Baguette Weizensauer vs. Poolish
Masterclass Baguette
Vergleich zweier klassischer Baguetterezepte
Die Gräben der Trennung sind tief – die Erkenntnis, was bestes, traditionell französisches Baguette sein kann und was als Baguette in Österreich/Deutschland verkauft – oder was von Backenden (Profis & Hobbybäckern) dafür gehalten wird, geht so weit auseinander, dass eine Einigung fasst nicht möglich ist.
In Frankreich wird das gute Baguette gefeiert – wie bei uns vielleicht das deutscheste Auto. Es ist eindeutig Kulturgut – regelmäßig, ständig finden Wettbewerbe statt, prämierte Bäcker dürfen (ein Jahr lang) den Präsidentenpalast beliefern und haben zumindest ruhmestechnisch ausgesorgt.
Hier kostet es den Bundespräsidenten ein müdes, diplomatisches Lächeln, wenn die erste Ausbildungsstätte für das deutsche Bäckerhandwerk eine Ladung Stollen ins Schloss Bellevue schickt. Das liegt nicht nur am Bundespräsidenten. Denn das extra dafür entwickelte Rezept ist zwar nicht ganz schlecht – aber es ist in erster Linie praxistauglich, nicht geschmacksoptimiert. Also für die typische deutsche Durchschnittsbackstube gemacht. Mit Zutaten, die über den größten Einkaufsring bestellbar sind.
Ein deutscher Koch von Rang würde ALLES geben, beste, teuerste Ingredienzen besorgen, nächtelang am Rezept herumschrauben …. verbessern, trainieren, verbessern – als wäre der Bundespräsident die Traumbraut, die es zu erobern gilt. Und es tatsächlich sein könnte.
Bei uns gilt schon als König, wer ein deutsches 550er Weizenmehl – am besten für unter 25ct/kg – gefunden hat, das eine 48h lange Gärverzögerung zu überstehen imstande ist. Und damit dann stolz ein Stangenweißbrot mit Fermentationsaromen aus dem Ofen zieht.
Wie verkehrt die Welt sich hier dreht, merkt man spätestens, wenn ein deutsches „Brotsommelier-Paar“ vor laufender Kamera – vermeintlich fachkundig, für jeden Franzosen jedoch erschütternd überheblich – über das Baguette eines prämierten frz. Bäckers urteilt, dass Fremdschämen eine neue Dimension bekommt.
Zeit also, die Erfahrungen der Brotbrüder aus den vielen gemeinsamen Exkursionen tief in die französische, Pariser Bäckerwelt aufzuarbeiten, zu konzentrieren und zu Papier zu bringen. Dass wir dabei mit den Besten der Zunft im Austausch stehen, sollte zumindest erwähnt werden.
Die französische Philosophie – ein besseres Ganzes aus den Stärken unterschiedlicher Komponenten zusammenzubauen – ist uns besonders bekannt durch die französischen Wein-Cuvees. Auch der Müller versteht dieses Spiel: Das Mehl wird sehr bedacht zusammengemahlen, gemischt aus unterschiedlichen Weizensorten – und sogar Standorten, um das beste Produkt daraus backen zu können – ob es nun ein Croissant, ein Baguette oder ein französisches Landbrot ist.
Hier passt der Holzhammer: das deutsche „backstarke 550er“ oder österreichische „W700“ soll günstig sein und für alle Belange gut. Das ist, als müsste sich ein VW Kombi mal mit einem AMG-Mercedes und mal mit einem Bentley messen. Jedoch beharren die VW-Kombi-Fahrer darauf, das beste Fahrzeug überhaupt fahren zu dürfen – schließlich hat es mehr Laderaum als der Bentley und ist auf der Autobahn nicht so nervös wie der AMG. Außerdem sparsam wie ein Schwabe.
Kommen wir zu den typischen Eigenschaften eines französischen Baguettemehls:
- Es hat meist einen höheren Carotinoid-Gehalt, ist von gelblicher Farbe
- Sein Ausmahlgrad, der Mineralstoffanteil entspricht ungefähr einer Mischung aus deutschem 550er und 812er oder dem österreichischen W700
- Die Wasserbindung liegt leicht über dem durchschnittlichen deutschen 550er Mehl, eher beim österreichischen W700.
- Der Kleber ist recht dehnbar, er verhält sich, als wäre dem Weizen etwas Dinkel zugemischt
- Der Geschmack, Duft eines guten, prämierten T65- Mehls ist blumig, fruchtig – diese Aromen finden sich in der ausgebackenen Krume wieder.
- Das Mehl hat eine leichte Süße, durch den höheren Zuckergehalt karamellisiert die Kruste eher, das Gebäck bräunt schneller, die Kruste entwickelt sich dadurch feinsplittrig
Aufarbeitung:
Die wahrscheinlich größte handwerkliche Herausforderung für einen deutschen Bäcker zur Herstellung eines Baguettes ist die ungewohnte Aufarbeitung: die Teige sind recht weich und wollen für die grobe, unregelmäßige Porung schonend aufgemacht werden – erwarten allerdings eine straffe Oberfläche, damit ein schöner Ausbund das Brot ziert.
Die Aufarbeitung erfolgt in 2 Schritten: Nach der letzten Reife wird der Teig schonend und gleichförmig auf den Arbeitstisch gekippt, die Teiglinge gleichmäßig abgestochen und unter leichter Vorspannung zu Zylindern aufgerollt. Ruhezeit im Couche (Bäckerleinen) ca. 20min. Aufarbeitung zu Baguettes: Spannung geben und lang ausrollen. Nochmal ca. 30-45min Stückgare.
Backen:
Das typisch französische Baguette lebt rein äusserlich vom Farbenspiel – es darf durchaus schwarze Spitzen haben, auf der anderen Seite finden wir tief im Ausbund leuchtend gelb-orange Krumenfarbe. Der Ofen hilft, das konturenreiche Aussehen umzusetzen. Der Duft eines frischen Baguettes ist betörend, die dünne Kruste knusprig – eine Boulangerie zieht alle 2h frische Baguettes aus dem Ofen. Die Krume ist saftig, duftig, leicht chewy – das Innenleben unregelmäßig grob geport, wobei die Franzosen in diesem Punkt deutlich toleranter sind als jeder deutsche Hobbybäcker. Die Backzeit sollte bei einer typischen Teigeinwaage von 350g bei 50cm Länge 21min betragen. Richtwert sind 250°C. Beschwadung ist wichtig. Für den Knusper im letzten Backdrittel ablassen.
Genuss:
Vielleicht hilft es, deutsche Mentalitätsbarrieren abzubauen, wenn man mit diesem Essen zu spielen beginnt: ein Baguette mit den Händen zu brechen, aufzureißen, eine Nase voll vom Krumenduft zu genießen… und das Stückchen Brot als Genusshilfe zu begreifen. Saucen, Pasten zu dippen, die gute Butter etwas verschwenderischer zu nutzen, ein paar Krümel Salz zu streuen, selbst wenn die Hälfte danebengeht. Baguettegenuss ist Anarchie!
Brotbrüder-Urteil:
Wir haben zwei klassische Rezepte entwickelt, mit denen wir in Frankreich wettbewerbsfähiges traditionelles französisches Baguette verkaufen könnten. Bei beiden Varianten stimmen äußere und innere Qualitäten, trotzdem sind es geschmacklich völlig unterschiedliche Charaktere, wenn man genau hinschaut, erkennt man sogar in der Krume jeweils typische Eigenschaften. Die Kruste ist in beiden Fällen dünn, knusprig.
Das Sauerteigbaguette verfügt über eine deutlich bessere Frischhaltung, hier herrscht Übereinstimmung mit der Lehrmeinung. Knusper bleibt länger erhalten. Die Krume ist von etwas längerer Faser, eher „chewy“. Leichte, buttrige Milchsäurenoten animieren zum Griff nach etwas kräftigeren Kombinationen: die Terrine, Leberwurst oder der aromatische Käse kommen bei diesem „stärkeren“ Partner zur Geltung, diese Komposition überhöht das Ergebnis zu einem gemeinsamen Besseren. Das heißt nicht, dass das Poolishbaguette auch nur graduell schlechter wäre: die 50% Vorteiganteil sind eine Hausnummer, die sowohl Krumenqualität als auch Geschmack beeinflussen. Man beginnt diese Art der Bäckerei mit sicheren Rezepten, zunächst wird einfach nur die Gare verlängert, irgendwann probiert man aus, was möglich ist, wird zum Grenzgänger: Scheitern erlaubt. Dies ist so ein – gelungener – Versuch. Selbstverständlich werden mit dem Poolish nicht nur Fermentationsaromen eingetragen – auch das französische Mehl schiebt während der Reifezeit das Geschmacksspektrum in die gewünschte Richtung. Das Ergebnis ist milder, dennoch komplex, duftig, blumig! Leicht süßlich, rösch wäre beim Frühstück der erste Griff Richtung Marmelade/Honig. Beide Varianten jedoch passen sensationell – einfach – mit bretonischer Salzbutter zu jeder Tageszeit.
Rezept für Weizensauerbaguette
Weizensauerteig
90g | Weizenmehl T65 | 100% |
90g | Wasser 40°C | 100% |
20g | Anstellgut | 22% |
Anstellgut im warmen Wasser auflösen und anschließend mit dem Weizenmehl T65 klumpenfrei vermischen. Anschließende Reifezeit ca. 8-12 Stunden. Ist eine verlängerte Reifezeit des Sauerteiges erwünscht, muss die Anstellgutmenge reduziert werden.
Hauptteig
1000g | Weizenmehl T65 | 100% |
600g | Wasser ca. 10°C | 60% |
200g | reifer Weizensauerteig | 100% |
22g | Salz | 2% |
0,5g | Hefe | 0,05% |
- Wasser und Weizenmehl T65 klumpenfrei verrühren (2 Minuten am langsamen Gang)
- Anschließend abgedeckt 60-90 Minuten zur Autolyse stehen lassen.
- Nach der Autolyse den Weizensauer, Salz und Hefe beimengen und 8 Minuten am langsamen Gang mischen.
- Danach den Teig noch 45-60 Sekunden schnell kneten.
Rezept für Poolishbaguette
Poolish
300g | Weizenmehl T65 | 86% |
50g | Roggenmehl | 14% |
350g | Wasser 20°C | 100% |
0,1g | Hefe | 0,03% |
Die Hefe im Wasser auflösen, 10 Minuten stehen lassen und anschließend mit Weizen- und Roggenmehl vermischen. Anschließend das Poolish abdecken und bei Raumtemperatur reifen lassen. Sobald eine Volumenszunahme von 40% erreicht ist, sollte das Poolish bis zur Weiterverarbeitung bei 4°C im Kühlschrank gelagert werden. Dort erreicht das Poolish seine volle Reife und kann bis zu 36 Stunden aufbewahrt werden.
Hauptteig
650g | Weizenmehl T65 | 100% |
350g | Wasser 10°C | 54% |
700g | reifes Poolish | 100% |
20g | Salz | 2% |
0,2g | Hefe | 0,02% |
- Poolish, Wasser und Weizenmehl T65 klumpenfrei vermischen und 30 Minuten zur Autolyse stehen lassen.
- Nach der Autolyse Salz und Hefe beimengen und 8-10 Minuten langsam mischen. Sobald sich der Teig vollständig von der Kesselwand löst, wird dieser weitere 1-2 Minuten am schnellen Gang geknetet.
Herstellung von Baguette
- Nach der Teigherstellung den Teig in eine leicht geölte Wanne geben und nach 30 & 60 Minuten falten.
- Anschließend den Teig weitere 120 Minuten bei Raumtemperatur reifen lassen.
- Nach der eingehaltenen Teigreife den Teig auf eine bemehlte Arbeitstafel kippen, und zu 200-250g schweren Teigstücken abwiegen. Siehe Video hier
- Anschließend 30 Minuten entspannen lassen.
- Nach einer kurzen Teigentspannung die vorgeformten Teiglinge zu Baguette formen – siehe Video hier
- Die geformten Teiglinge ca. 30 Minuten auf die Endgare stellen.
- Baguette auf Abzieher absetzten und nach Wunsch schneiden.
- Im vorgeheizten Backrohr bei 250°C mit kräftigen Schwaden schieben.
- Je nach Teigeinlage beträgt die Backzeit 18-23 Minuten.
404 Kommentare
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Stefan31470
Trotz meiner Vorliebe für die Poolish Baguettes habe ich jetzt einmal die Weizensauer Variante ausprobiert. Leider habe ich den sich schön entwickelnden Teig vor lauter Begeisterung wohl deutlich zu lange ausgeknetet, was an der unzureichenden Porung zu erkennen ist. Dennoch: Herrliche Kruste, zusammen mit einem ganz hervorragenden Geschmack ein absoluter Hochgenuss, schwer zu sagen, was künftig mein Lieblingsrezept sein wird.
Wir haben das Baguette zu einer Abendeinladung verspeist (deshalb auch zur Probe aufgeschnitten, als das Brot noch heiß war) – als Haback-Variante stand es exakt zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung.
Danke für das schöne Rezept, beste Grüße
Stefan
Auch ich habe gut 50 Gramm Wasser zusätzlich genommen, vor allem aber aber 1,5 % Bohnenmehl, was für mich ein Baguette erst perfekt macht.
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Stefan31470
Die Porung wäre bei einem weniger ausgekneteten Teig wohl deutlich besser ausgefallen.
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
man erkennt am Ausbund und an der Krume einen “unreifen Teig”!!
Du musst deinem Teig mehr Reife vor der Aufarbeitung gönnen – dann passt der Ausbund und die Krume 😉
Muss jetzt bald einmal Bohnenmehl selber testen – hatte ich noch nie in den Händen!
Lg. Dietmar
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Stefan31470
Vielen Dank für den Hinweis, Dietmar, ich habe natürlich die Zeiten voll eingehalten. Wie reagiert man wann am besten ? Den Daumentest kann man nicht nach der 120minütigen Stockgare machen. Einfach die Stückgare verlängern (kann sich ja ein wenig hinziehen) ?
Beste Grüße
Stefan
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Dietmar Kappl
Hallo Stefan,
den Daumentest mach ich nur bei Roggen- & Roggenmischbroten!
Bei Weizenkleingebäck, Baguette und Weizenbroten gehe ich rein nach der Volumenszunahme 😉
Hier entscheidet die Gare auch ob der Teigling geschnitten wird.
Lg. Dietmar
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Ruben
Hej, hier würde ich gern mal nachhaken. Schelli sagt: Roggenteige sind plastisch, Weizenteige elastisch. Daumentest bringe also nur bei Weizenteigen was. Bei Roggen müsse man nach den Rissen im teigling gehen. Du stellst es jetzt genau andersherum dar. Was stimmt denn nun? 🙂 danke und viele Grüße
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Dietmar Kappl
Hallo Ruben,
Risse auf der Oberfläche von Teiglingen entstehen nur bei 100% Roggenbroten! Sobald sich z.B. 10% Weizen im Hauptteig befinden, bekommt der Teigling keine Risse mehr. Zusammengefasst: Daumentest immer bei Weizenteigen und auch Roggenteigen mit Weizenanteil 😉
Lg. Dietmar
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Ruben
Alles klar, danke!
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Andy
Nach dem Urlaub wird erst mal wieder gebacken. Das nächste Projekt ist die Gewürzkruste!
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Dietmar Kappl
Hallo Andy,
und im Urlaub sicher vermisst 🙂 🙂
SUPER!
Lg. Dietmar
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Georg
Lieber Dietmar,
ich schon wieder. Heute war der zweite Lauf, diesmal die Baguette mit Polish.
Das hat gut funktioniert, wenn ich auch erst Sorge hatte, der Polish hätte zu wenig Aktivität. Nur ein oder zwei Bläschen zu sehen, dennoch ist er ein wenig gewachsen. Also ab in den Kühlschrank und da blieb er dann einen Tag. Dann den Teig dazu, lange geknetet (die Electrolux Assistent braucht einfach ein Weilchen) und dann falten und ruhen und dann hatte ich plötlich keine Zeit mehr. Also ab in den Kühlschrank und nach ca. 15h später wie beschrieben 30 Minuten akklimatisieren und dann weiter nach Anleitung.
Das hat sehr gut geklappt. Bei den ersten 4 allerdings nicht soo gut. Der Ofen war wohl etwas heiß. Und beim Einschießen sind sie zusammengerutscht. Deswegen haben sie wohl den hellen “Gürtel”.
Bei der zweiten Runde habe ich besser geschnitten, besser aufgepasst und den Ofen etwas runter gedreht (230 Grad) und dafür länger gebacken (gut 25 Minuten und 3 Minuten Nachhitze).
Und heute kam die Nagelpfanne zum Einsatz. Gußpfanne mit einem guten Kilo Drahstifte drin und 50 ml Wasser aus der Spritze. Das hat sehr gut funktioniert.
Mit dem Ergebnis bin ich schon mal ganz zufrieden und freue mich auf das Abendessen.
Besten Dank für die Anleitung!
Liebe Grüße
Georg
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Dietmar Kappl
Hallo Georg,
mir schein als hätte das Baguette etwas zu wenig Gare bekommen – eventuell beim nächsten mal länger stehen lassen und das Baguette bricht an den Schnitten viel besser auf 😉
Lg. Dietmar
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Georg Mildenberger
und hier noch die zweite Fuhre mit weniger Hitze. Die sehen sehr hübsch aus.
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Dietmar Kappl
… und deutlich längere Gare 😉
MEGA
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Georg Mildenberger
Lieber Dietmar,
also, vor ner Weile schon habe ich die Baguettevariante mit Sauerteig versucht. Das hat ziemlich gut geklappt, nur die erste Runde ist mir etwas lang geraten und hat nicht auf den Stein gepasst. Eines war so lang, dass es auch in Schlangenlinie nicht drauf wollte. Das sind dann Brötchen geworden – selber schuld.
Bei der zweiten Runde war ich dann vorsichtiger und es hat gut geklappt.
Geschmeckt haben sie alle, nur die aus der zweiten Runde waren halt viel lockerer.
Besten Dank für das tolle Rezept und die super Anleitungen!
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Dietmar Kappl
Hallo Georg,
volle Punktzahl 🙂
Da hat einer Franzosengene in sich 😉
Lg. Dietmar
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Gudrun K.
Lieber Dietmar, mit Erfolg backe ich mittlerweile ein perfektes Bocca Pratese nach deinem Rezept mit Lievito Madre (von sonachgefuehl.de). Den gleichen Weizensauerteigansatz verwende ich für dein Weizensauerbaguette und das will einfach nicht gelingen: geht im Ofen nicht auf – keine Pore weit und breit. Backe mit T65 von bongu und halte mich exakt ans Rezept … Will nach den ganzen Versuchen jetzt einfach noch nicht aufgeben, denn der Geschmack ist ja sehr gut. Hilfe! Was kann ich verändern?
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Dietmar Kappl
Hallo Gudrun,
komisch wenn die Anleitung nicht funktioniert!
Ich vermute die Beigabe der Hefe passt scheinbar nicht. Kann es sein das deine Hefe schon Triebschwach ist?
Versuche einmal die doppelte Hefemenge beizugeben – dann hast du den Fehler den ich vermute 😉
Lg. Dietmar
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Gudrun K.
Danke, das probier ich aus! Aber kann ich nicht einfach auch das LM erhöhen, oder statt der Hefe LM zugeben? (Und: Danke für den SUPER Blog – ich bin begeistert!)
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Dietmar Kappl
Ja kann man, aber die Rezeptur müsste etwas angepasst werden (15% wären ratsam).
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Chris
Hallo,
soweit mir bewusst, habe ich alles nach Anleitung gemacht, aber mein Brot hat leider nicht diese tollen großen Löcher, sondern sieht aus wie ein ganz normales Weißbrot. Woran kann das liegen?
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Dietmar Kappl
Hallo Chris,
feine Porung kann verschieden Ursachen haben:
– zu warmer Teig
– zu lange geknetet
– keine sanfte Aufarbeitung
– zu kurze Teigreife
Wie du siehst kann es verschiedene Ursachen haben – die Porung ist aber nicht das wichtigste. Die kommt mit der Erfahrung von alleine 😉
Lg. Dietmar
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Jörg Machek
Dietmar, ich brauche einen Rat. Diese Sauerteigbaguettes sind zum Lieblingsbrot meiner Familie geworden, ich muss sie immer wieder machen.
Sie gelingen mir nicht mehr. Vor einer Woche (mit W700) war der Teig nach dem Kneten glänzend. Ich dachte natürlich sofort an Überkneten, aber ich hatte maximal fünf Minuten auf Stufe 1 geknetet. Heute wieder. Ich habe diesmal zwei Partien gemacht, weil wir morgen Besuch bekommen. Einmal mit W700 und mit T65. Bei beiden war der Teig nach dem Falten und Stockgare als wäre er TA180 oder höher. Die Teiglinge waren nicht wirklich rollbar. Letztlich hatten sie noch ausreichend Ofentrieb, sodass so etwas wie Wurzelbrot dabei herausgekommen ist, aber bei weitem keine Baguettes (mit beiden Teigen). Woran kann das liegen? Ist es zu heiß oder zu feucht? Was kann ich tun? Soll ich den Teig in den Kühlschrank geben? Ich bin ein wenig verzweifelt.
Grüße,
Jörg
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Dietmar Kappl
Hallo Jörg,
kann es sein das dein Vorteig schon Überreif ist – in sich zusammenfällt??
Teigtemperatur beachten – dieses Phänomen tritt auch bei zu hoher Teigtemperatur auf.
Lg. Dietmar
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Rudolf
Hallo Dietmar,
kann du bitte den Begriff: Baguette vor dem schneiden leicht abhauten lassen erklären.
Gruss
Rudolf
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Dietmar Kappl
Hallo Rudolf,
nach dem Formen die Baguette durch “Zugluft” verhauten lassen!
Dadurch kannst du die Baguette genauer und leichter schneiden 😉
Lg. Dietmar
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Rudolf
Hallo Dietmar,
danke für die Info.
Gruss
Rudolf
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Rudolf
Hallo Dietmar,
ich habe beim Poolishbaguette mit 0,1 g Hefe das Poolish ca. 4 h gehen lassen.
Das Volumen hatt sich nicht um 40% vergrössert.
Was tun?
Gruss
Rudolf
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Dietmar Kappl
Hallo Rudolf,
sofort in den Kühlschrank zum stabilisieren 😉
Sollte nicht in sich zusammenfallen – wenn es schön stabil runterkühlt, ist es bis zu 48 Stunden haltbar!
Lg. Dietmar
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Rudolf
Hallo Dietmar,
danke für die Info.
Gruss
Rudolf
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Michael Köpf
Erster Versuch der Baguettes mit Sauerteig. Das waren ca. 250g Teiglinge, die wurden aber extrem dünn?!? 🤔 auch die Oberfläche „rillig“, glaube an der Aufarbeitung muss noch geübt werden. Danke für den tollen Blog!
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Dietmar Kappl
Michael die sind der HAMMER 🙂
Versuche die Schnitte etwas länglicher zu führen – wird das Baguette in der Krume noch offener!
Lg. Dietmar
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Herr Michael Powell
Was ein tolles Baguette Rezept – das Weizensauerteig Baguette!!
Es lies sich ganz hervorragend verarbeiten und geschmacklich ist es überragend.
Hat eine krachende Kruste und mit etwas Olivenöl/ Salz ein Traum.
Vielen Dank für dieses Rezept …und natürlich all die anderen hier ..
Grüße
Michael
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Dietmar Kappl
Hallo Michael,
Baguette wie vom Franzosen 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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kerstin Schlegel
Hier noch das zweite Foto
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Dietmar Kappl
Cool 🙂 🙂
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Kelienea Schlegel
Hey Didi, eines der besten Baguette Rezepte, die ich bisher getestet habe und das waren VIELE! Aroma unwiderstehlich, an der Form übe ich noch – Krume genügt aber meinen Ansprüchen 😉 Allerdings habe ich ca. 30 g mehr Wasser im Teig, könnten auch 40 g mehr gewesen sein. Hab ein schönen Abend, K.
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Kelienea Schlegel
Das ist allerdings die Poolish-Version, die Weizensauerteigversion kommt noch (hab ich vergessen oben zu erwähnen). Happy Weekend, Maestro.
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Dietmar Kappl
Kerstin die Baguette sind der Wahnsinn 🙂
Der Franzose könnte es nicht besser!!
Lg. Dietmar
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Stephan
Hallo,
ich frag mich eigentlich, wie ich die Baguettes aus der Teigmenge auf enmal in den Ofen bekomme? Ich mache daher bislang immer nur die Hälfte der angegebenen Menge.
Danke im voraus für einen Tipp!
Stephan
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Dietmar Kappl
Hallo Stephen,
entweder die zweite Baguettehälfte im Kühlschrank zwischenparken oder etwas Zeitversetzt aufarbeiten 🙂
Lg. Dietmar
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Simone
Hallo Dietmar!
In einem deiner Kurse hast du beim Baguette backen uns mal gezeigt, dass man einfach die Zylinder direkt ausrollen kann – d.h. einfach das Teigstück zu einem Zylinder mit Spannung formen und dann gleich ausrollen. Bist du wieder auf die alte, längere Technik umgestiegen? Was ist besser?
lg Simone
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Dietmar Kappl
Hallo Simone,
funktioniert beides und ich mache die Baguette noch immer so wie im Kurs 😉
Lg. Dietmar
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Maria
Lieber Dietmar,
ich bereite mich gerade auf mein erstes Baguette vor und habe noch zwei Fragen zum Rezept: Was meinst du mit Baguette auf Abzieher absetzen? Backpapier? Oder was anderes?
Und wie bekomme ich das Baguette unfallfrei in den Ofen?
Vielen, vielen Dank
Maria
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Dietmar Kappl
Hallo Maria,
Baguette nach dem Formen auf ein Backpapier absetzten und nach erreichter Gare schneiden.
Anschließend mit einer Backschaufel oder einen stabilen Papierkarton auf den Backstein (mit Backpapier) ziehen – Schwaden geben – fertig 😉
Lg. Dietmar
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Maria
Habe es schon in den Kommentaren zum Poolish-Baguette gefunden. Poste es dennoch mal für die Anfänger*innen unter uns hier rein.
“… Um das Problem mit dem Beschicken der Baguette auf das Backblech besser händeln zu können, empfehle ich dir die geformten Baguette bei halber Gare auf ein Backpapier zu setzen. Endgare auf dem Backpapier, dort schneiden und anschließend auf das vorgeheizte Backblech zu heben/ziehen! Rein in den Ofen und vollen Schwaden – Temp. von 250° auf 235 reduzieren und schön nach Farbe ausbacken 😉
Ich hoffe ich hab dir jetzt ein wenig weiterhelfen können.
Lg. Dietmar”
Fotos folgen!
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Doris
Hallo liebe Brotbrüder, ich habe schon mehrfach Baguettes nach einem Rezept von Ciril Hitz ( Poolish) oder Lutz Geißler (48h kalte Gare) gemacht, aber noch nie mit Sauerteig.
Nun habe ich zum ersten Mal orginal Französisches Baguettemehl und möchte unbedingt den Vergleich zwischen Poolish und Sauerteig nachbacken.
Meine Frage: Ich habe als Sauerteig Roggensauerteig oder LM. Welchen davon nehme ich?
Vielen Dank für eure Arbeit. Mein Hobby blüht nur durch euch so schön!
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Dietmar Kappl
Hallo Doris,
wird dir gefallen 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Petra N.
Hallo Dietmar,
in den Hauptteig Poolish Variante kommen wirklich nur 0,2 g Hefe? Ist schon arg wenig, bei der kurzen Reifezeit, oder?
Liebe Grüsse Petra
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Petra N.
Hallo Dietmar,
in den Hauptteig Poolish Baguette kommen wirklich nur 0,2 g Hefe? Ist schon arg wenig, oder?
Liebe Grüsse Petra
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
dafür reift es bei Raumtemperatur und nicht im Kühlschrank 😉
Lg. Dietmar
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Christine Denzel
Hallo Dietmar, das Rezept ist super, vielen Dank! Der Geschmack ist überragend und die rustikale Optik sehr ansprechend. Einzuf die Porung ist mir nicht ganz so gelungen- hast du einen Tipp für mich? Liebe Grüße aus Oberschwaben Christine
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Dietmar Kappl
Hallo Christine,
alter Schwede das ist aber jammern auf höchstem Niveau 😉
Ich denke du hast deinen Baguetteteig etwas zu lange geknetet!
Etwas kürzer in schnellen Gang und es müsste passen 😉
Lg. Dietmar
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Christine Denzel
Lieben Dank!
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