar per mail, ich schreibe ihn nicht noch einmal und kopieren/einfuegen funzt nicht.
LG Hubert
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Dietmar Kappl
🙂
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David
Hallo Dietmar,
sind mit den 10 g Madre di Lugano 10g Trockenferment gemeint, oder bereits 10g vom Angemachten? (Falls ersteres: Sollte das nicht laut Anleitung bei 28-30° reifen?)
Liebe Grüße!
David
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Dietmar Kappl
10g Trockenferment
(ich hab doch 28°C geschrieben 😉 )
Lg. Dietmar
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David
Ou, das sind echt wertvolle Tipps!! Vielen Dank Dietmar!
Wenn ich das Wasser spät schluckweise nachschütte, wirkt der Teig erst immer recht lang klitschig und feucht. Das macht nichts?
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Dietmar Kappl
Nein das macht nichts!
Der Teig sollte sich aber trotz dieser Methode nach dem Auskneten trocken und wollig angreifen (ansonsten hast du ihn noch etwas zu kurz geknetet!).
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David
Ah! Ja, hast du! 🙂 Sorry.
Hab Deine Antwort leider zu spät gelesen (Mist, diese Emailbenachrichtigung krieg ich einfach nicht hin).
Ich hab’s dann mit lediglich 10 g Anstellgut vom Weizensauer probiert, weil ich hier in den Kommentaren davon gelesen hatte (leider immer ohne Mengenangabe). Das hat überhaupt nicht geklappt. Das Brot ist null aufgegangen und trotz herrlichen Duftes praktisch ungenießbar. Bappig und fest. Erst dachte ich, ich hätte es überknetet … aber es wird wohl vor allem zu wenig Triebmittel gewesen sein??
A propos überkneten: 1 wichtige Frage! Bei mir hat sich auch nach 10 Minuten Knetzeit der Teig einfach nicht von selbst der Schüssel lösen wollen. Und dann fing er schon an, weniger seidig auszusehen, weicher und etwas fädig. – Ich habe aber auch eine uralte Maschine (BOSCH UM4) mit so einem S-Haken. Also, wenn der Teig noch gut ausschaut, löst er sich eigentlich nur kurz, solange ich mit dem Silikon-Teigspachtel am Schüsselrand nachhelfe. … Hast Du da für mich einen Tipp, wie ich stattdessen den fertigen Teig erkenne? Oder läuft das was anderes falsch, weil der Teig sich in JEDER Maschine vom Rand lösen müsste?
Ich freu mich total auf das erste gelungene Pugliese!
Liebe Grüße,
David
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Dietmar Kappl
Hallo David,
das mit dem Überkneten ist immer so eine Sache 🙁
Schwierig für jede Knetmaschine die passende Knetzeit anzugeben, sofern auch noch selbe Knetmaschinen oft unterschiedliche Knetzeiten aufweisen!
Einen Tipp kann ich dir aber noch geben: In Berlin hatte ich genau das selbe Problem! Eine rasche Abhilfe brachte das herausnehmen des Teiges bei halber Knetzeit! Das Teigstück kurz mit den Händen zusammenkneten und anschließend wieder in die Knetmaschine schmeißen. Durch das kurze verkneten mit der Hand wurde das ungeknete Teigstück mit dem besser gekneteten Teigstück ineinander vermengt und konnte so anschließend schneller ausgeknetet werden 😉
Zusätzlich kann ich dir eine reduzierte Wassermenge zu Beginn der Misch- und Knetzeit nur empfehlen! Erst nachdem der Teig fast ausgeknetet ist, wird das restliche Wasser schluckweise nachgeschüttet – so erlernte ich das Gefühl für ausgeknetete Teige mit hoher TA 🙂
Lg. Dietmar
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Vivien
Hallo nochmal!
Und das Pane di Pugliese war Kappl Rezept Nr. 2, auch hier mit kleinen Abwandlungen. Madre di Lugano hama koa, also hat mein Weizen ASG “Susie” mal wieder mitspielen dürfen. Sie war eh schon beleidigt, weil ich sie zugunsten von Hefewasser so oft vernachlässige. 😉 Und schwarzen und braunen Kümmel habe ich auch ein bissel hineingetan. Der Duft ist himmlisch, und es schmeckt wunderbar. Mild-süss und doch würzig. Im Rückspiegel denke ich, ich hätte Boules statt Bâtards formen sollen, denn mit letzteren tue ich mich schwer. Vielleicht wären Boules optisch schöner und auch die Krume gleichmässiger geworden. Wie dem auch sei, es schmeckt. Danke Dir (und Schelli) für das super Rezept!
LG,
Vivien
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Dietmar Kappl
Hallo Vivien,
das gibt eine römische EINS !!!
OPTIK, KRUSTE und KRUME ein Traum 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Vivien
Danke, Dietmar! Sehr lieb von Dir. Freu mich! 🙂
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Marco
Guten Tag,
Ich hätte eine Frage.
Ich habe die Madre die Lugano jetzt 15 Stunden bei 30 Grad gehen ( bis 22:00 gestern), und wie Sie auf dem Foto erkennen ist gefühlsmässig nichts passiert. Da ich keine Erfahrung mit dieser Madre habe, wollte ich nachfragen ob dies so sein soll.
Die Fotos wurden heute morgen gemacht den ich hatte Sie jetzt in den Kühlschrank gesetzt.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
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Dietmar Kappl
Hallo Marco,
das selbe ist mir schon einmal passiert! Gib dem Teig etwas Wasser (auf TA 180%), verrühre diesen nochmals und lasse ihn bei Raumtemperatur stehen. Wenn sich das Volumen verdoppelt hat, kannst du diesen nach Wunsch aufarbeiten.
(bei mir geschah dies als ich den Vorteig etwas zu fest und mit der Hand angerührt hatte. Zusätzlich war bei mir eine zu kalte Reife!)
Sollte dies nicht helfen, nochmal neu ansetzten und vielleicht beim Ansatz auf TA 170% gehen 😉
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
der zweite Versuch mit dem Rezept ist voll in die Hose gegangen (siehe Foto). Ich habe das Ergebnis daher PANNE di Pugliese genannt. Mir ist schleierhaft, warum das derart daneben geraten ist. Der Teig hat sich noch gut verarbeiten lassen, dann aber keinen Ofentrieb mehr entwickelt, ist also eine flache Flunder mit einer sehr dichten Krume geblieben. Es scheint auch nicht ganz durchgebacken zu sein, obwohl es 40 Minuten im Backrohr war. Eventuell Übergare? (Ich habe die Teiglinge nach dem Formen noch 60 min zur Endgare in den Gärkörben belassen, aber das war wohl (viel?) zu lang.
Ich habe bis auf 50gr das Wasser in den Autolyseteig gegeben, den Rest nach der Autolyse zusammen mit dem Weizensauer und dem Salz dazugemischt und so lange geknetet, bis sich der Teig komplett von der Schüssel gelöst hat (knapp 6 Minuten).
Bin jetzt überfragt, was da passiert ist (und leidlich frustriert).
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
hier könnten verschiedene Faktoren zusammengespielt haben:
– UNREIFER Sauerteig (hatte der Sauerteig seine volle Triebkraft erreicht?)
– ZU KURZ geknetet (Aufgrund der eventuellen Unterknetung verzögerte sich auch die Teigentwicklung!!! Wenn man sich dann noch 1:1 an die angegeben Richtzeiten haltet, dann war die Aufarbeitung zu früh! Ihr dürft ZEITANGABEN bei Rezepten nur als Richtwerte sehen – wenn Hefelose Teige geführt werden, dann sollte der Teig “vor dem Falten eine Volumenszunahme von mind. 30-40% haben”. Lieber zu lange stehen lassen als zu kurz 😉 )
– zu kalt (eine zu kalte Teigtemperatur kann die Teigentwicklung sehr stark beeinflussen)
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
danke für die Tipps. Werde ich demnächst probieren.
LG
Markus
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
danke für deine Diagnose. V.a. die ST-Reife und die Temperatur(en) klingen sehr plausibel. Den ST habe ich bei 22-20° C reifen lassen (unsere Raumtemperatur dürfte – v.a. in der Nacht – etwas zu gering sein), und auch bei der Endgare dürfte es wohl etwas zu kühl gewesen sein (23°C). Das Kneten könnte ausreichend lang gewesen sein, jedenfalls war der Teig geschmeidig und hat sich vollständig von der Schüssel gelöst.
Welche Temperaturen würdest du für ST und Teigreife vorschlagen? (Ich verwende dann einfach den Gärautomaten.) 24/25°C ?
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
wenn du ein solches Ding besitzt, dann stell den Sauerteig auf 27-28°C ein 😉
Die Gare kann ebenfalls bei 23-25°C stattfinden
Dann wirst gleich bemerken was ein paar °C ausmachen können 😉
Lg. Dietmar
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michael
Dietmar, vielen Dank für das fantastische Seminar in Weinheim … . Das neu hinzugekommene Wissen zum Weizensauer wird für das Pane di Pugliese sofort in einem Backversuch umgesetzt: Backen im Guss-Topf versus konventionellen Backen auf der Backplatte mit Schwaden. Das Volumen ist ähnlich, Kruste und Krume fallen unterschiedlich aus. Man sieht wie unterschiedlich – bei an sonst gleichen Parametern – ein Backergebnis für dieses geschmacklich bemerkenswerte Brot ausfallen kann.
Danke für die vielen neuen Impulse
Herzliche Grüße Michael
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Dietmar Kappl
Hallo Michael,
schön wenn dir der Kurs in Weinheim gefallen hat 🙂 🙂 🙂
(und wenn man dann gleich die Rezepte so umsetzten kann – PERFEKT!!!)
Lg. Dietmar
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Axel Wage
Moin.
Auf was genau bezieht sich eigentlich die Bezeichnung “di Pugliese”?
Danke für das tolle Rezept! Total lecker!
Meine Frau hat übrigens ohne dass Sie was wusste leichte Zimtaromen wahrgenommen 😉
Axel
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Dietmar Kappl
Hallo Axel,
ich hab es bei unserem Testbacken für Weinheim mit Schelli gebacken und der nannte es so 🙂 🙂
Schön wenn die Rezepte zum Nachbacken gelingen!
Lg. Dietmar
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PeterNZ
Ich denke es kommt aus der gegend um Puglia. Das ist der “stiefelabsatz”
Cheers
Peter
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Hans Buringer
Hallo Dietmar,
da ist es, mit eigenem Vollkorn-Weizensauer wurde das Hartweizen “Pane di Pugliese”, mit einem TA von 175% (Bilder im Anhang), schon recht gut. Der erste versuch mit der Madre di Lugano hatte zu wenig Trieb.
Übrigens, habe ich Online eine Betriebsanleitunge (PDF) von einem IME Brotofen gefunden, und da war die Anleitung der Hitzenregulierung gut beschrieben, was auch passend für meinen Pizzaofen war.
Also, obere Hitze 190 – 220° und untere Hitze nur 150 – max. 190, was ich mir auch schon dachte, und Du vorschlugst. Aber was ich nicht wusste war, das nach dem Einschießen des Brotes beide Hitzen innerhalb von späterstens 10 Minuten, ideal nach dem Dampf, abgeschaltet werden da die Schamotte die aufgeladene Hitze, die nächsten 50 Minuten weiters, nur leicht reduzirent, abgibt.
Meine Infrarot Thermometer Pistole zeigte eine Oberflächentemperatur (Schamotte) von 250° bei einer Einstellung von nur 150° des Thermostats. Das erklärt einiges.
Somit heizt auch die Oberhitze nicht nur den Backraum, sondern zusätzlich den Schamottstein !
Mein bestreben ist es ein Vollkorn Baguette und Ciabatta hinzugrigen, mit rescher Kruste und elastischer, aber großporiger Krumme. Any suggestions?
LG
Hans
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Dietmar Kappl
Hallo Hans,
das mit der Temp. ist ja krass 🙂
150°C einstellen und der Ofen hat 250°C!!
Lass mich zuerst die Kurse abarbeiten, vielleicht hab ich danach etwas mehr Zeit für neue Rezeptideen 😉
Lg. Dietmar
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Hans Buringer
Bilder
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Dietmar Kappl
Jetzt aber 🙂
nicht schlecht 😉
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Robert Schoppmann
Hallo Hans,
ich habe hinsichtlich der Temperatureinstellungen mit Interesse Deinen Kommentar gelesen, well mich bis vor einiger Zeit bei meinem Ofen geärgert hat, dass z.B. bei einer Rezeptvorgabe von 230° C und entsprechender Ober- und Unterhitze der Boden des Brotes beinahe verbrannt war. Ich benutze einem Manz-Ofen mit eine Backfläche von 40×60 cm und einer Innenraumhöhe von 25 cm mit Edelstahlbackplatte. Ich erinnerte mich dann an Rezepte der Firma Häussler, einem Hersteller von Steinbacköfen (auch elektrischen), in denen eine Temperaturspreizung von zum Teil mehr als 100° C zwischen Ober- und Unterhitze empfohlen wird. Z.B. Laugenkastanien OH 270° C – UH 140° C; Schwäbisches Bauernbrot OH 280° C – UH 180° C; Dinkel-Vollkorn-Mischbrot OH 280° C – UH 190° C. Seit ich die UH auf weniger als 200° C und die OH (wegen der Innenraumhöhe von 25 cm) sogar noch um 5-10° C höher einstelle, als von Dietmar jeweils empfohlen, klappt alles bestens. Zwar heizt sich die Bodenplatte durch die OH mit auf, aber nie bis in einen “gefährlichen” Temperaturbereich.
Gruß Robert
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Dietmar Kappl
Hallo Robert,
finde ich klasse wenn du deine Erfahrungen mit anderen teilst 🙂 🙂 🙂
Solche Anleitungen können wahre Wunder wirken!
Lg. Dietmar
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Manfred
Und das schmeckt auch noch Hammer !!
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Manfred
Hallo Dietmar. Das Brot sieht genial aus. ! Und der Duft macht einen schon ganz kirre :-).
Für mich als Anfänger war das hantieren mit dem doch etwas klebrigen Teig nicht ganz einfach aber das Ergebnis entschädigt für die Mühen. Beim End-Formen hätte ich vielleicht noch mehr Mehl nehmen können?
Vielen Dank für die tolle Inspiration!
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Dietmar Kappl
Hallo Manfred,
wo ist hier der Anfänger???
Das Brot sieht klasse aus und ich liebe Brote die aussehen wie wenn sie aus dem Holzofen kämen würden 😉
Lg. Dietmar
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Susanne
So morgen ist Backtag! Hast du das Brot eingeschnitten oder mit Schuß nach unten. …
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Dietmar Kappl
Hallo Susanne,
ich hab den Teigling mit Schluss nach oben in den Gärkorb gelegt.
Zum Backen aus dem Gärkorb gekippt und mit dem Messer zwei mal geschnitten.
(du kannst aber auch den Schluss nach unten in den Gärkorb legen und zum Backen die Teignaht nur leicht nachritzen = ergibt ein schön rustikales Brot 😉 )
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
es ist vielleicht eine völlig sinnbefreite Frage, aber da mich die Suche nach HartweizenMEHL gestern gut zwei Stunden gekostet hat (es gibt in Wien anscheinend keinen Laden, in dem man HartweizenMEHL bekommt?), stelle ich sie trotzdem:
Wenn du Hartweizenmehl schreibst, meinst du dann Farina di Grano Duro oder Semola di Grano Duro (was aber eigentlich HartweizenGRIES bzw. -DUNST wäre).
Das Hartweizenmehl von bon’gu ist laut Beschreibung eine Semola; die Farine, die man in Italien bekommt, sind dem Vernehmen nach viel feiner gemahlen.
Oder ist das “eh wurscht”?
Wie auch immer: Ich werde das einfach mal mit der Madre di Lugano und dem Semola von Marino Felice probieren, das schon eine Zeit lang darauf wartet, endlich verbacken zu werden.
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
das Hartweizenmehl von Schelli ist um vieles feiner als das was man bei uns bekommt!
Vielleicht hilft dir der link bei deiner Frage etwas mehr weiter: https://translate.google.at/translate?hl=de&sl=it&u=http://blog.saporideisassi.it/recensione-prodotti/semola-e-semola-rimacinata-quali-le-differenze/&prev=search
Lg. Dietmar
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Dominik
Hallo Dietmar,
und welches Mehl verwendest du dann bzw. wo beziehst du es?
Lieben Gruß,
Dominik
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Dietmar Kappl
Hier: http://bongu.de/main/Artikel/1/original-italienisches-hartweizenmehl
Lg. Dietmar
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Dominik
Vielen Dank!
lg
Dominik
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Markus Pirchner
Yippie!!!!! 🙂
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Markus Pirchner
Das lasse ich mir sicher nicht entgehen (falls nicht irgendetwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt). Aber insgeheim hoffe ich natürlich, dass du bald auch in Österreich einen Backkurs – oder deren mehrere – anbieten wirst.
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Klar, die kommen VERSPROCHEN 🙂
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Markus Pirchner
Sieht ganz so aus, als würde ich heuer nicht entkommen 😉
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Würde mich freuen (außerdem gibt es von mir eine kleine Backvorführung – Thema weiche Teige TA 175/185% 🙂 )
Lg.
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, hatte deinen Kommentar nicht gesehen. Ich wollte im Vorjahr die Veranstaltung besuchen, es war aber eine lange Menschenschlange bis auf die Straße, sodass ich frustriert nach Hause gegangen bin und selber ein Brot gebacken habe.
Aber vielleicht schaffe ich es heuer; diesmal scheint es ja erst im März stattzufinden und im Kursalon Hübner. Dort sollte ausreichend Platz zur Verfügung stehen.
Sonst habe ich noch keine Infos dazu finden können.
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Heuer wird es für dich ein muss 🙂
Lg. Dietmar
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Markus Pirchner
Hallo Dietmar,
danke für den Link, auch wenn ich daraus nicht wirklich schlau geworden bin. Macht nix, das Pane di Pugliese ist auch so fertig geworden. War nicht einmal so katastrophal, wie es sich angelassen hat.
Das vorhandene piemontesische Semola genommen -> ups, MHD war 07/2016. Sch…au drauf, schlimmstenfalls füttere ich die Hühner damit.
Der Weizen-ST war ja eher eine trockenere Angelegenheit. Dann der Hauptteig -> wieso hat Dietmar von Autolysesuppe gesprochen? Ist doch eh nicht so flüss … oha, doch. Dann den Rest dazu und gerührt. Und gerührt. Und gerührt.
Also bei mir wollte sich der Teig auch nach 16 Minuten noch nicht vollständig von der Schüssel lösen (auf Stufe 1 der Kenwood Major Titanium). Um ein Überkneten zu verhindern, den Teig in die Wann gekippt und, sieh an, der Teig hat sogar einigermaßen gefenstert.
Beim Dehnen und Falten habe ich dann gemerkt, warum der Teig nicht von der Schüsselwand wollte: der wollte auch von meinen Fingern nicht mehr runter. Sehr anhänglich, der Knabe.
Vor 2 Jahren wäre ich vermutlich an diesem Teig völlig verzweifelt, heute aber habe ich ihn dann doch einigermaßen “derbändigt”. Beim Formen habe ich wohl etwas zu viel entgast, die Krume ist etwas dichter geworden. Und beim Einschießen ist einer der beiden Wecken ein wenig hängen geblieben, was seiner Form eher nicht zuträglich war. (siehe Foto rechts)
Geschmacklich: saftig, gschmackig. Aber von Zimtgeruch weit und breit keine Spur. Liegt vielleicht am Semola.
Jetzt aber noch eine Frage oder zwei:
Kommt das Brot mit dem Schluss nach unten in den Gärkorb (also mit Schluss nach oben ins Rohr) oder nach oben und dann einschneiden (so habe ich es gemacht). Oder ist das eh egal?
Wird jedenfalls wiederholt, sobald das neue Hartweizenmehl von bon’gu da ist.
LG
Markus
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Dietmar Kappl
Hallo Markus,
ein sehr schönes Kommentar 🙂
Eine Frage: Kennst du “KRUSTE UND KRUME” (Event 2017 in Wien)?
Barbara hat mich für eine Backvorführung gebucht… 🙂 🙂
(da werde ich unter anderem eine Backvorführung bez. TA 180-200 geben…)
Nähere Info kommt demnächst 😉
Lg. Dietmar
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