100 % Roggen-Vollkornbrot
Roggenvollkornbrote sind sehr beliebt, aber nur wenn eine ausreichend feuchte Krume und keine harten Kornbestandeile vorhanden sind. Zwar sind in diesem Rezept keine groben Körner vorhanden, aber durch das feine Roggenvollkornmehl wird eine sehr saftige Krume erzielt. Der Geschmack geht eher in die kräftig-säuerliche Richtung, kann aber durch eine geringere Sauerteigmenge gern verändert werden.
Bei der Herstellung wird der Teig in zwei Etappen gemischt. Die erste Mischzeit des Teiges beträgt 20 Minuten, wobei hier erst gegen Ende die Hefe zugesetzt wird. Durch die lange Mischphase ist es nicht notwendig, die Hefe schon von Beginn an mitzumischen. Danach reift der Teig für 30 Minuten und wird nochmals 10 Minuten gemischt.
Der Vorteil bei dieser Methode liegt in der Wasseraufnahme des Vollkornmehls, denn durch die 30-Minütige Teigruhe zieht der Teig oft noch etwas nach (wird fester). Nach der Teigruhe besteht noch einmal die Möglichkeit, durch Zugabe von Wasser die gewünschte Teigfestigkeit einzustellen. .
Für den Anfänger ist dieses Brot sehr leicht zum Backen und darf natürlich in der Rezeptsammlung nicht fehlen.
Rezept
für 3 Kastenbrote Stück / 490g Teiggewicht: 1460g
Vollkornsauerteig:
- 300g Roggenvollkornmehl
- 300g Wasser
- 30g Anstellgut
TA: 200 RZ: 18 Stunden TT: 26-27°C
Hauptteig:
- 630g reifer Sauerteig
- 500g Roggenvollkornmehl
- 300g Wasser
- 16g Meersalz
- 7g Hefe (Vorsicht: erst gegen Ende der ersten Mischphase)
TA: 175 TT: 29-31°C MZ: 20 Min langsam / 10 Min. langsam
Alle Zutaten außer Hefe im langsamen Gang 20 Minuten mischen (Hefe erste kurz vor Ende der Mischzeit beimengen).
Danach wird eine 30 Minuten lange Ruhezeit eingelegt. Anschließend wird der Teig weitere 10 Minuten am langsamen Gang gemischt. Um dem Teig die gewünschte Teigfestigkeit zu geben, kann noch einmal Wasser nachgeschüttet werden.
Der Teig reift nun für weitere 20 Minuten im Kessel, und wird danach in drei gleich große Teile geteilt. Rund wirken und sofort in einen Backrahmen legen, mit Mehl bestauben und garen lassen.
Der Backrahmen sollte nur bis zur hälfte mit Brotteig gefüllt sein, den dadurch erreicht man ein besseres und schöneres Backergebnis (auf den Fotos sieht man an der Seite deutlich, wo die mit Mehl bestaubte Fläche beginnt – in der Mitte!)
Bei voller Gare werden die Brote bei 240°C mit Schwaden in das Backrohr geschoben. Nach etwa 1-2 Minuten wird der Schaden abgelassen. Nach weiteren 10 Minuten Ofen auf 195-200°C stellen und nochmals 55-60 Minuten Backen.
Die gesamte Backzeit sollte 70 Minuten nicht unterschreiten.
243 Kommentare
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Hartmut
Servus Dietmar!
Wahrscheinlich ist für diese Art von Teig die Bischofsmütze am besten geeignet.
Herzlich, Hartmut
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Dietmar Kappl
Hallo Hartmut,
genau diese Art von Knetarm ist die richtige für die weiche Vollkornbroterzeugung 😉
Schöne Grüße
Dietmar
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Samuel Kargl
Hallo Dietmar!
Ich liebe Roggenvollkornbrot. Backe es auch regelmässig. Aber ich meistens Freigeschoben, Oder in einer Kastenform. Werde mir demnächst auch einen Rahmen basteln.
lg und bis Bald. SAM
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reiki-hanne
Hallo Dietmar,
ich kann mich dem Lob der Mitbäcker nur anschließen – sehr sehr lecker. Auch bei mir ist die Krume minimal kleinporiger. Da mein Backrahmen zu groß ist – trotz Erhöhung der Teigmenge um 1/3 – habe ich zwei Laibe in Kastenformen gebacken, hat super gepasst.
Im Übrigen sah mein Backrahmen bereits nach dem zweiten Mal so aus, als sei er 100 Mal im Gebrauch gewesen. Der angehende Herr Forstwirt, der mir den gebastelt hat, fühlte sich aber für seine liebevolle Arbeit gewürdigt und wertgeschätzt und war glücklich. Gibt’s was Schöneres?
Liebe Grüße
Hanne
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Dietmar Kappl
Hi Reiki,
den Backrahmen kannst du schon nach 20 Minuten entfernen 😉
Lg. Dietmar
Ps.: Traut euch die Teig wärmer zu mischen (Brotteige)!!!
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Edgar
Hallo Dietmar,hab gestern dein Roggenbrot nachgebacken, bin total begeistert. Jedoch ist bei mir die Krume etwas feinporiger, geschmacklich jedoch Note 1 🙂 . Hab den Teig mit Roggenmehl 1150 gemacht.Viele Grüße Edgar
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Dietmar Kappl
Hallo Edgar,
meist ist eine feine Porung auf zu kalte Teigtemperatur zurückzuführen.
Versuche die Teigtemp.um 3-4°C zu erhöhen (auf 31-35°C).
Lg. Dietmar
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brotdoc
Hallo Kim, habe die Alpha, aber bei reinen Roggen- / oder Schrotteigen muß man auch bei der Maschine ständig den Teig vom Schüsselrand lösen. Es sei denn, man macht gleich eine richtig große Menge.
Grüße, Björn (schönes Brot, Dietmar!)
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Katja
Hallo Dietmar,
Dieses Rezept war/ist nun der Anlass, dass ich nun endlich Holzbackrahmen besitze. Mein Mann hat mir gestern nachmittag direkt zwei Stück gebastelt und meinte, ich kann noch mehr ordern, er baut mir alle Größen, die ich möchte 😉
Gleich wird der Teig weiterverarbeitet und ich freue mich schon total auf das Brot. Deiner Beschreibung nach, ist es genau das Brot, welches wir total gerne essen und für das ich bis jetzt kein Rezept hatte.
Einen schönen Tag wünsche ich dir.
Katja
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Katja
Was für ein leckers Brot! Genauso mögen wir es am liebsten!
Mein Teig war sehr weich und klebrig, trotz längerer Ruhezeiten. Habe ein großes Brot gebacken, da meine Backform sonst nicht passend gewesen wäre.
Mein Mann ist auch ganz begeistert und sagt danke!
LG Katja
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Dietmar Kappl
Hallo Katja,
wenn das Endergebnis passt, dann würde ich das Rezept so lassen. Bei Schroten und Vollkornmehlen ist leider die Wasseraufnahme sehr unterschiedlich – daher immer etwas Wasser zurückbehalten und bei Bedarf nachschütten 🙂
Lg. Dietmar
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Kim
Teig war in meiner Kenwood bissl schwierig zu kneten, aber das Ergebnis mit einer Handvoll gerösteten Haselnüssen…ein Traum !! Danke für’s Rezept, kommt in den Ordner zum Nachbacken !!
…und irgendwann steht hier vielleicht doch mal ‘ne Alpha…
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Dietmar Kappl
Freut mich das es dir gefällt 🙂 , und ich wünsche dir einen tollen Kneter für die Zukunft.
Lg. Dietmar
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Helena
Tolles Rezept und noch tollere Form :D! Wo bekommt man so eine her?
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Dietmar Kappl
Hallo Helena,
ich habe mir alle X-beliebigen Formen selbst gebastelt 🙂 / Holzrahmen 14x14cm breit und 7cm hoch
Lass dir im Bauhaus einfach gleich die Bretter zuschneiden, und dein Gatte sollte sie Zuhause nur mehr zusammenschrauben. Egal welches Holz (Lärche, Buche,…) du nimmst, es funktioniert mit allen. Den Rahmen entfernst du einfach nach der halben Backzeit.
Bei meinem Rahmen sind immer gleich 2 Stück in einem, den das passt locker in deinen Ofen.
Höhe, Länge, Breite egal, du kannst dir lauter verschiede Formen basteln 😉
Lg. Dietmar
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Carsten Hesse
Welche Stärke nutzt du bei den Hölzern das sie die Form auf Dauer behalten?
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Dietmar Kappl
Hallo Carsten,
meine Hölzer haben eine Stärke von 2cm.
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mathias
Cool, und das Holz verbrennt nicht?
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Dietmar Kappl
Hallo Mathias,
das Holz verbrennt nicht, aber wird nach dem 100sten backen einmal etwas dunkler 😉
Ein Tipp am Rande: vielleicht bei 150°C / 1Stunde lang ausbrennen (leichter Holzgeschmack beim ersten Backen).
Lg. Dietmar
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Helena
Hut ab, sehr schön gewerkelte Form!
Ich kann meinen Mann mal fragen. Evtl. sind die Formen dann in 10 Jahren fertig. Ich selbst stell mich zu dumm an und würde mir vermutlich die Finger absägen oder hauen, was auch immer ;D. Trotzdem, da werden(wird) wir(er) wohl demnächst einen Bastelnachmittag einlegen müssen…
Liebe Grüße,
Helena
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mathias
Hallo schaut super aus 🙂
Koennte ich die Hefe weglassen und einfach dann das Brot laenger gehen lassen?
Danke SG
Mathias
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Dietmar Kappl
Hallo Mathias,
na klar kannst du dieses Rezept auch ohne Hefe Backen. Würde aber dann die TA von 200 auf 220 erhöhen!
Dies hat den Vorteil, das mehr Hefevermehrung im Sauerteig stattfindet (wie schon oben beschrieben, ist das Vollkornbrot etwas kräftig im Geschmack – daher kann der Sauerteig ruhig etwas milder sein)
Lg. Dietmar
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mathias
Okay vielen vielen dank 🙂
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mathias
okay hab ich so gemacht 🙂
Kann das sein das der Teig sehr weich ist?
Ich hab Alnatura roggen volkorn genommen.
Wie ist den normal die Konsistenz?
Vielen dank
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Dietmar Kappl
Der Teig hat etwa die Festigkeit eines Brotteiges!
(Wichtig: Mischzeit einhalten!!!)
Wie schon gesagt: Die TA ist zwischen den Vollkornmehlen sehr unterschiedlich, daher Anfangs etwas Wasser zurückbehalten, und bei Bedarf nachschütten. Da dieses Brot aber in einer Form gebacken wird, und aus 100% Roggen besteht, brauchst du eigentlich diesen Teig gar nicht rundwirken, sondern nur in die Form geben und die Oberfläche gleichmäßig flach drücken. Stehen lassen und Backen 😉
Schöne Grüße Dietmar
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mathias
Meinst du mit TA erhöhen einfach mehr Wasser? Also 360g?
Vielen dank
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Dietmar Kappl
JA, TA erhöhen heißt mehr Wasser schütten 😉
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Kim
Für den morgigen Backtag gleich mal vorgemerkt.
Ein Brühstück mit Körnern oder Schrot sollte sich doch relativ promblemlos einarbeiten lassen, oder 🙂 ?
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Dietmar Kappl
Hi Kim,
ich finde dieses Rezept als die perfekte Grundlage 🙂
Einfach ein paar geröstete Saaten dazu, und man bekommt ein ganz anderes Brot!
Lg. Dietmar
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Birgit Bogen
Hallo Dietmar,
muss ich die Saaten vorher einweichen oder kann ich sie direkt nach dem Rösten beifügen? Wieviel Saaten verträgt das Brot maximal?
Lg
Birgit
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Dietmar Kappl
Hallo Birgit,
es sicher kein Fehler, die Saaten kurz vorher mit Wasser einzuweichen (1:1), und das eventuell ungebundene Wasser absieben und der Schüttwassermenge in der Rezeptur beigeben.
Bei der Zugabemenge würde ich etwa von 10-15% der Mehlmenge nehmen, aber hier gibt es keine Richtwerte. Hier zählt alleine der Geschmack, den du nach Belieben nach oben und unten verschieben kannst.
Lg. Dietmar
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