Poolish Baguette
Baguettes sind aus der Sichtweise, dass sie nur aus den absolut notwendigen Zutaten Mehl, Wasser, Salz und Hefe bestehen, sehr einfach.
Und genau diese Einfachheit erfordert ein hohes Maß an Wissen und Können, um ein gutes Resultat zu erzielen. Da keine dominierenden Geschmackszutaten verwendet werden, muss sich der Geschmack aus den Grundzutaten entwickeln.
Eine von vielen traditionellen Techniken, mit der man ein sehr hochwertiges Baguette herstellen kann, ist die hier beschriebene Führung mit dem Poolish.
Beim Poolish werden die selben Anteile Wasser und Mehl (1:1) mit sehr wenig Hefe vermischt. Die Rohstoffe werden nur kurz gemischt, denn die eigentliche Teigbildung erfolgt erst beim Reifeprozess. Bei der Wahl des Gefässes ist darauf zu achten, das sich das Poolish in die Höhe entwickeln kann.
Begründung:
- Temperatur
- Optimale Teigentwicklung
- Stabile Teigstruktur
Nach dem Mischen muss das Poolish ein bis zwei Stunden bei Raumtemperatur angären. Danach wird es für 20 Stunden im Kühlschrank gelagert (bis 48 Stunden). Der Reifeprozess ist abgeschlossen, wenn an der Oberfläche eine intensive Blasenbildung stattfindet. Dieser fermentierte Vorteig hat eine schöne Struktur und einen einzigartigen Geschmack.
Überreifes Poolish:
- in sich Zusammengefallen
- hat keine Stabilität mehr
- Konsistenz verflüssigt sich zunehmend
- ungeeignet für eine Weiterverarbeitung
Rezept
für ein Teiggewicht von 866g / 3 Baguette – 289g TA 170
Poolish:
- 175g T65
- 175g Wasser
- 1g Hefe
TA: 200 RZ: 2 Std. Raumtemp. / 18-20 Std. Kühlschrank 4°C / TT: 24-26°C
Hauptteig:
- 351g reifes Poolish
- 175g Wasser
- 325g T65
- 12g Meersalz
- 2g Hefe
Mehl, Wasser und Poolish werden nur kurz vermischt, und für 20 Minuten zur Autolyse stehen gelassen. Nach der Autolyse werden Meersalz und Hefe beigemengt und 8 Minuten am langsamen Gang gemischt. Anschließend wird der Teig noch ca. 2 Minuten am schnellen Gang geknetet (Teigtemperatur sollte 25°C nicht überschreiten).
Zugedeckt reift nun der Baguetteteig für 90 Minuten und wird in der Zwischenzeit immer nach 30 Minuten gefaltet – siehe Video.
Danach wird der Baguetteteig geteilt und vorgeformt – siehe Video, und später zum Baguette weitergeformt – hier.
Wer gerne möchte kann die vorgeformten Teiglinge nach einer kurzen Entspannungsphase (10 Min.) nur mehr in die länge Rollen = für Anfänger empfehlenswert.
Nach dem Aufarbeiten reift das geformte Baguette etwa 30-40 Minuten bis zum Backen. Gebacken wird bei 250°C mit Schwaden. Backzeit beträgt ca. 17-20 Minuten bei 250°C.
378 Kommentare
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John F
Servus in den Süden!
Es ist nicht 100%ig Dein Rezept, aber im wesentlichen kaum verändert. Lediglich die Mengen variieren leicht. Nunja – ich übe noch! 🙂
Grüße von der Küste – John F
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Dietmar Kappl
Hallo John,
die KRUSTE ist schon unschlagbar 🙂 🙂 und die grobe Porung kommt mit ein wenig Übung von alleine!
(Die Gare hast du perfekt erwischt. Versuche deine Schnitte etwas länger zu führen/schneiden – dadurch wird die Porung gleich um vieles Größer!)
Lg. Dietmar
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John F
Servus in den Süden!
Vielen Dank für die Rückmeldung und vor allem für den Tip mit dem längeren Schnitt.
Das werde ich am Wochenende gleich probieren, denn da stehen die neuen Baguetteversuche an. Allerdings habe ich auch noch ein wenig in Deiner “Videothek” gestöbert und festgestellt, daß ich noch viel an der Teigformung üben muß. 🙂
Ich werde berichten.
Grüße von der Küste – John F
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Heidi
Hallo Dietmar,
ich würde Dein wunderbares Poolish-Baguette gerne mit einer Übernachtgare im Kühlschrank zum Frühstück frisch backen. Wie lange kann ich den Hauptteig kühl stellen? Muss ich etwas an den Zutatenmengen (Hefe?) ändern?
Viele Grüße
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Dietmar Kappl
Hallo Heidi,
bei längerer Gare (4°C) kannst du die Hefe auf 1g reduzieren 😉
Lg. Dietmar
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Lydia Stupp
Hallo Dietmar,
mein französisches Mehl ist eingetroffen und sofort mussten Baguettes gebacken werden. Mit der französischen Bäckerklinge klappte auch das einritzen viel besser.
Liebe Grüsse
Lydia
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Dietmar Kappl
Bei den hinteren Baguette hast du die Klinge schön flach gehalten – da kommt der Ausbund schön zum Vorschein 🙂 🙂
Lg. Dietmar
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Hartmut
Danke Didi, Ergebnis wie immer brillant!
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Dietmar Kappl
Hallo Hartmut,
der Franzose in Bayern 🙂
Lg. Dietmar
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jan
Hallo Dietmar,
Heute zum ersten mal deine baguettes probiert. Das poolish lag Ca 40std im kühlschrank. Die form kommt langsam, nur der ausbund ist noch mein problem , das sieht noch nicht so aus wie ich gerne hätte. Desweiteren hab ich mal ne frage bezüglich der knetgeschwindigkeit. Bei meiner beeketal soll man nur im ersten Gang kneten. Ich glaub da müsste ich eine gefühlte stunde kneten. Ich hab mich heute mal dem widersetzt. Was meinst du dazu?? Bei solch einen weichen teig , sollte es doch keine Probleme geben, oder? Oder soll ich lieber mir die Zeit nehmen,bis der teig im ersten Gang fertig ist??? Ich habe hier mal die einzelnen schritte. Poolish , gekneteter teig, geformte teiglinge und das endprodukt. Ich freu mich auf weitere Verbesserungsvorschläge
LG
Jan
Ps. Noch nicht probiert bin sehr gespannt
http://s1175.photobucket.com/user/synonym0815/slideshow/baguette
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Dietmar Kappl
Hallo Jan,
warum nur am langsamen Gang?
Der Motor zu schwach oder das Getriebe …?
Zuerst mischt man den Baguetteteig langsam (7-8Min.), aber danach wird einen Gang raufgeschaltet bis er sich vom Kessel löst 😉
Um einen kräftigeren Ausbund zu bekommen würde ich:
– mehr Anfangshitze und bei gleichbleibender Temp. Backen 250-255°C (wenn möglich)
– bei dieser vollen Gare würde ich die Baguette nicht so tief schneiden – nur ritzen 3-4mm
– die Klinge flacher halten beim schneiden und nach dem Schneiden nicht stehen lassen – sofort in den Ofen
– etwas weniger Gare, dafür kräftigen Schwaden
– UND etwas höhere Teigtemperatur 24-26°C!!! ( die 20°C Teigtemp. bremsen die Teigentwicklung und den Ofentrieb)
Ich finde aber, das deine Baguette schon klasse aussehen 🙂
Lg. Dietmar
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jan
Heute morgen zum Frühstück wohl das richtige gepickt und angeschnitten. Das gefällt mir 🙂
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jan
Steht in der Anleitung so,das der knethaken nur in pos 1 verwendet werden soll.hab’s hier ja nicht gemacht und auch auf 2 geknetet:D Warum steht da nicht. Wurden bei 250grad gebacken . Ich hab jetzt Ca 120ml Wasser reingeschossen. Benutze stahlschüssel und edelstahlschrauben zum schwaden. Also da noch mehr??? Die teigtemperatur versuch ich beim nächsten mal anzuheben. Und früher schieben. Danke für deine super schnelle Antwort . Sind echt lecker 🙂
Ich finde das sie von klasse noch entfernt sind 😀 trotzdem danke 😉
LG jan
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Dietmar Kappl
Hallo Jan,
dann bleibt ja nur noch die Teigtemperatur und etwas weniger/flacher ritzen 😉
Die Krume sieht ja bereits perfekt aus!
Lg. Dietmar
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Sabine
Hallo,
erst einmal danke für diesen genialen Blog.
Meine Frage: wir haben einen alten DDR-Gasherd (kleiner als die dama,igen Westherde) – wie kann ich hier die Schwadenerzeugung herstellen?
Danke und lieben Gruss von Sabine
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Dietmar Kappl
Hallo Sabine,
wie hast du derzeit deinen Schwaden hergestellt?
Lg. Dietmar
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Sabine
Ich mach es derzeit so, dass ich unten in den Herd eine Schale mit kochendem Wasser einstelle – weiß, dass es nicht optimal ist, deswegen meine Frage … allerdings gelingen fast , aber eben nur fast, die Baguettes, Croissants und Knüppel. Beim Mischbrot sieht es allerdings schon ein wenig düsterer aus – allerdings kaufen wir, seitdem ich (wieder) backe, kein Brot mehr. Als Bäckerstochter denke ich manchmal mit Wehmut an den großen Ofen meines Vaters (ihn kann ich nur leider nicht mehr fragen).
LG von Sabine
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Dietmar Kappl
Du musst den Backofen mit einer Schwadenschale (Schale gefüllt mit sauberen Kieselsteinen oder Schrauben) aufheizen. Beim Befüllen des Ofens mit Brot/Gebäck kippst du etwas Wasser (ca. 0,2-0,3l) in die aufgeheizte Schale – Vorsicht: Das Ding erzeugt extrem heißen Wasserdampf!! Am sichersten befüllst du die Schale mit einer leeren Bierflasche (gefüllt mit der gewünschten Wassermenge) – dadurch hat die Hand genug Abstand zum erzeugten Wasserdampf 😉
Der Schwaden ist in den ersten Minuten am wirksamsten, danach ist er bedeutungslos und verursacht nur eine weiche Kruste.
Lg. Dietmar
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Sylvia
Hallo Dietmar,
ich habe heute dein Baguetterezept ausprobiert, der Geschmack ist wirklich gut, am Erscheinungsbild des Baguettes muss ich noch arbeiten.
Die Videos sind sehr informativ und ich finde es toll, dass du dein Fachwissen so offen weitergibst. Da macht das Brotbacken echt Spaß!
Liebe Grüße
Sylvia
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Dietmar Kappl
Mach i gern 😉
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Pfannen-Meister
Guten Morgen Dietmar,
ich habe am Wochenende mal wieder diese Baguettes gebacken … wahnsinnig gut 🙂 Vielen Dank, dass wir an Deinen Rezepten teilhaben dürfen.
Aber so ganz glücklich bin ich noch nicht: Ich öffne die Türe 10 Minuten vor Ende einenSpalt, damit ich eine krachige Kruste bekomme, das klappt aber nicht wirklich. Sie ist immer zäh und ledrig. Was mache ich nur falsch ? Habe es schon mit 2% Backmalz versucht, das macht es aber auch nicht besser 🙁
Liebe Grüße,
Matthias
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Karl
Guten Morgen Matthias!
Ich habe das gleiche Problem, auch bei normalem Brot wird die Rinde ganz weich, wenn es ausgekühlt ist. Vorher ist alle schön knackig. Leider hat mir bis jetzt auch noch niemand helfen können. Offene Ofentür hilft nicht, Schwaden ablassen auch nicht. Und mit Heissluft wird in kürzester Zeit alles dunkel. Bei Baguette und Brötchen helfe ich mir so, dass ich alles kurz vor dem Essen nochmal aufbacke, dann ist die Kruste schön krachig. Aber im Sinne des Erfinders ist das halt leider nicht.
Liebe Grüße
Karl
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rainer
Hallo Dietmar ,habe das Problem das die Baquettes nicht so knusprig werden ,die Kruste ist eher etwas ledrig .Dieses Problem habe ich öfter bei Weizenbroten ,hättest du eine Idee wo der Fehler liegt .Am zu wenig Schwaden kann es meiner Meinung nach nicht liegen da ich einen sehr guten Dampferzeuger einsetze .
Gruss Rainer
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Dietmar Kappl
Hallo Rainer,
lässt du gegen Ende der Backzeit den Schwaden aus der Backkammer ab?
Bei Baguette kann man bereits nach 15 Minuten den Schwaden ablassen. Backkammer einen kleinen Spalt öffnen, aber nur so weit öffnen, damit der Schwaden aus der Backkammer abfließen kann (Esslöffel einklemmen). Weiters kannst du zum Schluss der Backzeit den Ofen auf Heißluft umstellen, aber Vorsicht: schnellere Oberflächenfärbung 😉
Lg. Dietmar
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Gordon
ich traue mich kaum zu fragen, aber handelt es sich bei den grammangaben um frische oder getrocknete hefe? kommt mir so extrem wenig vor… danke für die tolle seite. hab ich in diesem umfang noch nicht gesehen.
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Dietmar Kappl
Hallo Gordon,
ich verwende nur frische Hefe!
Halte dich an die Rezeptur und du wirst begeistert sein 🙂
(wenn du Hilfe brauchst 🙄 , einfach melden)
Lg. Dietmar
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Edgar
Hallo Dietmar,
heute hab ich es mit deinen Baguette versucht, ich denk sie können sich sehen lassen.
Leider hatte ich teilweise einen sehr starken Ofentrieb , so dass sie seitlich aufgebrochen sind.
Kann das an der Teigruhezeit vor dem Backen liegen ??
Geschmacklich und die Rösche ein Gedicht. 🙂
LG
Edgar
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Dietmar Kappl
Hallo Edgar,
seitlichen Risse sind durch die falschen Schnitte entstanden! Du MUSST deine Baguette länglicher und nur im mittleren drittel schneiden. Die Schnitte sollten doppelt so lange sein – nur so entweicht der Ofentrieb an der richtigen Stelle 😉
Ich glaube das auch der Schwaden verdoppelt gehört, den die Oberfläche ist sehr matt und lässt auf eine zu niedrige Schwadenmenge schließen.
Hier fehlt nur mehr ein kleiner Funke 😉
Lg. Dietmar
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Edgar
Eigentlich kann es nicht sein, da ich den Ofen am Morgen einschalte,
wenn ich mittags Brot backe. Allerdings hat der Ofen eine Aufheizzeit von ca. 2 Std.
Noch eine Frage zur Aufarbeitung der Baguettes.
Hab die Baguettes nach dem Vorformen ca. 10 min. entspannt, anschl.
hab ich sie lang geformt und in Bäckerleinen aufgezogen.
Ist das Okay, oder machst du die Brote gleich aufs Blech ?
LG Edgar
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Dietmar Kappl
Kurz noch einmal zum Ofen: Probier doch einmal Schluckweise “heißes” Wasser in den Schwadenapparat zu gießen!
Baguette auswiegen – vorformen – 10 bis 15 Min. entspannen lassen – formen – Bäckerleinen – 30 Min. Gare – aufschlagen – schneiden – Backen 🙂
Backst du deine Baguette auf Blech?
Baguette bekommen einen viel intensiveren Ofentrieb auf einem Backstein als auf einem Blech (sofortige Hitzeübertragung)!
Nächste Woche kommt ein Baguette in den Blog, da wird euch … 🙂 🙂 😉
Lass dich überraschen!
Lg. Dietmar
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Edgar
Hallo Dietmar,
Die geschüttete Menge verdampft auf einmal. Wenn man zu viel schüttet,
dann (mein ich) verdampft es nicht mehr so richtig.
LG
Edgar
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Dietmar Kappl
Kann es sein das du deinen Ofen zu kurz aufheizt?!
Wenn das Wasser nicht mehr verdampft, dann “sauft” dir der Schwaden ab und dies geschieht nur dann in der Regel wenn der Ofen nicht richtig aufgeheizt wird. Versuch doch bitte nächsten mal den Ofen etwa 15 Minuten länger aufzuheizen und das Wasser Schluckweise in die Einlass-Kammer zu gießen.
Lg. Dietmar
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Edgar
Schwadengabe ist ein Problem, hab einen Elektro-Steinbackofen von Häussler, bei dem man das Wasser von Hand über eine Leitung zuschüttet.
Danke für die schnelle Antwort 🙂
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Dietmar Kappl
Verdampft die geschüttete Menge auf einmal oder in Intervallen?
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Edgar
Noch ein Bild vom seitlichen Aufbruch.
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Edgar
jetzt aber….. 🙂
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Dietmar Kappl
Genau bei diesem Foto erkennt man die Fehlerhafte Schwadengabe 😉
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Karl F.
Hallo Dietmar!
Der Teig ist leider extrem weich geworden. Das Falten hat zwar optimal geklappt, aber dann… Hast Du einen Tipp, wie ich die weichen Baguette-Teiglinge auf ein normales Backrohr-Blech bekomme? Ich habs nicht geschafft.
Danke und lg aus dem Waldviertel
Karl
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Dietmar Kappl
Hallo Karl,
in der Arbeit setzte ich aus Zeitgründen die Baguette immer gleich mit dem Schluss nach unten gleich richtig mit Abstand auf die Abzieher weg! Um ein Breitlaufen zu verhindern, versuche ich die Oberfläche sogar etwas zu verhauten!!! Dieses “verhauten”” sorgt sogar dafür, das der Teig nicht in Breite läuft, sondern sich nach oben aufzieht.
Wenn du dieses Baguette dann mit einer scharfen Klinge schneidest, bekommst du einen enormen Ofentrieb an dieses Schnittstelle, da die restliche Oberfläche ja verhautet ist 😉
Lg. Dietmar
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Hartmut
Servus Dietmar!
Hier noch mal mein Baguette.
Herzlich, Hartmut
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Dietmar Kappl
Die sind aber G… !
Lg. Dietmar
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Günter
Heute gebacken, eine echte challange mit dem weichen Teig, habe für die Stückgare dann doch Baguetteblech verwendet und auch damit gebacken. Ergebnis total sehenswert und der Ofentrieb war nach dem Schwaden mit meiner Schraubenbox wie im Bilderbuch. Danke Dietmar und ich bin ein absoluter Fan von deinen Handsemmerl die ich heute mit meinem Patenkind Moritz ( 8 Jahre) nachgebacken habe. Naja einige Übungssemmerl werden noch folgen aber immerhin alles geschmacklich ein Traum. Glg aus Wien….Günter
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Dietmar Kappl
Hallo Günter,
freut mich besonders 🙂
Die Handsemmerl werden auch noch – wirst sehen!
Lg. Dietmar
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Richard Meier
Hallo Dietmar,
was für ein super Rezept!
Habe es bereits mehrmals gebacken, nächstes Mal wird es im Holzbackofen probiert!
Der Geschmack, die Kruste und Krume… einfach fabelhaft!
Die stehen auf jeden Fall in Konkurrenz zu den Präsidentenbaguette von Lutz, Geissler!!!
Vielen Dank dafür!
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Dietmar Kappl
Danke,
denn das motiviert einen für neue Rezepte 🙂
Habe mir gerade deine Baguette angesehen – die echt klasse geworden (schön rustikal, wie ich sie am meisten Liebe!!!)
Lg. Dietmar
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Richard Meier
Danke, Dietmar! Solche “Schwadenkessel” im HBO habe ich auch schon bei uns im Forum der Steinbackofenfreunde gesehen!
Werde mir was überlegen, da ich nachträglich nix mehr am HBO anbohren will…evtl. mit was reinsprühen oder einen Kessel mit Stahlschrauben füllen und dann da Wasser rein!
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Richard Meier
Hallo Dietmar,
Ich schwade im HBO nie, streiche ab und zu das Backwerk mit Wasser ab!
Mein Problem ist, dass ich keinen Platz im Ofen habe, da mein Ofen mit 12 Broten a 1 kg komplett voll ist! Ok, ich könnte evtl. nur 11 Brote backen, dann eine Schüssel mit reinstellen…
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Dietmar Kappl
Ich kenne die Form der Schwadengabe bei Holzöfen, wo der Kessel an der Seite oder an der Rückwand montiert wurde
(die Form eines Weihkessels). Die Schüssel mit Schraubenmutter befüllen und mit aufheizen. Befüllt wird mit einer Wasserschüssel die an einem langem Stab befestigt ist. Dann brauchst du auf keinen Laib verzichten 😉
Lg. Dietmar
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Richard Meier
Hallo Dietmar,
Hm.. meine Baguettes angesehen? Bist du im Steinbackofenfreundeforum unterwegs?
Ich habe da gleich noch eine Frage dazu:
Im Holzbackofen werden die Baguette immer etwas “käsig” bzw. blass! Die Hitze reicht aber noch aus! An der fehlenden Schwadengabe kann es doch auch nicht liegen, oder? Anbei noch der Link zu meinem HBO:
https://plus.google.com/photos/116609718412394806992/albums/5546931536662644097?banner=pwa&authkey=CL_J4rv7nIzv_AE
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Dietmar Kappl
Hallo Richard,
leider besitze ich zur Zeit noch keinen Holzofen, aber…
Durch den Schwaden im Ofen verteilt sich die Hitze viel gleichmäßiger als ohne!
Backst du deine Brote ohne Schwaden? Ich habe schon Holzbacköfen gesehen, in denen ein kleiner Kessel mit aufgeheizt wurde. Zuerst wurde der Ofen mit den Broten beschickt, und danach wurde etwas Wasser in den Kessel gegossen. Ofentüre geschlossen …
Aber es gibt auch viele Bäcker, die immer mit gleichbleibender Temperatur Backen – Hier wird nicht nach er Zeit gebacken – sondern nach der Farbe der Kruste!
PS: Deine Fotos machen die Zeit bis zu meinem Holzofen noch schwieriger – Tolle Fotos 🙂
Lg. Dietmar
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Lars
Hallo Dietmar,
zunächst mal ein großes Kompliment für Deinen sehr schönen Blog! Tolle Bilder, klasse Rezepte! Sehr animierend und inspirierend! Da ich zunächst mal diese Baguettes mit Schellis gerade eingetroffenem T65 versuchen will, habe ich eine Frage zum Poolish. Ich setze auch gern und oft diesen tollen Vorteig ein, nehme aber immer 0,1% Hefe und lasse ca. 20 Stunden bei Raumtemperatur (ca. 21-22°) reifen. Du nimmst ca. 0,6% Hefe , führst kalt und nimmst später weniger Hefe beim Hauptteig. Wo siehst Du hier einen Vorteil? Wo wäre ein Unterschied im Ergebnis zu erwarten? Oder ist es egal …?
Beste Grüße, Lars
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Dietmar Kappl
Hi Lars,
Grundsätzlich kann man sagen:
Je weniger die Hefemenge im Vorteig, desto wärmer kann er geführt werden.
Mehr Hefe bedeutet kühlere Lagerung!
Durch die kühle Lagerung bist eher auf der sicheren Seite. Auch ist die Zeitspanne länger und flexibler bei der kühlen Lagerung. Je wärmer die Lagerung, desto genauer muss der Zeitpunkt der Weiterverarbeitung stattfinden.
Beim Geschmack bist du neutraler mit der kühlen Lagerung, hingegen bei einer warmen Führung kann es schnell einmal zu einer Fremdgärung kommen (eher im Sommer gefährlich).
Aber wie sagt man so schön: Geschmäcker sind verschieden, darum versuche einfach beide Varianten!
Lg. Dietmar
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Lars
Okay, dann werde ich den Poolish mal etwas genauer beobachten … Eine Frage bleibt noch: Wie lange dauert deine Zwischengare, das heißt vom Vorformen des Baguettes bis zur endgültigen Formung. Sind das die 10 min Entspannungszeit, die Du in Deinem Tipp für Anfänger erwähnst? Schönes Wochenende!
Lars
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Dietmar Kappl
Hi Lars,
bei den 10 Min. Entspannungszeit brauchst du das Baguette nur mehr in die Länge rollen 😉
Würde das vorgeformte Baguette länger als 20 Min. reifen, dann würde ich den dritten Teil bei Baguette-formen anwenden.
Lg. Dietmar
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Lars
Hallo Dietmar,
vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich habe, nachdem ich die Frage an Dich losgelassen habe, auch Deine Infos/ Tipps zum Poolish gefunden und gelesen. Da glaube ich verstanden zu haben – kalte Führung ist eher gut für das Klebergerüst und warme eher für den Geschmack. Habe ich bei der kühlen Variante echt eine spürbare Geschmackseinbuße? Und noch eine Frage: wenn ein Poolish mal überreif ist (bisher wusste ich garnicht, dass das geht 🙂 ) , wird dann eher der Geschmack versaut oder die Triebkraft des Teiges …? Bisher hat alles immer irgendwie gut geschmeckt 🙂
Gute Nacht aus der Mitte Brandenburgs,
Lars
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Dietmar Kappl
Hi Lars,
am meisten Beeinflusst es den Geschmack 🙁 , und das Teigverhalten verändert sich zunehmend. Der Teig überaltert rasch, und läuft eher in die Breite. Außerdem nimmt er beim Mischen weniger Wasser auf (dies kann man sehr schön beobachten, wenn sich beim überreifen Vorteig wieder Wasser an der Oberseite bildet = das gelöste Wasser nimmt der Teig nicht mehr auf).
Lg. Dietmar
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Hartmut
Servus Dietmar!
Habe gerade deine Antwort noch mal gelesen, also die Autolyse von 20min.im 2- Geschwindigkeitskneter auf 3Std.im 1 Geschwindigkeitskneter ausdehnen. Also 9x längere Autolyse.
Herzlich, Hartmut
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Hartmut
Servus Dietmar!
Ja, Autolyse ist ein neues Zauberwort. Die Verfahrenstechnik hört sich gut an. Werde testen.
Herzlich, Hartmut
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Hartmut
Servus Dietmar!
Der Baguetteteig mit der Kitchen Aid geht ganz gut weil ich verschiedene Geschwindigkeiten habe. Wenn ich 18 Baguettes backen will muss ich den großen Spiralkneter nehmen, der hat aber nur eine Geschwindigkeit. Wie lange soll ich nach der Autolyse kneten?
Herzlich, Hartmut
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Dietmar Kappl
Hallo Hartmut,
in Frankreich hatte ich gelernt, das eine Autolyse von 3 Stunden für solche Knetmaschinen genau richtig ist. Durch die lange Autolyse ist der Teig in einigen Minuten aufgemischt, und das nur am langsamen Gang 🙂
Lg. Dietmar
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Hartmut
Servus Dietmar!
Habe jetzt bei Schelli T65 Mehl bestellt, sogar da werden noch Gluten zugesetzt.
Aber Enzyme oder Ascorbinsäure sind nicht drin.
Werde berichten.
Herzlich, Hartmut
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Petra C.
Dazu habe ich eine Frage: Ich dachte, Gluten seien ein natürlicher Betsandteil der Mehle, besonders Weizenmehl. Und die Angaben auf den Mehltüten weisen nur darauf hin, daß im Mehl Gluten sind (wegen der Allergien).
Wie setzt man dem Mehl künstlich Gluten zu?
Petra C.
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Dietmar Kappl
Hallo Petra,
Weizengluten müssen laut Deklaration nur dann angeführt werden, wenn diese zusätzlich (nachträglich) zur Verbesserung der Mehltype eingesetzt werden.
Weizengluten:
1. Allgemeines über Weizenkleber (Gluten)
a. Was ist Gluten?
Gluten ist ein viskoelastisches Pflanzenprotein, welches durch Extrahieren (Auswaschen mit Wasser) eines Weich- bzw. Hartweizenteiges gewonnen wird. Es besteht hauptsächlich aus Proteinen (die maßgeblich für seine Eigenschaften verantwortlich sind), enthält aber auch Stärke, reduzierende Zucker, Lipide (davon 2 /3 polare Lipide), Pentosane und Mineralstoffe.
b. Die Proteine von Weizengluten
Seit OSBOURNE (1907) klassifiziert man Weizenproteine üblicherweise nach ihrer Löslichkeit.
Man unterscheidet dabei zwei Gruppen:
InWasser und neutralen Salzlösungen lösliche Proteine: Albumine und Globuline, häufig als Cytoplasmaproteine bezeichnet.
Nichtwasserlösliche Proteine: Gliadine (in Äthanol löslich) und Glutenine (z.T. löslich in verdünnten Säuren), welche die Reserveproteine des Weizenkorns und somit die Hauptbestandteile des Klebers darstellen.
c. Visko-elastische Eigenschaften von Gluten Gluten ist das einzige Getreideprotein, das nach der Hydratisierung agglomeriert und ein viskoelastisches Gitter bildet. Es ist somit in der Lage, Gase und Aromen zurückzuhalten.
Die Gliadine, die hauptsächlich durch schwache Bindungen (vom Typ hydrophobe Wechselwirkung oder Wasserstoffbrückenbindung) mit dem Gitter verbunden sind, sind maßgeblich für die Ausdehnungsfähigkeit des Netzwerks verantwortlich.
Die Glutenine, die in der Lage sind, mittels Disulfid-Brücken kovalente Bindungen einzugehen, tragen ihrerseits zur Festigung und den elastischen Eigenschaften des Glutens bei. Weiterhin muss noch die Wechselwirkung der Proteine mit den übrigen Glutenbestandteilen, vor allem den Lipiden, berücksichtigt werden.
Es ist derzeit nur bedingt möglich, diese sogenannte Visko-Elastizität analytisch zu bestimmen, da sie keine konstante Eigenschaft ist. Denn durch Krafteinwirkung (z. B. Ziehen) kommt es zur Dehnung des Klebers. Nach Beendigung dieser Krafteinwirkung kehrt der Kleber wieder in seinen Ausgangszustand zurück.
2.
Die Zutat Gluten: Extraktion und Charakterisierung
Gluten ist ein Produkt, das bei der Herstellung von Weizenstärke anfällt.
Die Extraktion von Stärke erfolgt mittels Auswaschung aus einem Weichweizenteig. Dabei wird das Mehl in Wasser suspendiert und die Stärke abgetrennt. Zurück bleibt der Feuchtkleber, der danach getrocknet wird, um lagerfähigen vitalen Kleber zu gewinnen.
Die Entwicklung der Weizenstärkeproduktion in den letzten 25 Jahren hat in Europa dazu geführt, dass große Mengen von Gluten auf dem Markt verfügbar sind.
Gluten wurde zu einem der meistverwendeten technologischen Hilfsmittel in der Backwarenindustrie. Es dient der Stärkung des Proteinnetzwerkes und des Teiges, der Verbesserung der Wasseraufnahme von Teigen, sowie der Vergrößerung des Volumens der Endprodukte.
Lg. Dietmar
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